Stein des Anstoßes

Uferbefestigung am Strandweg

Uferbefestigung am Strandweg

Anfang des Jahres liefen zwei unterschiedliche Informationen zum Thema Strandweg. Zum einen ging es um die Instandsetzungsarbeiten. Insbesondere bei starkem Südwestwind schlagen die Wellen an den Strand und waschen das Material aus. Als Ersatz für das weggeschwemmte Land und zur Sicherung des Weges wird regelmäßig Material nachgelegt. Kritisch betrachtet wurde der Umsatnd, daß hier nicht nur Natursteine, sondern auch Betonteile (ohne Armierung) verbaut wurden.
Gleichzeitig wurden die Weiden, beschnitten und die anfallenden Zweige in die Uferbefestigung mit eingearbeitet.
Diese Arbeiten erfolgten im Frühjahr, der Strandweg sah während der Bauphase nicht besonders gut aus und bot Anlaß zur Diskussion im Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt (SteU)

Durch die Erhaltungsmaßnahmen kam es zu Irritationen, da einige Mitglieder der Selbstverwaltung davon ausgingen, hier würden Verschönerungsmaßnahmen vorgenommen, ohne daß im SteU darüber beschlossen wurde, und nicht jeder in der Verwaltung von den Absichten des Ausschusses informiert war. Grundsätzlich sind wir uns einig, daß der Strandweg an sich in die Jahre gekommen ist und eine Grundüberholung nötig hat. Das schließt die touristische Infrastruktur ebenso ein wie die Beschaffenheit des Weges an sich.

Ein Thema in dem Zusammenhang ist die Spundwand entlang des Bahnhofes. Der rostige Stahl bot im Frühjahr kein besonders schönes Bild, wie Herr Krüger (CDU) mit seinen Fotos aus dem Frühjahr verdeutlichte. Mittlerweile ist die Buchenhecke grün und verdeckt die technische Konstruktion. Die Wildkräuter (ex Unkraut) leisten Ihren Teil dazu. Sobald die Buchenhecke noch etwas gewachsen ist, wird man auch auf den Beitrag der Wildkräuter verzichten können.
Ich bin ganz zuversichtlich, daß das zum Ende des Sommers kein Thema mehr sein wird.

Bis zum Herbst wird die Spundwand eingewachsen sein

Bis zum Herbst wird die Spundwand eingewachsen sein

Ein weiterer Punkt ist die Frage der Ruhebänke. Derzeit stehen die Bänke an der Nordseite des Strandweges.

Diese BAnk ist Geschenk der SPD Berlin-Spandau

Diese Bank ist Geschenk der SPD Berlin-Spandau

Von den Bänken aus blickt man über den Strandweg auf den See. Mehrere Mitglieder des Ausschusses wünschen sich auch Bänke direkt am See. Frau Henninger (FWG) bemerkt, daß vor allem ältere Menschen soch unwohl fühlen, wenn Fußgänger hinter ihnen entlanglaufen.
Für zusätzliche Ruhebänke oder vielleicht auch Picknickbänke wäre an mehreren Stellen Platz vorhanden. Vielleicht lassen sich ja noch ein paar Sponsoren gewinnen.

Platz für eine Picknikbank

Platz für eine Picknikbank

Eine weitere Aussichtsplattform wie an der Eisenbahnunterführung unterhalb des Schlosses wäre sicher auch wünschenswert.

Aussichtsplatform unter dem Schloß

Aussichtsplattform unter dem Schloß

Zur Attraktivität des Strandweges trägt mit Sicherheit auch der Planetenpfad bei, selbst wenn die schon sehr robusten Schaukästen immer wieder das Ziel von Vandalismus sind.

Planetenpfad Plön

Planetenpfad Plön

Deutliche Unterschiede zeigen sich bei dem Zustand der Steganlagen. Neben einigen Schmuckstücken

Steg ist nicht gleich Steg

Steg ist nicht gleich Steg

gibt es auch manche Stege, die in keinem besonders guten Zustand sind. Für den – wenig liberalen – Angang der FDP, die Eigentümer zu bewegen, ihre Stege in Ordnung zu bringen, sehe ich keine Handhabe, außer dem Gespräch.

Beklagt wurde auch der Zustand der Gastronomie. Insgesamt gibt es am Strandweg drei Betriebe.

Der See – Pavillon als Restaurant liegt hervorragend. Nicht weit von öffentlichen Parkplätzen und mitten im See gelegen bietet er einen schönen Ausblick auf das Wasser und den Strandweg. Das Lokal verfügt über Innen- und Außenplätze und kann damit wetterunabhängig besucht werden. Das Gebäude selber ist aber leider etwas in die Jahre gekommen und – so finde ich – auch nicht erhaltenswert. Hier besteht nach allgemeiner Auffassung deutliches Potential für eine Aufwertung, etwa durch einen Neubau oder zumindest durch eine Terrasse über dem Wasser, wie der Ausschussvorsitzende Bernd Möller (SPD) anregt. Hier fände sich nach meiner Ansicht auch noch Platz für eine Steganlage für Segler oder Ruderer.

In die Jahre gekommen, der See Pavillon

In die Jahre gekommen, der See Pavillon

Die Seeperle liegt direkt am Bootsanleger Marktbrücke. Sie ist eher als Imbiß anzusprechen und bietet kleine Gerichte, Eis und Getränke. Es sind einige wenige Sitzmöglichkeiten vorhanden, die Erreichbarkeit vom Marktplatz aus ist noch recht gut. Erweiterungsmöglichkeiten sind nur schwer erkennbar. Eine Steganlage an dieser Stelle birgt vermutlich Konfliktpotential mit der Plöner Seerundfahrt.

Die Strandperle an der Marktbrücke

Die Seeperle an der Marktbrücke

Eine malerische Einrichtung ist Tante Theas Bootsverleih. Der Betrieb liegt unter Berücksichtigung der Witterung optimal. Die Bucht am Beginn der Prinzeninsel ist bei den vorherrschenden Westwindlagen geschützt. Mit den Tret- und Ruderbooten sind auch bei stärkeren Winden Fahrten im Windschatten der Prinzeninsel möglich. Bereits nach wenigen Metern auf dem Wasser hat mein einen fantastischen Blick auf das Schloß und die Stadt. Besonders schön ist, daß man hier direkt am Wasser unter schattenspendenden Bäumen im Freien sitzen kann.

Ein idyllischer Ort, Tante Theas Bootsverleih

Ein idyllischer Ort, Tante Theas Bootsverleih

Das Gebäude selber ist so alt, daß es bereits Seltenheitswert haben dürfte. Im Grunde genommen ist es ein lebendes Fossil. Manch eine mag es als nicht mehr zeitgemäß ansehen, aber gerade das macht den Reiz dieses Lokals aus. An der Außenalster oder am Elbstand in Hamburg wäre Tante Thea Kult.
Leider liegt der Bootsverleih „ab vom Schuß“. Der Weg zum nächsten Parkplatz wird als so lang empfunden, daß man nicht mal eben vorbeigeht. Daher steht zu vermuten, daß sich Investitionen an dieser Stelle nur schwer rechnen.

So richtig konkret geworden ist der Ausschuß dann aber doch nicht. Die Forderung von Herrn Krüger (CDU): „Da müssen wir jetzt irgendwie mal rangehen“ ist Ausdruck der jahrzehntelangen städtebaulichen Konzeptionslosigkeit unserer Heimatstadt. Immerhin, die Verwaltung teilte mit, daß das integrierte Stadtentwicklungskonzept in Kürze ausgeschrieben werden soll.

Sollte es gelingen, noch auf den fahrenden Zug Landesgartenschau 2016 aufzuspringen, wäre der Strandweg ein Musterobjekt, das im Rahmen dieser Veranstaltung überplant werden könnte. So wie es aussieht, fehlt dem Ein oder der Anderen aber noch der Mut zum Sprung. Es ist aber vorhersehbar, daß eine grundlegende Aufwertung des Strandweges Geld kosten wird und nur realisierbar ist, wenn hierfür Fördermittel eingeworben werden können. Dies ist aus dem Stand heraus sicher schwieriger als im Zusammenhang mit einer regionalen Großveranstaltung.

4 Gedanken zu „Stein des Anstoßes

  1. Ich kann mich nur dem Eindruck anschließen,daß so ein uriger Platz in Plön kein zweites mal zu finden ist.Es mag für manche primitiv und “understiled” sein.Aber wer Luxus sucht der sollten z.B.nach Sylt gehen,denn dann muß er auch Preise von 80 % mehr akzeptieren.Wem damit geholfen ist,der sollte das auch tun.Wer aber auf dem Boden bleiben will der muss auch Kompromisse machen können.Gruß von einerFamilie aus Hatern am See,die den Charme eines Ortes am See zu schätzen weiß.Gruß von Hanne und Hans-Peter Reich

  2. Hallo Herr Buth,
    als Urlaubsgast in Plön und Umgebung seit mehr als 25 Jahren interessiert mich Ihr Engagement für die Region .Da ich seit 6 Jahren gehbehindert bin kann ich leider nicht mehr kommen.Da ich aber auch in einer “Seestadt” lebe kann ich Ihr Bedenken verstehen.Hier soll z.B. eine seit Jahrhunderten gewachsene Naturlandschaft zwischen einem großen
    Bach und unserem See eine “gepflasterte Wassernatur-Erlebniswelt” geschaffen werden.
    Ihre ggf.Parteizugehörigkeit ist mir vollkommen egal,aber für Ihre unparteiische Beurteilung sowohl Ihrer Plöner als auch meiner Halterner wäre ich Ihnen dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Peter Reich aus Haltern am See

  3. Tante Theas Bootsverleih ist einer der schönsten und idyllischsten Orte zum Verweilen, die ich in Plön kenne. Schade, dass er aus gesundheitlichen Gründen derzeit geschlossen ist, wie ich bei meinem Besuch im Oktober feststellte. Ich hoffe und wünsche, dass Tante Thea bei guter Gesundheit im Jahr 2018 weiter machen kann. Christian Urra, Dortmund

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