Grünflächenkonzept und E-Moblilität

Gestern, am 21. Februar tagten die Ausschüsse für Stadtentwicklung und Planung sowie für Gesellschaftliche Angelegenheiten, Umwelt und Planung gemeinsam in der Aula am Schiffsthal. Grund dafür war die Beratung des Grünflächenkonzeptes, das in den Zuständigkeitsbereich beider Ausschüsse fällt. Darüber hinaus wurde darüber gesprochen, ob Plön in Sachen E-Mobilität eine Vorreiterrolle übernehmen soll.

Grünflächenkonzept
Die Erstellung eines Grünflächenkonzeptes war bereits in der letzten Legislaturperiode beschlossen worden, das Ergebnis wurde nunmehr vorgelegt und letztendlich auch gebilligt.
Zielsetzung ist, zum einen die städtischen Grünanlagen schöner und einheitlicher zu gestalten, so daß sie wie aus einem Guss wirken, zum anderen, den Aufwand für die Pflege zu reduzieren und damit Kosten zu senken.
Seinerzeit haben zwei Planungsbüros ihre Konzeptideen vorgestellt, der damalige Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hatte sich dann für die Firma Franke`s Landschaften und Objekte entschieden und die Erstellung eines Konzeptes beauftragt, das jetzt vorliegt. Es sieht vor, daß Blau und Weiß die bevorzugten Grundfarben der Anlagen sein werden. Der Einwurf, daß das die Bayrischen Farben sind und es gerne etwas bunter sein dürfte, war nicht mehrheitsfähig. Blau und Weiß sind nicht nur die Farben Bayerns, auch die argentinische, die israelische und die finnische Nationalfahnen sind überwiegend oder ganz und gar blau und weiß, aber vor allem ist auch die Plöner Stadtflagge blau und weiß.
Um den Bezug zum See herzustellen wird zudem vorgeschlagen, Maränen, ein für den Großen Plöner See typischen Fisch, als Skulpturen im Schwarm zu verwenden. Auch das finde ich gut, denn schließlich ist ein Fisch auch Bestandteil des Plöner Wappens. Zudem ließe sich ein ganzer Scharm zum Beispiel in einer Art Wettbewerb der Schulen oder anderer Organisationen gestalten. Wenn sie aus kostengünstigem Material gefertigt werden, ist es auch kein Beinbruch, wenn der ein oder andere Fisch entwendet wird, vielmehr würde er beim Dieb Werbung für Plön machen.
„Wer nicht wirbt, stirbt.“ (Womit ich Viktor, den Wirt aus unserem ehemaligen „Nürnberger Trichter“ zitiere.)
Außerdem fällt mir jetzt ein, daß das auch wunderbar zur „WasserWunderWelt“ passen würde, wenn sich diese Projekt dann umsetzen lassen würde.
Dem Vorschlag der FWG, hier noch einmal die Bürger mit zu beteiligen, wurde nicht gefolgt. Dies hätte erfolgen müssen, bevor die Erstellung eines Konzeptes beschlossen wurde oder als Teil der Konzepterstellung. Auch die Anregung der Initiative Schönes Plön, ggf. einige Pflanzenarten durch andere zu ersetzen und einen Blühkalender zu erstellen, fand keine Mehrheit im Ausschuss. Vielmehr hatte ich den Eindruck, daß alle Mitglieder der Ausschüsse eine schnelle Entscheidung haben wollten, damit noch in diesem Frühjahr begonnen werden kann.
Es wurde beschlossen, das Konzept in der vorgelegten Form anzunehmen und im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel (25.000,–) schon einmal den Gänsemarkt und die „hängenden Gärten an der Stadtschwentine“ entsprechend umzugestalten.
Außerdem sollen die Grünanlagen am Steinbergweg entsprechend des Konzeptes gestaltet werden, wobei das aus einem anderen Topf bezahlt wird.
Ich könnte mir sogar vorstellen, im Rahmen eines Nachtragshaushaltes oder einer Umschichtung im Haushalt noch in diesem Jahr die restlichen Mittel in Höhe von ca. 75.000,– Euro verfügbar zu machen, damit die übrigen Flächen im Herbst hergerichtet werden können und dann in der kommenden Saison alle Flächen neu gestaltet sind. Das habe ich in der Sitzung nicht erwähnt, es ist vorerst ein Gedankenspiel.

E-Mobilität
Der Herr Bürgermeister stellte eine Ideensammlung zum Thema E-Mobilität vor. Einige vielversprechende Ansätze sind z.B. die Bildung von E-Auto-Pools, die nicht nur von der Stadtverwaltung, sondern von verschiedenen Behörden, Dienststellen und Organisationen gemeinsam betrieben und genutzt werden. Dabei ist etwa eine Zusammenarbeit mit dem Kreis genau so denkbar wir mit dem Job-Center oder der Sparkasse. Auch Car-sharing Projekte aus E-Auto-Basis für den privaten Gebrauch sind vorstellbar, auch in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarstädten und Gemeinden, etwa mit Preetz oder Eutin. Wie der Herr Bürgermeister berichten konnte, ist möglicherweise sogar die VKP dafür zu gewinnen, den Twietenbus über kurz oder lang durch ein Elektrofahrzeug zu ersetzen. Natürlich stellt sich auch die Frage nach Standorten für Ladestationen. Eine Säule befindet sich am Bahnhof, zwei weitere Säulen sollen in Stadtheide bei EDEKA entstehen. Weitere Standorte sind noch zu identifizieren. Um einen Anreiz zu schaffen, könnte bei Ladestationen auf die Parkgebühr verzichtet werden. Was für Autos gilt, gilt auch für Fahrräder. Die Beschaffung von Dienstfahrrädern mit E-Antrieb in Verbindung mit Abstell- und Lademöglichkeiten wäre ein Ansatz. Auch hier ist es denkbar, mit örtlichen Betrieben, Behörden oder anderen Institutionen zusammenzuarbeiten, etwa mit der TIP, der Bahn, dem Max Planck Institut, dem Campingplatz, der Jugendherberge oder dem Koppelsberg.
In dem Zusammenhang sind auch die Elektrofähren zu nennen, für die gerade die Machbarkeitsstudie erstellt wird.
Die Erstellung eines E-Mobilitätskonzeptes ist die Voraussetzung, um Fördermittel einwerben zu können.
Von der FWG wurde angemerkt, daß die E-Mobilität lediglich eine Brückentechnologie sei und die Zukunft in der Wasserstoffmobilität liegt. So wurde erwähnt, daß die Schweiz gerade 1000 LKW mit Brennstoffzellenantrieb beschaffen würde. Man solle also nicht zu viel Geld in die E-Mobilität stecken, da sich die nächste Mobilitätstechnologie bereits abzeichnen würde.
Die Verwaltung wurde beauftragt, das Konzept weiter zu verfolgen und Gespräche mit allen Interessenten und Beteiligten zu führen.

3 Gedanken zu „Grünflächenkonzept und E-Moblilität

  1. Da hab ich mich doch gewundert, dass so viele schöne verwunschene Ecken in Plön, wo ich bisher viele Vögel, Pflanzen, Insekten bewundern durfte und immer das Gefühl hatte, inmitten echter, wohltuender Natur zu sein, plötzlich der Kettensäge zum Opfer gefallen sind – Grünflächenkonzept heißt das also. Wenn man es gern naturfrei und aufgeräumt hat: bitte. Aber dann sollte man nicht immer den anderen die Schuld fürs Insekten- und Vogelsterben geben. Und euren Kindern müsst ihr das (später) auch irgendwie erklären.

  2. In der Regel werden Baumfällungen ect. zwischen der zuständigen Bearbeiterin und dem Umweltbeauftragten abgestimmt.
    Es wird auch bei privaten Grundstücken auf die Einhaltung der Baumschutzsatzung geachtet.
    Hinweise auf Mißstände nehme ich gerne entgegen und leite sie mit der Bitte um Klärung an den Bürgermeister weiter.
    Mich würde interessieren, welche Bereiche Sie konkret meinen.

  3. Vielen Dank für den Hinweis auf die Einhaltung der Baumschutzsatzung. Da werde ich noch einmal konkret nach den ehemaligen Bäumen schauen.
    Tatsächlich geht es mir aber auch um das recht sorglose Entfernen von Heckenbeständen, ohne über die Folgen nachzudenken. Was für den einen oder anderen “ordentlicher” aussehen mag, ist eben aus Vogelschutz-Sicht nicht die sinnvollste Lösung. Wir brauchen dringend Ecken, die für einige vielleicht “rödelig” aussehen mögen, aber da sollte doch, gerade in der aufgeklärten heutigen Zeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben, denn Geschmäcker sind bekanntlich extrem verschieden und zudem sehr wechselhaft. Und vor allem habe ich Schwierigkeiten damit, zu begreifen, dass eine Stadt, die bisher vor allem durch ihren natürlichen Grüncharakter gepunktet hat (viele Touristen fahren eben wegen der natürlichen, ungezwungen Anmutung lieber nach Plön statt etwa nach Eutin oder Malente), nun unbedingt genau das aufgeben will.
    Und zuletzt sollte man nicht vergessen, dass man als Plöner ja auch im Herbst und Winter spazieren gehen will, und da wirken Sträucher und Hecken allemal attraktiver als Flächen, die braun und matschig auf den Frühling warten.

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