Was lehrt uns Stadtheide für die Seewiesen?

Die Bauleitplanung für Stadtheide sah die Umgestaltung des Molenbereichs der ehemaligen Pionierkaserne in ein natürliches Ufer vor, und zwar als Ausgleichsmaßnahme.

Ausgleichsmaßnahmen waren auf jeden Fall erforderlich, um die Planung für Stadtheide überhaupt realisieren zu können. Ob es diese Ausgleichsmaßnahme sein mußte oder ob Ausgleichsmaßnahmen an einem anderen Ort alternativ möglich gewesen wären, müßte man vielleicht noch klären. Tatsache ist, daß es fast schon naiv war anzunehmen, ein naturnahes Ufer mit blickeinschränkendem Bewuchs könne dem Nutzungsdruck aus dem Wohngebiet standhalten. Von daher stellt sich die Frage, ob der B-Plan in der vorliegenden Form in diesem Punkt überhaupt realisierbar ist.
Wie es sich jetzt darstellt, wird sich um dieses ca. 300 Meter lange Uferstück ein jahrelanger Streit entwickeln, bei dem vermutlich niemand gewinnt. Auch wenn es sich in ersten Diskussionen herausgestellt hat, daß die Anwohner selber aus rechtlichen Gründen keine Ausgleichsflächen stellen können, bliebe noch zu prüfen, ob dies nicht eventuell von anderer Stelle erfolgen könnte. Leider haben die illegalen Abholzungen nicht dazu beigetragen, hier ein positives Gesprächsklima zu erzeugen. Ob es hilfreich ist, wenn sich die Täterin / der Täter oder die Tätergruppe stellen / t, kann ich leider nicht abschätzen.

Aber welche Lehren müssen daraus für das Seewiesenprojekt gezogen werden?
Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, daß vom Neubaugebiet Seewiesen ein erheblicher Nutzungsdruck auf die besonders schützenswerten und bislang von der Nutzung durch den Menschen nahezu unbelasteten Uferstreifen am Trammer See (von der Kleingartenanlage bis zum Gut Tramm) und am Kleinen Plöner See (die Bucht vom Klärwerk entlang der B 76 in Richtung Wittmold) ausgehen wird. Absehbar sind Trampelpfade durch das Schilf, die als Badezugang und Einsetztstelle für Paddelboote genutzt werden bzw. ein znehmender Bootsverkehr über die Trammer Au in den Kleinen Plöner See in Richtung Schwentinewasserwanderweg.
Ein paar Freiflächen und ein breiter Wander-/Fahrradweg reichen hierfür jedenfalls nicht aus. Das zeigt das Beispiel Stadtheide.

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