Nur noch ein ALDI und das dicke Ende kommt vermutlich noch.

Jetzt hat der neue ALDI eröffnet. Die KN vom 18. Oktober berichtete auf Seite 30. Klar, daß ALDI sich freut. Der Konzern konnte einen hochmodernen Markt, errichten, der die Qualitätsstandards eines Frischemarktes erreicht. Darüber hinaus konnte ALDI einen von ehemals zwei Standorten in Plön schließen, was sich mit Sicherheit positiv auf die Rentabilität des Konzerns auswirkt. Der Umstand, daß der Bau ohne Bebauungsplan errichtet wurde und damit auch keine Beschränkungen für das Sortiment bestehen, könnte in den Verwaltungsetagen des Konzerns zu Freudentänzen geführt haben.

Wenn sich aber Mitglieder der Plöner Ratsverwaltung mitfreuen, dann kann ich mich nur fragen, warum?

Fakt ist: ALDI Stadheide ist geschlossen.
Die Schließung gefährdet den Sandort des dortigen EDEKA-Marktes und damit die Versorgung des gesamten Stadtteiles.
Einen neuen Discounter im alten ALDI-Gebäude wird nicht geben. Damit wird es auch keinen Laden geben, der geeignet ist, den EDEKA-Markt sinnvoll zu ergänzen. Das Marktgebäude gehört ALDI und ALDI wird es mit Sicherheit nicht an einen Konkurrenten vermieten oder verkaufen. Nach meinem Kenntnisstand mietet ALDI in Preetz sogar das Gebäude seines geschlossenen Marktes in der Wakendorfer Straße weiter, um die Ansiedlung eines Konkurrenten zu verhindern. Das dortige Wohngebiet ist nunmehr ohne Nahversorger.

Fakt ist: Der ALDI-Markt wird Kaufkraft aus der Innenstadt abziehen.
Das Einzelhandelskonzept beschränkt den Handel mit bestimmten Gütern (zentrenrelevante Güter) aus gutem Grund auf die Innenstadt (zentralen Versorgungsbereich). Damit soll sichergestellt sein, daß die Geschäfte eng zusammenliegen, damit sie sich gegenseitig stützen und gemeinsam Kunden anziehen. So funktionieren große Einkaufspassagen und Malls. Warum die Verträglichkeitsuntersuchung zum ALDI-Markt sich für den Standort Lütjenburger Straße ausgesprochen hat, obwohl in der selben Untersuchung festgestellt wird, daß der neue Markt bis über 6% Umsatz aus der Innenstadt abziehen kann, erschließt sich mir bis heute nicht. Für vorgeschädigte Lagen ist jeder Kaufkraftverlust schädlich.
Der Markt wird Kaufkraft vom SKY Markt abziehen und damit den Standort dieses für die Innenstadt extrem wichtigen Schlüsselbetriebes gefährden.

Fakt ist: Das Gebäude wurde ohne Bebauungsplan erstellt.
Damit bestand auch keine Möglichkeit, von Seiten der Stadtplanung Einfluß auf das Sortiment des neuen Marktes zu nehmen. Der Handel mit zentrenrelevanten Gütern wird zu Lasten der Geschäfte in der Innenstadt gehen und zu deren schleichender Verödung beitragen. Mit Sicherheit wären die kritischen Punkte zumindest angemerkt worden, wenn der Kreis an der Planung beteiligt worden wäre. Aber vermutlich wollte man sich gar nicht beraten lassen, weil dann klar geworden wäre, was für eine städtebauliche Kamikazeplanung hier im Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt betrieben wurde.

ALDI ist kein Vorwurf zu machen. Der Konzern ist äußerst gewinnorientiert ausgerichtet, was grundsätzlich nicht verwerflich ist. Der Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt hat aber mit seiner Entscheidung eine Fehlentwicklung eingeleitet, deren erste erkennbare Folge die Schließung des ALDI-Marktes in Stadtheide ist und deren weitere negative Auswirkungen wir vermutlich nach und nach erfahren werden.

ALDI geht auch anders

Am Mittwoch erhielten einige Kolleginen und Kollegen aus dem SteU, die Herrn Bürgermeister und Bürgervorsteher sowie ich eine EMail, in der eine Mitbürgerin auf einen Artikel im Hamburger Abendblatt hinwies. Dort wird berichtet, daß in Wandsbeck ein 800 qm großer ALDI in einem denkmalgeschützten Gebäude eröffnet wurde.

Was zeigt uns das?
– Gestaltung geht auch anders, wenn man will.
– 800 qm ist eine übliche Größe für einen Markt außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches.

Leider kann ich mich wieder einmal nicht des Eindrucks erwähren, daß die Entscheidungsträger vom Investor vor sich her getrieben werden.

Die FWG hat es nicht begriffen

Kürzlich wurde im Plönbook auf den „Rundblick“ hingewiesen, eine Monatsinformation der örtlichen FWG.  Aus diesem Anlaß habe ich mir die Homepage der FWG einmal näher angesehen. Von allen Plöner Parteien hat die FWG eindeutig die beste Internetpräsenz.
Unter der Rubrik: FWG in den städtischen Ausschüssen -> Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt fand ich den Beitrag „ALDI möchte NEU bauen“. Dort heißt es: „Auch die Auswertung des Einzelhandelskonzepts hat ergeben, dass durch den neuen Markt keine Gefährdung der bereits bestehenden Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt zu befürchten ist.“
Das ist falsch. Das Einzelhandelskonzept sagt ganz klar:
– keine neuen Discounter.
– kein Einzelhandel mit Verkaufsflächen über 800 qm außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches.
Über das Einzelhandelskonzept läßt sich das ALDI-Vorhaben mit 1200 qm Verkaufsfläche in keinem Fall begründen. Hier irrt die FWG.
Vielmehr wurde der zentrale Versorgungsbereich im Einzelhandelskonzept so zugeschnitten, daß die Parkplatzflächen im Stadtgraben nicht mit einbezogen sind. Damit wurde die Entwicklung eines zentrumnahen großflächigen Einzelhandels an diesem prädestinierten Platz nach meiner Bewertung hintertrieben. Dr. Lorenzen von der FWG – aber nicht nur er – hatte sich seinerzeit vehement gegen eine solche Entwicklung ausgesprochen.

Die Verträglichkeit des ALDI-Neubaus mit 1200 qm Verkaufsfläche in der Lütjenburger Straße, also außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches, wurde durch ein Verträglichkeitsgutachten bescheinigt.  Nebenbei, von demselben Büro, das das Einzelhandelskonzept erstellt hat. Das Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass das ALDI-Vorhaben verträglich sei, obwohl die erwarteten Einbußen für den SKY-Markt bei bis zu 6 % des Umsatzes liegen. Normalerweise wird ein Warnschwellenwert von 10 % angesetzt. Das ist nach meiner Einschätzung nur zulässig, wenn keine Vorschädigung für den zentralen Versorgungsbereich vorliegt. Das ist aber nach meiner festen Überzeugung der Fall. Daher ist die Aussage des Gutachtens nach meiner Auffassung falsch und müßte überprüft werden. In keinem Fall sollte das Risiko eingegangen werden, den Bestand des SKY-Marktes in der Lübecker Straße zu gefährden, da er der wichtigste Kundenmagnet in der Innenstadt ist. (Das wiederum ist dem Einzelhandelskonzept zu entnehmen.)
Die FWG übernimmt die Aussage des Verträglichkeitsgutachtens völlig kritiklos und schreibt sie auch noch dem Einzelhandelskonzept zu.

Das Einzelhandeskonzept kann übrigens im Bürgerinformationssystem ALLRIS der Stadt Plön nachgelesen werden.
http://ploen.active-city.net/city_info/webaccessibility/index.cfm?waid=79&item_id=0&region_id=308&design_id=0&modul_id=5&record_id=79327&fsize=1&contrast=0&search=einzelhandelskonzept

Im Übrigen bin ich immer noch der Meinung, dass der Versuch der Verwaltung, das Vorhaben zu beschleunigen und ohne Bebauungsplan zu realisieren, nicht funktionieren und zu weiteren Verzögerungen führen wird. Schau ma ma.

Wenn man dem Gerhard Polt glauben darf, gibt es in Bayern noch ganz andere Verfahrenswege,

aber wir sind hier dankenswerterweise im echten Norden.

Mit roter Attika, na toll !

Aus dem Bericht der KN vom Freitag, dem 20. Dezember (Seite 28) ist klar zu erkennen: „Hier geht es um Investoreninteressen, nicht um die Interessen des Gemeinwohles.”

65 Sorten frisches Obst, frisches Fleisch in Kühltruhen und Tiefkühlware. Ware aus Kartons und Paletten reicht nicht mehr. Ganz klar, ALDI Lütjenburger Straße ist auf dem Sprung vom Discounter zum Quasi-Vollversorger. Das ist kein Einzelfall, es ist der allgemeine Trend, der landesweit zu beobachten ist. Darum auch der Sprung auf 1020 qm Verkaufsfläche. Dies entspricht laut Einzelhandelsgutachten der CIMA der durchschnittlichen Größe eines Vollversorgers.

Im gesamten Artikel geht es ausschließlich um die Interessen von ALDI. An keiner Stelle werden die Interessen der Stadt mit irgendeinem Wort erwähnt.

Dabei geht es um zwei entscheidende Fragen:
1.  Erlaubt es sich die Stadt, außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches großflächigen Einzelhandel zuzulassen, der den Standort Innenstadt nachhaltig schädigt?
2.  Erlaubt es sich die Stadt, die Ergebnisse des Einzelhandelskonzeptes bereits nach einem Jahr aufzuweichen?
Wenn ja, wird damit die Tür für weitere Ausnahmen und Fehlentwicklungen weit aufgestoßen.

Ich würde die Hälfte meiner Aufwandsentschädigung für 2014 darauf wetten, daß die COOP nach einer Schamfrist mit dem Standort Klinker Teich um die Ecke kommt und die andere Hälfte, daß die CIMA die Verträglichkeit dieses Standortes bescheinigt, wer immer auch für diese Arbeit bezahlt. Als Beruhigungsmittelchen wird die 10-jährigen Bestandsgarantie und eine damit verbundene Modernisierung des Marktes in der Fußgängerzone dienen.

Mit den wesentlichen Fragen haben sich meine Kolleginnen und Kollegen – zumindest der Berichterstattung der KN zu Folge – nicht befaßt. So wie es aussieht, scheint es das vorrangige Interesse zu sein, das ganze Vorhaben so schnell wie möglich mit allen Auswirkungen abzunicken. Ansonsten hätte man die Plausibilität der sich augenscheinlich in einigen Aussagen widersprechenden CIMA Gutachten durch einen unabhängigen Fachmann untersuchen lassen. Mit der Haushaltssituation hat man aber ein willkommenes Totschlagargument zu Hand, um dieses Ansinnen abzubügeln.

Immerhin wird den Verantwortungsträgerinnen und –trägern die Entscheidung zugebilligt, ob die Attika grau oder rot geklinkert wird. Wer das als Erfolg für sich verbucht, hat nicht verstanden, worum es geht. Kein Wunder, daß der Investor diese Debatte gelassen nahm.

Stadtbuchtfest 2014

Das diesjährig Stadtbuchtfest war wieder einmal eine sehr gelungene Veranstaltung, jedenfalls soweit ich es von meinen Besuchen am Freitag- und Samstagabend beurteilen kann und von den Problemen der Anwohner mit den Wildpinklern einmal abgesehen. Vielleicht würden ein paar Toiletten mehr und ein oder zwei Pissoire dieses Problem entschärfen können. Sie müssen ja nicht so schön bunt sein.
130811_Stadtbuchtfest_PissoirErfreulich ist, dass sowohl der Bürgervorsteher als auch der Bürgermeister erklärt haben sollen, sich trotz leerer Kassen für den Erhalt des Festes einsetzten zu wollen. Vielleicht erinnern sich einige meiner Leser, dass das Fest bereits 2011 auf der Kippe stand. Die SPD-Fraktion hat sich bereits damals für die Durchführung und damit für den Erhalt des Festes eingesetzt.

Beim der Suche nach dem Beitrag über das Stadtbuchtfest stieß ich auch auf meine damalige Berichterstattung zum Einzelhandelskonzept der CIMA. Dieses Thema wird sicher in Kürze wieder aktuell werden, wenn es darum gehen könnte, wie man das CIMA-Konzept so hingebogen bekommt, dass nunmehr doch Einzelhandelsflächen mit mehr als 800 Quadratmetern außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches gut für die Stadt sind. Die gebetsmühlenartigen Wiederholungen des Mantras„…, Plön ist gut versorgt“ klingen mir noch in den Ohren.

Neujahrsempfang der CDU

Am letzten Mittwoch habe ich es gerade noch fast rechtzeitig zum Neujahrsempfang der CDU ins Restaurant Schwimmhalle geschafft. Nach der Begrüßung übergab Herr Krüger, der Vorsitzende der Plöner CDU, das Wort an den Bundestagsabgeordneten Herrn Dr. Philipp Murmann.

Trotz der aufziehenden Wahlkämpfe betonte Dr. Murmann die Gemeinsamkeiten, die die großen demokratischen Parteien und ihre Vertreter im Deutschen Bundestag verbindet.
Dabei hob er das Eintreten für die europäische Idee und die Bedeutung der Forschungs- und Bildungspolitik hervor. Bildung und Forschung sind für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland die wesentlichen Faktoren für die Zukunftsfähigkeit. Das machte er an einem Beispiel aus seinem persönlichen Umfeld deutlich.
Anschließend ergriffen der Fraktionsvorsitzende in der Plöner Ratsfraktion, Herr Oliver Hagen und der Ortsvereinsvorsitzende, Herr Dirk Krüger das Wort. Oliver Hagen betonte die Bedeutung der Haushaltskonsolidierung und kündigte an, diesen Weg gemeinsam mit den anderen Fraktionen fortsetzen zu wollen. Gleichzeitig betonte er, wie bedauerlich er es fände, daß die Zuschüsse für die Durchführung der Plön-Schau zusammengestrichen wurden, da von dieser Veranstaltung wichtige wirtschaftliche Impulse ausgegangen wären.
Herr Dr. Dirk Krüger betonte für den Bereich Stadtentwicklung und Umwelt, daß aufrund des Einzelhandelskonzeptes sowohl die Standorte Klinkerteich und Stadtgrabenstraße für die Ansiedlung eines Supermarktes ausgeschlossen seien und man der Weiterentwicklung des jetzigen Standortes des Sky-Marktes optimistisch entgegensehe. Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit, dn Strandweg aufzuwerten. Zuletzt betonte er, daß die Zahl der Einwohner in Plön leicht gestiegen ist, daß Baugebiet Stadtheid nahezu ausgeschöpft sei und die .Entwicklung der Seewiesen nunmehr bevorsteht.

Anschließend gab es Häppchen, die von den Anwesenden mit so großem Appetit verspeist wurden, daß das Team vom Restaurant Schwimmhalle auf die Schnelle noch ein paar Platten nachschieben mußte. Da kam ich als Freund von Frikadellen dann noch voll auf meine Kosten.

Die Veranstaltung war mit ca. 40 – 50 Gästen aus Politik und Vereinen sowie Verbänden gut besucht. Da die Ansprache von MdB Dr. Murmann nicht ins Detail ging, war sie durchaus konsensfähig. Die von Oliver Hagen kritisierten Streichungen bei den Zuschüssen für die Plön-Schau habe ich mitgetragen, weil für mich der Aufwand in keinem guten Verhältnis zum Erfolg der Veranstaltung stand. Darüber hinaus habe ich meine Zweifel, ob diese Art der Wirtschaftsförderung tatsächlich eine öffentliche Aufgabe ist. Eine Durchführung der Plön-Schau in alleiniger Trägerschaft durch das Stadtmarketing halte ich aber nach wie vor für sinnvoll. Die Anlehnung an das Gutachten der CIMA – mit seinen kritisch zu hinterfragenden Aussagen zur Zugehörigkeit des Stadtgrabens zum zentralen Versorgungsbereich – macht es der CDU einfach, den Standort Stadtgraben abzulehnen, da aus Kreisen der Mitglieder vor allem ästhetisch begründeter Widerspruch regte, der sich fast bis zur Kapitalismuskritik steigerte. Ich habe hierüber am 3. Februar 2011 berichtet.
Woher Herr Krüger seinen Optimismus bezüglich der Weiterentwicklung des jetzigen Standortes von Sky bezieht, kann ich nicht nachvollziehen. Die Aussagen in einer der letzen Sitzungen des SteU gingen in eine andere Richtung. Aber vielleicht gibt es hinter den Kulissen Gespräche zwischen der CDU und COOP, die nlaß zur Hoffnung geben.

Meine Bewertung des Themas Seewiesen ist mittlerweile stadt- und netzbekannt.

Das wars

für Klinkerteich und Stadtgrabenstraße. Gestern tagt der SteU. Ohne weitere Diskussion wurden die Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne zur Errichtung eines Einkaufszentrums mit Frischemarkt und Discounter aufgehoben.

Dies ist bezüglich der Bebauung am Klinkerteich eine gute Nachricht. Ich bin mehreren Gründen nach wie vor der Ansicht, daß die Errichtung eines Marktzentrums an dieser Stelle falsch gewesen wäre. Zum einen hätte ein Markt an dieser Stelle Kaufkraft aus der Innenstadt abgezogen, was der Entwicklung in der Innenstadt schwer geschadet hätte, zum anderen wäre ein innerstädtisches Biotop zerstört und durch eine Gebäude mit einer architektonisch unangemessene Hinterhoffassade zur Bundesstraße hin ersetzt worden. Ich rechne mir einen großen Anteil an der Verhinderung dieser Fehlplanung an, denn ich habe mich von Anfang an auch gegen erheblichen Widerstand im SteU immer wieder dagegen ausgesprochen.

Die Aufhebung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für die Stadtgrabenstraße ist anders zu bewerten. Ich habe, als Alternative zum Standort Klinkerteich, von Anfang an die Entwicklung eines Marktzentrums im Bereich an dieser Stelle unterstützt. Zu meinem Bedauern wurde auch dieses Projekt mit dem gestrigen Beschluß beendet.

Ein Marktzentrum mit unmittelbarer Anbindung an die Fußgängerzone hätte durchaus positive Impulse auf Handel und Gewerbe in der Innenstadt gehabt. Sky und ALDI hätten sich zeitgemäß entwickeln können und weitere Kunden nach Plön gezogen oder an Plön gebunden. Das wäre in einer Lage, wo über 30 Prozent der Kaufkraft aus Plön nach Raisdorf (Schwentinental), Kiel und Eutin abfließen und über 30 Prozent der Plöner angegeben haben, in den letzten drei Jahren weniger in Plön eingekauft zu haben, eine wichtige Entscheidung gewesen.
Von Anfang an wurden Scheinprobleme aufgeworfen, für die es bei näherer Betrachtung durchaus Lösungen gegeben hätte. Ich erinnere da an das Regenrückhaltebecken. Darüber hinaus wurden mangels sachlicher Argumente frühzeitig Ängste geschürt. Der historische Altstadtcharakter der Innenstadt mußte als Argument herhalten, obwohl wir es in der Stadtrabenstraße mit einer aufgerissenen Hinterhofsituation zu tun haben. Egal, man wollte noch nicht einmal die Architektenentwürfe abgewarten. Die FWG legte sich sehr frühzeitig fest, um kritischen Stimmen aus der Öffentlichkeit gegenüber Geschlossenheit zu demonstrieren. Wenn ich mich nicht verhört habe, wurde sogar behauptet, die Schwentine solle zugeschüttet werden. Das war aber sicher nicht so gemeint. Schade, hier wurde eine echte Chance für die Stadtentwicklung vergeben.

Nun bin ich gespannt, wie die Visionäre in der FWG den bestehenden SKY-Markt weiterentwickeln wollen. Trotz abweichender Empfehlung beabsichtige ich, an der von der FWG eingefädelten Veranstaltung mit der COOP teilzunehmen.

Den Gegenwert der angekündigten Häppchen werde ich spenden, vermutlich der Welthungerhilfe.

Auf dem Weg I

Dr Lorenzen (FWG) srickt häufig von seinen Visionen, wenn es um die Entwicklung des SKY-Marktes an seinem jetzigen Standort in Plön geht. In dem Zusammenhang sprach er auch oft davon, daß er sich nicht vorstellen könnte, daß im Bereich Stadtgrabenstrasse ein Markt entstehen könnte, der sich städtebaulich in den altstadtähnlichen Charakter unserer Innenstadt einfügt.
Ich habe in der Diskussion immer wieder auf den FAMILA-Markt in Lütjenburg hingewiesen, bei dem genau das fast beispielhaft gelungen ist. Heute war ich aus privaten Gründen in der Nähe von Lütjenburg und habe einen kleinen Abstecher und ein paar Fotos gemacht.

Das Gebäude fügt sich, hervorragend in die vorhandene, z.T. historische Bebauung ein.

Famila Markt von der Innenstadt aus gesehen

Famila Markt von der Innenstadt aus gesehen

Auch aus der anderen Straßenrichtung wirkt der riesige Frischemarkt nicht als Fremdkörper.

Blick in Richtung Innenstadt

Blick in Richtung Innenstadt

Die Rampe zum Parkdeck ist nur vom Parkplatz aus zu sehen. Sie ist bei weitem nicht so schlimm anzusehen wie manches Gebäude in Plön, das Dr. Lorenzen, der nach eigenem selbstironischen Bekunden an jeder stadtplanerischen Fehlentscheidung der letzten Jahrzehnte beteiligt war, mit zu verantworten hat.

Die Rampe zum Parkdeck ist nur vom Parkplatz aus zu sehen

Die Rampe zum Parkdeck ist nur vom Parkplatz aus zu sehen

Das Parkdeck selber bietet reichlich Parkraum. Die Autos selber und die Klimaanlagen sind durch die Schräg gestellten Ziegeldachflächen verdeckt.

Das Parkdeck bietet reichlich Stellfläche

Das Parkdeck bietet reichlich Stellfläche

Ich habe mich für den Stadort Stadtgrabenstraße eingesetzt, weil ich überzeugt war, daß ähnlich intelligente Lösungen wie in Lütjenburg auch in Plön möglich sind. Während der Vorstellung des Einzelhandelskonzeptes deutete sich bereits an, daß die Klinkerteichinvestoren wieder Morgenluft wittern. Der Artikel des Ostholsteiners berichtete am darauf folgenden Samstag mit eben diesem Tenor. Trotz alledem: der Klinkerteich ist tot. Das Einzelhandelskonzept stellt – fehlerhaft – fest, daß kein Bedarf besteht, und die Alternativenprüfung zeigt auf, daß es Alternativen gibt, auch wenn sie dem ein oder anderen nicht passen.

Und wenn man – vielleicht auf dem Weg zur Ostsee – durch Lütjenburg kommt, sollte man nicht nur wegen des FAMILA-Marktes im Posthofweg den Abstecher in die Nachbarstadt machen. Gleich neben Famila  kann man bestaunen, wie sich Wohngebäude – auch solche für altersgerechtes Wohnen (Seniorenresidenz) – in ein intaktes Stadt- und Straßenbild einfügen lassen.

Das Gebäude links ist eine Seniorenresidenz

Das Gebäude links ist eine Seniorenresidenz

Meine Rede seit Monaten: Roter Backsteinklinker, Lochfassade mit stehenden Fensterformaten (Fenster höher als breit), und eine gegliederte Fassadengestaltung mit Giebeln.

Roter Klinker, gegliederte Fasade, Giebel und stehende Fenster

Roter Klinker, gegliederte Fasade, Giebel und stehende Fenster

Daß die Höhe die umliegenden Gebäude nicht wesentlich überschritten werden darf, versteht sich von selber.

Kurzer Wochenrückblick

Am Montag habe ich – wie bereits in den vergangenen Jahren – an der Sportlerehrung der Stadt Plön im Mehrgenerationenhaus teilgenommen. Meiner Meinung nach ist die Sportförderung eine wichtige Angelegenheit. Außerdem habe ich mich sehr gefreut, daß Paula und Lena vom SRSV im Rudern als Landesmeisterin bzw. Vize-Landesmeisterinnen geehrt wurden, da ich selber auch ruder und der Sportart besonders verbunden bin. Ich bin aber immer wieder erstaunt, wie viele überwiegend jugendliche Sportler aus Plön Spitzenleistungen auf Landes- und Bundesebene sowie auf internationalen Wettkämpfen erbringen können, selbst wenn gelegentlich die ein oder andere „Orchideensportart“ dabei ist.
In seiner Ansprache machte der Bürgervorsteher deutlich, daß diese Leistungen nicht ohne die freiwillige Arbeit der vielen ehrenamtlichen Trainer, Übungsleiter und Vorstände möglich ist, denen er ausdrücklich für ihr Engagement dankte. Dem kann ich mich voll anschließen. Den Ehrenamtlern kann nicht genug gedankt werden für all die Stunden, die sie in ihr gesellschaftliches Engagement – und nicht nur im Sport – investieren. Der Bürgervorsteher betonte, daß die Stadt den Sport auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten fördern wird.
Diese Förderung ist aber nicht völlig unproblematisch, da es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handelt. Das ist im Hinblick auf Fehlbedarfszuweisungen, also Ausgleichszahlungen an die Stadt, nicht unproblematisch, da jeder Euro an freiwilligen Leistungen aus den Fehlbedarfszuweisungen heraus gekürzt wird. Im Endeffekt bedeutet das, dass dieser Euro im Haushalt der Stadt doppelt fehlt. Er wird ausgegeben, und die Einnahmen werden gekürzt.
In diesem Zusammenhang sind einfache Wahrheiten wie die der FWG: „man kann jeden Euro nur einmal ausgeben“ nur halb richtig. Die von der FWG in der Ratsversammlung geäußerte Absicht, die Vergabe von Zuschüssen neu regeln zu wollen und umzuschichten, werde ich jedenfalls sehr kritisch betrachten.

Am Dienstag war Vorstandssitzung des Ortsvereins. Wesentliche Themen war die Vorbereitung des Wahlkampfes und der Mitgliederversammlung am 24. März.

Donnerstag wurde dann das Einzelhandelskonzept vorgestellt. Inhaltlich lief das ganze wie erwartet. Ich will mich dazu an dieser Stelle nicht weiter zu den Inhalten äußern, das habe ich bereits in meinem letzten Beitrag getan. Mein Eindruck war, dass die Investoren vom Klinkerteich noch einmal Morgenluft wittern. Mich würde jetzt aber vor allem interessieren, wie es auf di Reihe gebracht werden soll, den jetzigen Standort des SKY-Marktes so weiterzuentwickeln, dass der Markt eine gesicherte Zukunft hat.

Als nächster Termin steht am Montag um 19:30 ein Gespräch mit den Vertretern des Amtes über die zukünftige Verwaltungsstruktur in unserer Region an. Ich bin mir nicht sicher, vermute aber, dass der Termin nicht öffentlich ist.

Vorstellung Einzelhandelskonzept

Morgen, Donnerstag den 8. März, soll das Einzelhandelskonzept um 19:00 Uhr in der Aula am Schiffstal vorgestellt werden.
Ich habe in den vergangenen Monaten immer wieder darüber berichtet, dass ich den Eindruck gewonnen habe, daß das Konzept ganz gezielt auf ein bestimmtes Ergebnis hin entwickelt wurde.

Es begann damit, dass die Alternativenprüfung zum Einzelhandelsstandort Klinker Teich eindeutig den Standort Stadtgrabenstraße als deutlich geeigneter bewertet hat. Mit bekanntwerden dieses Ergebnisses setzte eine massive Kritik ein, die dann zu einer Nachbesserung endete, in der der Stadtort Stadtgrabenstrasse ab- und der Klinker Teich aufgewertet wurde.

Bei der Erstellung des Einzelhandelskonzeptes wurden dann ganz gezielt nur Informationen an die CIMA – die Erstellerin des Konzeptes – gegeben, die gegen den Standort Stadtgrabenstraße gesprochen haben. Das Protokoll der Kreisbereisung der Landesplanung – das den o.g. Standort als gut geeignet bezeichnet, wurde der CIMA erst übermittelt, nachdem das Einzelhandelskonzept bereits fast fertig gestellt war und auch nur, weil ich im SteU darauf hingewirkt habe.

Das fast fertig gestellte Einzelhandelskonzept wurde der Landesplanung auch erst auf meinen Vorschlag hin zur Stellungnahme übermittelt. Üblich ist eigentlich, daß zuständige Fachbehörden im Rahmen der Konzepterstellung frühzeitig mit eingebunden werden. Die Stellungnahme der Landesplanung zum Konzept liest sich für jemanden, der behördeninternen Schriftverkehr zu lesen vermag, wie eine Klatsche. Aber die Posse um diese Stellungnahme ist eine Geschichte für sich.

Zu guter Letzt hat man sehr viel über SKY und ALDI gesprochen, aber nie mit den Firmenvertretern. Die Aussage: „Das brauchen wir nicht, wir wissen sowieso, was die sagen.“ ist ein wegen Ignoranz nicht weiter kommentierbarer Vorgang. Es bleibt wenigstens zu hoffen, daß der Bürgermeister, so wie im letzten SteU abgesprochen, die Vertretern von ALDI und SKY über das Einzelhandelskonzept informiert hat. Ich hielte es für schlechten Stil, wenn Sie davon am Samstag aus der Zeitung erfahren würden.

Richtig peinlich für die Stadt wäre es, wenn die Firmen auf Vertreter der Verwaltung oder der Selbstverwaltung zugehen müßten, um näheres zu erfahren oder wenn sie mal eben in einem Randgespräch erfahren würden, wie es so um ihre Investitionsabsichten steht.

Mich wundert nichts mehr, auch nicht, daß man dem Vernehmen nach
in Fachkreisen schon über das Gutachten der CIMA staunt.

Inhaltlich ist das Einzelhandelskonzept differenziert zu bewerten.
Es macht sehr deutlich, daß Plöns Einzelhandel bereits vorgeschädigt ist. Dafür spricht z.B. der Kaufkraftabfluss nach Eutin, Kiel und – allein 34 % – nach Schwentinental. Bezeichnend ist auch die Feststellung, daß ca. 30 % der Befragten äußerten, in den letzten drei Jahren weniger in Plön eingekauft zu haben.

Vor diesem Hintergrund wird die Aussage, daß Plön gut versorgt sei, auch durch ständige Wiederholungen nicht richtiger. Noch schwerer nachzuvollziehen ist die Bewertung, dass man – außer ein bisschen Innenstadtkosmetik – nichts weiter unternehmen müsse.
Sollte die Handelszentralität von 115 oder 130 als Argument für die gute Versorgungslage angeführt werden, muss man sich klar machen, daß diese Ziffern lediglich aussagen, dass es Kaufkrafzuflüsse aus dem Umland gibt. Die Werte sind für eine Kreisstadt wie Plön normal und guter Durchschnitt, aber eben kein Polster, um darauf auszuruhen.

Das Einzelhandelskonzept lässt die Versorgungsfunktion der Stadt für die Region im Wesentlichen außer Acht. Die Funktion des bestehenden SKY Marktes für eine funktionierende Innenstadt wird aus meiner Einschätzung völlig unterbewertet, das Entwicklungspotential des Marktes wird unrealistisch hoch eingeschätzt. (Hier schlägt die Stunde der Visionäre.)

Eine elementare Schwäche des Einzelhandelskonzeptes ist, daß den Firmen ALDI und SKY über die fragwürdige Festlegung des zentralen Innenstadtbereiches (Ein Argument: Hanglage) jede Entwicklungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone genommen wird. Möglicherweise stellt die Ausweisung des Stadtgrabens als Potentialfläche aber eine Öffnungsklausel dar.

Die Vorzüge des Einzelhandelskonzeptes sind relativ schnell aufgezählt.
Zum einen dürfte endgültig klar sein, daß dar Standort Klinker Teich zu Lasten der Innenstadt geht und damit bei vernünftiger Betrachtung nicht weiter zu verfolgen ist.
Zum anderen wird über die „Plöner Liste“ festgelegt, welcher Handel sich ausschließlich im zentralen Innenstadtbereich ansiedeln darf. Dies dient der wirtschaftlichen Stärkung der Innenstadt, und das ist im Interesse der Stadt.

Mal sehen, was morgen passiert.

Überlegungen zur kommenden Ratsversammlung am 29. Februar

Am kommenden Mittwoch ist Ratsversammlung. Mit dem Einzelhandelskonzept und der Änderung zum Umgemeindungsvertrag mit Rathjensdorf, der als Voraussetzung für die Fortführung der Planung des Neubaugebietes Seewiesen erforderlich ist, stehen zwei Themen auf der Tagesordnung, die ich für besonders wichtig halte und zu denen ich in der Vergangenheit sehr eindeutig Position bezogen habe.
Es steht einer Fraktion immer gut an, möglichst geschossen abzustimmen. Wir kommen, wenn auch nach sehr eingehenden Diskussionen, sehr häufig zu einvernehmlichen Standpunkten, so daß wir wohl – neben der FDP – die Fraktion sind, die alles in allem den geschlossensten Eindruck hinterläßt.
Es ist selbstverständlich auch möglich, gegen die Fraktion zu stimmen. In diesem Fall ist es natürlich sinnvoll, den Fraktionsvorsitzenden im Voraus auf das Abweichende Abstimmungsverhalten aufmerksam zu machen.
Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrfach gegen die Mehrheit in der Fraktion gestimmt und bin sehr angetan, dass bislang noch kein Druck auf mich ausgeübt wurde. In zwei Fällen sehe ich mich durchaus bestätigt. Mein Eintreten gegen das Einkaufszentrum Klinckerteich hat sich im Nachhinein, auch durch die Alternativenprüfung und das Einzelhandelsgutachten – was immer davon in anderer Beziehung zu halten ist – als richtig erwiesen. Und auch in meiner Ablehnung der Strukturänderung in der Verwaltung – hier insbesondere die Unterstellung des Bauamtes unter den Bereich Liegenschaften – sehe ich mich in vollem Umfang bestätigt.
Wie ich mich bezüglich Einzelhandelskonzept und Seewiesen verhalten werde, habe ich noch nicht abschließend entschieden. Ausweichtaktiken, etwa sich krankschreiben zu lassen, um nicht gegen die eigene Fraktion stimmen zu müssen, kommen für mich aber nicht in Frage, obwohl ich mir gerade „einen aufgesackt“ habe, mit dem ich für ein paar Tage am besten im Bett aufgehoben wäre. Vielmehr überlege ich, mich zu beiden Themen zu Wort zu melden.
Die Einwohner haben natürlich während der Einwohnerfragestunde die Möglichkeit, zu diesen Themen Fragen an den Bürgermeister, den Bürgervorsteher oder Mitglieder der Ratsversammlung zu stellen.

Bestandsaufnahme

Wie schon vor einem Jahr bin ich nicht dazu gekommen, zwischen den Feiertagen einen Jahresrückblick zu schreiben. Beim Lesen meines damaligen Jahresrückblickes habe ich mich entschieden, ihn zur Grundlage für eine Fortschreibung zu machen.

Eines der wichtigen Themen ist nach wie vor die Verwaltungsstrukturreform. Zielsetzung des Innenministeriums war, bis zum Jahresende 2011 eine Verhandlungslösung zwischen Stadt und Amt zu erzwingen. Es stand die Ankündigung im Raum, ansonsten eine Einamtung der Stadt zu verfügen und den Plöner Bürgermeister mit der Führung des Amtes zu betrauen. Das Ultimatum wurde um ein Jahr geschoben. Da sowohl das Amt wie auch die Stadt erheblich Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vorgehens geäußert und eine juristische Überprüfung dieser Maßnahme angekündigt hatten, wollte man sich vermutlich ein halbes Jahr vor der Landtagswahl keinen Ärger mit den CDU-orientierten Umlandgemeinden als Klotz ans Bein binden und hat die Entscheidung auf die Zeit nach der Wahl geschoben.
Damit ist der Sachstand im Grunde genommen unverändert. Die Stadt Plön bietet dem Amt oder den Amtsgemeinden eine Verwaltungskooperation auf Vertragsbasis an. Die beiden größten Gemeinden des Amtes – Ascheberg und Bösdorf mit in etwa der Hälfte der „Amtsbevölkerung“ – haben sich für die Verwaltungskooperation mit Plön entschieden. Auch die Gemeindevertreter von Dersau wollen diesen Weg gehen, der Bürgermeister, Herr Leonhardt, will der Mehrheitsentscheidung nicht folgen. Er unterstützt weiterhin den Bosauer Bürgermeister, Herrn Mario Schmidt, der die Bürgermeiserwahl im Ostseebad Grömitz nicht für sich entscheiden konnte und damit nach wie vor als Amtsdirektor „in Lauerstellung“ zur Verfügung steht.
Das Landesverfassungsgesetz hat den Ämtern in ihrer jetzigen Struktur ein demokratisches Legitimationsdefizit bescheinig. Die derzeitige Situation im Verhältnis von Stadt und Amt verdeutlicht diesen Mißstand. Die gewählten Vertreter der Stadt Plön und der Gemeinden Ascheberg, Bösdorf und Dersau repräsentieren mindestens zwei Drittel der von der Verwaltungsstrukturreform betroffenen Bevölkerung in Stadt und Amt. Dennoch ist eine Minderheit in der Lage, einen an sich sinnvollen Schritt schlichtweg zu blockieren.
Der alternative, von der noch amtierenden Landesregierung verfolgte Weg, daß bestehende Demokratiedefizit über Verbandslösungen zu beseitigen, ist nach meiner Einschätzung in unserer Situation nichts anderes dar als ein überflüssiges bürokratisches Ungetüm.

Nach wie vor steht die Erstellung des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) auf meiner Prioritätenliste ganz oben. Mit dem Einzelhandelskonzept wurde einer der wesentlichen Bausteine des ISEK jetzt durch den SteU gebilligt und soll in der nächsten Ratsversammlung zum Entschluß vorgelegt werden. Ich halte Teile des Konzeptes für durchaus richtig und verkneife mit jetzt den Rückblick auf seinen Entstehungsgang und die mehr als fragwürdige Begründung, warum der Stadtgrabenparkplatz nicht zum zentralen Versorgungsbereich gehören soll. Darauf werde ich im Einzelnen vor der nächsten Ratsversammlung zurückkommen. Wichtig für das ISEK ist, daß jetzt seine anderen Bestandteile sauber abgearbeitet werden. Dazu gehören nach wie vor ein Verdichtungskonzept für den gesamten Stadtbereich sowie konkrete Aussagen über die Entwicklung der Bereiche Fegetasche und östliche Innenstadt.

Als neuer Aufgabenschwerpunkt ist die Vergabe der Wegenutzungsverträge – und damit die Konzession für den Betrieb der Gas- und Stromnetze – hinzugekommen. Das Verfahren sollte auf Empfehlung der mit der Beratung beauftragten Anwaltskanzlei nicht-öffentlich erfolgen. Wie aus der Presse zu entnehmen war, steht unsere Fraktion zu dem bereits vor Jahren mit der Gründung der Stadtwerke GmbH beschrittenen Weg der Rekommunalisierung. Dies ist auch die Mehrheitsposition in der Ratsversammlung. Das Mitglied der CDU Fraktion, Herr Winter, vertritt in dieser Angelegenheit als „Erster Stadtrat“ den Bürgermeisters, der sich für befangen erklärt hat. In seiner Funktion als stellvertretender Leiter der Verwaltung erklärte der erste Stadtrat den Beschluß der Ratsversammlung für rechtswidrig und verweigerte die Vergabe der Konzession an die Stadtwerke GmbH. Der Bürgervorsteher als Vertreter der Selbstverwaltung hat bereits oder wird in Kürze eine Feststellungsklage einreichen, um den Mehrheitsbeschluß durchzusetzen. Es bleibt zu hoffen, daß es doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, um der Stadt einen teuren hausinternen Rechtsstreit zu vermeiden.

Als erledigt können folgende Punkte betrachtet werden:

Vor einem Jahr hatte ich die Entwicklung eines Einkaufzentrums im Bereich Stadtgrabenstraße als eine der wesentlichen Herausforderungen für die Stadtplanung dargestellt. Sofern dem Einzelhandelskonzept in der Ratsversammlung zugestimmt wird, und danach sieht es aus, hat sich dieses Projekt – leider – erledigt. Mit dem Einzelhandelskonzept werden aber auch – zum Glück – alle Pläne begraben, am Klinkerteich ein solches Zentrum zu realisieren. Meine seinerzeit im SteU immer wieder geäußerte und bezweifelte Minderheitsmeinung, daß es sich beim Klinkerteich um einen nicht integrierten Standort handeln würde, der zu Lasten der Innenstadt Kaufkraft abzieht, kann mittlerweile als überwiegende Mehrheitsauffassung angesehen werden. Jetzt muß es darum gehen, dem bestehenden SKY Markt, dessen Bedeutung als Ankerbetrieb für die gesamte Innenstadt uns allen klar ist, eine Entwicklungsperspektive zu bieten. Ich unterstütze jeden Lösungsansatz, bin aber sehr skeptisch, daß das gelingen wird.

Die seinerzeit von mir genannten Schwerpunkte „Lübecker Straße“ und „Schwimmhalle“ sind mit guten Ergebnissen zu Ende gebracht worden.
Ich habe mich von Anfang an für das Vorhaben Lübecker Straße eingesetzt. Dabei lag mit sowohl der Erhalt der Platanen wie auch der Erhalt der Parkplätze am Herzen. Beides entspricht heute den Vorstellungen, die ich vertreten habe.

Bezüglich der Schwimmhalle müssen wir uns bei der DLRG, beim Innenministerium und bei unserer ehemaligen Fachkraft für Wirtschaftsförderung, Frau Nietsch, bedanken. Frau Nietsch hatte seinerzeit die Förderungsmöglichkeiten ermittelt und die entsprechenden Mittel beantragt, die DLRG hatte mit Ihrer Unterschriftenaktion für die nötige Öffentlichkeit gesorgt und das Innenministerium – damals noch SPD-geführt – ermöglichte die Förderung als Leuchtturmprojekt, nachdem der Kreistag die Plöner Schwimmhalle in der Rangfolge auf einen aussichtslosen Platz verwiesen hatte. Das Innenministerium hat, jetzt unter CDU-Führung, mit der Zuweisung nicht aufgebrauchter Fördermittel dankenswerter Weise für eine erhebliche finanzielle Entlastung gesorgt. Die Entscheidung, die Schwimmhalle um einen Kleinkinderbereich zu erweitern, was seinerzeit umstritten. Ich habe diese Erweiterung von Anfang an unterstützt und freue mich sehr, daß sie zu einer erheblichen Attraktivitätssteigerung der Schwimmhalle geführt hat. Herr Plischka von der CDU Fraktion, Herr Feind von der DLRG und ich bildeten die AG Schwimmhalle. Hier haben wir uns im Vorfeld der Planungen bereits um Detailfragen gekümmert, die heute im Wesentlichen umgesetzt sind. Besonders wichtig war uns, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Planung und in der Bauphase mit einzubeziehen, auch das ist uns gelungen, es war aber auch nicht umstritten.

Und damit sind wir eigentlich schon voll im Rückblick. Was erscheint mir dabei noch erwähnenswert?

Der wichtigste Nebenkriegsschauplatz war der Aufstellungsort für die Großsandkiste auf dem Markt. Ich hielt den späteren Aufstellungsort direkt an der Kirche für falsch, weil er im Schatten liegt und zugig ist. Ich würde immer noch einen Platz direkt an der Fußgängerzone bevorzugen. Allerdings muß ich feststellen, daß der Platz gut angenommen wurde.

Geärgert hat mich das Verfahren für die Gebührenordnung der Schwimmhalle. Statt klare familienfreundliche Akzente zu setzen, hat die Mehrheit aus FDP, FWG und CDU durchgesetzt, daß Besserverdiener für die Gruppenkarte genau so viel zahlen wie die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern.

Geärgert hat mich auch die erste Veranstaltung in der Plön Up Kampagne, da der Eindruck entstehen konnte, daß hier teilweise die Plattform für das Ausleben einer Selbstdarstellungssucht geschaffen wurde. Daß im Rahmen weitere Termine der Veranstaltungsserie auch Sheng Fui Berater als Referenten eingeladen wurden, sollte nachdenklich stimmen. Immerhin wurden die Schüler im Rahmen der Abschlussveranstaltung konkret. Mit der im letzten SteU beschlossenen Aufwertung der Heiligendammklötze vor dem Bahnhof durch hölzerne Sitzflächen wird einer ihrer Vorschlag umgesetzt. Tatsache ist, daß die meisten Vorschläge nicht im Handlungs- und Entscheidungsbereich der Politik liegen.

Interessant fand ich aber den Hinweis, daß Kiel schon von 14-jährigen nicht mehr als attraktiv empfunden wird und Hamburg bereits für Jugendliche dieses Alters eine Sogwirkung besitzt. In dem Zusammenhang wurde mir wieder einmal klar, wie wichtig – zumindest mittelfristig betrachtet – eine schnelle Zuganbindung nach Hamburg ist. Vor diesem Hintergrund werde ich mich auch weiterhin für die Reaktivierung der Bahnstrecke von Ascheberg nach Neumünster einsetzen.

Das Pfingstlager von TSV und DLRG auf der Prinzeninsel stand wegen fehlender Genehmigungen des Kreises auf der Kippe. Hier ist es unserer Verwaltung gelungen, gemeinsam mit der Verwaltung des Kreises eine dauerhafte und parktikable Lösung zu erzielen. Ich denke, daß wir mit dem Ergebnis zufrieden sein können.

Weniger zufriede können wir nach meiner Meinung mit dem Ergebnis der Verhandlungen zwischen dem Kreis und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) sein. Von den Leichtathletikanlagen des Sportplatzes im Schloßpark bleiben nur traurige Reste. Immerhin konnte das Fußballfeld erhalten werden. Auch wenn der Kreis das Ergebnis nach außen hin als erfolgeich darstellt, bin ich nach wie vor der Auffassung, das die DSD in diesem Fall soziale Inkompetenz demonstriert hat. Das ändert allerdings nichts daran, daß ich die neuen gelockerten Regelungen der Landesregierung zum Denkmalschutz für falsch halte.

Zu meiner großen Freude wurden sowohl das Stadtbuchtfest und die Feierlichkeiten anläßlich der 775 Jahr Feier unserer Stadt durchgeführt. Umbemerkt von der Politik hatte sich auch eine Facebook Gruppe für das Stadtbuchtfest gegründet. Der Plöner Frühling blieb aus, da die Außenwirkung gleich Null war. Mein Rat an künftige Initiativen wäre, sich nicht nur zu organisieren, sondern die politischen Vertreter aktiv ansprechen.

Zum Jahresende erhob das Projekt Seewiesen wieder einmal sein Haupt. Was einmal mit dem Anspruch als „hochwertiges Wohngebiet“ gestartet ist, ist nun auf das Durchschnittsmaß einer 08/15 Wohnsiedung auf der grünen Wiese zusammengeschrumpft. Um ein Mindestmaß an Anspruch aufrechtzuerhalten, wurde angeregt, zumindest Null Energiehäuser o.ä. ökologisch sinnvolle Bauvorhaben umzusetzen. Diese Anregungen wurden durch den Investor mit dem Hinweis relativiert, daß das unrealistisch sei, weil man ja auch an den Geldbeutel des Bauherrn denken müsse. Mit welchen Argumenten man das Vorhaben jetzt noch schönreden will ohne seine Glaubwürdigkeit zu verlieren, ist mir nicht klar. Ich werde mich weiter gegen dieses Projekt einsetzen, zumal diese Position auch mit der Beschlußlage unseres Ortsvereins übereinstimmt.

Damit bin ich bei der Parteipolitik angelangt. Der klare Schwerpunkt liegt hier auf der Landtagswahl. Mit den Stationierungsentscheidungen ist deutlich geworden, daß das politische Gewicht der amtierenden Landesregierung in Berlin so ziemlich gegen Null geht. Allein vor diesem Hintergrund kann man eigentlich nichts falsch machen, wenn man den Regierungswechsel wählt.

Nicht besser gewußt?

In der Sitzung des SteU am morgigen Mittwoch wird der Begriff Handelszentralität sicher eine bedeutende Rolle spielen. Daher möchte ich ihn an dieser Stelle noch einmal erläutern.
Die Handelszentralität ist ein Wert, der das Verhältnis von Kaufkraftzuflüssen zu Kaufkraftabflüssen bestimmt. Ein Wert unter Hundert bedeutet, daß die Kaufkraftabflüsse aus einer Stadt größer sind als die -zuflüsse, ein Wert über Hundert zeigt an, daß die Kaufkraftzuflüsse größer sind als die –abflüsse. Oder noch einfacher, ein Wert unter hundert bedeutet ein „Außenhandelsdefizit“, ein Wert über Hundert ein Außenhandelsüberschuß.
Für eine Stadt wie Plön, die als zentraler Ort (Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums) eine Versorgungsfunktion für das Umland hat, ist ein Wert über 100 ganz natürlich. Der im Einzelhandelskonzept ermittelte Wert liegt nach meiner Kenntnis für vergleichbare Orte im guten Durchschnitt.
Wer aus diesem Wert die Aussage ableitet, Plön sei gut versorgt, hat damit nur zum Teil Recht, also eigentlich Unrecht, denn er/sie blendet die Versorgungsfunktion für das Umland völlig aus.
Wenn eine Interessenvertretung dies tut, wurde sie möglicherweise falsch informiert, vielleicht hat sie es auch nicht besser verstanden oder wollte es gar nicht wissen.
Wenn in der Verwaltungsvorlage steht: „- insgesamt gute Versorgungssituation (Handelszentralität von 139 % bzw. 116 %), quantitativer Ergänzungsbedarf nicht offensichtlich“, gibt mir das aber zu denken, vor allem, wenn in der Vorlage an keiner Stelle erwähnt wird, daß das Einzelhandelskonzept auch die Abwanderung von Kunden nach Eutin und Raisdorf dokumentiert,
Vielleicht wird am Mittwoch ja auch die Frage beantwortet, warum der Parkplatz Stadtgrabenstraße nicht in den zentralen Versorgungsbereich einbezogen ist, obwohl hier ein direkter funktionaler Zusammenhang mit der Fußgängerzone, dem Markt und der Lübecker Straße besteht.
Ich bin gespannt.

Pesserückblick

Nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub war ich erst einmal auf einer Dienstreise, von der ich am vorigen Samstag zurückkehrte. Auch in der vergangenen Woche war standen zwei weitere Dienstreisen, die Ratsversammlung und eine Fraktionssitzung im Terminkalender. Heute Vormittag hatte ich dann Gelegenheit, die Lokalteile der KN der vergangenen Woche zu lesen.

In der Donnerstagausgabe wird berichtet, daß Kieler Kunststudenten neue Formate für das Plöner Kreismuseum entwickeln sollen. Ich halte das für eine gute Idee. Das die Realisierbarkeit dabei nicht im Vordergrund steht, ist aber ein wenig befremdlich. Außerdem wäre es vielleicht hilfreich, auch Geschichtsstudenten in ein Museumsprojekt mit einzubeziehen. Sofern es sich bei dem Arbeitsergebnis nicht nur um eine visionäre Blase handeln soll, wäre es aus meiner Sicht sinnvoll,  zumindest in einem zweiten Schritt auch Architekturstudenten mit einzubeziehen.

Unter den Überschriften „Einzelhandelskonzept: Plöner CDU will gründlich vorgehen“ (Freitagausgabe Seite 30) und „Plöner Einzelhandel im Wandel“ (Samstagsausgabe Seite 34) berichten die KN, daß die CDU keinen Anlaß sieht, das Einzelhandelskonzept überstürzt zu billigen und kündigt eine gründliche Prüfung an. „Die Kaufleute und Gewerbetreibenden müssen gehört werden, bevor die Stadt weitreichende Beschlüsse treffe“, wird Ratsherr Plischka zitiert.
Ich begrüße die Absicht, wobei im weiteren Verfahren nicht nur das Stadtmarketing eingebunden werden sollte, denn das Stadtmarketing wurde im Übrigen bereits in der Erstellungsphase des Einzelhandelskonzeptes mit eingebunden. Viel interessanter wäre, die Stellen einzubeziehen, die in die Erstellung nicht eingebunden waren, etwa die Betreiber der großen Märkte in Plön wie COOP, ALDI, LIDL, EDEKA und MARKANT, den Einzelhandelsverband oder die Landesplanung. Besonders interessiert wäre ich an der Stellungnahme oder Kommentierung der Landesplanung (Innenministerium). Möglicherweise relativiert sich dann in der Öffentlichkeit auch die Aussage, daß keiner der Standorte für die Ansiedlung eines neuen Marktes geeignet sei. Eine Aussage, die im Übrigen nicht richtiger wird, wenn sie in den KN oder auf der bevorstehenden Plön Up Veranstaltung am kommenden Dienstag gebetsmühlenartig wiederholt bzw. nachgeplappert wird.

In der Samstagausgabe der KN wurde im Übrigen auch berichtet, daß die „Seewiesen“ an die MVB Grundbesitz GmbH verkauft wurden. Die Fördesparkasse als seriöses Unternehmen hat sich offenbar endgültig von diesem siedlungspolitisch fragwürdigen Vorhaben verabschiedet. Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung weitergeht. Ich werde wohl einmal beim Bürgermeister nachfragen müssen, wann der Planungsverband Seewiesen erneut tagt.

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