In der Sitzung des SteU am morgigen Mittwoch wird der Begriff Handelszentralität sicher eine bedeutende Rolle spielen. Daher möchte ich ihn an dieser Stelle noch einmal erläutern.
Die Handelszentralität ist ein Wert, der das Verhältnis von Kaufkraftzuflüssen zu Kaufkraftabflüssen bestimmt. Ein Wert unter Hundert bedeutet, daß die Kaufkraftabflüsse aus einer Stadt größer sind als die -zuflüsse, ein Wert über Hundert zeigt an, daß die Kaufkraftzuflüsse größer sind als die –abflüsse. Oder noch einfacher, ein Wert unter hundert bedeutet ein „Außenhandelsdefizit“, ein Wert über Hundert ein Außenhandelsüberschuß.
Für eine Stadt wie Plön, die als zentraler Ort (Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums) eine Versorgungsfunktion für das Umland hat, ist ein Wert über 100 ganz natürlich. Der im Einzelhandelskonzept ermittelte Wert liegt nach meiner Kenntnis für vergleichbare Orte im guten Durchschnitt.
Wer aus diesem Wert die Aussage ableitet, Plön sei gut versorgt, hat damit nur zum Teil Recht, also eigentlich Unrecht, denn er/sie blendet die Versorgungsfunktion für das Umland völlig aus.
Wenn eine Interessenvertretung dies tut, wurde sie möglicherweise falsch informiert, vielleicht hat sie es auch nicht besser verstanden oder wollte es gar nicht wissen.
Wenn in der Verwaltungsvorlage steht: „- insgesamt gute Versorgungssituation (Handelszentralität von 139 % bzw. 116 %), quantitativer Ergänzungsbedarf nicht offensichtlich“, gibt mir das aber zu denken, vor allem, wenn in der Vorlage an keiner Stelle erwähnt wird, daß das Einzelhandelskonzept auch die Abwanderung von Kunden nach Eutin und Raisdorf dokumentiert,
Vielleicht wird am Mittwoch ja auch die Frage beantwortet, warum der Parkplatz Stadtgrabenstraße nicht in den zentralen Versorgungsbereich einbezogen ist, obwohl hier ein direkter funktionaler Zusammenhang mit der Fußgängerzone, dem Markt und der Lübecker Straße besteht.
Ich bin gespannt.