Straßenumbenennung, Sauberkeit und Lärmaktionsplan

Heute bereite ich mich – trotz des schönen Badewetters – auf die bevorstehenden politischen Termine vor.

Heute 17:00 – Ältestenrat. Hier wird die Tagesordnung für die Ratsversammlung am 22. Mai beraten.
Da der Ältestenrat grundsätzlich nicht-öffentlich tagt, halte ich mich hier zurück.

Morgen: Fraktionssitzung, u.a. Vorbereitung auf die Sitzung für Stadtentwicklung und Planung am Mittwoch und auf die Ratsversammlung am 22. Mai.
Auch die Fraktionssitzungen sind üblicherweise nicht-öffentlich.

Mittwoch: Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung (StEP).
Wesentliche Themen werden sein:

1. Lärmaktionsplan, hier: Fortschreibung.
Meine Prognose: Es ist vier Jahre lang nichts passiert, nach meiner Einschätzung wird sich indem nächsten Jahren nicht viel ändern.
Bedenklich: die 1,3 km Lärmschutzwand stehen einkommentiert im Entwurf, der jetzt ausgelegt werden soll. Der Rückbau vom Ausbaustandard einer außeramtlichen Umgehungsstraße auf den Ausbaustandard einer innerörtlichen Durchgangsstraße ist nicht teil des Planes, sollte dort aber aus meiner Sicht als Alternative gleichbedeutend aufgezeigt werden.

2. Sauberkeitsoffensive: Auswahl von Müllbehältern für die Innenstadt.
Au meiner Sicht in Ordnung, aber: der Vorschlag, Pfandringe anzubringen, damit Flaschensammler*innen nicht im Dreck wühlen müssen, wird nicht weiter verfolgt. Der Vorschlag kam seinerzeit gleichzeitig vom Kinder- und Jugendrat und der FWG.
Die FWG hat ihren Antrag dann zurückgezogen und den Antrag des Kinder- und Jugendrates unterstützt.

3. Kontextualisierung der Straßennamen Tirpitzstraße und Scheerstraße. Der Tagesordnungspunkt wurde von Bündnis 90/Die Grünen eingebracht und ist etwas irreführend. Tatsächlich geht es um die Umbenennung der Tirpitzsstraße und die Anbringung von “Kontext-Schildern” an den Straßenschildern von Scheer- und Hipperstraße. Im StEP finde ich das Thema aber falsch angehoben. Es gehört m.E. in den Ausschuss für Soziales, Umwelt und Energie (SUE). Vom Grundsatz finde ich es wichtig, sich mit Straßennamen zu befassen. Umbenennungen halte ich für durchaus gerechtfertigt, wenn Personen, nach denen Straßen benannt werden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen oder dem Erstarken des Nationalsozialismus maßgeblich Vorschub geleistet haben. Ersteres wäre bei Admiral Scheer anzunehmen, letzteres bei Admiral Tirpitz.
Mal abgesehen davon, dass der TOP falsch ist – vermutlich ein Flüchtigkeitsfehler, da wir in den letzten Wochen alle in den Haushaltsberatungen eingebunden waren – halte ich eine Umbenennung einer Straße ohne vorherige öffentliche Diskussion für grundsätzlich falsch. Die Kontextualisierung aller drei Straßennamen wäre aber ein Einstig in die Diskussion über eine Umbenennung. Die Entscheidung darüber sollte im SUE getroffen werden. Die Entscheidung über die Umbenennung der Tirpitz- und/oder Scheerstraße bliebe der Ratsversammlung vorbehalten.

4. Nicht-öffentlich wird über ein interkommunales Gewerbegebiet beraten.

5 Gedanken zu „Straßenumbenennung, Sauberkeit und Lärmaktionsplan

  1. Bitte nicht vergessen die unregelmäßige Straßenreinigung Knivsbergring und Trentseehöhe trotz Erhöhung der Gebühr.Danke.Kassieren ohne Leistung geht nicht,trotz defizitem Haushalt.

  2. Ist die Lärmschutzwand an der B76 einseitig geplant? Oder vernünftigerweise beidseitig! Egal wie lange und wie schwerfällig die Planung ist!

  3. Moin,
    da bin ich völlig anderer Meinung. Der Ausbaustandard der “innerörtlichen Umgehung” ist ein Kardinalfehler der Stadtplanung, der über 50 Jahre zurück reicht. Die Straße zerschneidet die Stadt, vor allem für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Fahrradfahrende. Der Ausbaustandard entspricht dem einer außerörtlichen Umgehungsstraße, und genau so wird die Straße von Autofahrerinnen und Autofahrern wahrgenommen. Die Straße verführt zum Rasen und damit zu einer zusätzlichen Lärmbelästigung.
    Die bekommt man zwar rechnerisch mit Lärmschutzmaßnahmen in den Griff, praktisch ist das zweifelhaft. Lärmschutzwände an beiden Seiten der Fahrbahn erzeugen einen “Tunneleffekt”. Dadurch fahren Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer – bewußt oder unterbewußt – nochmals schneller, weil sie nicht mehr wahrnehmen, dass sie in einem Ort sind. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Lärmreduzierung durch Schallschutzwände durch den zusätzlich entstehenden Lärm aufgrund höherer Geschwindigkeiten kompensiert wird.
    Die einzige wirklich vernünftige Lösung ist ein Rückbau der Straße auf den Ausbaustandard einer innerörtlichen Durchgangstraße, denn genau das ist sie. Das bedeutet nicht, dass die Anzahl der Spuren reduziert wird. Die Straße muss ihre Leistungsfähigkeit behalten. Aber es bedeutet, dass Begleitstreifen eingerichtet werden, etwa für einen Radweg oder Randgrün. Damit ist eine geringere Breite der Fahrspuren verbunden, die die Autofahrenden – bewußt oder unbewußt – dazu bringt, langsamer zu fahren und damit auch weniger Lärm zu erzeugen. Sie nehmen wahr, dass sie sich innerhalb einer Ortschaft bewegen.
    Dazu kommt, dass
    1. im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens nach meinem Kenntnisstand keine Alternativenprüfung stattgefunden hat und städtebauliche Aspekte weitgehend nicht berücksichtigt wurden.
    2. die Baukosten für die Schallschutzwände, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, vor einigen Jahren mit 32 Mio Euro angegeben waren. Der Umbau auf den Ausbaustandard einer innerörtlichen Durchgangsstraße könnte möglicherweise günstiger sein.
    Lärmschutzwände au beiden Seiten lösen auch das Problem für die Bürgerinnen und Bürger nicht, die an anderen Straßen leben, die mit Lärm hoch belastet sind. Das ist die Rodomstorstraße ab Einmündung August Thienemann Straße in Richtung Eutin und die Hamburger Straße vom Wentorper Platz in Richtung Neumünster. Um hier zu einer Reduzierung des Lärms zu kommen, ist die Reduzierung des Tempos die einzige Möglichkeit.
    Nicht zuletzt sind beidseitige Lärmschutzwände auch aus wirtschaftlicher Sicht problematisch, weil sie nicht zu einem Fremdenverkehrs- und Luftkurort passen. Plön lebt auch en ganzes Stück weit vom Tourismus, da spielt auch das Ortsbild eine Rolle.
    Viele Grüße,
    Ingo

  4. Ich hab den Kommentar übersehen. Ich bitte die verzögerte Freigabe zu entschuldigen.

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