Aus dem letzten SteU (2)

Dr. Lorenzen (FWG) beklagt seit einiger Zeit, daß die Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen an der B 76 seiner Meinung nach schon viel zu lange durch die Stadt verzögert wird. In einer der vergangenen Sitzungen kündigte er an, daß er einen betroffenen Bürger bei der Formulierung einer Petition unterstützen würde. Das hat er getan, die Antwort des Petitionsausschusses liegt ihm mittlerweile vor. Er las Auszüge daraus vor, die ihn in seiner Ansicht bestätigten.

Der Vorsitzende des Ausschusses, Bernd Möller (SPD) und Herr Becker vom Bauamt stellten dazu klar, daß die Lärmschutzmaßnahmen seit ca. 30 Jahren fällig und die Verzögerungen vorwiegend durch das Landesamt für Straßenbau zu vertreten sind. Daß die Stadt auf die Gestaltung der Lärmschutzmaßnahmen Einfluß nehmen will, ist klar, weil die Schallschutzwände einen massiven Eingriff in das Stadtbild darstellen werden. Seitens der Stadt wurden – gemeinsam mit den Städteplanern vom Planwerk – gestalterische Vorstellungen entwickelt, auf die das Landesamt für Straßenbau nur sehr zögerlich und bei weitem nicht in vollem Umfang eingegangen ist. Darüber hinaus wurde dargestellt, daß die Maßnahmen lediglich im Bereich der innerörtlichen Umgehung greifen werden, der problematische Bereich Rautenbergstraße bleibt unberücksichtigt.

Dieser Darstellung kann ich eher folgen als den Ausführungen von Dr. Lorenzen, der wieder einmal im “Hau Ruck Verfahren” suboptimale Lösungen durchsetzten will. Ich hätte es begrüßt, wenn das Landesamt für Straßenbau den Vorstellungen der Stadt noch weiter entgegen gekommen wäre und der Einrichung eines Rad- und Fußweges entlang der B 76 zugestimmt hätte. Dadurch wäre eine verringerte Fahrbahnbreite erreicht worden, die die Leistungsfähigkeit der Straße nicht reduziert, aber zu einer Verringerung der Durchschnittsgeschwindigkeit geführt hätte. So wäre dem Lärmschutz mehr gedient worden als durch die massive Aufstellung von Schallschutzwänden, die einen Tunneleffekt erzeugen und damit zum Rasen verführen, was weitere Lärmbelästigung nach sich zieht .

Der einzige Vorwurf, den man der Stadt machen kann ist, daß man seit 30 Jahren keine Vorstellungen entwickelt hat, wie sich die Stadt an ihrer am meisten befahrenen Straße präsentieren soll. Hier besteht meiner Meinung nach einVersäumnis, an dem auch Dr. Lorenzen, der seit Jahrzehnten kommunalpolitisch aktiv ist, seinen Teil an Verantwortung mitträgt.

Einer wirkungsvoller Lärmschutz läßt sich – mittelfristig – nur durch Verkehrsvermeidung ererichen. Ein möglicher Lösungsweg hierzu wäre, die B 76 zwischen Kiel und der Autobahnauffahrt Eutin nach Fertigstellung der A 20 zu einer Mautstrecke zu machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert