Heute tagte der Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt zum ersten Mal im neuen Jahr. Das nach meiner Einschätzung wichtigste Thema war die Zustimmung zur Vorlage der Verwaltung, die Satzung des Planungsverbandes Seewiesen so zu ändern, daß die Umgemeindung der Flächen nach Rathjensdorf nicht rückabwickeln werden muß. Das wäre nicht weiter schlimm, wäre nicht auch gleichzeitig entschieden worden, sich die Option offenzuhalten, hier ein Baugebiet unbestimmter Größe entwickeln zu wollen, nur eben ohne See.
Das ist eine eklatante Fehlentscheidung.
Was immer dort entwickelt wird, wird einen Lärmschutzwall nach sich ziehen, der das Landschaftsbild unwiederbringlich zerstört. Das ist an dieser Stelle besonders gravierend. Es handelt sich um den Ortseingangsbereich und um eine der wenigen Stellen, wo die Stadt an ihren Grenzen nicht zersiedelt und mit einer klaren Stadtgrenze wahrnehmbar ist. Es verdichten sich Gerüchte, daß die nächsten Investoren schon auf der Matte stehen. Statt auf die qualitative Aufwertung des Innenstadtangebotes sowie eine weitere Verdichtung innerhalb der Stadt zu setzen, wird die Zersiedelung der Landschaft fortgesetzt und an der Demographie vorbeigeplant.
Nebenbei, was die Planer über Jahre nicht fertig gebracht haben, schafft Mutter Natur in einem feuchten Winter. Teile des möglichen Baugebietes stehen gerade unter Wasser.
Darüber hinaus wurde über den Ausbau der Lübecker Straße entschieden. Zwar konnte der Preis für das Granitpflaster durch die neue Ausschreibung deutlich gedrückt werden, wegen der guten Konjunkturlage erhöhen sich aber die Kosten für die Arbeitesleistung. Mit 501 000,– Euro wird die angestrebte Kostenobergrenze nur minimal überschritten.
In der Einwohnerfragestunde wurde darauf hingewiesen, daß das Rathaus nicht behindertenfreundlich ist. das ist richtig, aber alle bisherigen angedachten Lösungsansätze sind nicht umsetzbar. Aufgrund der Lage im historischen Altstadtbereich sind bauliche Maßnahmen am Gebäude nur schwer realisierbar. Der Bürgermeister betonte aber, daß gehbehinderte Besucher sich telefonisch anmelden können und dann in einem geeigneten Raum bedient werden. Die Anregung, in regelmäßigen Abständen Sprechstunden an Orten anzubieten, die auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sind, wurde aufgenommen und soll mit dem Behindertenbeauftragten erörtert werden.