Volkseigentum

Der Unternehmensverband Ostholstein-Plön feierte am Wochenende sein 20-jähriges Bestehen, so vermeldete die KN am Montag. Als Überschrift wurde zitiert: “Wir brauchen mehr Politiker mit praktischer Berufserfahrung.” Das stimmt sicher, also Hintern hoch und eintreten!
Weiter wird zitiert: “Wenn wir 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus offen von Volkseigenen Betrieben reden, …”. Ich weiß nicht recht, was ich davon nun wieder halten soll. Entweder wurde hier ganz tief ins Schubfach Agitation und Propaganda gegriffen oder diese Äußerung ist Zeugnis einer veritablen Wahrnehmungsstörung. Die einzige “Verstaatlichung”, die mit einem speziellen, auf einen Einzelfall zugeschnittenen Gesetz abgesichert wird, betrifft ein Finanzinstitut, das ohne Unterstützung zusammenbrechen und damit einen erheblichen gesamtwirtschaftlichen Schaden anrichten würde. Wenn der Staat so ein Unternehmen zeitlich befristet übernimmt und dabei ein erhebliches finanzielles Risiko eingeht, muß er die Möglichkeit haben, dort für diesen Zeitraum auch die Führung zu übernehmen. Hier das Schreckgespenst des Kommunismus an die Wand zu malen, ist so dämlich wie dieses Lied.

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