Bausünden

Heute morgen bin ich auf Dienstreise gegangen, um in Cartagena (Spanien) an einer Besprechung teilzunehmen. Morgen um 0800 ging es los, um 1700 Uhr kam ich dann mit Air Berlin in Alicante an. Im Flieger gab es nur ein Sandwich. Das heißt, eine warme Malzeit hätte es gegen Barzahlung gegeben. Die Currywurst wäre dann von Sansibar gecatert. Einerseits halte ich von dem ganzen Sylt-Schickimicki nichts, und eine Currywurst für 6,50 ist einfach zu teuer. Vor allem, wenn es Brot statt Pommes dazu gibt. Außerdem habe ich mich schon richtig auf ein paar Tapas gefreut. Nach der Landung also los und nach ein paar Kilometern runter von der Autobahn, Maut sparen und rauf auf die Küstenstraße, um ein Restaurant zu suchen. Vor und hinter den Orten zieht sich über Kilometer die Supermarktbebauung an der Straße entlang. Das ganze erinnerte mich sehr an amerikanische Städte, bis auf, dass es ALDI und LIDL gibt. Der Rest der Küste ist dann mit betongewordenen Bausünden gepflastert, die, soweit ich es erkennen konnte, zum Teil leer standen. Dagegen wären die Seewiesen eine läßliche Sünde. Dass die spanische Mittelmeerküste verbaut ist, war mir eigentlich bekannt. Aber so schlimm habe ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Die Suche nach dem spanischen Restaurant blieb dann auch ziemlich erfolglos. Ich fragte einen Spanier, er verwies mich auf eine italo-argentinische Gaststätte ober einen Inder.  Ansonsten gab es außer Dönerbuden und Spaniern so ziemlich alles, einschließlich etlicher Chinesen. Gelebte Globalisierung. Zu guter Letzt habe ich ein Cafe gefunden. Davon gibt es noch mehrere. Das Baguette mit spanischem Schinken war dann auch ganz lecker. Immerhin.

In Cartagena angekommen habe ich die Parkplatzsuche nach ca. 30 Minuten rumgekurve aufgegeben und bin in das Parkhaus des Hotels. Nach dem Durcharbeiten der Besprechungsunterlagen war klar, daß der Dienstagvormittag nicht frei sein würde. Daher habe ich den Stadtbummel auf den Abend vorgezogen. Cartagena hat eine nette Altstadt. Nichts wirklich atemberaubendes, aber nett. Besonders schön waren die Jugendstilgebäude. Allerdings schien nicht besonders viel los zu sein. Ein größeres Grüppchen von Jugendlichen tummelte sich vor Mc Donalds, wobei die Tische auf dem Platz vor der Gaststätte wirklich gut besetzt waren. Der Geruch von Burgern und Pommes wurde allerdings von süßlichem Rauch überlagert. Eine kullinarische Kombination, die so in Deutschland eher nicht denkbar ist. Um 2300 Uhr wurden dann die Beleuchtungen für die historischen Gebäude abgeschaltet und die Bürgersteige hochgeklappt. Dachte ich. Auf dem Rückweg zur Unterkunft habe ich noch einen kleinen Umweg gemacht, und dort standen dann hunderte Jugendliche in, aber vor allem vor den Kneipen. Einige sind mit dem Einkaufswagen vorgefahren, der noch gut mit Getränken gefüllt war. Ist doch überall das gleiche. Ansonsten war aber alles friedlich, die Polizei schaute nach dem rechten und fuhr unbehelligt vorbei.

Ich habe auch ein paar Bilder gemacht. Da ich jetzt aber in die Koje fallen will, komme ich nicht dazu, sie jetzt noch zu bearbeiten und einzustellen. Vielleicht wird es was in den nächsten Tagen.

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