Integriertes Stadtentwicklungskonzept

Ich hatte bereits vor über zwei Jahren die Entwicklung eines Entwicklungskonzeptes für den Bereich östliche Innenstadt angeregt. Hierfür fand ich die erforderliche Unterstützung in unserer Fraktion, die es als Antrag in den SteU einbrachte, wo es eine Mehrheit fand und seine Erstellung beschlossen wurde. Die erforderlichen Haushaltsmittel wurden in den Haushalt eingestellt.
Die neue Teamleiterin Bauen, Frau Noack, ist mit dem Vorschlag an den SteU herangetreten, ein integriertes Stadtentwicklungskonzept zu entwickeln. Die Mittel wurden entsprechend umgeleitet, mögliche Fördermittel vom Land wurden zusätzlich beantragt. Die Fachkraft für Wirtschaftsförderung hat die Idee des ISEK aufgegriffen und u.a. in der Plön-up Veranstaltung propagiert. Was verbirgt sich hinter einem solchen „ISEK“ oder INSEK“ abgekürzten Konzept?

Ein ISEK hat zwei Zielrichtungen:
– Es dient auf kommunaler Ebene dazu, bereits vorhandene Entwicklungskonzepte zu bündeln, die bestehende Stadtplanung fortzuschreiben und weiter zu entwickeln sowie im Rahmen des Verfahrens noch fehlende Teilkonzepte zu erstellen. Dabei ist auch die Bedeutung der Kommune für das Umland mit zu berücksichtigen.
– Auf Landesebene wird es genutzt, um eine Abstimmung mit der Landesplanung herbeizuführen und die Förderfähigkeit geplanter kommunaler Vorhaben zu bewerten.

Folglich sind fachübergreifend alle Aspekte von Belang zu berücksichtigen, z.B. Wirtschaft, Wohnungswesen, Umwelt, Verkehr, Soziales und Bildung. Besonders wichtig ist die Einbeziehung der Funktion der Stadt für die Region bzw. für die umliegenden Gemeinden.

Die wesentlichen Rahmenbedingungen, unter denen unser ISEK erstellt wird, sind nach meiner Auffassung:
– Abnehmende Bevölkerung
– Alternde Bevölkerung
– Rückzug der Bevölkerung in die Städte
– und zusätzlich für Plön:
– Tourismus als Wirtschaftsfaktor
– Dienstleistungs- und Versorgungszentrum

In Übereinstimmung mit den bundesweiten Trends lässt sich daraus ableiten, daß das vorhandene Potential genutzt und qualitativ weiter entwickelt werden muß. Mögliche Zielrichtungen für Plön wären:
– Stärkung der zentrale Innenstadt als Dienstleistungs- und Versorgungszentrum
– Innerstädtische Verdichtung, dazu Schaffung von qualitativ hochwertigem Wohnraumes mit den Schwerpunkten Familien- und altersgerechtes Wohnen, z.B. die jetzt genehmigte Errichtung von Reihenhäusern am Vierschillingsberg)
– Stärkung des Wirtschaftsstandortes mit dem Schwerpunkt Tourismus.
– Stärkung des Wissenschaftsstandortes mit dem Max-Planck Institut als Kristallisationskern
– Sicherung vorhandener Infrastruktur
– Sicherung vorhandener sozialer Infrastruktur, z.B. Mehrgenerationenhaus, Stadtbücherei, Anpassung der Kinderbetreuungskapazitäten an den Bedarf, Schwimmhalle usw.
– Vertiefung der interkommunalen Kooperation, wie die z.B. mit Ascheberg angelaufenen Gespräche über ein gemeinsames, interkommunales Gewerbegebiet.
Eine weiterer Punkt würde sich ergeben, wenn Plön als Folge der für Mitte des Jahres erwarteten Standortentscheidung die Marineunteroffizierschule verlieren würde und eine weitere Konversionsmaßnahme anstünde..

Grundsätzlich wären vier Grundanforderungen an ein ISEK zu stellen:
Übergreifende Betrachtung der unterschiedlichen Räume Umland, Stadt, Stadtteil
Übergreifende Betrachtung der baulichen, wirtschaftlich, umweltrelevanten, sozialen und kulturellen Aspekte
Übergreifende Betrachtung der Handlungsebenen wie Selbstverwaltung, Verwaltung, Verbände, Vereine und Bürger
Festlegung der wichtigsten und der zeitkritischen Schwerpunktmaßnahmen, zeitlicher Entwicklungslinien für Planungs- und Umsetzungsphasen, regelmäßige Überprüfung der Planerreichung (alle drei bis vier Jahre) und ggf. Plananpassung oder Nachsteuerung.

Wichtig erscheint mir, daß am Ende ein Papier entsteht, zu dessen Umsetzung die Politik sich auch selbst verpflichtet. Ansonsten könnte man sich jetzt Zeit und Geld sparen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert