Selber schuld.

Gestern berichtet die KN, daß im die UNB im Neubaugebiet Stadtheide einen Zaun zum Schutz der Ausgleichsfläche gezogen hat.

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Damit eskaliert ein Interessenskonflikt, dessen Ursachen in einer Plannung liegen, die an den Realitäten vorbei gegangen ist. Es ist völlig in Ordnung, daß für die Realisierung von Neubaugebieten Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden müssen. In diesem Fall wurde u.a. ein ehemals gepflasterter Platz mit Spundwand in ein naturnahen Uferstreifen umgewandelt. Das Ganze fand innerhalb des Neubaugebietes statt, sicher auch, weil es für den Entwicklungsträger die billigste Variante war. Dabei wurde völlig außer acht gelassen, das dieser Uberstreifen dem Nutzungsdruck der angrenzenden Bebauung nicht standhalten wird.

Dieser Planungsfehler, einhergehend mit einem offenbar anarchistischem Grundverständnis zum Thema “autonome Selbstverwaltung”, das einige der Anwohner offenbar pflegen, führt dazu, daß hier immer wieder zur Säge gegriffen und in der geschützten Ausgleichsfläche gewütet wird, um sich den Seeblick zu erhalten.
Dabei muß allen Käufern die rechtliche Situation bekannt gewesen sein, oder sie hätte ihnen bekannt sein müssen. Argumente wie: “das sah auf der Zeichnung ganz anders aus.” zeugen entweder von einer grenzenlosen Naivität öder einer an Frechheit grenzenden Scheinheiligkeit.

Tatsache ist, daß mit dem Zaun eine neue Eskalationsstufe erreicht wurde. Vermutlich wird der Zaun die sogenannten “Schnippler” nicht davon abhalten, ihren kriminellen Machenschaften – es handelt sich um eine Straftat – weiter nachzugehen. Dann wird der UNB nichts weiter übrig bleiben, als den Zaun zu erhöhen und mit weiterem Stachedraht zu bewehren oder eine Videoüberwachung zu installieren. Dann kann man nur sagen: selber schuld.
Aus meiner Sicht wäre es für die Anwohner noch nicht zu spät, mit der Entwicklungsgesellschaft und der UNB in Gespräche einzutreten, um diesen Bereich aus dem Schutz herauszulösen und statt dessen eine andere Ausgleichsfläche als Erstatz bereitzustellen.

Der selbe Nutzungsdruck wäre übrigens auch von dem Projet Seewiesen auf das Ufer des Trammer Sees zu erwarten gewesen. Hier wurde, wir erinnern uns, der Wald vor dem Gut bereits illegal abgeholzt. Eine Straftat, die meines Wissens bis heute nicht verfolgt wurde.

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Der Zugang ist momentan als Privatweg gesperrt.

Bei der Konsequenz, mit der die UNB im Bereich Stadtheide vorgeht, ist es allerdings schwer nachzuvollziehen, wie sie dazu kommt, die Abholzung eines Hanges, eines besonders geschützten Lebensraumes, in der Appenrader Straße zu genehmigen.

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Ich weiß nicht, was man machen muß, um sich diesen Kahlschlag als Niederwald schönzureden.

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