Das Prinzip der Eigentlichkeit

Eigentlich hatte ich für den Montagabend einen Fraktionssitzung im Terminkalender stehen. Ziemlich kurzfristig habe ich dann erfahren, daß die Sitzung mit der Sitzung des Ortsvorstandes zusammengelegt und auf den Dienstag verschoben wurde. Damit kollidierte der Termin mit einer privaten Verpflichtung, die ich in der Kürze der Zeit nicht mehr verschieben konnte. Mittlerweile habe ich festgestellt, daß die Einladung fehlerhaft als SPAM  identifiziert und in den entsprechenden -Ordner verschoben  wurde.

Eigentlich wollte ich als Alternative am Montagabend zu der Informationsveranstaltung der Grünen gehen, um mir den Vortrag der neuen Bildungsministerin anzuhören, die ja mit Ihren Vorstellungen zur Abschaffung von Zensuren von sich Reden gemacht hat. Da ich das aber nicht mehr rechtzeitig geschafft hätte, war ich noch einen kleinen Schlag Segeln.

Daher bin ich bleibt mir erst einmal nichts anderes übrig, als ein paar Presseberichte zu kommentieren.

Die KN berichtete, dass Bösdorf eine Entscheidung über seinen Antrag auf Ausamtung sucht und nunmehr eine Untätigkeitsklage gegen das Innenministerium einreichen will.

Ich habe mehrfach über das Verfahren zur Neuordnung der Verwaltungsstruktur in der Region Plön berichtet. Die Absicht des Amtes Großer Plöner See, die Stadt einzuamten und den Bosauer Bürgermeister als Amtsdirektor zu installieren wird von der Stadt Plön abgelehnt. Die Einamtung der Stadt Plön und die Übertragung der Verwaltungsleitung auf den Plöner Bürgermeister wird von den meisten Amtsangehörigen Gemeinden ebenso abgelehnt wie die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Plön. Die Verwaltungsgemeinschaft mit Plön wird aber von den beiden größten amtsangehörigen Gemeinden Ascheberg und Bösdorf angestrebt. Das Innenministerium kann eine Einamtung anordnen, aber nicht die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft. Diese Möglichkeit sollte zwar vor der Landtagswahl geschaffen werden, wurde aber durch die Intervention von Herrn Kalinka (CDU) verhindert.

Ob die rechtlichen Voraussetzungen für die Anordnung einer Einamtung überhaupt bestehen, kann bezweifelt werden. Die Chancen für Ascheberg und Bösdorf, sich aus dem Amt Großer Plöner See herauszuklagen, sind besser zu bewerten, da es hier bereits einen Präzedenzfall in Schleswig Holstein gibt. Es steht zu erwarten, daß das Innenministerium sich in Kürze zu einer Entscheidung durchringen wird. Ich bin gespannt.

Darüber hinaus war zu lesen, daß die Gemeinde Bösdorf den Eingangsbereich zum Stadtteil Stadtheide überplanen und dort ein Gewerbegebiet ausweisen möchte.

Mich würde es nicht wundern, wenn dort ein Discounter entsteht. Nach meiner ersten Einschätzung wäre die Einrichtung eines Betriebes mit unter 800 qm vermutlich zulässig. Das würde zwar nicht in Übereinstimmung mit den Zielvorstellungen des Plöner Einzelhandelskonzeptes stehen, da es sich aber um Bösdorfer Gebiet handelt, wären die Einflußmöglichkeiten der Stadt eher gering. Eine solche Entwicklung ginge zu Lasten des EDEKA/ALDI Komplexes in der Stadtheide und vermutlich auch zu Lasten der Innenstadt. Hier rächt sich möglicherweise, daß die Entwicklung eines zeitgemäßen Einkaufszentrums im bzw. direkt am zentralen Versorgungsbereich – Stichwort Sky-ALDI Markt am Stadtgrabenparkplatz – verhindert wurde.

Heute war der KN zu entnehmen, daß der Kreis mit der Zielsetzung, die Kreisfeuerwehrzentrale von Plön nach Preetz zu verlegen, einen weiteren Schritt vorangekommen ist. Nachdem der Kreis erhebliche Mittel aus dem Konjunkturprogramm in die Sanierung dieses Gebäudekomplexes gesteckt hat, wurde weiterer Sanierungsbedarf erkannt. Darüber hinaus gibt es einige einflussreiche Kreistagsabgeordnete, die die Verlegung der Kreisfeuerwehrzentrale seit geraumer Zeit betreiben. Argumentativ werden die höheren Kosten für den Neubau in Preetz marginalisiert. Die Stadt Plön, die sich für den Erhalt dieser Kreiseinrichtung in der Kreisstdt ausgesprochen hat, wird nun gelockt mit der Aussicht, dass es einen Gewerbebetrieb als Interessenten für das Gelände der bestehenden Kreisfeuerwehrzentrale gibt.

Nachdem ich mich sehr frühzeitig sehr positiv zur Nutzung des Geländes in der Hamburger Straße für eine altengerechte DANA-Wohnanlage ausgesprochen habe und später feststellen musste, dass dort ein völlig überdimensioniertes Gebäude geplant wird, das sich nicht in das Stadtbild einfügen wird, halte ich meine Euphorie für eine mögliche Gewerbeansiedlung im Zaume. Hier ist gründlich zu prüfen, um was für ein Gewerbe es sich handelt und welche Auswirkungen auf die benachbarten touristischen Einrichtungen sowie die Bootswerft zu erwarten sind. Immerhin sind die Jugendherberge und der Campingplatz Spitzenort die beiden Betriebe, die mit großem Abstand die meisten Übernachtungen in Plön verzeichnen können und damit von wesentlicher Bedeutung für den Tourismus in Plön.

Vor diesem Hintergrund ist es natürlich schade, daß die Sitzung des SteU, die für den 5. September vorgesehen war, ausfällt. Es wäre schon interessant gewesen, frühzeitig zu erfahren, was an dieser Stelle geplant ist. Die Zeitung ist hier sicher nicht der richtige Weg.

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