Jetzt breche ich einmal die Funkstille. Am Wochenende hatte ich einiges um die Ohren, einschließlich der tätigen Mithilfe bei einem Umzug. die letzten beiden Tage war ich auf Dienstreise. Die letzten beiden Stunden habe ich damit verbracht, die bis eben ca. 100 ungelesenen EMails zu bearbeiten.
Natürlich habe ich sowohl den ALDI-Standort wie auch das Projekt Seewiesen auf der Liste.
Zum Thema Aldi Standort habe ich folgende Links zugeschickt bekommen: www.welt.de_Deutschen-Kunden-vergeht-die-Lust-an-Aldi-und-Lidl
Interessant ist der Hinweis, dass ALDI mittlerweile auch Markenprodukte in das Sortiment nit aufnimmt. Damit – und auch mit der Präsentation der Ware – verändert sich der Charakter vom Discounter hin zum Vollversorger.
Untermauern läßt sich diese Einschätzung durch ein Zitat aus
Standortmuster von Lebensmitteldiscountern – eine systematische Betrachtung am Beuspiel Schleswig Holstein von Prof. Dr. Ulrich Jürgens, Geographisches Institut der Universität Kiel:
“So hat sich die Sortimentsbreite auch bei Aldi über die letzten Jahrzehnte mehr als verdoppelt. Neue Warengruppen wurden aufgenommen, die den convenience-Charakter stärken oder Kopplungseinkäufe zwischen food- und (ständigen oder Aktions-) non food-Sortimenten auslösen. Andere Sortimente nahmen auch infolge des technischen Fortschritts (wie Kühl- und Gefriertruhen sowie Brotbackautomaten) an Tiefe deutlich zu. Die demographischen Trends zunehmender Pluralisierung, Singularisierung und life-style-Prägung spiegeln sich in variableren Sortimentsgrößen, individueller Warenabpackung bei Obst, Gemüse oder Bäckereiwaren und „ethicalfood“ wider.”
Je mehr Verkaufsfläche, um so mehr nimmt eine Filiale den Charakter eines Vollversorgers an und tritt damit in direkte Konkurrenz zum Sky-MArkt in der Innenstadt. Es geht beim Standort Lütjenburger Strasse nicht nur um 470 qm Verkaufsfläche mehr oder um “800 qm oder 1020 qm Verkaufsfläche, auf 200 qm mehr kommt es mir nicht an, aber das Gebäude ist häßlich … .”. Werden die aktuellen Vorstellungen umgesetzt, entsteht hier ein Markt mit einer ganz neuen Qualität, der nach meiner Auffassung erhebliche schädliche Auswirkungen auf die Innenstadt haben und die Situation im zentralen Versorgungsbereich über die Jahre weiter schleichend verschlechtern wird.
Ich bleibe dabei, außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches maximal 800 qm für Discounter, so wie es auch im Einzelhandeltskonzept der CIMA festgehalten ist.
Esthetische Fragen müssen da erst einmal in den Hintergrund treten.
Und zum Thema letzte Sitzung des Planungsverbands Seewiesen wollte ich mich auch noch äußern, vor allem, weil der Planungsverband am 26. November erneut tagen wird.