Sonntag ist der Tag des Herrn, Montag der des Hauptausschusses. Gestern war es wieder einmal so weit. Einziges öffentliches Thema neben der Einwohnerfragestunde war das Plön Logo. Dieses Thema beschäftigte uns jetzt weit über ein Jahr, aber nun liegt ein Beschluss vor. Der ganze Spaß hat 22.000,– Euro gekostet. Das klingt im ersten Moment viel, ist es auch, aber dem Vernehmen nach marktüblich.
Ziel ist es, das Logo nicht nur für die Stadt selber zu nutzen, sondern es nach Möglichkeit auch anderen, zum Beispiel dem Stadtmarketing oder Vereinen zur Verfügung zu stellen, um eine weite Verbreitung zu erzielen, ein Zusammengehörigkeitsgefühl auszudrücken und einen hohen Wiedererkennungswert zu erzeugen.
Das Logo wird aus neu entworfenen, roten Großbuchstaben bestehen und sich auf den Namen PLÖN beschränken. Die Darstellung ist nach Aussagen des Designbüros einfach und eingängig. Weniger ist mehr. Rot hat Signalwirkung und steht im Gegensatz zur umgebenden Landschaft als Farbe für die Stadt.
Unter dem Logo soll in kleinen grauen Buchstaben – in zweiter Ebene – Zusätze stehen. Zuletzt ging der Streit darum, ob der Empfehlung des Büros gefolgt werden soll, das „stadtfein“ vorgeschlagen hatte. Dieser Vorschlag wurde von der SPD-Fraktion unterstützt. Die übrigen Fraktionen bevorzugten den CDU-Vorschlag „seenreich“.
Das Design Büro schlug heute in Anbetracht der Diskussion weitere Zusätze vor, u.a. „seenswert“, „Holsteinische Schweiz“ oder „erlebnisreich“ und erwähnte, dass auch das Logo Holsteinische Schweiz mit unterschiedlichen Zusätzen verwendet wird und mittlerweile eine weite Verbreitung gefunden hat.
In meinem Wortbeitrag schlug ich vor, alle Zusätze zuzulassen und in Abhängigkeit von der Situation zu verwenden.
Damit – dies war nicht Teil meiner Wortmeldung – könne der Zusatz „erlebnisreich“ für Veranstaltungen wie die Grüne Note oder das Stadtbuchtfest verwendet werden, der Zusatz „stadtfein“ zum Beispiel für den Neujahrsempfang, „seenreich“ im allgemeinen oder für Veranstaltungen und Aktivitäten rund um den Wassersport und Holsteinische Schweiz für etwas offiziellere Anlässe.
Mehr oder weniger hat man sich dann nach weiterer Diskussion auf diesen Vorschlag geeinigt und festgelegt, dass “seenreich” vorrangig genutzt werden soll.
Der Herr Bürgermeister fragte dann noch zu Recht nach, wer die Festlegung treffen solle. Insgesamt war der Ausschuß wohl mehrheitlich der Auffassung, dass es wichtigere Themen gäbe und er sich lange genug mit dem Thema befasst hat, so daß die Entscheidung durch einen „Cooperative Design Beauftragten“ in der Verwaltung getroffen werden soll.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD fragte noch nach, ob mit einem der Begriffe ggf. eine Urheber- bzw. Markenrechtsverletzung verbunden ist. Hierzu ist ggf. noch der Rat eines Markenanwaltes einzuholen. Nach meiner Einschätzung ist das nur relevant, wenn etwa andere Städte mit dem Begriff „stadtfein“oder „seenreich“ werben. Für Baugesellschaften oder Friseure, die den Zusatz „stadtfein“ im Namen tragen, dürfte dieser Einwand irrelevant sein. Beim Seenreich Kärnten könnten sich unter Umständen Probleme abzeichnen.