Was tut sich auf der Prinzeninsel?

Die KN berichtete in der Ausgabe vom 27. Januar über die Pläne des neuen Betreibers der Prinzeninsel. Unter anderem stand zu lesen, daß die Vermietung von Ferienwohnungen als drittes Standbein hinzukommen soll.
http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Ploen/Prinzeninsel-Neuer-Betriebsleiter-hat-viele-Plaene
Ich wurde heute in der Stadt darauf angesprochen, was denn dort geplant sei.

Nach meinem jetzigen Kenntnisstand kann ich zu konkreten Plänen nichts sagen. Soweit ich mich erinnere, standen entsprechende Planungen dieser Art bislang noch nicht auf der Tagesordnung des  Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Es dürfte daher auch noch keine Akte dazu geben.

Tatsächlich stellt sich die Frage, was dort geplant wird. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Neubau beabsichtigt ist. Genausowenig kann ich mir vorstellen, daß das Niedersächsische Bauernhaus umgebaut oder erweitert wird. Soweit ich weiß, gab es vor 40 Jahren einmal Pläne, das Strandbadgebäude an der Badestelle abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Warum die Absichten seinerzeit nicht umgesetzt wurden, ist mir nicht bekannt. Es wäre als zu vermuten, daß diese Pläne wieder aufgenommen werden könnten, das Strandbadgebäude abgerissen und ein neues Strandbadgebäude mit Ferienwohnungen errichtet wird. Das wäre für mich durchaus plausibel, denn die Sanitär- und Umkleideräume entsprechen nicht mehr dem Stand der Zeit.

Allerdings sehe ich dabei durchaus planerische Hürden, die nicht einfach zu nehmen sein werden. Um einige zu nennen:
– Das gesamte Gelände ist FFH-Gebiet. Das heißt, daß bestehende Nutzungen weitergeführt werden dürfen. Neue Nutzungen sind unter Umständen nur möglich, wenn sie das Schutzziel des FFH-Gebietes nicht beeinträchtigen.
– Der 30-Meter Abstand zum Wald ist einzuhalten. Das wäre bei einem Neubau nicht realisierbar.
– Der Autoverkehr auf dem Wanderweg würde weiter zunehmen. Bislang haben Stadt und Kreis sich gegen jede Aktivität gestellt, die zu weiterem Autoverkehr geführt hätte.

Es ist mir aber völlig schleierhaft, warum der Betreiber seine Vermietungsabsicht über die Presse mitteilt. Ein Erklärungsversuch wäre, daß eine positive öffentliche Stimmung erzeugt werden soll, bevor die Pläne tatsächlich eingereicht werden. Das wäre aufgrund der oben angedeuteten Herausforderungen durchaus denkbar. Wie sagte mein Gesprächspartner: Mit der Wurst nach dem Schinken werfen.

Eine kleine Randbemerkung:
Was mich an dem Beitrag in der KN auch ein wenig gestört hat, ist die allgemein gängige Verklärung der Prinzenerziehung in Plön, weil damit auch eine unterschwellige Verherrlichung der  letzten deutschen Monarchie verbunden ist. Vielleicht sollte man nicht vergessen, daß Kaiser Wilhelm II, der sein Volk herrlichen Zeiten entgegenführen wollte, das Deutsche Reich mit seiner Politik in den ersten Weltkrieg gesteuert und damit voll an die Wand gefahren hat.
Vielleicht teilt nicht jeder diese Bewertung, aber auch ein Bier „Preußens“ zu nennen, halte ich für rückwärtsgewandt.

3 Gedanken zu „Was tut sich auf der Prinzeninsel?

  1. Bauen auf der Prinzeninsel? Wenn eine Möglichkeit gesucht wird, Tourismus und Charme zu vertreiben, wäre das mit Sicherheit eine. Mit allen Besuchern (jedes Alter) mache ich als erstes einen Spaziergang auf die Prinzeninsel. Die Begeisterung dafür ist immer riesig, als besonders attraktiv hervorgehoben wird stets: die Natur!!!! und “dieses charmante kleine Strandbad, sowas findet man ja sonst gar nicht mehr – müsst ihr unbedngt erhalten”
    Mag sein, dass die Toiletten nicht mehr so toll sind, aber das Haus abreißen, weil die Kloschüsseln alt sind hat etwas von: das Auto verschrotten, weil der Aschenbecher voll ist.
    Natur und leicht aus der Zeit gefallene Ecken sind DAS!!!!!!!!!! Potential von Plön, auf diese Stärken sollte sich die Stadt endlich einmal besinnen, und nicht versuchen, Touristen mit Beton abzuschrecken.
    Und für alle Plöner sind diese Naherholungsstellen übrigens DIE Lebensqualität.
    Fegetasche ist da ja auch so ein Kandidat – wird da tatsächlich ein Hotel gebaut? Dann ziehe ich tatsächlich aus Plön weg!

  2. Moin Ingo.
    Ich bin zwar auch der Meinung, dass nur weil etwas nicht mehr “hip” ist es gleich anzureißen, der falsche weg ist. Auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, dass eine Restauration meist viel teurer kommt. Natürlich gibt es Situationen die einen Abriss unumgänglich machen, wozu ich in diesem Fall kein Fachmann bin.
    Aber wenn ich solch einen Kommentar lese “wenn ihr das macht, dann mache ich das” dann bitte mach und Tschüss!
    Gruß Aron

  3. Lieber Aron,
    da du mit deinem Kommentar ja offenbar mich angesprochen hast – antworte ich auch dir: mit meinem: “dann ziehe ich weg” wollte ich keineswegs ein trotziges Drohszenario aufbauen . sorry, falls es so angekommen ist. Es war lediglich ein Ausdruck meiner Frustration und meiner Trauer. Bei Herzensangelgenheiten reagiere ich nun einmal sehr emotional. Und wenn ich am Strand der Fegetasche entlanggehe – mir dann einen Hotel-Neubau dort vorstelle – bekomme ich eben Pippi in die Augen.

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