Der “PlönBlog”, eine erste Einschätzung

Ein neuer Blog ist auf dem Markt, der Plönblog.
Das Impressum nennt Andre Jagusch als Verantwortlichen.
Herr Jagusch ist bekanntlich der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Plöner Ratsversammlung.
Unter der Rubrik „Über uns“ steht:
„Auf dem PlönBlog sollen Kommunalpolitiker die Möglichkeit bekommen, direkt aus der (ehrenamtlichen) Arbeit in den Gremien zu informieren und umfassend Hintergründe zu vermitteln.“

Alle Kommunalpolitiker? Eher nicht.

In seinem ersten Beitrag vom 25. März 2021 wirft er mir nicht nur eine „(völlig ungerechtfertigte) verbale Entgleisungen“ vor.
Ich bat in den Kommentaren um die Gelegenheit zu einer Gegendarstellung, um einige ganz offenbar falsche Informationen richtig zu stellen.
Meinen Kommentar dazu ließ Herr Jagusch zu, aber Kommentare haben nicht den selben Stellenwert wie eine eigenständige Gegendarstellung. 

Dazu Erstens:
In den Kommentaren antwortet Herr Jagusch: „Von „allen Kommunalpolitikern“ war aber nie die Rede.“
Na gut, dann habe ich den Begriff „Kommunalpolitikern“ mißverstanden. Er bietet nicht „allen Kommunalpolitikern“ ein Forum, sondern „ausgewählten Kommunalpolitikern“.
Wäre es ehrlicher gewesen, das unter “Über uns” auch so zu schreiben.
Sonst liegt die Vermutung doch nahe, daß es sich beim PloenBlog um die Fortsetzung der CDU-Homepage mit anderen Mitteln handelt.
Da auf den einschlägigen Seiten auf Facebook (Plönbook, Wir sind Plön, …) die Beiträge politischer Parteien unerwünscht sind, läge die Vermutung nahe, es handelt sich beim Plön-Blog um eine Art von Trojaner, um diese Schranke zu unterlaufen.

Ich gehe einmal davon aus, daß Herr Jagusch den Erfolg meiner Homepage zum Vorbild genommen hat. Ich betreibe meine Seite seit mehr als 10 Jahren, also noch bevor ich überhaupt ein Amt in der Kommunalpolitik übernommen hatte. Dabei mache ich immer wieder klar, daß es sich um meine persönlichen Positionen handelt, die nicht immer mit den Positionen meiner Fraktion übereinstimmen müssen. Zudem verlinke ich meine Beiträge auch auf den entsprechenden Medien.
Um ehrlich zu sein, es hat mich schon lange gewundert, daß andere Kollegi*innen nicht in ähnliche Weise verfahren.
Daher begrüße ich den Blog grundsätzlich. Noch mehr würde ich begrüßen, wenn nicht versucht würde, eine Ausgewogenheit oder Neutralität vorzugaukeln.

Dazu Zweitens:
Eine Gegendarstellung verweigert Herr Jagusch mir.
„Ich habe an Sachlichkeit und Stil bestimmte Ansprüche – schon allein deshalb, weil ich als Dienstanbieter hier am Ende in der rechtlichen Verantwortung stehe.“
Das Zitat spricht für sich.
Die Absage beinhaltet auch indirekt den Vorwurf der Stillosigkeit.
Herr Jagusch ist allerdings aus verschiedenen Gründen der Letzte, mit dem ich Stilfragen erörtern würde.

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