Die letzte Ratsversammlung aus einer jungen weiblichen Sicht

Ich für meinen Teil beenden die Nabelschau erst einmal und versuche, 
die Sache einmal aus der Sicht der nicht gewählten Stellvertreterin zu sehen:
Eine junge Frau bewirbt sich um ein öffentliches Ehrenamt.
Der GUT als zuständiger Ausschuss empfiehlt der Ratsversammlung die Wahl einer Umweltbeauftragten und einer Stellvertreterin.
Die Empfehlung wird in der Presse veröffentlicht.
Die Beschlußvorlage steht so öffentlich im Bürgerinformationssystem.
Die junge Frau wird zur Amtseinführung in die Ratsversammlung eingeladen.
Die Bürgervorsteherin wird Tage vorher in der KN zitiert, die Politik solle jünger und weiblicher werden.
Dann erlebt die designierte Stellvertreterin, daß sechs weiße alte Menschen, fast alle Männer, fast alle CDU eine Änderung der Tagesordnung verhindern. Damit verhindern sie auch die Berufung der jungen Frau in das Amt der stellvertretenden Umweltbeauftragten.

Anschließend entschuldigen sich viele Ratsmitglieder bei ihr für den Sitzungsverlauf und vom Bürgermeister gibt es zu guter Letzt den Blumenstrauß, mit dem er ihr zur Amtseinführung gratulieren wollte. 

Kein Bauerntheater kann besser inszeniert sein als das richtige Leben. 

Ich habe den Beitrag nachträglich geändert. Ratsherr Schröder von der Fraktion “Die Linke” hat mich darauf hingewiesen, daß er nicht gegen die Änderung des Tagesordnungspunktes gestimmt hat. Vielmehr hatte er den Antrag gestellt, getrennt über die Umweltbeauftragte und die Vertreterin der Umweltbeauftragte abzustimmen.
Ich habe den Beitrag entsprechend geändert und bitte meinen Irrtum zu entschuldigen.  

2 Gedanken zu „Die letzte Ratsversammlung aus einer jungen weiblichen Sicht

  1. Vieles meiner aktuellen Gedanken könnte einer strafrechtlichen Untersuchung als Objekt der Verfolgung dienen. Deshalb schreibe ich das nicht. Aber kein Mensch ist so schlecht, dass er nicht wenigstens als gutes schlechtes Beispiel herhalten kann. Also lasst euch in eurem Handeln dazu motivieren, es selbst richtig zu machen!

  2. Liest sich für mich als ob nicht nur in Berlin einige Politiker den Überblick verlieren.
    Macht mich doch ein bißchen nachdenklich und besorgt.

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