Aufwertung des Strandweges und wie es dazu kommen könnte

Schon seit langem beschäftigt sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung (SteP) mit der Frage, ob und wie man den Strandweg in der Stadtbucht weiterentwickeln soll. Die öffentliche Meinung ist geteilt. Die Einen wünschen, dass er so bleibt, wie er ist, die Anderen wünschen sich einen attraktiven Ausbau. Besonders häufig wird beklagt, dass sich bei Regen Pfützen auf dem Weg bilden. Darüber hinaus wird auch öfter geäußert, dass es keinen Bootsverleih mehr gibt. Damit wird natürlich auch immer die Frage nach einer öffentlichen Toilettenanlage am Strandweg aufgeworfen.

Aus meiner Sicht gibt es im Bezug auf den Strandweg zwei ganz wesentliche Schwachpunkte, auf die ich seit langem immer wieder hingewiesen habe.
1. Die Erreichbarkeit des Strandweges von der Innenstadt
2. Die Barrierefreiheit des Strandweges selber

Im Dezember 2018 stellte der Bürgermeister dann im Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung den „Masterplan Nordufer Großer Plöner See, Vision 2030“ vor. Er beinhaltete die folgenden Punkte:
– Hotel mit Badestelle Fegetasche
– Floating Homes mit Restaurantcharakter unterhalb des neuen Hotels an der Fegetasche
– Freifläche Fischerei Reese in Wert setzen
– Erschließung Strandwege aus der Innenstadt
– Reaktivierung Bootsvermietung ehem. Tante Thea am Strandweg
– Nutzung des Gebietes Ochsenkoppel für touristische und wasserbezogene Nutzung

In der Sitzung des SteP vom 16. März diesen Jahres ging es dann um den Bereich des Strandweges in der Stadtbucht vom Bahnhof bis zum ehemaligen Bootsverleih „Tante Thea“. Für kontroverse Diskussionen sorgte seinerzeit eine Skizze, die eine barrierefreie Erreichbarkeit des Strandweges über eine Brücke vorsah.

In der Sitzung des SteP wurden wir darüber informiert, dass die Verwaltung nunmehr Gespräche mit verschiedenen Institutionen, u.a. mit der Deutschen Bahn und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus geführt hat und ein grundsätzliches Einvernehmen erzielt wurde, den Strandweg aufzuwerten. Die von mir seit langer Zeit immer wieder angeführten Schwachpunkte wurden übernommen und sind in der Unterlage ausdrücklich benannt. Darüber freue ich mich. 

In ihrem Bericht wies die Verwaltung darauf hin, dass derzeit daran gearbeitet wird, die Grundlagen für einen Wettbewerb vorzubereiten. Ziel des Wettbewerbes ist es, von verschiedenen Architektenbüros Vorschläge für die Umsetzung der Planungsziele zu erhalten. Bei der Vorbereitung des Wettbewerbes kommt die Verwaltung nun an ihre Grenzen. Im Grunde genommen ging es bei dem Tagesordnungspunkt darum, den Ausschuss darauf hinzuweisen, dass für die Vorbereitung des Wettbewerbes jetzt externe Hilfe in Anspruch genommen werden muß. Dafür müssen Haushaltsmittel in den Haushalt der Stadt für das Jahr 2022 eingestellt werden. Dagegen wurde, bis auf von Herrn Gampert von der FWG, kein grundlegender Widerspruch erhoben. Vorerst geht es allerdings erst einmal darum, lediglich die Kosten für ein Wettbewerbsverfahren zu ermitteln. Über die Durchführung des Wettbewerbes muß gesondert entschieden werden.

Für Erstaunen sorgte das Vorgehen bei unserer Umweltbeauftragten, Frau Dahmke. Sie wunderte sich, dass hier bereits der Weg zu einem Wettbewerb vorgezeichnet wird, obwohl die Ergebnisse der Befragung zum Ortsentwicklungskonzept noch gar nicht vorliegen. Eine der dort gestellten Fragen bezog sich ausdrücklich auf den Strandweg. Die Antwort, dass müßten die Fachleute machen, legt den Schluss nahe, dass die Meinung der Befragten nicht interessiert.
Dazu muß man sich aber klar machen, dass eine Befragung im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes nicht repräsentativ ist und erst recht nicht die Qualität einer Volksabstimmung hat. Die Befragung richtete sich zwar in erster Linie an Bürger*innen von Plön, aber auch Bewohner*innen aus dem Umland hatten die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Gleiches gilt für Menschen, die zum Beispiel Eigentum in Plön haben, aber nicht in Plön wohnen. Eigentlich konnte Jederman/-frau mitmachen. Zudem wurde mit berichtet, dass der Online-Fragenkatalog auch mehrfach ausgefüllt werden konnte.
Vom Grundsatz her ist das Ergebnis der Befragung also mehr als Ideensammlung zu verstehen, die in die weitere Planung einfließen kann, aber nicht muß.  

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