Klimawandel im vollen Gange

Heute haben Herr Professor Latif und Herr Professor Sommer (Seite leider nicht gefunden) vom Leibnitsinstitut bzw IFO GEOMAR im Kreishaus zum Klimawandel und zur Auswirkung auf die Fischbestände vorgetragen. Die Ausführungen von Prof Latif waren ausgesprochen engagiert und vor allem verständlich vorgetragen. Wer sich eine Vorstellung davon machen will, sollte sich den Mitschnitt seines Vortrags an der KinderUni ansehen. Die Kernaussagen seines Vortrags waren:
Das eigentliche Problem der Erde ist die fehlende Nachhaltigkeit, also der Raubbau an den Ressourcen. Die Nutzung der fossilen Brennstoffe ist nur ein Aspekt davon. Durch die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle wird CO2 in die Luft entlassen, woduch sich der Teibhauseffekt verstärkt. CO2 und Temperaturanstieg bedingen sich gegenseitig. Auch in den vergangenen 650000 Jahren gab es wechselnde CO2 Konzentrationen in der Atmosphäre, die mit Warm- und Eiszeiten einhergingen. In den letzten 200 Jahren ist aber ein erheblicher Anstieg des CO2 Gehaltes nachgewiesen, der deutlich von den zurückliegenden Schwankungen abweicht. Dem CO2 Anstieg folgt ein nachgewiesener Temperaturanstieg, eins von vielen Indizien hierfür ist der Rückgang der Gletscher.  Die Prognosen über den weiteren Verlauf des  Temperaturanstieges sind abhängig von unserem künftigen Verbrauch fossiler Brennstoffe. Je nach Annahme darüber, wie sich der Ausstoß von CO2 entwickeln wird,  ist mit einer Erwärmung der Atmosphäre um ca 6 Grad Celsius bis zum Jahr 2010 zu  rechnen. Tatsächlich ist der Anstieg des CO2 Ausstoßes größer als der maximal in den Modellrechnungen angenommene Wert. Die Antwort auf den Klimawandel kann nur ein radikales Umdenken sein. Nach Einstein löst man die Probleme von morgen nicht mit den Antworten von Gestern. Eine sofortige Reduzierung des globalen CO2 Eintrags wäre durch die Einstellung der Rodung des Urwaldes zu erzielen. Erforderlich ist aber die Umstellung auf regenerierbare Energien. So soll in der Sahara gelegene Fläche von der Größe Niedersachens ausreichen, den gesamten Energiebedarf der Menschheit zu decken. Die Frage nach der Bezahlbarkeit ist eigentlich mit der Reaktion auf die Bankenkriese beantwortet. Man muß nur wollen, denn wenn man zum Mond fliegen kann (weniger als 10 Jahre vom Entschluß bis zur Umsetzung), kann man auch diese Umstellung schaffen. Eine wesentliche Frage, die man sich dabei vor Augen halten muß, ist: Was muß ich heute zahlen, um den Klimawandel zu minimieren, oder was muß sich später zahlen, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.

Prof Sommer führte anschließend aus, daß durch eine Erwärmung, aber vor allem durch die veränderte Sonneneinstrahlung die aufeinander abgestimmten Wachstumszyklen von Phyto- und Zooplankton gegeneinander verschieben. Da sich das Zooplankton vom Phytoplankton ernährt, muß sich das Phytoplankton erst entwickeln (Frühjahrsblüte), bevor das Zooplankton anfangen kann, sich hiervon zu ernähren und sich zu vermehren. Laufen diese Prozesse nicht nacheinander, sondern gleichzeitig ab, kann sich das Zooplankton nicht in ausreichendem Maß vermehren, und es stehen nicht ausreichend Larven als Nahrung für die Fischbrut zur Verfügung. In Verbindung mit der Überfischung führt dies zu einem dramatischen Rückgang der Fischbestände von verschiedenen Fischarten. Dies scheint in Wechselwirkung mit dem Auftreten neuer Arten zu stehen, wie das Erscheinen der Rippenqualle in der Ostsee bzw. im Schwarzen Meer zeigt. Durch die Erwärmung der Gewässer wird zudem eine weitere Eutrophierung der Meere und Binnenseen begünstigt.

Was gab es sonst noch?
Montag tagte die AG 100 Jahre SPD in Plön. Dieses Jubiläum werden wir im nächsten Jahr begehen, und es wurden erste Ideen zusammengetragen, wie das Programm aussehen könnte. Dienstag hat der Leiter des Bauamtes, Herr Klink, noch einmal im Rahmen einer Fraktionssitzung zum Planungsstand Seewiesen vorgetragen. In Vorbereitung zur Ratsversammlung am 10. Dezember wurden weitere Themen wie die Erhöhung der Hundesteuer behandelt.

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