Es geht wieder los

Heute habe war ich auf der Parteikonferenz in Kiel. Thema war die Energiepolitik. Mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Scheer – Träger des alternativen Nobelpreises – war ein ausgesprochen engagierter Energiepolitiker anwesend, der in seinem mitreißenden Vortragzu dem Schluß kam, daß die Energiewende schon heute machbar ist, wenn es politisch nur gewollt ist. Dabei führte er aus, daß es nicht nur um CO2 Vermeidung geht, sondern um eine echte Veränderung der Strukturen, hin zu einer Versorgung, die nachhaltig, versorgungssicher und bezahlbar ist. Das soll heißen: Energie aus Sonne, Wind und Wasser sowie wieteren Wegen, dort, wo sie benötigt wird, also dezentral und das bei gleichzeitiger Erhöhung der Energieeffizienz. Erforderlich ist dabei eine Umstellung der Versorgungsnetze. CO2 Lagerung oder Strom aus Atomenergie dienen dabei nur der Fortführung der bestehenden Strukturen mit anderen Mitteln, die letztendlich nur die Marktmacht der großen Energieversorger festigt. Dabei räumte er mit einigen Mythen zur Energiepolitik auf, so zum Beispiel mit dem immer wieder angeführten Argument, Windenergie sei nur in den Küstenländern realisierbar. Das dies nicht stimmt, zeigen die Binnenländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die einen erheblichen Teil ihrers Energiebedarfes aus Mindenergieanlagen decken. Lediglich die Bundesländer, die sich nie mit dem Ausstieg aus der Atomenergie abgefunden haben, namentlich Bayern, Baden Würtemberg und Hessen, würden durch administrative Maßnahmen verhindern, daß ein Ausbau der Windenergie erfolgt. Mittel hierzu ist auch die Landesplanung, mit der nur in geringem Maße Flächen hierfür ausweist, und dann häufig solche, die für den Betrieb von Windenergieanlagen ungeeignet sind. Ziel ist, Großkraftwerke über lange Zeit unverzichtbar zu machen.
Den Ansatz, Kohlekraftwerke über die Einlagerung von CO2 als in einem “Greenwashingprozess” als umweltfreundlich und klimaneutral darzustellen, erteilte er eine entschiedene Abfuhr. Für die Lagerung würden pro Jahr 15 Kubikkilometer Raum benötigt. Bei einem derartigen Bedarf ist der geeignete und verfügbare Raum unter der Erde in kürzester Zeit aufgebraucht. Hierbei erläuterte er noch die Mechanismen, wie Großprojekte umgesetzt werden. Sie werden nicht auf Sinnhaftigkeit geprüft, sondern auf Machbarkeit. Renomierte Forschungsinstitute erhalten Forschungsaufträge, mit denen die Machbarkeit nachgewiesen werden soll. Wer dagegen angeht, dem wird entgegengehalten, daß er eine Einzelmeinung vertritt. Und irgendwann ist so viel Geld geflossen, daß es heißt, das es jetzt kein zurück mehr gibt.
Anschließend sprach Prof. Dr. Olav Hohmeyer von der Universität Flensburg, der als Mitglied des Weltklimarates (IPCC) auch eine Art Nobelpreisträger ist, darüber wie Konzepte zum Klimaschutz auf kommunaler Ebene funktionieren können. Dies verdeutlichter er am Beispiel Flensburg.
Nach der Kaffepause stellen drei Organisationen dar, wie sie sich für den Klimaschutz einsetzen.
Die Stadtwerke Flensburg zeigten auf, wie sie ihr Ziel, bis 2050 CO2-neutral Wärme und Strom für ihre Stadt bereitzustellen, erreichen wollen. Dabei soll das vorhandene Kraftwerk, das schon heute die Versorgung sicherstellt, schrittweise modernisiert werden, wobei der Anteil der zu verfeuernden nachwachsenden Biomasse (Holzschnitzel) stetig gesteigert und der Kohleanteil gleichzeitig reduziert werden kann.
Die Gemeinde Börnsen stellt dar, wie sie durch die Errichtung von Blockheizkraftwerken in Verbindung mit Kraftwärmekopplung für ihre Bürger eine gewisse Unabhängigkeit von den großen Versorgern erreichen konnte, und dies bei hohem Wirkungsgrad der Anlagen bzw. damit im Gegenschluß verbunden mit geringer CO2 Emission.
Der Kreis Storman hat die Erfolge seiner Energiepolitik vorgestellt, Auf Basis eines entsprechenden Konzeptes konnten eine CO2 Reduzierung für die Verwaltungs- und Schulgebäude erreicht werden.
Insgesamt eine sehr informative und lohnenswerte Veranstaltung.

Die nächste Veranstaltung wird der Neujahrsempfang der Stadt Plön sein, der morgen um 11:30 Uhr in der Fördesparkasse beginnt.

Jetzt werde ich noch an einem Antrag arbeiten, den ich in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt einbringen will. Sobald ich ihn eingereicht habe, werde ich über Einzelheiten berichten.

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