Momentan standen und stehen in der Kommunalpolitik wichtige Entscheidungen an.
In der letzten Ratsversammlung wurde entschieden, den Planungsverband Seewiesen weiter bestehen zu lassen, auch wenn der ursprüngliche Planunszweck, nämlich die Errichtung eines hochwertigen Wohngebietes an einem künstlichen Gewässer, von den Investoren im Moment nicht weiter verfolgt wird. Mann und Frau kann sich jetzt auch ein Wohngebiet ohne See vorstellen, das man bei Bedarf entwickeln will. In Verbindung mit der Entscheidung soll die Umgemeindung der Flächen, die Voraussetzung für die Entwicklung der Seewiesen war, nicht rückgängig gemacht werden. Damit würde Plön über die Möglichkeit verfügen, weiter Einfluß auf die Entwicklung dieses Gebietes zu nehmen. Dies kann sich als richtig erweisen, da die Landesregierung derzeit an einem neuen Landesentwicklungsplan arbeitet. Dabei wird die Begrenzung, die die Dörfer derzeit noch daran hindert, ungehindert Bauland für Wohnbebauungauszuweisen, entfallen.
Nebenbei, ich halte diese Liberalisierung für schädlich. Sie bedient kurzfristig vor allem die ländliche CDU Klientel, die noch einmal kurz vor Toresschluß Ackerland vergolden und in Bauland umwandeln kann, bevor die aktuelle Bevölkerungsentwicklung die Notwendigkeit zur Ausweisung neuer Baugebiete im wesentlichen überflüssig machen wird. Die neue Landesentwicklungsplan, wenn er denn so kommt wie beabsichtigt, leistet einer verstärkten Zersiedelung der Landschaft Vorschub. Als Folgen sind unter anderem ein verstärkter Verkehrsbedarf mit negativen ökologischen und finanziellen Auswirkungen absehbar. Wegen des erzeugten Überangebotes sind mittelfristig zunehmende Lehrstände zu erwarten. Auch die Bauherren selber werden auf lange Sicht wenig Freude an ihrem Häuschen im Grünen haben. Schon heute können Eigenheime in dörflichen Randlagen nur zu Preisen verhauft werden, die den Eigentümern die Tränen in die Augen treiben. Die in Kauf genommene Schaffung eines Überangebotes wird den Preisverfall gebrauchter Immobilien beschleunigen. Der weit verbreitete Wunsch, im Alter wieder in die Stadt zu ziehen, wird nur mit erheblichen finanziellen Einbußen realisierbar sein.
Zurück zur Ratsversammlung. Die Weiterführung des Planungsverbandes Seewiesen ermöglicht die Einflußnahme auf diesen Bereich. Es gilt dabei, diese Flächen verantwortungsvoll zu nutzen und nicht dem erst besten neuen Plänen, an denen vermutlich schon gezeichnet wird, hinterherzulaufen. Vor der Ausweisung neuer Flächen am Stadtrand ist es wichtig, erst die vollständige Bebauung des Neubaugebietes Stadtheide abzuwarten und verstärkt innerstädtisches Verdichtungspotential zu nutzen.
Am Mittwoch tagt der SteU um 18:00 Uhr im Rathaus. Ein Thema wird die Auswahl der Büros für die Durchführung der Alternativenprüfung und des Einzelhandelsgutachtens sein, die im Rahmen der Bebauungsplanung für den ALDI/SKY Komplex am Klinkerteich erforderlich sind.
Darüber hinaus wird wieder einmal der Anlauf genommen, den Ausschuß darüber zu informieren, unter welchen Voraussetzungen die Stadt ein Vorkaufsrecht auf Grundstücke hat.
Vor der Sommerpause wird mit hoher Schlagzahl weitergearbeitet.