Samstag, 15. Oktober

Morgens ging es um 0830 vor dem Hotel los. Mit dem Schiff ging es zuerst auf dem Pagana flußabwärts. Zahlreiche Ruderboote dienen als Fähren zwischen Paraguay und Argentinien. Iguacu liegt im Dreiländereck von Paraguay, Brasilien und Argentinien. Für die unmittelbaren Anwohner gibt es offenbar eine Art „Kleinen Grenzverkehr“, der den Grenzübertritt für die Angehörigen der drei Staaten auch ohne Visum ermöglicht.

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Bald legte das Schiff unterhalb des Hauses von Moises Bertoni an. Der Schweitzer betrieb hier eine Art landwirtschaftliches Forschungszentrum und experimentierte mit zahlreichen heimischen und importierten Pflanzen. Darüber hinaus machte er zahlreiche Klimaaufzeichnungen, die auch heute noch zu Forschungszwecken herangezogen werden. Sein Wohnhaus dient als Museum und wird gerade restauriert.

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Trotzdem hatten wir die Gelegenheit zur Besichtigung. Als weiterer Punkt stand der Besuch eines Indianerdorfes auf dem Programm. Paraguay hat ca. 8 Mio Einwohner, davon sind ca. 40% indigen bzw. mit indigenen Wurzeln. Die Indianersprache ist neben Spanisch offizielle Landessprache. Offenbar hat Bertoni auch ein Wörterbuch Spanisch – Guarani erstellt. Auf den 199 Ha seines Anwesens siedeln ca. 40 – 50 Indianer in einem Dorf, wo sie ein verbrieftes Wohnrecht haben. Die Siedlung wirkt überaus trostlos. Ein paar Hütten, ein paar ärmlich gekleidete Einwohner, ein paar abgemagerte Hunde, einige Hühner und ein paar Felder.

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Irgendwie wirkt eine Besuchergruppe aus Deutschland in diesem Dorf wie von einem anderen Stern.
Das einzige Steingebäude ist die Schule, wo von Montags bis Freitags nachmittags je ca. 4 Stunden Unterricht angeboten werden, die von den Kindern, aber auch interessierten Erwachsenen wahrgenommen werden können.

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Den Lebensunterhalt verdienen die Bewohner mit Ackerbau, Jagd und dem Verkauf von Schnitzereien und anderen kleinen Handwerksarbeiten wie Perlenketten. Ich bei jeder Familie ein kleines Andenken erstanden und hoffe, daß der Erlös nicht in Alkohol umgesetzt wird.

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