Plön up fand am letzten Dienstag um 1900 in der Aula am Schiffstal statt. Ziel der Veranstaltung war vorrangig, mit den Bürgern und Interessenverbänden ins Gespräch zu kommen und Anregungen für weitere Entwicklung unserer Stadt aufzunehmen. Ich teile die Ansicht eines meiner Gesprächspartner nicht. Es handelte sich weder um eine Alibi-Veranstaltung noch um eine Show für Profilierungsneurotiker oder –neurotikerinnen.
Die Teamleiterin Stadtentwicklung und Umwelt, Frau Noack, stellte zu beginn die Ergebnisse der Umfrage vor, die noch von unserer ehemaligen Fachkraft für Wirtschaftsförderung veranlasst wurde. Von 5000 Fragebögen kamen 197 beantwortet zurück. Aufgrund der Rücklaufquote von unter 4 Prozent ist die Fragen zu stellen, was mit dem Fragebogen nicht in Ordnung war und ob die Antworten repräsentativ sind.
Zusammengefasst lässt sich sagen, daß die wesentlichen Stärken von Plön die Landschaftlich reizvolle Lage mit dem Schloss sowie der kleinstädtische Charakter der Einkaufszone der Innenstadt sind. Beklagt werden hingegen das unzureichende Einkaufsangebot und das Erscheinungsbild sowie die Vernachlässigung der Stadtplanung, eine Einschätzung, die nach meiner Auffassung durch die Wahrnehmung der Zeit vor der letzten Kommunalwahl bestimmt sein muß. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Waren des Täglichen Bedarfs wird als gut eingeschätzt, es besteht der Wunsch nach zusätzlicher Versorgung in den Bereichen Bekleidung und Haushaltswaren. Darüber hinaus wird das Fehlen eines attraktiven Angebots für Jugendliche beklagt. Im Gespräch mit dem Moderator wurde herausgestellt, daß es jetzt darauf ankommt, die Stärken in ein positives Image umzusetzen.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt, Bernd Möller (SPD) führte im Anschluss aus, welche welche Maßnahmen in der jetzigen Wahlperiode umgesetzt wurden. Am Beispiel des B-Plan 41 (Appelwarder) legte dar, daß hier das Erscheinungsbild eines Straßenzuges erhalten werden sollte und gleichzeitig die Möglichkeit zu einer Erweiterung und Modernisierung offen gehalten wurde. Er erwähnte weiterhin den Ausbau der Krabbe sowie die Straßenbaumaßnahmen im Wasserturmgelände und schloß mit den Vorzeigeobjekten Ausbau Lübecker Straße, Bahnhof und Plönbad.
Darüber hinaus verwies er auf die derzeit in der Überarbeitung befindliche Gestaltungssatzung für die Innenstadt.
Frau Wegener vom Stadtmarketing knüpfte hieran an und führte aus, daß die Gestaltungssatzung zum einen am kleinstädtischen Gepräge der Altstadt und zum anderen an der praktischen Umsetzbarkeit ausgerichtet sein muss und kündigte eine Veranstaltung mit Beteiligung der Bürger für Januar nächsten Jahres an.
Mit einem Blick in die nahe Zukunft führte Herr Möller aus, daß als nächstes u.a. die Projekte Strandhaus, Strandweg und Wohnmobilstellplatz Ascheberger Parkplatz anstehen. Von besonderer Bedeutung wird auch der Neubau des Max Planck Institutes sein. Hier wird man hoffentlich zu einem Gebäude kommen, daß sich dem vorhandenen, kleinstädtischen Stadtbild anpasst. Es wäre gut, an dieser Stelle auf Träume aus Glas und Beton zu verzichten, die auch schon einmal als Contrapunkt oder Hingucker im Gespräch waren.
Darüber hinaus verwies er auf die Schwierigkeiten, die wir mit der Integration der Lärmschutzwände entlang der B76/B430 haben werden und verwies dabei auf den Interessenkonflikt mit den berechtigten Interessen der Anwohner.
Anschließend erläuterte Frau Noack die Zielsetzung des in Arbeit befindlichen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Plön wird sich der demographischen Herausforderung stellen müssen, daß die Bevölkerung einerseits schrumpf und andererseits immer älter wird. Die Folgen dieser Entwicklung gilt es zu analysieren und bei der weiteren Planung zu berücksichtigen. Es wird darum gehen, Wege aufzuzeigen, den Bestand trotz schwindenden Potentials zu erhalten und Investitionen zielgerecht zu steuern. Hierbei sind u.a. die Bereiche Verkehr, Einzelhandel, Wohnungsmarkt und soziale Infrastruktur zu berücksichtigen. Dabei sind auch die Beziehungen zu den Umlandgemeinden zu berücksichtigen und die interkommunale Zusammenarbeit ist, wie bereits im Bereich Tourismus, auszubauen.