Zu Besuch bei Sky

Die FWG Fraktion hatte vor einiger Zeit einen Termin mit der COOP vereinbart, bei dem die Besichtigung des SKY Marktes in Schwentinental / Klingenbergstraße zum Anlass genommen werden sollte, um über Frischemärkte im Allgemeinen und über Perspektiven für die Entwicklung des SKY Marktes in Plön im Besonderen zu sprechen.
In unserer Fraktion bestand die Empfehlung, an diesem Gespräch nicht teilzunehmen, da vermutet wurde, dass hier wieder andere Standorte ins Gespräch gebracht werden, die nach dem nunmehr einstimmig beschlossenen Einzelhandelskonzept nicht in Frage kommen. Eine Annahme, die sich nicht ganz unberechtigt war.

Während der Führung konnte man sich einen guten Eindruck verschaffen, was einen zeitgemäßen Frischemarkt ausmacht:
Eine großzügige Raumaufteilung, Gänge, auf denen die Kunden sich mit Einkaufswagen begegnen können (2,5 fache Wagenbreite), überschaubare Regale und erkennbare Warenzonen führen zu einer hohen Aufenthaltsqualität. Der Raumbedarf dafür liegt heute bei ca. 1800 qm, zuzüglich ca. 600 qm für Lager, Betriebs und Sozialräume. Es werden ca. 20.000 Artikel angeboten, wobei knapp 10 Prozent auf den Non-Food Bereich entfallen. Der Markt beschäftigt ca. 55 zumeist fest angestellte Mitarbeiter und bildet aus. Im Bezug auf den Energieverbrauch entspricht das Gebäude modernen Anforderungen. Die Solarzellenanlage auf dem Dach ist vom Parkplatz aus nicht zu erkennen, Wärmerückgewinnung aus der Abluft, die Nutzung der Abwärme der Kühlgeräte ect. führt dazu, dass keine Heizungsanlage mit fossilen Brennstoffen betrieben werden muss.

Im Gespräch machten die Vertreter der COOP klar, dass sie mit den Eigentümern der Nachbargrundstücke n Plön bereits im Gespräch ist, um die Möglichkeit auszuloten, ob Erweiterungsflächen für den bestehenden Markt erworben werden können. Trotzdem klang durch, daß die Parkplatzsituation an dieser Stelle problematisch ist und die Investition sich möglicherweise nicht rechnen wird. Damit wurde aus der FWG automatisch die Frage aufgeworfen, was mit dem bestehenden Markt passiert, wenn die weitere Entwicklung im Sinne des Einzelhandelskonzeptes nicht möglich sein sollte.

Dazu wurde von Seiten der COOP geäußert, daß man sich eine Aufwertung des Innenstadtstandortes zum Citymarkt vorstellen könne, wenn man im Gegenzug die Gelegenheit bekäme, einen Frischemarkt an anderer Stelle zu errichten. In dem Zusammenhang wurden erneut die Standorte Klinker Teich und Behler Weg ins Gespräch gebracht.
Was man von Seiten der COOP vermeiden will ist, dass in der Innenstadt investiert wird, und dann innerhalb absehbarer Zeit einem anderen Mitbewerber ein Frischemarkt an einem anderen Standort genehmigt wird. Sehr deutlich klang der Wunsch nach einer verlässlichen Planung durch. Gleichzeitig wurde aber auch eingeräumt, daß die Stadt in dieser Beziehung keine vertraglichen Bindungen eingehen darf.
Während in der Diskussion von der einen Seite klar gestellt wurde, dass das Einzelhandelskonzept eine Selbstbindung der Stadt beinhaltet, keinen zentrenrelevaten Handel außerhalb des Innenstadtbereiches anzusiedeln, deuteten einige TeilnehmerInnen an, dass sie sich ein Abweichen von den Aussagen des Einzelhandelskonzeptes vorstellen könnten.

Dazu kann ich nur sagen: Wer vor nicht einmal drei Monaten mit fliegenden Fahnen dem Einzelhandelskonzept begeistert zustimmt und äußert, man müsse mit dem gebotenen Nachdruck mit der COOP über die Entwicklung des bestehenden Standortes sprechen, aber nur wenige Atemzüge später seine Bereitschaft andeutet, über zentrumsferne Standorte nachzudenken, untergräbt die eigene Glaubwürdigkeit, aber schlimmer noch, er/sie schwächt die Verhandlungsposition der Stadt erheblich. Wer so verfährt, stellt ohne Not die ohnehin beklagte Verlässlichkeit städtischer Politik in Frage. Um das Konzept verbindlich zu machen, wurde extra eine Selbstbindung eingearbeitet und beschlossen. Diese Selbstbindung wurde lediglich von Dr. Lorenzen und Hans Jürgen Kreuzburg kritisch hinterfragt.

Im Gespräch wurde mir noch einmal klar, dass ich mit meiner Kritik am Zustandekommen und an der Qualität von Teilen der Bewertungen und Empfehlungen des Einzelhandeslkonzeptes völlig richtig lag. Das gilt auch für meine Einschätzung des Entwicklungspotentiales des vorhandenen Marktes. Das wurde im Wesentlichen durch Aussagen der COOP Manager bestätigt.

Was mich im Prozess der Vergangenheitsbewältigung interessierte war, ob die COOP mit dem Investor Nordpunkt in Verbindung stand und ob die COOP bereit gewesen wäre, mit der Nordpunkt den Standort Stadtgrabenstraße zu entwickeln. Diese Frage wurde eindeutig mit JA beantwortet.
Ich bleibe dabei: Hier wurde eine echte Chance für die städtebauliche Entwicklung der Innenstadt vergeben.

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