Als Vater hat man gelegentlich auch Fahrdienste zu leisten. Und da ich ohnehin schon in Preetz war, bin ich dann doch noch weiter nach Kiel in den Legienhof gefahren, wo die Wahlkampfparty der SPD statt fand.
Als ich ankam, bildeten die JUSOs gerade ein Spalier, kurz danach erschien dann auch Thorsten Albig. In seiner kurzen Ansprache machte er sehr deutlich, dass er gewillt ist, Ministerpräsident zu werden. Er betonte, dass eine Schleswig-Holstein Ampel zwar nur eine kleine Mehrheit hätte, aber dennoch eine starke Regierungskoalition bilden könne.
Für den ein oder anderen waren die Ergebnisse der Erststimmen von besonderem Interesse. KandidatInnen auf hinteren Listenplätzen, die ihren Wahlkreis direkt gewinnen konnten, drängen anderen KandidatInnen, die vor Ihnen auf der Liste stehen, in ihrem Wahlkreis aber keine Stimmenmehrheit erzielt hatten, weiter nach hinten. Nachdem klar war, daß die SPD voraussichtlich mit 22 Sitzen in den Landtag einziehen wird, konnte es für die Listenplätze um die zwanzig herum eng werden.
Spannend kann es auch für den Spitzenkandidaten der CDU werden. Wenn es ihm nicht gelingt eine Regierungsmehrheit zusammenzubringen, wird er nicht mehr im Landtag sitzen. Die CDU hat offenbar 22 Direktmandate gewonnen. Nach dem Stimmverhältnis stehen auch der CDU 22 Sitze zu, die aber alle mit Direktmandaten belegt sind. Damit wird er trotz Listenplatz 1 nicht in den Landtag einziehen, außer als Ministerpräsident.
Anette Langner (SPD) konnte sich Wahlkreis Plön-Nord/Malente mit 39,9 % gegen Werner Kalinka (CDU) durchsetzen, der von seiner eigenen Partei auf den aussichtslosen Listenplatz 29 gesetzt wurde. Damit wird der in seiner Partei als Querdenker gefürchtete Kandidat nicht mehr im Landtag vertreten sein.
Regine Poersch (SPD) erzielte im Wahlkreis Plön-Süd/Eutin zwar 36,5% der Stimmen, konnte sich aber nicht gegen Herrn Sönnichsen (CDU) durchsetzen, der 37,8% der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, zieht sie mit Listenplatz 6 aber trotzdem in den Landtag ein.
Mit einer landesweiten Wahlbeteiligung von 60,1% wurde kein gutes Ergebnis erzielt.