Ich bin wieder im Lande

In den letzen zwei Wochen habe ich wenig von mir lesen lassen, obwohl es Anlaß genug gegeben hätte. Beiträge dazu aber später.

Wie in den vergangenen Jahren war ich mit einer Jugendgruppe auf Ruderwanderfahrt. Das Ziel in diesem Sommer war Polen. Nach drei Tagen Fahrt erreichten wir das Gebiet in der Nähe von Augustow. Start der Rudertour war im Wigry National Park. In Gawrych Ruda konnten wir die Boote ins Wasser bringen und den Bus mit Anhänger gegen eine kleine Gebühr auf dem Zeltplatz stehen lassen. Noch am selben Tag gin g es aufs Wasser. Rechtzeitig vor dem aufziehenden Gewitter erreichten wir unseren ersten Biwakplatz am Wigry See.

Abendstimmung am Wigry See

Abendstimmung am Wigry See

Das Aufstehen am nächsten Morgen fiel nicht schwer, die Sonne brannte auf die Zelte, so daß die Hitze uns schon früh nach draußen trieb. Nach dem Frühstück und einer kurzen Fahrtstrecke erreichten wir die Czarna Hancza. Der Fluß schlängelt sich dann über fast 100 Kilometer durch eine Sumpf- Heide- und Waldlandschaft.

Flußlandschaft

Flußlandschaft Czarna Hancza

Das absolut klare und kühle Wasser ist beeindruckend. An den etlichen Stellen besteht immer wieder die Möglichkeit, hineinzuspringen und sich abzukühlen. Über die gesamte Strecke finden sich zahlreiche Plätze, die sich zum Zelten eignen.

Biwak am Fluß

Biwak am Fluß

Sie sind in der Regel im Privatbesitz, bieten ebene und gemähte Flächen für wenige Zelte, zum Teil überdachte Picknickbänke und ein Plumpsklo.

Das romantisch gelegene Plumpsklo

Das romantisch gelegene Plumpsklo

Die Strecke ist für Paddler deutlich besser geeignet als für Ruderer. Daher kamen wir bei weitem nicht so schnell voran wie gedacht. Aber in den kleinen Orten gibt es in der Regel noch Tante Emma Läden oder improvisierte Verkaufsstellen.

Verkaufsstelle für REisebedarf

Verkaufsstelle für Reisebedarf

in denen man sich versorgen kann.

Über die Czarna Hancza gelangt man dann in den Augustow Kanal. Die erste Schleuse erreichten wir sehr spät, so daß wir die Boote und das Gepäck von Hand umtragen mussten. Nach einem Biwak an der Schleuse ging es weiter. An den nächsten beiden Schleusen konnten gab es einen Bootswagen zu mieten bzw. konnte einen Trecker mit Anhänger in Anspruch genommen werden, was das Übersetzen deutlich erleichterte. Alle kommenden Schleusen des Kanals waren dann in Betrieb, und so beschleunigte sich Vorankommen erheblich. Daher erreichten wir den Endpunkt der Tagestour sehr früh, so daß ich mich aufs Fahrrad schwingen und den Bus aus Gawrych Ruda abholen konnte.

Der nächste Tag war ruderfrei. Die Wanderung brachen wir aber ab, da der Wald zum einen doch sehr eintönig war, vor allem aber, weil sich die Bremsen und sonstigen Stechinsekten aus nah und fern auf uns stürzten.
Am kommenden Tag unternahmen wir noch eine Tagesfahrt auf dem Necko- und Rospudasee mit einem Abstecher nach Augustow. Dann wurden die Boote verladen.

Auf dem Rückweg haben wir noch die Marienburg besichtigt, ein bei polnischen und deutschen Besuchern gleichermaßen beliebtes Ausflugsziel.

Die Marienburg

Die Marienburg

Die Burg ist der größte Backsteinbau Europas und diente von 1309 bis 1454 als Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens. In ihrer weiteren wechselvollen Geschichte wurde die Burg mehrfach umgebaut. Nach den erheblichen Beschädigungen während der Kämpfe zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie in der Nachkriegszeit restauriert und zählt heute zum Weltkulturerbe.

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