Baker Street

überschreibt Herr Schekahn seinen heutigen Kommentar in der KN, greift damit einen Beitrag vom 17. Dezember im Plönbook (bei Facebook) auf und thematisiert so die Geschäftsaufgabe des Kochlöffels und die Übernahme des Ladens durch noch einen Bäcker.

Ich wurde bereits mehrfach auf die Häufung von Bäckereifachgeschäften in Plön angesprochen, warum die Stadt nicht etwas dagegen täte und andere Betriebe ansiedeln würde.

Eine direkte Einflußnahme der Stadt auf die Ansiedlung von bestimmten Betrieben ist nicht möglich. Es kann lediglich die Ansiedlung bestimmter Betriebe, wie etwa Spielhallen, durch die Schaffung von planungsrechtlichen Grundlagen ausgeschlossen werden. Die Vermietung von Geschäftsflächen ist aber Sache des Eigentümers und des Mieters. Darauf hat niemand sonst direkten Einfluß. Eine indirekte Steuerung, etwa durch eine Fachkraft für Wirtschaftsförderung, besteht nicht, nachdem diese Stelle eingespart wurde. Dabei gab es Zeiten, wo die Bilanz der Fachkraft für Wirtschaftsförderung durchaus positiv war, etwa durch die Beschaffung von Fördermitteln oder Betriebsansiedlungen durch direkte Gespräche mit interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern.

Das eigentliche Problem ist aber, daß es im zentralen Versorgungsbereich der Innenstadt keinen Betrieb gibt, der in der Lage ist, vorhandene Kaufkraft zu halten und neue Käuferschichten anzuziehen. Das gilt auch für den bestehenden SKY-Laden, der zwar eine wichtige Funktion wahrnimmt, aber keinem zeitgemäßen Standard mehr entspricht und mit dem Auto so gut wie nicht erreichbar ist. Die Stadtgrabenstraße ist der einzige Standort in Plön, der geeignet ist, Betriebe wie ein Frischemarkt und einen Discounter anzusiedeln, von denen aus die Innenstadt zu Fuß erreichbar ist. Diese Erkenntnis wurde auch durch den Entwurf eines Gutachtens der CIMA bestätigt, dessen Ergebnis nach erheblicher Einflußnahme durch einzelne Vertreter der Selbstverwaltung, allen voran Bernd Möller und Hans Jürgen Kreuzburg, in sein Gegenteil verkehrt wurde.

Mir ist bekannt, daß die COOP durchaus Interesse an der Entwicklung dieses Projektes gehabt hätte, dies aber nicht weiter verfolgt hat, da es – trotz nicht abgeschlossener Prüfung von Detailfragen – einen fast ausschließlich unsachlich begründeten Widerstand aus dem Bereich der Selbstverwaltung gab.

Zur Erinnerung:

– Da warf Bernd Möller als Ausschußvorsitender des SteU dem Investor, der nachweislich bereits mehrere Großprojekte einschließlich eines IKEA-Marktes erfolgreich zum Abschluß gebracht hat, vor, mit gezinkten Karten zu spielen. (Es ist übrigens derselbe Vorsitzende, der der Ronda Real Estate GmbH mit einem Gesellschaftkapital von 200.000,– Euro die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit attestiert, ein Neubaugebiet wie die Seewiesen zu realisieren, also mit einer Summe, die gerade ausreicht, ein mittleres Einfamilienhaus zu bauen. Darüber hinaus basiert die Einschätzung auch auf einem Schreiben der Bank, bei der zumindest ein Teil der EMailadresse des Investors abgedeckt ist.).

– Da argumentiert unser Bürgervorsteher, daß ein vorhandenes Regenrückhaltebecken den Bau verhindern würde, was aber schlichtweg falsch war, weil mit dem Bau ohnehin eine neue Anlage hätte gebaut werden müssen. Das wäre nach Aussage des Investors technisch und wirtschaftlich machbar gewesen wäre.

– Da behauptet Dr. Lorenzen allen Ernstes, daß die Stadtschwentine zugeschüttet werden solle.

– Da wurde argumentiert, daß die Parkplatzsituation den Bau verbietet, obwohl die Einrichtung eines Parkdecks auf dem Marktgebäude und die damit erreichbare Kompensation für die überbauten Parkplätze im Stadtgraben noch nicht im Detail ermittelt waren.

Vor diesem Hintergrund wundert es mich nicht, daß mögliche Projektentwickler Abstand von einem solchen Projekt nehmen und im vorletzten SteU berichtet wird, SKY hätte weiter Interesse an der Entwicklung des Standortes Klinkerteich. Es wäre keine Überraschung, wenn nach kurzer Schamfrist wieder konkrete Pläne auftauchen, so wie es bei den Seewiesen auch der Fall war.

Es gibt diesbezüglich weder einfachere noch bequemere Wahrheiten.

Wenn wir so weiter machen, können wir uns schon bald auf Bäcker neun oder zehn freuen. Und die Umbenennung der Langen Straße in Baker Street läge dann auch nahe.

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