Am Samstag feierte der Waldorfkindergarten sein 20-jähriges Bestehen. Dazu möchte ich den Ehrenamtlichen und den Erzieherinnen an dieser Stelle noch einmal herzlich gratulieren. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir ein Bild vor Ort zu machen.
Von außen wirkt das ehemalige Schützenhaus an der Fegetasche sehr klein und unscheinbar. Nach hinten schließt ein sehr ansprechender und geräumiger Holzbau an. Die Innenräume sind sehr ansprechend eingerichtet. Die überdachte Terrasse erlaubt den Aufenthalt im Freien auch bei Regen. Die dahinter liegende, großzügige Freifläche ist sehr schön angelegt und lädt zum Spielen und Toben ein.
Der Waldorfkindergarten bereichert das Kindergartenangebot in Plön, einige der 20 Plätze sind mit Kindern aus den Umlandgemeinden belegt. Entsprechende Angebote sind dort nicht vorhanden. Zur Zeit sind offenbar noch zwei Plätze verfügbar.
Ich begrüße dieses Kindergartenangebot und wünsche den Erzieherinnen, Eltern und Kindern noch viele schöne Stunden in den nächsten 20 Jahren.
Abschließend möchte ich aber anmerken, dass ich mit Rudolf Steiner, dem Begründer der Waldorf-Pädagogik, und seinem Weltbild wenig anfangen kann. Steiner lebte um die letzte Jahrhundertwende in einer Zeit, in der Industrialisierung, Imperialismus, Kolonialismus und Militarismus eine traurige Blüte erlebten. Gleichzeitig, quasi als gesellschaftliche Gegenbewegung, entwickelten sich Ideen zur Einfachheit des Lebens, zur Rückkehr zur und zur Einheit mit der Natur, indische und chinesische Glaubensvorstellungen nahmen Einzug in Kreise des Bildungsbürgertums und idealistische Vorstellungen zu künftigen Gesellschaftsmodellen wurden entwickelt., All dies ist im Kontext mit der damaligen Zeit zu sehen, muss jedoch aus heutiger Sicht kritisch bewertet werden. Manche Entwicklungen, etwa die Errichtung von Gartenstädten oder die Ideen, die zur Bauhaus-Bewegung führten, waren richtungweisend und haben zumindest in Teilen auch heute noch Ihre Bedeutung. Esoterik, anthroposophische Medizin und Eurythmie sind Dinge, die ich aber irgendwie für verschroben halte.