Seewiesen. Wie lange noch?

Am kommenden Mittwoch steht der Planungsverband Seewiesen wieder einmal auf der Tagesordnung des SteU.

Wie bereits berichtet, hat der Planungsverband wieder einmal getagt, ohne daß der Termin – anders als die Termine des Schulverbandes – im Jahressitzungskalender der Stadt aufgeführt worden war. Die Veröffentlichung des Termins erfolgte ausschließlich über die Zeitung. Es kann einen auch nachdenklich stimmen, daß die Mitglieder der Ratsversammlung nicht schriftlich zu den Sitzungen des Planungsverbandes eingeladen werden. All das ist geeignet, den Eindruck zu erwecken, daß hier die Öffentlichkeit so gut wie möglich herausgehalten werden soll.

Soweit ich informiert bin, ist seit der letzten Sitzung des Planungsverbandes Seewiesen auch öffentlich bekannt, daß zwischen dem Hamburger Investor Dr. Ralph (Ronda Real Estate) und der Barnstedt und Company GmbH aus Lütjenburg ein Geschäftsverhältnis besteht. Mir wurde mitgeteilt, daß Dr. Ralph im Planungsverband Seewiesen geäußert haben soll, daß er mit der Barnstedt und Company zusammenarbeiten würde. Das deutete sich bereits im Februar an. Zumindest ist seither klar, daß der Hamburger Investor unter eine Lütjenburger FAX-Nummer der Barnstedt und Company erreichbar ist. Das überrascht mich nicht, denn es gab zumindest seit Februar Indizien für diese Zusammenhänge. Ich würde es nie behaupten, aber unter diesen Umständen liegt nach wie vor der Schluß nahe, daß Dr. Ralph die Funktion eines Strohmannes ausübt. Ich frage mich, was die Mitglieder des Planungsverbandes Seewiesen dazu bewegt, eines der größten Neubauprojekte mit einem Mann voranzutreiben, der sich noch nicht mal einen eigenen FAX-Anschluß leistet.

Zielsetzung der politischen Gremien der Stadt ist, sich die Flächen im Bereich Seewiesen als „strategische Reserve“ zu sichern. Sofern bis Ende des Jahres kein Konzept für die Entwicklung des Gebietes vorliegt, droht Rathjensdorf aber damit, den Planungsverband aufzukündigen und die Umgemeindung der Seewiesen-Flächen rückgängig zu machen.

Ich meine, daß jemand, der dieser fast schon erpresserisch wirkenden Vorgehensweise nachgibt, sich auch gleich am Nasenring vom Rathjensdorfer Bürgermeister durch die Manege führen lassen kann.

Offenbar gibt es die Auffassung, man könne zwischen Investor einerseits und Planungsverband andererseits unterscheiden. Wie das praktisch funktionieren soll, erschließt sich mir nicht. Solang der Investor den Zugriff auf die Flächen hat, wird niemand eine Planung ohne seine Einbindung durchführen können. Vor allem nicht, wenn das Rathjensdorfer Ultimatum seine Verhandlungsposition derart stärkt wie im Moment.

Um es noch einmal zu wiederholen:
– Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist das Neubaugebiet an der Stelle für Plön schädlich.
– Das Neubaugebiet Seewiesen ist auch in der abgespeckten Form ein Beitrag zur Zersiedlung der Landschaft und daher abzulehnen.
– Für Rathjensdorf wäre es sinnvoller, das ihm zustehende Kontingent an Wohnraum in der Nähe des Dorfzentrums zu entwickeln.

Unter den gegebenen Umständen wäre es das Vernünftigste, den Planungsverband entweder ruhen zu lassen bis ein neuer Investor auftritt oder ihn in Anbetracht des Rathjensdorfer Ultimatums gleich aufzulösen.

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