Vor hundert Jahren

Die Doppelmonarchie Österreich Ungarn hatte in den Balkankriegen 1913 und 1913 ein Erstarken Serbiens und einen schleichenden eigenen Bedeutungsverlust erfahren müssen. Hardliner im österreichischen administrativ-politischen Geflecht (z.B. Graf Leopold Brechtold, gemeinsamer Minister des Äußeren Österreich – Ungarn, Franz Conrad von Höltzendorf, Chef des Generalstabes) sahen in dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Öste einen willkommenen Anlaß, Serbien anzugreifen. Einziger einflußreicher Kriegsgegner war der ungarische Ministerpräsident, Graf Stefan Tisza.
Brechthold ließ den österreichisch – ungarischen Kaiser einen Brief und ein weiteres Dokument für den deutschen Kaiser unterzeichnen und lancierte sie am ungarischen Ministerpräsidenten vorbei. Um keine Aufmerksamkeit im Ausland, aber auch nicht beim ungarischen Ministerpräsidenten Tisza zu erregen, reiste nicht Brechtholdt selber nach Berlin. Er schickte Graf Alexander Hoyos, Legationsrat im Ministerium für Äußeres.

Hoyos begab sich am 5. Juli direkt in die österreichisch-ungarische Botschaft und übergab die Dokumente an den Botschafter, den betagten Graf Ladislaus Szögyeny-Marich. Während sich Hoyos in das deutsche Außenministerium begab, um sich dort mit dem Unterstaatssekretär Arthur Zimmermann zu treffen und Österreichs Entschlossenheit zu bekunden, verschaffte sich Szögyeny-Marich einen Termin beim Kaiser. Trotz seines hohen Alters und seiner Gebrechlichkeit wußte Szögyeny-Marich den Kaiser zu nehmen. Der deutsche Kaiser erkannte die Formulierung „Serbien als politischen Machtfaktor auf dem Balkan zu eliminieren“ als das, was sie war, nämlich die Absicht, einen Vergeltungskrieg gegen Serbien zu führen. Der deutsche Kaiser erkannte sehr wohl, daß dies „ … ernsthafte europäische Komplikationen befürchten“ ließe. Noch beim Mittagessen stellte er fest, daß er sich hierzu nicht ohne Rücksprache mit dem deutschen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg äußern könne. Nach dem Nachtisch und dem Kaffee sprach Szögyeny-Marich ihn erneut an und verband damit das Thema der Gefährdung der monarchischer Systeme an sich und das monarchische Prinzip. Obwohl der deutsche Kaiser erneut darauf hinwies, daß er sich ohne vorherige Rücksprache mit dem Reichskanzler nicht äußern könne, äußerte aber seine Meinung, daß die österreichischen Aktionen gegen Serbien nicht aufgeschoben werden dürften. Rußlands Haltung wurde als vermutlich feindselig vermutet, aber im Falle eines russischen Angriffes auf Österreich-Ungarn würde das Deutsche Reich Österreich-Ungarn als Verbündeter beistehen.

Szögyeny-Marich kehrte in seine Botschaft zurück und übermittelte die „frohe Kunde“ nach Wien. Kaiser Wilhelm berief eine Besprechung mit seinen militärischen Beratern ein. Daran nahmen teil: Sein Adjudant General Hans von Plessen, General Mortiz von Lynker, Chef des Militärkabinetts, General Friedrich von Falkenhayn, preußischer Kriegsminister und Kapitän Zenker als Repräsentant der Marine und Vertreter von Admiral Tirpitz. Nach den Erinnerungen von General Plessen bestand mehrheitlich die Auffassung, daß die Russen, obwohl mit Serbien verbündet, nicht eingreifen würden. Die Notwendigkeit militärischer Maßnahmen gäbe es nicht, der Kaiser könne zu seiner Ostseekreuzfahrt in See stechen.
General Falkenhayn stellte fest, daß in den Dokumenten nicht ausdrücklich von Krieg die Rede ist und die österreichisch-ungarischen Absichten sehr unbestimmt seien, eine Auffassung, der sich auch der Reichskanzler von Bethmann Hollweg anschloß.

Hoyos teilte Zimmermann mit, daß Österreich einen überraschenden Angriff auf Serbien plane mit dem Ziel, das Staatsgebiet unter Österreich-Ungarn, Bulgarien und Albanien aufzuteilen.

Am 6. Juli trafen Bethmann Hollweg, Szögyeny-Marich, Hoyos und Zimmermann zusammen. Es gelang Ihnen, den deutschen Reichkanzler von der Ernsthaftigkeit der österreichisch-ungarischen Absichten zu überzeugen. Hierbei soll Bethmann Hollweg nach den Erinnerungen des österreichisch-ungarischen Botschafters geäußert haben, daß Österreich-Ungarn selbst entscheiden müsse, was es zu tun hat, aber fest damit rechnen kann, daß Deutschland als Verbündeter an seiner Seite stehen würde. Was den internationalen Standpunkt anginge – also die Möglichkeit eines Krieges – hielte Bethmann Hollweg den jetzigen Zeitpunkt für günstiger als irgendeinen späteren.
Hiermit wurde der „Blankoscheck“ des Kaisers bestätigt.

Der deutsche Kaiser vertrat am 6. Juli bei einer Besprechung mit seinen militärischen Beratern die Auffassung, daß Rußland – namentlich der Zar – im Hinblick auf die Ursache, also den Prinzenmord, nicht eingreifen würde. Er verließ Berlin um 09:15 und brach zu seiner Ostseekreuzfahrt auf.

Die Ermordung des Thronfolgers erregte weder in Frankreich noch in England großes Aufsehen.
In Frankreich verfolgte man die Affäre um den linksgerichteten Politiker Caillaux, der Opfer einer Schmutzkampagne des nationalistischen „Figaro“ wurde. Der Redakteur Calmette veröffentlichte unter anderem die Liebesbriefe von Caillaux an seine Geliebte Henriette. Im März 1914 erschoß Henriette den Redakteur Calmette. Der Ausgang des Prozesses war entscheidend für die weitere politische Karriere Caillaux und erregte mehr Aufmerksamkeit als die Vorgänge in Sarajevo.
In England berichtete die Times sehr ausführlich, allerdings wurde der Tod des österreichisch-ungarischen Thronfolgers durch die Berichterstattung über die Nachwirkungen des „Vorfalls von Curragh“ verdrängt. Die Frage, wie die Entwicklung in Irland weitergehen würde beschäftigte die öffentliche Diskussion schon seit langem und nahm einen breiten Raum in der Berichterstattung ein.

Für Russland war es von entscheidender wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung, den Zugang vom Schwarzen Meer durch die Dardanellen in das Mittelmeer für seine Schifffahrt frei zu halten. Daher war alles, was die Türkei schwächen konnte, und damit auch die Serbische Expansionspolitik, im russischen Interesse. Hinzu kam ein seinerzeit stark ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl der slawischen Völker. Hinzu kommt, daß der russische Gesandte in Serbien, Nikolai Hartwig, starke Vorbehalte gegen Österreich-Ungarn hegte und einen sehr viel regiederen Kurs verfolgte als sein Außenminister Sergei Sasonow. Es kann als gesichert angesehen werden, da Hartwig nicht nur über enge Kontakte zur serbischen Regierung verfügte, sondern auch zu Oberst Dragutin Dimitrijevic. Dimitrijevic war nicht nur Chef des serbischen Militärgeheimdienstes, er war gleichzeitig auch Führer des Geheimbundes „Schwarze Hand“, der an der Planung und Durchführung des Anschlags auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger beteiligt war.
Ob Russland oderHartwig in die Pläne eingeweiht war, läßt sich nicht mit Gewißheit sagen.
Tatsache ist aber, daß sowohl Serbien wie auch andere Balkanstaaten jede Form der Anteilnahme verweigerten. Auch in Rußland nutzten Nationalisten die Gelegenheit, weiter gegen den angeblichen Russenhasser Franz – Ferdinand zu hetzen.
Gleichzeitig zeigte man in Rußland aber auch über die Angriffe der österreichischen Presse auf Serbien irritiert. Am 30. Juni kam Rußland dem serbischen Drängen nach Rüstungsgütern nach und lieferte 120.000 Gewehre und 120 Mio Schuß Munition.

Mit dem Blankoscheck in der Tasche tagte der österreichisch-ungarische Kriegsrat am 7. Juli 1914. Die Stimmung im Kriegsrat lief darauf hinaus, schnellstmöglich und entschieden zuzuschlagen. Diplomatische Feinheiten wie Kriegserklärungen hätten seit dem japanisch-russischen Krieg 1904 sowie den Balkankriegen 1912 und 1913, allesamt ohne Kriegserklärung, an Bedeutung verloren.
Es gelang dem ungarischen Ministerpräsidenten Tisza jedoch, die Entscheidung so zu beeinflussen, daß zumindest der Ansatz einer diplomatischen Lösung noch möglich wäre. In Folge wurde mehrheitlich die Position vertreten, daß die an Belgrad zu richtenden Forderungen so hart sein sollten, daß sie nicht annehmbar wären. Nur Tisza sprach sich für harte, aber erfüllbare Forderungen aus. Tisza wollte sich nicht noch einmal hintergehen lassen und bestand darauf, jede diplomatische Note an Serbien vor Abgang zu prüfen. Außerdem setzte er durch, daß eine Ablehnung nicht zwangsautomatisch eine Kriegserklärung nach sich ziehen würde, sondern ein weiteres Ultimatum.
Die Ultimaten sollten maximal 48 Stunden laufen, weil Serbien keine Gelegenheit gegeben werden sollte, die Mobilmachung einzuleiten.

Problematisch auch, daß sieben von 16 österreichisch-ungarischen Armeecorps im Ernteurlaub waren, aus dem fünf erst am 19. Juli und zwei am 25. Juli zur Truppe zurückkehren sollten. Ein vorzeitiger Rückruf aus dem Urlaub hätte die übrigen Beteiligten gewarnt. So mußte das Ultimatum noch ein wenig aufgeschoben werden.

Ursprünge der Kadettenanstalten

Ausgehend von der Kadettenausstellung im Kreisheimatmuseum in Plön hatte ich im vergangenen Jahr eine Serie über so genannte „Große Plöner“ begonnen. (Beiträge vom 24. November, 4. und 8. Dezember 2013 sowie 07. Januar 2014)
Anlaß für die Beiträge war der Umstand, daß General Ludendorff in der Ausstellung ohne jede quellenkritische Bewertung als „Großer Plöner“ bezeichnet wurde. Mittlerweile gibt es eine etwa postkartengroße „Erläuterung“, daß die Ausstellung von den Kadetten selber erstellt wurde und daß ihre Bewertung heute nicht von allen geteilt wird.
Das ist die schwächste – und peinlichste – aller möglichen Distanzierungen oder Aufarbeitungen, die ich kenne.
In Kiel hat man sich nach umfassender wissenschaftlicher Aufbereitung mit der Umbenennung des Hindenburgufers zu einem konsequenten Schritt entschieden. Ich halte die Aufarbeitung des Kadettenwesens in Preußen an Hand des mit Hindenburg eng verbundenen „Großen Plöners“ Ludendorff für eine Chance, dem Kreisheimatmuseum einen Ausstellungsanteil zu geben, den man mit Sicherheit als Alleinstellungsmerkmal bezeichnen kann.

In meinem heutigen Beitrag will ich mich mit der Geschichte der Kadettenanstalten auseinandersetzen.

Die Ansätze der militäreichenen Jugenderziehung lassen sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie sind auch kein preußisches Phänomen. Entsprechende Anstalten gab es u.a. in Bayern und Württemberg sowie im europäischen Ausland. Dennoch werde ich den Schwerpunkt auf die preußischen, später auf die deutschen Kadettenanstalten legen.

1617 gründet Graf Johan von Nassau in Siegen die erste „Krieges- und Ritterschule“, 1618 wird das „Ritterliche Kollegium“ durch Landgraf Moritz von Hessen in Kassel gegründet. Die erste preußische Einrichtung ist die „Ritterakademie“, die 1653 in Kolberg (Pommern) gegründet wird. Gründungen weiterer Anstalten durch die absolutistischen Landesherren gibt es in fast allen europäischen Staaten. Der Schwerpunkt der Ausbildung lag ursprünglich auf der ritterlichen Standesbildung. Ergänzend ging es auch um die Bindung des Militärs an die jeweiligen absolutistischen Regenten. Militärspezifische Ausbildungsinhalte standen noch im Hintergrund.
Das änderte sich zum Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Entstehen der Kadettenanstalten.

Hierbei sind zwei sozialgeschichtliche Entwicklungen zu betrachten. Zum einen ist dies der Übergang von Söldnertruppen zu stehenden Heeren, zum anderen die Herausbildung eines aus dem Adel stammenden Offiziersstandes mit einer klaren Abgrenzung zu den unterstellten Soldaten.

Die Landsknechte in den Söldnerheeren kämpften vorwiegend in geschlossenen Gevierthaufen nach Schweizer Vorbild. Hier verdingten sich auch zahlreiche Angehörige des niedrigen Adels, der von wirtschaftlichem und sozialem Niedergang betroffen war. Besondere Fähigkeiten waren nicht gefordert, jeder konnte es durch eigene Leistung bis zum Hauptmann bringen. Diese militärischen Führer wurden von den Landsknechten selber gewählt, ihnen unterstanden ca. 500 Mann. Die Ausbildung ist für alle gleich, sie erfolgt „von der Pike“ auf. Diese Form der Ausbildung ist in Preußen bis in das 18. Jahrhundert zu beobachten, parallel dazu entwickelt sich das System der Kadettenausbildung.

Für die Angehörigen der Söldnertruppen waren Plünderungen Grundlage der Einkommensbeschaffung, Mord, Totschlag, Raub und Vergewaltigungen gingen in der Regel damit einher. Mit dem Übergang zu stehenden Heeren konnte das aufstrebende Bürgertum, das mit Handel, Handwerk und Manufakturen die wirtschaftliche Grundlage für die Akkumulation von Kapital in Händen der absolutistischen Regenten legten, vor den marodierenden Haufen geschützt werden. Das Bürgertum schuf die wirtschaftliche Grundlage für den Unterhalt des stehenden Heeres.

Vorbild für die Entwicklung stehender Heere nach Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 waren die Truppen des Schwedischen Königs Gustav Adolf. Die Durchsetzung einer straffen Disziplin in der Truppe sowie die umfassende naturwissenschaftliche und geographische Ausbildung der militärischen Führungskräfte, die Einführung von einheitlichen Uniformen und Rangabzeichen, Beförderungen nach Verdienst und Leistung sowie die Koordination der sich zunehmend spezialisierenden Truppengattungen trugen zur Steigerung der Kampfmoral und der Schlagkraft der Truppe bei.

Die vertragliche Bindung an einen Landesfürsten, Kasernierung, Uniformierung und Exerzierreglements ließen das Erfordernis für die Bildung von Erziehungseinrichtungen für den militärischen Nachwuchs erwachsen. Stehende Heere erforderten – sollten sie effektiv funktionieren – eine weitgehende Vereinheitlichung von Verfahren und Taktiken. Zentrale Ausbildungseinrichtungen wie Militärwaisenhäuser, Adels- und Ritterakademien und die sich entwickelnden Kadettenanstalten konnten zur Erfüllung dieser Anforderanforderungen beitragen.

Bereits im Späten Mittelalter zeichnete sich der wirtschaftliche Niedergang von großen Kreisen des niederen Adels ab. Sie strebten Stellen im Dienst ihrer Fürsten an, um ihre gesellschaftliche Position abzusichern. Besonders beliebt waren Stellen im Militär. Durch die Verbindung von ritterlichen Wertvorstellungen und standesbezogenen Idealvorstellungen des Adels bestand hier die Möglichkeit, sich nach unten zum aufstrebenden und wirtschaftlich sehr viel erfolgreicherem Bürgertum abzugrenzen. Der Adel sah Offiziersstellen als natürliches Erbe an. Diese Entwicklung führte zu einem Wiedererstarken des Adels. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts geht damit eine allgemeine Militarisierung der Gesellschaft einher.

In Preußen war das Verhältnis von adeligen Landständen und dem preußischen Staat bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts von gegenseitigem Misstrauen geprägt. Die Disziplinierung des Adels unter den Willen des Landesherrn beinhaltete die Brechung des ständischen Widerstandes und die Erziehung des Adels zum Dienst. So wurde bereits unter Friedrich Wilhelm I das Außerlandesgehen verboten, der Eintritt in die Dienste ausländischer Landesherrn galt als Desertation.
Der König bestätigte zwar die absolute Herrschaft der adligen Gutsherren in Ihren Bezirken, dennoch führte das Rekrutierungssystem dazu, dass viele Untertanen versuchten, sich dem Militärdienst zu entziehen. Zum Teil wurden sie dabei von ihren adeligen Herren unterstützt, da diese durch die Rekrutierung erhebliche Eingriffe in ihre landwirtschaftlichen Betriebe hinnehmen mussten.
Zudem war auch die Bereitschaft der wirtschaftlich abgesicherten Adeligen, in den Militärdienst zu gehen, nicht besonders ausgeprägt.
Friedrich Wilhelm I strebte aber ein dauerhaft verlässliches, sich selbst regenerierendes Offizierskorps an, das aus normativ ideellen Bindungen heraus der Krone verpflichtet war. Über diesen Weg sollte auch der absolute Herrschaftsanspruch über den Adel abgesichert werden.

Der Offiziersberuf wurde eng mit dem Begriff der Ehre verbunden. Mannschaften und Unteroffizieren fielen nicht unter den Ehrbegriff. Das adelige Offizierkorps grenzte sich über den Ehrbegriff von ihnen ab. Eine äußerliche Kennzeichnung innerhalb der Gruppe der Offiziere entfiel. Vom Fähnrich bis zum Obersten gab es keine äußerlichen Rangabzeichen, auch der König selber trug eine einfache Offiziersuniform, um den Anspruch des Offizierberufes als erstem Stand im Staat demonstrativ zu unterstreichen. Um die sozialen Unterschiede in der preußischen Aristokratie langfristig zu egalisieren und ein von klein auf sichergestelltes Hineinwachsen der adligen Jugend in die militärischen Institutionen zu gewährleisten, wurde der Besuch von ausländischen Schulen und Universitäten untersagt.

Als Standort der ersten Ritterakademie wurde das pommersche Colberg gewählt. Ziel war, den pommerschen Adel zu „brandenburgisieren“. In seinem Testament schreibt Friedrich Wilhelm I: „Mein Successor muß das vor eine Politik halten …, daß aus allen seinen Provinzen …. die von Adel und Grafen in die Armee employiert und die Kinder unter die Kadetts gepresset werden … Ist formidable vor seinen Dienst und Armee und ruhiger in seinen Länder.“

Damit wird deutlich, dass die Militärerziehung bereits zu dieser Zeit als Instrument zu Herrschaftsabsicherung angelegt war.