Kritische Betrachtung der Presseberichterstattung über die letzte Ratsversammlung

Die Sitzung der Ratsversammlung am Dienstag fand Ihren Niederschlag in der Lokalpresse.
Am 19. August 2021 titelte der Ostholsteiner Anzeiger auf Seite 10:
„Bekommt Plön 500000 Euro für die Innenstadt?“
Über diesen Artikel habe ich herzlich gelacht. Er ist nach meiner Meinung wieder einmal ein Beispiel dafür, wie Herr Kuhr, gewollt oder ungewollt, unterschwellig Wahlkampf für die CDU macht, egal ob gewollt oder ungewollt.
Da stellt sich die Frage: „Ist er eigentlich Mitglied der CDU und in der Lage, berufliche und politische Aspekte voneinander zu trennen?”
Mir geht es darum, daß ständige Wiederholungen die Wahrnehmung der Menschen beeinflussen kann. Im Zusammenhang mit positiv besetzen Themen würde ich hier von einer suggestiven Wahlkampfhilfe des OHA-Redakteurs für die CDU erkennen.
In dem Namensartikel schreibt Herr Kuhr:
– „Bürgervorsteherin Mechthilde Gräfin von Waldersee (CDU)“
– “York Wegener (CDU)”
und im Zusammenhang mit der Textpassage: „ … Zustimmung der CDU.“ wird mein Kollege  Andre Jagusch (CDU-Fraktionsvorsitzender) namentlich genannt.
Im Zusammenhang mit meinen Redebeiträgen werde ich – anders als die drei CDU Mitglieder – namentlich nicht genannt. Auch meine Zugehörigkeit zur SPD-Fraktion wird nicht erwähnt.
Lediglich die Funktion „Vorsitzende(r) des städtischen Hauptausschusses“ wird genannt.
Da ich nicht glaube, daß Herr Kuhr sich vor der Nennung der SPD oder meines Namens fürchtet wie sich der Teufel vor dem Weihwasser, fühle ich mich in meiner Wahrnehmung bestätigt.

Vielleicht stimmt auch mit meiner Wahrnehmung etwas nicht. Der Satz: „Doch der Ausschußvorsitzende des städtischen Haushaltsausschusses sah die Einführung in das Thema prinzipiell in seiner Kompetenz und fand grundsätzlich die Zustimmung der CDU.“ deckt sich nicht mit meiner Erinnerung an den Sitzungsverlauf.
Ich hatte eher den Eindruck, daß das Gegenteil der Fall ist.

Die Kieler Nachrichten berichten am 20. August auf Seite 25 unter dem Titel „Plön will ein Stück vom 10 Millionen Paktet“ über die Sitzung der Ratsversammlung. Hier wird lediglich mein Kollege Bernd Möller (SPD) erwähnt, der die Anträge als 2. Stadtrat in Vertretung des Bürgermeisters unterschrieben hat.

Die Diskussion darüber, ob der/die Vorsitzende in den Tagesordnungspunkte einführender ob die Bürgervorsteherin diese Aufgabe an sich ziehen kann, wird im OHA angedeutet, in der KN gänzlich ausgeklammert. Im Rahmen dieser Diskussion hatte ich der Bürgervorsteherin Schwächen in der Ausführung ihres Amtes vorgeworfen. 

Fleißpreis für die USA?

Am Donnerstag (20. Oktober) berichteten die KN auf der Titelseite: “Der Fleißpreis geht – an die USA!”
Als Grund werden der niedrige Steuersatz und “größere Spreizung” beim Einkommensgefüge genannt, die als Anreiz für Mehrarbeit benannt wird. Auch der Umstand, daß in den USA mehr 65-Jährige als in Eurpa arbeiten würden, wäre ein Grund.

Alles schön und gut und soweit wohl auch richtig (abgeschrieben), aber nur die Hälfte der Wahrheit. Der real existierende Kapitalismus in den USA führt zu einer Einkommensverteilung, die die wenigen Reichen immer reicher und  die vielen Armen immer ärmer werden läßt. Der (überwiegend weiße) Mittelstand hat zu Recht Angst vor dem sozialen Abstieg und wählt Trump. Die “Working Poor” haben zwei oder drei Jobs, um überhaupt über die Runden kommen zu können. Auskömmliche Arbeitsverhältnisse finden sie nicht. Arbeitnehmerrechte werden nur zum Teil umgesetzt. Wer mehr als drei Wochen Urlaub nimmt, auch wenn ihm vertraglich eigentlich mehr zusteht, findet seinen Arbeitsplatz auch schon mal von jemand anderem besetzt, wenn er zurückkehrt. Den Alten ist durch die Finanzkrise vielfach die Altersversorgung weggebrochen. Der hohe Anteil berufstätiger Alter ist damit nicht Ausdruck des Fleißes, sondern Folge drohender Altersarmut.

Leider keine Sternstunde meiner Regionalzeitung.