Besuch im Zollmuseum Hamburg

Vor kurzer Zeit hatte ich die Gelegenheit, das Deutsche Zollmuseum in der alten Speicherstadt in Hamburg zu besichtigen.
Hier ein paar Bilder vom Besuch:

150127_Zollmuseum_01Vor dem Museum steht ein Stück des Zollzaunes von 1888, der den Freihafen umgeben hat.

150127_Zollmuseum_03_Zollzaun-1888

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Schäden im Zaun ausgebessert, Hierfür wurden zum Beispiel auch alte Torpedonetze verwendet:
150127_Zollmuseum_06_Torpedonetz

Die Bekämpfung des Drogenschmuggels gehört zu Aufgabenfeldern des Zolls. Hier ein paar Bildern von den gebräucklichsten Stoffen:

150127_Zollmuseum_08_Chrital-methCrystal Meth.

150127_Zollmuseum_10_HeroinHeroin, verpackt in Kondome, um sie zu verschlucken und im Körper über die Grenze zu transportieren.

150127_Zollmuseum_11_Heroin_KautschukKautschukballen, in denen Heroin geschmuggelt wurde.

150127_Zollmuseum_12_MarihuanaHaschisch, der Klassiker.

Die Bekämpfung der Schwarzarbeit ist ein relativ neues, aber wichtiges  Aufgabenfeld des Zolls. Die Überschrift auf der Erläuterungstafel bringt es auf den Punkt. Illegal und unsozial. Hier ein Bild des  Ausstellungsabschnittes, der sich mit dem Thema befaßt:

150127_Zollmuseum_14_SchwarzarbeitDie Säulen zeigen die Goßen des Welthandels, China, die USA und Deutschland. Die Überwachung der Zollehrlickeit sichert dem Staat die Einnahmen, die ihm zustehen, und der Kampf gegen Plagiate schützt die Existenz europäischer Firmen und den Verbraucher vor zum Teil minderwertigen oder gefährlichen Produkten:

150127_Zollmuseum_16_ExportweltmeisterDie Zündapp KS 601 von 1951 war seinerzeit ein modernes und leistungsstarkes Motorrad und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Die Zollvariante ist auch als “Grüner Elefant” bekannt:

150127_Zollmuseum_18_Zündapp_KS_601Die erste Zollgrenze auf deutschem Boden war der Limes, mit dem sich das Römische Reich vor Übergriffe durch germanischen Gruppen schütze und den Handel so kanalisierte, daß er kontrolliert und Zölle verläßlich eingezogen werden konnten. Hier die Uniform eines römischen Zollbematen (Beneficarius):

150127_Zollmuseum_20_BenefiziarierIm Außenbereich liegt der Zollkreuzer Oldenburg, der auch besichtigt werden kann:
150127_Zollmuseum_22_Zollkreuzer_Oldenburg

Scharz Rot Gold

Bericht über den Teilabschnitt meiner Ruderwanderfahrt am 27. Juli 2013.
Der Morgen in Laßrönne begann mit Brötchen, die der Betreiber uns zum Frühstück vorbei gebracht hat. Anschließend durften wir wieder seine Schubkarre benutzen, diesmal, um unser Gepäck über den Deich zu den Booten zu bringen. Gegen 10:00 Uhr kenterte die Gezeit und wir konnten die Strecke bis Hamburg mit dem zunehmend stärke werdenden Strom fahren. Zuerst gilt es, die Zufahrt in die Norderelbe zu finden, was aber kein wirkliches Problem ist. Reine Deichabschnitte wechselten mit Schilfpassagen ab. Und die ersten Industrieanlagen kommen in Sicht. Eine ganz andere Landschaft, aber auch reizvoll. Vor den Elbrücken zweigt der Zollkanal ab, in den wir auf unserem Weg zum Schaartorschleuse einbiegen wollten. Ich hatte am Vortag dort angerufen, das Niedrigwasser wurde für ca. 16:00 Uhr erwartet und geschleust wird bis kurz vor 2100 Uhr. Wir lagen gut in der Zeit und da das Wetter ruhig war, haben wir den Abstecher durch die alte Speicherstadt gemacht. Aus dem Ruderboot wirkt dieser Teil der Stadt, der manch einem vielleicht noch aus der Fernsehserie „Schwarz, Rot, Gold“ bekannt ist, noch eindrucksvoller als aus der Barkasse.

Ein alter Hanseat hat mir seinerzeit erzählt, dass Überlegungen bestanden hätten, die alte Speicherstadt zum Weltkulturerbe zu erklären.Das entsprechende Verfahren sei aber nicht eingeleitet worden, um die Projekte Hafencity und Elbphilharmonie durchführen zu können. In wie weit dies zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Hafencity beeindruckt mich aber weit weniger, und an der Elbphilharmonie wird 450 Mio. später immer noch gebaut, ein völlig aus dem Ruder gelaufenes Prestigeobjekt.

Aus der Speicherstadt kommend haben wir dann erst einmal das Kehrwieder-Gebäude umrundet, um dann gleich in die Saartorschleuse einzulaufen. Der Barkassenverkehr ist dicht, die Tour ist bei gutem Wetter und mit ein wenig Umsicht durchaus machbar.
Auf der Binnenalster bot sich dann ein ganz anderer Eindruck. Man läßt die raue Hafenwelt hinter sich und taucht in die Eleganz der Innenstadt ein. Die Fontäne auf der Binnenalster sorgte für ein wenig Abkühlung. Die Berufsschifffahrt hat Vorfahrt und ist berechenbar. Völlig unberechenbar sind die Kanufahrer, die bisweilen völlig unerwartet aus dem Ruder laufen. Besonders trendy, aber auch besonders albern, wirkt das Stand-Up Paddeln, das Stehpaddeln auf Surfbrettern. Trotz guter Figur macht nicht jeder oder jede dabei eine gute Figur.
Bei Allemania Hamburg durften wir dann am Steg eine Pause machen. Von dort sind es nur ca 200 Meter zu einer containerisierten Eisdiele am Ostufer der Außenalster, wo wir den Betrieb erst einmal mit der Bestellung von 11 Eisbechern mit je 3 Kugel aufgehalten haben. Ein nettes Lokal, wenn auch bei weitem nicht so kultträchtig wie die Strandperle am Elbufer. Nebenbei. das Zitroneneis bei Cini in Plön ist unerreicht.
Da die Allemanen badeten, sind wir auch in die Alster gesprungen, haben aber das Angebot, gleich anschließend zu duschen, dankend angenommen. Der Abstecher durch die Fleete sollte in Anbetracht der Hitze verkürzt werden. Da die Abkürzung gesperrt war und die Wolken des angekündigten Gewitters aufzogen, wurde dieser Teil der Fahrt dann ganz gestrichen. Knapp hatten wir beim Ruderverein Teichwiesen, dem Ziel unserer Fahrt, angelegt, ging es mit Blitz und Donner los und der Regen prasselte richtig auf uns nieder. Selten waren die Boote so schnell aus dem Wasser gehoben wie an diesem Tag.