Filetstück

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (SteU) wurde eine Vorlage der Verwaltung vorgestellt, in der es um die zukünftige Entwicklung von Flächen am Tweelhörsten und in der Ochsenkoppel ging. Freitag berichteten die KN unter der Überschrift „“Filetstück“ am See weckt den Appetit.“

In dem Bericht wird von einer Bauamtsleiterin gesprochen. In der Plöner Verwaltung gibt es kein Bauamt und damit weder eine Bauamtsleiterin noch einen Bauamtsleiter. Es gibt einen Fachbereich 3, Bauen und Liegenschaften. Dessen Leiter ist Herr Frahm. Ihm untersteht das Team 30, Bauen mit einer Teamleiterin.

In der Tat haben wir mit Tweelhörsten und Ochsenkoppel zwei Bereiche, die städtebaulich überdacht werden müssen.

Im Bereich Ochsenkoppel fallen mit der bevorstehenden Verlegung der Kreisfeuerwehrzentrale nach Preetz Flächen und Gebäude frei. Es ist gut, sich bereits jetzt Gedanken über die zukünftige Nutzung zu machen. In diesem Bereich liegen derzeit mit der Jugendherberge und dem Campingplatz Spitzenort die beiden Betriebe mit den höchsten Übernachtungszahlen in Plön sowie mit der Sirius Werft ein Unternehmen, das – soweit ich informiert bin – mit über 50 Arbeitsplätzen zu den größten gewerblichen Arbeitgebern vor Ort gehört. Hinzu kommen weitere gewerblich genutzte Flächen, u.a. eine Segelschule mit einem Bootsverleih, ein Segelverein und Kleingärten.
Eine zukünftige Nutzung sollte sich am bisherigen Bestand orientieren. Daher wäre es jetzt durchaus richtig, für diesen Bereich einen Bebauungsplan zu erstellen, der sowohl eine touristische wie auch eine gewerbliche Nutzung vorzieht, wobei die gewerbliche Nutzung auf Betriebe mit maritimen Bezug beschränkt bleiben sollte.
Zu befürchten ist aber, dass die erstbeste gute Idee aufgegriffen wird, bevor zu Ende gedacht wird, was denn an dieser Stelle das Richtige für die Stadtentwicklung wäre.
Zudem gehören die Flächen der Kreisfeuerwehrzentrale dem Kreis, dessen Preisvorstellung möglicherweise weit von der Preisvorstellung möglicher Kaufinteressenten entfernt ist. Aber das ist Spekulation.

Der Bereich Tweelhörsten ist unter einem anderen Aspekt zu betrachten. Hier haben wir es mit einer Ortseingangssituation zu tun, wie sie nur noch selten anzutreffen ist. In dem Bereich ist mit Neuland ein Betrieb vorhanden, der sich um die Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt kümmert. Hinzu kommen das Klärwerk sowie der Kompostplatz. Einige Wohnungen und Kleingärten sind ebenfalls vorhanden. Ich kann mir durchaus vorstellen, in diesem Bereich Gewerbe zu entwickeln, allerdings nur, wenn es sich in das Landschaftsbild einfügt. Definitiv nicht einfügen tuen sich Faultürme, die über die vorhandene Vegetation hinausragen oder Gebrauchtwagenhändler mit Flatterfähnchen und schmucken Boliden direkt am Straßenrand. Auch über den zukünftigen Verbleib von Neuland und des Kompostplatzes muß man sich Gedanken machen.
Im Bereich Tweelhörsten muß eine mögliche Entwicklung von Gewerbe eng begleitet und sorgsam gesteuert werden, um das Landschaftsbild und die intakte Ortseingangssituation zu bewahren. Nach meiner jetzigen Einschätzung kommt eine Gewerbeansiedlung an dieser Stelle nur über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan in Frage, und auch nur dann, wenn für Neuland und den Kompostplatz Lösungen vorhanden sind.

Die Diskussion im SteU wurde ziemlich schnell und zu Recht abgewürgt. Die Parteien nehmen den Entwurf mit in die Fraktionen, um über das Für und Wider in Ruhe zu diskutieren. Ich habe meinen Blog und bin natürlich für jeden Hinweis oder Vorschlag dankbar.

Ja zum Stadtbuchtfest

Gestern war ich auf der Jahreshauptversammlung des Plöner Segelvereins, und zwar als Mitglied. Trotzdem war ein Bezug zu meiner Funktion als Mitglied der Ratsversammlung nicht zu vermeiden. Der erste Vorsitzende, Herr Dr. Fehlberg, erwähnte in seiner Ansprache, dass alle Anträge des PSV und die Bauvoranfrage für eine Bootshalle durch die Stadt abgelehnt worden wären und erweckte auf die ihm eigene süffisante Art den Eindruck, die Stadt würde gegen den Verein arbeiten, was ihm auch ein paar Lacher einbrachte.
Ich konnte mir daher nicht verkneifen, in der Aussprache darauf hinzuweisen, daß der Verein für den Bau einer Brücke einen fünfstelligen Betrag erhalten hat. Im übrigen würde über die Anträge des PSV, wie über die Anträge aller anderen Vereine auch, nach den Vorgaben der Zuschußrichtlinie entschieden.
Herr Dr. Fehlberg bestätigte dann auch, daß der Verein für den Bau der Brücke ca. 15.000,– Euro erhalten hat und verwies darauf, daß dies im Rahmen der Tourismusförderung im Zusammenhang mit dem Programm „Gelbe Welle“ erfolgt sei. Dazu hätte ich noch einiges erwidern können, habe aber darauf verzichtet, da die Botschaft offenbar bei den meisten Teilnehmern angekommen war.
Das Blöde ist, daß auf einer Versammlung der Versammlungsleiter nicht nur die Herrschaft über das Mikrophon , sondern auch das letzte Wort hat.
Was mir in solchen Situationen an meinem Blog gefällt ist, daß das hier andersrum ist.

Um dem Eindruck entgegenzutreten, hier würden Spannungen zwischen PSV und der Stadt bestehen oder aufgebaut werden, liegt es mir am Herzen darauf hinzuweisen, daß die Mitgliederversammlung mit einer überwältigenden Mehrheit von über 100 Stimmen bei nur zwei Gegenstimmen beschlossen hat, wie in den vergangenen Jahren große Teile des Vereinsgeländes für die Durchführung des Stadtbuchtfestes zur Verfügung zu stellen, obwohl damit viel Arbeit und eine Einschränkung des Segelbetriebes verbunden ist. Aus allen Redebeiträgen zu dem Thema wurde klar, daß sich die Mitglieder des Vereins nicht nur mit dem Verein, sondern auch mit der Stadt eng verbunden fühlen.

Die Jahreshauptversammlung war in diesem Jahr gut besucht. Der Grund dafür war vermutlich darin zu suchen, daß die Neuwahl des zweiten Vorsitzenden auf der Tagesordnung stand und dafür zwei Kandidaten zur Verfügung standen. Im PSV hat das Regattasegeln in den vergangenen Jahren unter dem bestehenden Vorstand an Bedeutung zugenommen. Sichtbares Zeichen dafür ist das Segeltraining der „Hunter“, die sehr häufig in der Stadtbucht für Wettkämpfe üben. Für dieses Jahr ist zusätzlich geplant, an der „Segel-Bundesliga“ teilzunehmen. Der Vorstand betonte, daß es durch diese Ausrichtung gelungen ist, gegen den Trend eine Vielzahl von jüngeren Mitgliedern zwischen 16 und 30 Jahren im Verein zu halten oder neu hinzuzugewinnen. Nach meiner Einschätzung befürchten viele Freizeitsegler, daß sich der Charakter des Vereins durch diese Entwicklung verändert und der gesellige Anteil des traditionellen Vereinslebens massiv leidet.
Zur Wahl standen der bisherige Zweite Vorsitzende, Herr Klaus Hückstedt und Herr Jörn Mißfeld als Gegenkandidat, der von der Gruppe der Freizeitsegler vorgeschlagen wurde.
In meiner Einschätzung fühle ich mich durch die Wortbeiträge wie auch durch das Wahlergebnis bestätigt. Der bisherige zweite Vorsitzende konnte die Wahl mit 58 Stimmen für sich entscheiden. Die 50 Stimmen für Jörn Mißfeld machten aber sehr deutlich, daß die aktuelle Entwicklung des Vereines von großen Teilen seiner Mitglieder mit Skepsis gesehen wird. Der Vorstand hat nun die schwierige Aufgabe vor sich, das Auseinanderdriften der Gruppen zu verhindern. Das sollte nicht unterschätzt werden.

Da Herr Schneider von den Kieler Nachrichten anwesend war, bin ich gespannt, was am Montag in der Zeitung steht.