Anders als gedacht

Nachdem ich aus Berlin zurück bin, konnte ich heute die KN mit dem Bericht über die Sitzung des Planungsverband Seewiesen lesen.
Dabei wurde mir klar, daß abweichend von meiner ersten Ferndiagnose die Bebauung von der ehemals vorgesehenen Fläche zwischen B76 und Neutramm hinter die bestehende Siedlung verlegt wurde. Damit werden nach meiner Einschätzung die Auswirkung auf das Landschaftsbild nicht so gravierend ausfallen wie bei den älteren Planungen, jedenfalls so lange, wie die weiteren Flächen nicht überplant werden. (Was lanfristig aber zu befürchten ist.)
Durch die Planungen auf den – vom See her gesehen – hinter dem Ort liegenden Flächen wird der Nutzungsdruck auf den Trammer See ebenfalls reduziert. Bedenklich sind aber immer noch die Flächen im Uferbereich direkt hinter dem Gutshof. Das ist der Bereich, wo der Wald bereits vor Jahren ohne Genehmigung abgeholzt wurde. (Ein Straftatbestand).
Unabhängig davon bleibt es eine Tatsache, daß durch die zusätzliche Bebauung Überkapazitäten geschaffen werden, die mit der demographischen Entwicklung nicht in Einklang gebracht werden können.
Besonders ernüchternd sollte eigentlich die Schlussabsatz wirken. Hier wird berichtet, daß der Investor die Erwartungen an die Qualität der Bebauung dämpft. Man müsse ja auch an den Geldbeutel der Interessenten denken.

Hier der neue Plan

2011_12_15_kn_seewiesen_neu_ausschnitt_02_klRepor ALSE, Quelle: Kieler Nachrichten vom 15. Dezember.

Zum Abschluß noch ein Bild aus dem Deutschen Technikmuseum Berlin. Bei dem Legoschiff handelt es sich um den Nachbau der HMS Victory

2011_12_15_berlin_technikmuseum_048_legoschiff_kl

Alter Wein in neuen Schläuchen

Am Dienstag tagte der Planungsverband Seewiesen. Auf der Sitzung stellte Herr Carsten Rahlf von der MVB Grundbesitz GmbH die „neuen“ Pläne vor. Herr Rahlf bestätigte bereits in der Einwohnerfragestunde, daß er mit Herrn Tim Barnstedt zusammenarbeitet. (Ich glaube mich zu erinnern, daß die Erfahrungen der Gemeinde Heikendorf mit diesem Investor nicht so besonders gut waren). Und Herr Barnstedt saß bereits bei der letzten Seewiesenplanung mit im Boot. Ein weiterer alter Bekannter in diesem Verfahren ist Herr Florian Liedl, der erneut als Planer in Erscheinung tritt.
Die Planungen selber basieren offenbar auf den alten Planungen. Jetzt sollen nach dem Willen der Investoren erst einmal nur 90 bis 100 Grundstücke mit 90 bis 110 Wohneinheiten entwickelt werden. Die restlichen Flächen sollen als Reserve vorgehalten werden. Das entspricht im Wesentlichen dem Stand, bei dem die letzte Planung abgebrochen wurde. Seinerzeit sollten zwar um die 200 Grundstücke entwickelt werden, aufgrund der Marktsituation mit entsprechend sinkender Nachfrage wollte man sich aber in einem ersten Planungsschritt auf deutlich weniger Baugrundstücke beschränken. Damit wäre am faktisch wieder beim alten Planungsstand. Nur das jetzt das Glas halb leer ist, wo es vor einigen Monaten noch halb voll war.
Nachdem die Planer seinerzeit mit dem Gutachten zur Umweltverträglichkeit gescheitert sind, will man jetzt auf die Herstellung eines Sees verzichten. Stattdessen soll ein Regenrückhaltebecken für die Hochwertigkeit des Baugebietes sorgen. An der Forderung wird noch festgehalten, obwohl man sich von den ursprünglichen Vorstellungen zum größten Teil verabschiedet hat. Offenbar setzt sich Herr Bürgermeister Paustian als Vorsitzender des Planungsverbandes  schon einmal von der Forderung nach Hochwertigkeit ab. Er soll darauf hingewiesen haben, daß nicht er, sondern der Bürgervorsteher die Forderung nach der Hochwertigkeit seinerzeit gegenüber der Presse besonders betont hätte.
Der Trick mit dem Regenrückhaltebecken ist, daß man für dieses Gewässer kein Planfeststellungsverfahren mehr durchlaufen muß. Da nach Aussage der Planer nunmehr keine Ausbaggerungen mehr nötig sind, muß davon ausgegangen werden, daß das künftige Feuchtgebiet mit seinem Regenwasserrückhaltebecken nicht besonders tief sein und als Brutstätte für Mücken dienen wird. In Verbindung mit den Gerüchen der in Windrichtung liegenden Kläranlage und der zwischen Kläranlage und Baugrundstücken verlaufenden Bundesstraße ist die Hochwertigkeit dieses Baugebietes nicht zu erkennen.
Nach meiner Auffassung ist die Behauptung, daß es sich immer noch um ein hochwertiges Baugebiet handeln würde, nicht mehr als Augenwischerei.
Ein weiteres Problem ist die ausgesprochen negative Auswirkung auf das Landschaftsbild. Der Reiz des Bereiches ist der Blick von der B76 auf die Stadt, die sich an dieser Stelle – erzwungenermaßen – mit einer klaren Bebauungsgrenze von der Umgebung abhebt. Die in der Sitzung des Planungsverbandes vorgetragene Absicht, diesen Bereich zu bewalden, würde den Blick auf die Stadt verhindern. Mit der Verschwenkung der B76 und dem Heranrücken der Bebauung an die Bundesstraße wird die Errichtung eines Lärmschutzwalles unumgänglich bleiben. Damit wäre das Landschaftsbild endgültig ruiniert. Nachdem wir durch den analytischen Teil des Einzelhandelskonzeptes und die Befragungen im Rahmen der Plön-Up Veranstaltungen wissen, daß das intakte Landschaftsbild einer der von der Bevölkerung am meisten geschätzten Vorzüge unserer Stadt ist, sollte sich eine Überplanung an dieser Stelle eigentlich von selbst verbieten.

Ich konnte selber leider nicht anwesend sein, da es mich in dieser Woche aus beruflichen Gründen nach Berlin verschlagen hat. Leider läßt der Dienst einem nur wenig Zeit, die Stadt zu erleben. Dienstagabend hatten wir noch Plätze für die Distel bekommen. Ein sehr schönes Programm. Außerdem ist es mir gelungen, noch durch das Deutsche Technikmuseum und das Deutsche Historische Museum zu hetzen. Nach meinem ersten Eindruck lohnt sich der Besuch in beiden Museen.

Klarstellung

Mein Beitrag „Wenig witzig“ vom 12. Dezember erhielt eine fehlerhafte Information, auf die ich von Herrn Dr. Heggen, dem Drektor des Gymnasium Schloß Plön und Herrn Andre Jagusch (CDU, siehe Kommentar zu dem Artikel) aufmerksam gemacht wurde.
Daher möchte ich auf Bitte von Herrn Dr Heggen an diese Stelle klarstellen, daß keine Schülerinnen des GPS während der Unterrichtszeiten im Schloßgebiet belästigt wurden.
Richtig ist aber wohl, daß eine junge Frau belästigt wurde. Die dadurch hervorgerufene Unruhe hat nach einem schulinternen Abstimmungsprozeß zu der Entscheidung geführt, den Waldlauf für die Mädchen in diesem Jahr auszusetzen.
Natürlich glaube ich Herrn Jagusch auch, daß die Verhandlungen mit der DSD schwierig waren. Dennoch glaube ich beurteilen zu können, ob das Endergebnis gut oder weniger gut ist, auch wenn ich nicht selber an den Verhandlungen teilgenommen habe. Also: es ist vielleicht das beste Ergebnis, was zu erzielen war, gut ist es aber nicht. Und das Ganze vor dem Hintergrund, daß die DSD im Mai 2008 noch auf einer Schautafel im Prinzenhaus geschrieben hat: „Den vielfach geäußerten Wunsch, den Sportplatz aus dem Garten zu entfernen, kann so lange nicht entsprochen werden, so lange er noch von Schulen und Vereinen in Ermangelung von Ersatzflächen benötigt wird.“

Geschmunzelt

habe ich über die Berichterstattung der KN am Freitag über die kommende Sitzung des Planungsverbandes Seewiesen am Dienstag, dem 13. Dezember 2011 um 19:00 Uhr im Plöner Rathaus (Tagesordnung). Ich denke mal, daß sich dort zwei Gruppen treffen, die sich für „die Zukunft der Flächen am Trammer See interessieren“. Zum Einen werden es die Investoren sein, die Interesse an der lukrativen Umwandlung von Acker- in Bauland haben, zum Anderen wird es die kritisch Öffentlichkeit sein, die sich frühzeitig über das Wiederaufleben der Bebauungsabsichten erkundigen möchte.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung, der verfügbaren Bauplätze in Stadtheide, des noch vorhandenen Entwicklungspotentials in Rathjensdorf, der für jedermann/-frau sichtbaren Leerstände in Plön, eines immer noch fehlenden Verdichtungskoneptes für Plön und vor allem wegen der negativen Auswirkungen auf das Stadt- und Landschaftsbild – dem touristischen Potential unserer Region, wie auch der analytische Teil des Einzelhandelskonzeptes bestätig hat – auf jede weitere Bebauung diese sensiblen Bereiches verzichtet werden sollte.
Ich erinnere mich auch noch gut an die vollmundigen Aussagen, dort nur ein hochwertiges Wohngebiet mit See verwirklichen zu wollen oder gar nichts. Wenn Teile der Selbstverwaltung jetzt deutlich abgespeckten Planungen nachlaufen sollten, wäre es an der Zeit, daß sich die Befürworter Sorgen um ihre Glaubwürdigkeit machen.

Wenig witzig

Wie in den letzten Tagen in der Zeitung zu lesen war, hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gegenüber dem Kreis mit ihren Vorstellungen über die künftige Gestaltung des Schloßstadions weitgehend durchsetzen können.
Es mußte dem Kreis als Träger des Gymnasiums und Verhandlungspartner der DSD bekannt gewesen sein, daß Schülerinnen während des Waldlaufes sexuell belästigt wurden. Daher wurde das Lauftraining für die Mädchen auf die 400 Meter Bahn verlegt. Die Tatsache,  sich die DSD offenbar durchsetzen konnte und die 400 Meter Bahn weichen muß, kann nach meiner Auffassung nur auf mangelndes Verhandlungsgeschick des Kreises oder fehlende soziale Kompetenz auf Seiten der DSD zurückzuführen sein.
Außerdem soll der bestehende Zaun durch eine Hecke ersetzt werden. Während der Bolzplatz in Stadtheide gerade eingezäunt wurde, um die Wildschweine davon abzuhalten, den Rasen umzupflügen, wird der Platz nunmehr für Wild und Hunde ersclossen, die hier ihr Häufchen hinterlassen können. Völlig ungeklärt auch, wird die Kosten für die Pflege der Hecke übernehmen soll, die wohl mindestens zweimal im Jahr geschnitten werden muß.

Auch nicht witzig

Das Kollegium des Gymnasium Schloß Plön (GSP) scheint wenig amüsiert zu sein, nachdem es am Freitag in der Zeitung lesen konnte, daß die Zusage der Schule zum Ausrichten des Tages zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus kurzfristig zurück gezogen worden wäre. Soweit zu vernehmen war, hat es eine solche Zusage nicht gegeben, da am Freitag, dem 27. Januar Zeugnisausgabe ist und die Schülerinnen und Schüler am darauf folgenden Montag wegen Schulinterner Lehrerfortbildung frei haben.

Die letzte Ratsversammlung 2011

Heute fand die letzte Ratsversammlung in diesem Jahr statt. Es gibt zwei wesentliche Themen, das eine positiv, das andere negativ.

Der Gute zuerst. Es musste ein Nachtragshaushalt verabschiedet werden. Und zwar nicht, weil das Geld nicht gereicht hat, sondern weil es erhebliche Mehreinnahmen gab. Die Gewerbesteuereinnahmen waren mit 900.000,– Euro kalkuliert, tatsächlich konnten fast 2 Millionen Euro verbucht werden. Außerdem gab es noch einen Nachschlag aus dem Topf zur Konjunkturförderung für die Renovierung der Schwimmhalle. Mit 200.000,– Euro hat der Innenminister die Stadt bereits bei der Eröffnung des PlönBad überrascht, nach dem Kassensturz zum Abschluss des Programms kamen noch einmal 400.000,– Euro hinzu.
Damit wurde ein fast ausgeglichener Haushalt erreicht.
Das sollte uns jetzt nicht zu euphorisch stimmen. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind nicht verlässlich kalkulierbar. So wie sie für dieses Jahr in die Höhe geschnellt sind, können sie im nächsten Jahr auch wieder einbrechen. Unser Fraktionsvorsitzender Thorsten Pfau führte dazu wieder aus, daß die jetzige Bundesregierung die Gemeindefinanzierung eigentlich auf kalkulierbarere Füße stellen wollte, man aber lange nichts mehr davon gehört hat. Herr Krüger von der CDU kritisierte, daß der Nachtragshaushalt zu spät käme. Wäre er zu einem früheren Zeitpunkt vorgelegt worden, hätte man in diesem Jahr noch einige notwendige Investitionen, z.B. bei der Instandsetzung von Straßen oder der Erneuerung der Straßenbeleuchtung angehen können. Da der Haushalt für 2013 auch erst im ersten Quartal des kommenden Jahres verabschiedet wird und erst danach durch die Kommunalaufsicht gebilligt werden kann, wird man bis dahin nur Ausgaben tätigen können, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Allerdings machte er auch klar, daß er aufgrund der Arbeitsbelastung der Verwaltung Verständnis für die Verzögerung hat.

Die schlechte Nachricht: In Sachen Wegenutzung/Vergabe der Konzession für Strom- und Gasversorgung an die Stadtwerke GmbH wird der Bürgervorsteher jetzt den Beschluß der Ratsversammlung vom 2. November umsetzen und eine Feststellungsklage gegen den Widerspruch des ersten Stadtrates einreichen. Alle Bemühungen in den vergangenen Wochen, doch noch eine gütliche Einigung zu finden, scheinen gescheitert zu sein.

Und sonst?

Darüber hinaus wurde der Zuschuß für die Tagespflege gebilligt. Da die Betreuung auch für Kinder unter drei Jahren in Plön die für 2013 vorgegebene Mindestmarke bereits heute überschreitet, hatten wir uns damit im Ausschuß für gesellschaftliche Angelegenheiten sehr schwer damit getan. Auf jeden Fall wollten wir vermeiden, daß reguläre Arbeitsplätze in den bestehenden Einrichtungen gefährdet werden. So wurde der Anspruch auf die Fälle begrenzt, die eine Betreuung außerhalb der üblichen Kindergartenzeiten erforderlich machen. Entsprechende Nachweise und weitere Voraussetzungen sind zu erbringen bzw. nachzuweisen.

Der 27. Januar, der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, sollte im Jahr 2012 durch das Gymnasium Schloß Plön ausgerichtet werden. Offenbar sieht sich das GSP hierzu nicht in der Lage und hat seine Zusage kurzfristig zurückgezogen. Mir fiel dazu ein Spruch meines alten Klassenlehrers Ingo Ohl ein, den ich aber hier lieber nicht zitiere möchte.

Und noch zwei Termine:
Der öffentliche Neujahrsempfang der Stadt und der MUS findet am Sonntag, dem 8. Januar um 1130 in der Fördesparkasse in Plön statt.
Der Neujahrsempfang unserer Partnerstadt Plau am See wird an dem darauf folgenden Sonntag, dem 15. Januar veranstaltet.

Sitzung des Planungsverbandes Seewiesen am 13. Dezember

Die 16. Sitzung der Verbandsversammlung des Planungsverbandes Seewiesen Plön/Rathjensdorf findet am Dienstag, den 13. Dezember 2011, 19.00 Uhr im Sitzungszimmer I und II im Rathaus der Stadt Plön, Schlossberg 3-4 in Plön statt.
Nachflogend ein Auszug aus der Tagesordnung:
Die Beratung erfolgt in öffentlicher Sitzung. Die Verbandsversammlung entscheidet im ersten Tagesordnungspunkt abschließend über einen möglichen Ausschluss der Öffentlichkeit bei den restlichen Tagesordnungspunkten.
1.    Feststellung der Tagesordnung und Beschluss über den Ausschluss der Öffentlichkeit gem. § 46 Abs. 8 der GO
2.    Protokoll der 15. Sitzung vom 21.06. 2011
3.    Mitteilungen der Verwaltung
4.    Einwohnerfragestunde
5.    Vorstellung des neuen Eigentümers/Investors
6.    Weiterführung Planungsverband / Beratung des Positionspapiers
7.    Gebietsübertragungsvertrag / Beratung über geänderten Vertragsentwurf
8.    Mitteilungen der Verwaltung (nicht-öffentlich)

Passend zum Thema folgt noch ein Beitrag über den Artikel der KN vom Samstag über die Forderung zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor Versiegelung.

Flächenverbrauch

Die „Landwirte im Norden fordern Schutz ihrer Flächen“ titelt die KN vom Samstag und bezieht sich dabei auf eine Initiative des Deutschen Bauernverbandes. Der Verbandspräsident wird zitiert, daß man nicht gegen die Verbesserung der Infrastruktur sei, aber die Versiegelung von Flächen würde bedeuten, daß hiermit der endgültige Verzicht auf die Nutzung dieses Bodens für die Lebensmittel- oder Energiepflanzenerzeugung verbunden sei.
Seit dem Jahr 2000 seien 40.000 Hektar für Straßenbau, Gewerbegebiete und Ausgleichsflächen abgegeben worden.
Bei dieser Aufzählung bin ich hellhörig geworden. Hier werden Ausgleichsflächen in einem Atemzug mit Gewerbegebieten und Straßenbau genannt, und das ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Gerade Ausgleichsflächen dürfen nicht bebaut werden, außer, sie werden durch neue Ausgleichsflächen ersetzt. Gerade sie wirken der Versiegelung der Landschaft entgegen. Recht hat der Bauernverband nur in dem Punkt, daß sie dauerhaft einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden. Ein Verzicht auf Ausgleichsflächen würde der Zersiedelung und der Versiegelung der Landschaft weiteren Vorschub leisten.
Während meiner Studienzeit in Hamburg war ich öfter bei einem Freund zu Gast. Er hatte an seiner Kühlschranktür eine Karikatur hängen. Eine Dampfwalze fuhr über eine planierten Hügel. Davor befand sich ein Schild, auf dem zu lesen stand: „Hier betoniert das Land Schleswig Holstein im Namen der Bundesrepublik Deutschland den Rest derselben“. Nur für die Namensnennung unseres Bundeslandes will ich mich nicht verbürgen.
In dem Zusammenhang wäre es schön, wenn der Unfug mit den Seewiesen, nachdem er bereits zweimal gescheitert ist, endlich beendet würde.

Seewiesen reloaded

Soweit ich informiert bin, wird der Planungsverband Seewiesen am 13. Dezember erneut in öffentlicher Sitzung tagen. Ort und Zeit sind mir noch nicht bekannt, aber ich werde die Informationen nachreichen, sobald ich sie habe.

Wie bereits aus der Presse zu erfahren war, hat eine GmbH aus Lütjenburg bzw. Hamburg die betreffenden Flächen erworben. Auf der Sitzung des sollen die neuen Planungen vorgestellt werden.

Noch ist nicht klar, wer hinter der GmbH steckt, allerdings gibt es Gerüchte, daß es sich wieder um Herrn Tim Barnstedt handeln könnte.
Auf der Sitzung sollen die neuen Planungen vorgestellt werden.

Ich bin der Ansicht, daß die Seewiesenplanungen endgültig aufgegeben, der Planungsverband aufgelöst und die Umgemeindung rückabgewickelt werden sollte. Mit einem Blick auf die Demographie und unter Berücksichtigung des Trends zurück in die Stadt haben Baugebiete auf der grünen Wiese keine Zukunft mehr. Derzeit blockiert die noch offene Seewiesenplanung jede Entwicklung in Rathjensdorf. Würden die Seewiesenpläne nunmehr zu den Akten gelegt, hätte die Gemeinde die Gelegenheit, sich im Rahmen des gem. Landesplanung möglichen weiterzuentwickeln. Damit wäre nach meiner überschlägigen Einschätzung die Errichtung von ca. 20 Wohneinheiten möglich.

Such den Migranten

Heute morgen habe ich in Kiel an einer Besprechung teilgenommen. Von dort bin ich dann ohne Mittagessen – die Zeit hätte nicht mehr gereicht – an die Marineschule nach Flensburg gefahren, um mit unserer 4 x 50 m Lagenstaffel an der Marinemeisterschaft im Schwimmen teilzunehmen. Danach waren im Büro noch ein paar Terminsachen zu erledigen und Rückstände der letzten Tage abzuarbeiten. Ich konnte mich gerade noch so rechtzeitig von der Arbeit losreißen, daß ich es ins Theater Pilkentafel geschafft habe. Es hat seinen Namen von der Straße, in der es liegt. Es ist nicht groß, aber gut. Und der Besuch lohnt.

Gespielt wurde: „Such den Migranten„, ein Stück über den Versuch, ein Stück mit Migranten zu machen und über die Verteilung von Fördermitteln. Und ein Stück mit einem wirklich ungewöhnlichen Ende.

Eigentlich erwarte ich jetzt noch eine EMail, aber manchmal dauert die Abstimmung eines Textes doch länger als gehofft.  Vielleicht eine gute Gelegenheit, einmal selber und das Netbook abzuschalten.

Kaamt se rin, de Döör is to!

Eigentlich wollte ich nur kurz über das neue Theaterstück der Plöner Speeldeel berichten, was die KN von Heute auch schon getan haben. Dabei fiel mir auf, daß die Sprachenauswahl für die Rechtschreibprüfung von Microsoft Word Platt als Sprache nicht kennt, wohl aber „Niedersorbisch Deutsch“ und „Friesisch Niederlande“. Daraufhin kam in mir die Frage auf, ob Platt nun Amtssprache in Schleswig Holstein ist oder nicht. Wie so häufig beim googeln wird WIKIPEDIA als einer der ersten Treffer angezeigt. Unter den Überschriften „Amtssprachen“ und  „Rechtliches Verhältnis zwischen Hoch- und Niederdeutsch“ wird auf diese Thematik eingegangen. Die eindeutige Aussage ist, daß die Frage nicht eindeutig zu beantworten ist. Unter Verweis auf ein Urteil des OLG Oldenburg vom 10. Oktober 1927 wird darauf verwiesen, daß Platt als deutsche Sprache anzusehen und damit auch Amtssprache ist. Bei der weiteren Recherche fand ich dann auch die Drucksache 16-1400 der Landesregierung aus dem Jahr 2007, die sich mit der Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein befasst. Ich muss allerdings einräumen, dass ich nur die Seiten 56 ff dieses 160-seitigen Schmökers gelesen habe ohne wirklich schlauer geworden zu sein. Gerade spiele ich aber mit dem Gedanken, meine nächste Stellungnahme zum einem erklärungsbedürftigen Vorgang auf Platt abzugeben.
Zurück zur Speeldeel: Die Freitagsvorstellung war ausverkauft, die Atmosphäre im Kino war super. Ich habe mich gut amüsiert und kann der Speeldeel nur wünschen, daß auch die kommenden Vorführungen so gut besucht werden.

Schnelldurchlauf

In den letzten Tagen hatte ich viel um die Ohren, so daß ich das Geschehene im Schnelldurchlauf Revue passieren lasse.

Donnerstag 2000

Die Universitätsgesellschaft veranstaltet einen Vortrag zum Thema ALDI, LIDL und Co. Interessant, aber außer der Spiral- und Verwilderungstheorie nicht wirklich allzuviel Neues, dafür aber ein paar Zahlen und Fakten zu Entwicklungen, die man bisher nur gefühlt hat, und das alles sauber strukturiert aufbereitet.
Sonntag wurde ich darauf angesprochen, daß ich wohl der einige Vertreter aus Verwaltung bzw. Selbstverwaltung war, der an dieser Veranstaltung, zu der sich geschätzt 50 Gästen einfanden, teilgenommen hat.

Freitag 1800

Grünkohlessen der SPD in der Fegetasche. Die Teilnahme ist eine eher obligatorische Verpflichtung, die mit Amt und Würden verbunden ist. Trotzdem habe ich mich darauf gefreut, denn es war das erste Grühnkohlessen in diesem Jahr. Neben der Begrüßung der Gäste (knapp 90) wurden mehrere Mitglieder für ihre langjährige Parteizugehörigkeit geehrt. Der Grünkohl war auch gut, nur die süßen Kartoffeln hätten etwas süßer und ein klein wenig mehr durch sein können.

Samstag

Zwischen zwei Feiern habe ich ein wenig gesurft. Am Anfang des Monats hatte ich im Deutschlandfunk einen Bericht über die mir bis dahin unbekannte französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo gehört. Nachdem in Tunesien islamistische Kräfte als stärkste Partei aus den Wahlen hervorgegangen sind und in Lybien die Scharia als Rechtssystem eingeführt wurden, kam die Ausgabe der Zeitschrift als Charia Hebdo und mit dem Headliner „100 Peitschenhiebe für den, der sich jetzt nicht totlacht“ auf den Markt.

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Kurz darauf flog ein Molotow-Cocktail in die Redaktionsräume. Es ist vermutlich nur glücklichen Umständen zu verdanken, daß niemand zu Schaden kam. Die Redaktion ließ sich offenbar nicht entmutigen und schreitet mit dem Titelblatt „Die Liebe ist größer als der Haß“ auf dem Weg der Versöhnung voran.

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Quelle beider Grafiken ist der Blog der Le Monde

Sonntag 1100

Veranstaltung zum Volkstrauertag. Ich glaube, es war das erste Mal, daß ich an dieser Feier teilgenommen habe. Ich fand das neue Konzept ausgesprochen gut. Die Ansprache des Militätgeistlichen war kurz und gut. Daran schloß sich das Gespräch der Generationen an. Mit dem Plöner Ehrenbürger Roland Reche, dem Kapitänleutnant Thomas Pütger und der Schülerin Ilvy Röttger fanden sich ein Weltkriegsteilnehmer, ein aktiver Soldat und eine Schülerin zu einem Gespräch auf dem Podium ein, bei denen Fragen von Krieg und Frieden, gesellschaftlicher Schuld und persönlicher Verantwortung sowie dem individuellen Umgang mit Elend, Verwundung und Tod zur Sprache kamen. Um alle wesentlichen Inhalte anzusprechen, war der Verlauf abgesprochen und vorbereitet. Daher wirkte das Gespräch etwas inszeniert, die Ansichten und Aussagen waren dennoch bewegend und glaubwürdig.
Was ich gut fand, war, daß zum Ende auch die Polizisten und Feuerwehrleute noch erwähnt wurden, denn auch sie setzen ihr Leben für das Gemeinwohl ein. Die KN haben in ihrer heutigen Ausgabe ausführlich berichtet.
Mit dieser Form, den Volkstrauertag zu begehen, hat man in Plön einen neuen Weg beschritten, und so bleibt zu hoffen, daß auch im nächsten Jahr wieder eine so beachtliche Besucherzahl zu verzeichnen ist. Vielleicht lassen sich dann ja auch ein paar Kollegen von der CDU – Fraktion blicken (Anm.: Frau Schwalbe (CDU)war anwesend, hat aber die Kreistagsfraktion vertreten).

Montag 0720

Auf dem Weg zum Dienst fielen mit an einer Brücke über die Schnellschtraße vor Flensburg drei Transparente auf. Zwei stilisierte Wehrmachts- oder SS Soldaten säumten ein Spruchband mit der Aufschrift „Sie starben für Euch“. Ob es sich dabei um einen Beitrag zum Volkstrauertag oder um eine Solidaritätsbekundung für die beiden rechtsradikalen „Dönermörder“ handelte, ist nicht ganz kar. Vermutlich war ich aber nicht der einzige, der die Polizei informiert hat. Abends waren die Transparente abgehängt.

2000

Fraktionssitzung. Wie immer eine nichtöffentliche Veranstaltung.

Morgen wird Unterseeboot U 35 getauft. Ich habe das Glück, an dieser Zeremonie teilnehmen zu können. Und am Wochenende freue ich mich auf das neue Stück der Plöner Speeldeel.

Ungemach

Ich glaube, ich werde mich in Kürze einmal näher mit dem Entstehungsgang des Einzelhandelskonzeptes der CIMA auseinandersetzen müssen. Hier droht möglicherweise Ungemach. Aber jetzt muß ich erst einmal die Buffettspende für eine Party vorbereiten.

Nur die Schülerinnen und Schüler wurden konkret.

Am Dienstag fand die Veranstaltung Plön Up! statt. Die KN haben berichtet und stellten fest: „Nur die Schülerinnen und Schüler wurden konkret“.
Das ist so weit richtig. Die Klassen haben ganze Arbeit geleistet. Manche Vorschläge wie die Eröffnung eines H&M bestätigen vorhandene Erkenntnisse. Andere Vorschläge, wie z.B. das Aufbringen von Sitzbrettern auf die Heiligendammbetonklötze vor dem Bahnhof sind mit geringem Aufwand schnell umsetzbar.
Bemerkenswert ist der Hinweis aus dem Vortrag der Klasse 12s, daß Stadtplanung nicht wahrnehmbar sei. Das stimmt vielleicht, und diese Feststellung ist für die Zeit vor der letzten Kommunalwahl sicher richtig. Aber Planung ist ein längerer Prozess, den wir von der SPD-Fraktion mit dem Einbringen des Entwicklungskonzeptes für den Bereich östliche Innenstadt – also das Gebiet um den Bahnhof herum – angestoßen haben. Er hat sich im Laufe der Zeit und durch die Möglichkeit, die Finanzierung über Fördermittel sicherzu stellen, zu einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept ausgewachsen. Die Erstellung eines solchen Planes dauert Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, kann mit der Umsetzung begonnen werden. Das sollte auch die KN berücksigen, denn für mich klingt aus dem Artikel der Unterton heraus, die Stadt und Politik täte nichts. Dieser Eindruck ist falsch und trifft zumindest für unsere Fraktion nicht zu.

Im Anschluß der Artikel, den ich schon am 9. November angekündigt habe und der vom System vermutlich wegen Überlänge nicht angenommen wurde. Daher folgt ein Zweiteiler: