Einfach, einfach dämlich

Einfach, sie sollte einfach sein, die neue Gebührenordnung für die Schwimmhalle, so die Forderung von FWG, CDU und FDP. Wir, die SPD-Fraktion, haben bereits vor Wochen einen Antrag eingebracht, der auch Aspekte wie Familienfreundlichkeit und Tourismusförderung mit berücksichtigt.

Danach hat auch die FWG noch einen Antrag eingeeicht, der ein bisschen einfacher gestrickt war, aber leider als Grundlage für die durch die Verwaltung vorbereitete Unterlage genutzt wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Eine lange und sehr heftige Diskussion entbrannte in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für gesellschaftliche Angelegenhieten, als es um die Gebühren für die Familien- bzw. Gruppenkarte ging. Der FWG  – Vorschlag, eine Familien- und Gruppenkarte für vier Personen zu 10,– Euro anzubieten, stieß auf unsere Widerstand, da er zwei Pärchen, Doppelverdiener ohne Kinder, genau so behandelt wie die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Während der Beratung haben wir unseren ursprünglichen Vorschlag abgeändert und den Nachfolgenden Kompromissvorschlag zur Abstimmung gestellt:
Gruppenkarte, (Zwei Erwachsene, ein Kind) 8,– Euro, jedes weitere Kind 1,50 und
Kleingruppenkarte (Ein Erwachsene, ein Kind) 5,– Euro, jedes weitere Kind 1,50.
Aber erst noch zur vorhergehenden Diskussion:
Diese an sich nachvollziehbare Regel erschien dem einen oder anderen Ausschussmitglied nicht einfach genug. Das dann noch vorgebrachte Argument, Kinder könnten gerne ein bisschen mehr bezahlen, da sie mehr Dreck und Arbeit machen würden, will ich nicht weiter kommentieren. Solidarität ist etwas anderes.
Nachdem die FWG offenbar auch noch ein Problem mit dem Ausdruck Familienkarte hatte, haben wir uns auf die Bezeichnung Gruppenkarte geeinigt. Da die Familienverhältnisse durch das Kassenpersonal kaum zu kontrollieren sind, konnten wir uns auf den Ausdruck Erwachsene verständigen. Damit wären verheiratete Paare ebenso behandelt worden wie unverheiratete. Auch Großeltern, Onkels und Tanten oder andere Verwandte wären auch mit erfasst gewesen. Das ist für mich in Ordnung. „Familie ist, wo Kinder leben“, hat die Kanzlerin wohl mal gesagt. Um doch noch zu einem Kompromiss zu kommen, haben wir uns auf den Vorschlag von Herrn Evers (FWG) eingelassen, den Beitrag für zusätzliche Kinder von ursprünglich geplantem einem Euro auf 1,50 Euro anzuheben. Wir wurden auch noch gefragt, ob wir mit diesem Kompromiss leben können. Ja, das hätten wir mitgemacht. Daß dann aber ein Mitglied der FWG gegen diesen Vorschlag stimmt, so daß er mit vier zu vier Stimmen als abgelehnt gilt, ist kaum nachvollziehbar. Noch weniger nachvollziehbar ist, daß Frau Henninger, die eben noch für den ausgehandelten Kompromissvorschlag gestimmt hat, gleich darauf für die 10,– Euro Gruppenkarte stimmte, so daß dieser Vorschlag mit 5 zu 3 Stimmen angenommen wurde. Es bestätigt sich, daß die FWG nach dem Ausstieg ihrer zuverlässigsten Mitglieder ein völlig unberechenbarer Haufen geworden ist.

Ein wenig sprachlos war ich, als ein Kollege von der CDU nach der Abstimmung meinte, er hätte gerne die Mutter mit Kind berücksichtigt gesehen. Das hätte er haben können, wenn er mit uns gestimmt hätte. Na ja, womöglich hat er es nicht verstanden, es war vielleicht doch nicht einfach genug.

Da fällt es kaum noch ins Gewicht, daß auch der touristische Aspekt unseres Vorschlags abgelehnt wurde. Sommergäste, die immerhin eine Fremdenverkehrsabgabe – oder umgangssprachlich Kurtaxe – zahlen, bekommen dafür in Plön kaum eine Gegenleistung. Für unsere Gäste wollten wir daher im Rahmen der Tourismusförderung ein Zeichen setzen und für sie den Eintritt in die Schwimmhalle um einen Euro ermäßigen. Dies wäre auch für Sommergäste mit Kindern wichtig, damit sie ein Ausflugsziel haben, wenn das Wetter schlecht oder das Baden im See wegen der Zeckarien gerade einmal kein Vergnügen mehr ist. Mit dem Argument: „Warum sollen Plöner mehr bezahlen als die Gäste“ wurde dieser Vorschlag von CDU, FDP und FWG abgelehnt. Das ist gelebte Wirtschaftsförderung.

Da die Entgeltordnung auch noch in der kommenden Sitzung des Hauptausschusses behandelt und erst in der nächsten Ratsversammlung beschlossen werden soll, besteht noch die Möglichkeit, hier nachzubessern.

Zu guter letzt bedaure ich die z.T. nicht ganz sachlichen Formulierungen, weise auf die Eröffnung der Kunstausstellung anläßlich des 50-jährigen Bestehens von Amnesty International hin, die heute um 18:00 Uhr eröffnet wird und grüße meinen Leser, der mich gestern darauf aufmerksam gemacht hat, daß ich seit dem 30. April nichts mehr geschrieben habe.

Selber schuld.

Gestern berichtet die KN, daß im die UNB im Neubaugebiet Stadtheide einen Zaun zum Schutz der Ausgleichsfläche gezogen hat.

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Damit eskaliert ein Interessenskonflikt, dessen Ursachen in einer Plannung liegen, die an den Realitäten vorbei gegangen ist. Es ist völlig in Ordnung, daß für die Realisierung von Neubaugebieten Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden müssen. In diesem Fall wurde u.a. ein ehemals gepflasterter Platz mit Spundwand in ein naturnahen Uferstreifen umgewandelt. Das Ganze fand innerhalb des Neubaugebietes statt, sicher auch, weil es für den Entwicklungsträger die billigste Variante war. Dabei wurde völlig außer acht gelassen, das dieser Uberstreifen dem Nutzungsdruck der angrenzenden Bebauung nicht standhalten wird.

Dieser Planungsfehler, einhergehend mit einem offenbar anarchistischem Grundverständnis zum Thema „autonome Selbstverwaltung“, das einige der Anwohner offenbar pflegen, führt dazu, daß hier immer wieder zur Säge gegriffen und in der geschützten Ausgleichsfläche gewütet wird, um sich den Seeblick zu erhalten.
Dabei muß allen Käufern die rechtliche Situation bekannt gewesen sein, oder sie hätte ihnen bekannt sein müssen. Argumente wie: „das sah auf der Zeichnung ganz anders aus.“ zeugen entweder von einer grenzenlosen Naivität öder einer an Frechheit grenzenden Scheinheiligkeit.

Tatsache ist, daß mit dem Zaun eine neue Eskalationsstufe erreicht wurde. Vermutlich wird der Zaun die sogenannten „Schnippler“ nicht davon abhalten, ihren kriminellen Machenschaften – es handelt sich um eine Straftat – weiter nachzugehen. Dann wird der UNB nichts weiter übrig bleiben, als den Zaun zu erhöhen und mit weiterem Stachedraht zu bewehren oder eine Videoüberwachung zu installieren. Dann kann man nur sagen: selber schuld.
Aus meiner Sicht wäre es für die Anwohner noch nicht zu spät, mit der Entwicklungsgesellschaft und der UNB in Gespräche einzutreten, um diesen Bereich aus dem Schutz herauszulösen und statt dessen eine andere Ausgleichsfläche als Erstatz bereitzustellen.

Der selbe Nutzungsdruck wäre übrigens auch von dem Projet Seewiesen auf das Ufer des Trammer Sees zu erwarten gewesen. Hier wurde, wir erinnern uns, der Wald vor dem Gut bereits illegal abgeholzt. Eine Straftat, die meines Wissens bis heute nicht verfolgt wurde.

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Der Zugang ist momentan als Privatweg gesperrt.

Bei der Konsequenz, mit der die UNB im Bereich Stadtheide vorgeht, ist es allerdings schwer nachzuvollziehen, wie sie dazu kommt, die Abholzung eines Hanges, eines besonders geschützten Lebensraumes, in der Appenrader Straße zu genehmigen.

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Ich weiß nicht, was man machen muß, um sich diesen Kahlschlag als Niederwald schönzureden.

Es ist Frühling

Die Schwingschleifer brummen, die Rasenmäher lärmen und es riecht nach Farbe. Mit drei Worten: Es ist Frühling.
Und der Frühling ist auch der Grund, weshalb ich länger nicht geblogt habe, so lange, daß ich bereits gefragt wurde, ob ich mit dem Schreiben aufgegeben hatte. Nein, das habe ich nicht. Aber im Moment liegen derartig viele – und auch nicht verschiebbare – Dinge an, daß ich den Blog hinten an stellen mußte.

Ein zeitfressendes Thema, was mich momentan beschäftigt, ist die Badestelle Osterterp.

Badestelle am Osterterp

Badestelle am Osterterp

Diese kleine Badestelle wird von vielen Familien „am Berg“ genutzt, die keinen eigenen Seezugang haben. Aber auch die Kleingärtner von der anderen Seite der B76 kommen hierher, wenn die Wasserqualität des Kleinen Plöner Sees mal wieder leidet. Vor über 30 Jahren haben Anlieger hier einen kleinen Badesteg errichtet, der in den vergangenen Jahren von den Nutzern immer wieder instand gehalten wurde. Vor kurzem wurden die unmittelbaren Anlieger vom Eigentümer angeschrieben und zum Abschluss eines Pachtvertrages für den Steg aufgefordert. Zielsetzung war zum Einen, die Einnahmesituation des Eigentümers zu verbessern, zum Anderen, sich von der Verkehrssicherungspflicht zu befreien. Das war für die Familie nicht annehmbar, denn mit dem Vertrag wäre die Auflage verbunden gewesen, die Badestelle für andere Nutzer zu sperren. Daraufhin haben wir uns mit einer Unterschriftenaktion an die Stadt gewand. Zielsetzung war, daß die Stadt die Pacht und damit auch die Verkehrssicherungspflicht über den kommunalen Schadensausgleich übernimmt und die Anwohner für den Unterhalt des Steges sorgen. Dieser Vorschlag wurde vom Bürgermeister abgelehnt, da die Stadt sich mit einer Grundsatzentscheidung von ihren Stegen getrennt hat. Also werden wir jetzt einen Bürgerverein gründen, der sich zum Ziel setzt, die Badestelle zu erhalten und den öffentlichen Zugang sicher zu stellen. Auch das kostet Zeit.

Was ich davon halte, für eine Badestelle, die jahrzehntelang öffentlich genutzt wurde, plötzlich abzukassieren, kann sich jeder selber denken. Alles in allem bestätigt sich wieder einmal, daß die Eigentumsverpflichtung, die gleichberechtigt neben dem Recht auf Eigentum im Grundgesetz festgeschrieben ist, im Alltag nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Reizthema Stadtregionalbahn

Der öffentliche Personennahverkehr ist ein Reizthema für die CDU. In ihrer heutigen Ausgabe berichtet die KN/Ostholsteiner Zeitung, daß der Landtagsabgeordnete Kalinka (CDU) vor den Folgen der Umsetzung der Stadtregionalbahn (SRB) warnt. Mit der grundsätzlich richtigen Frage: „Wer soll das bezahlen“ wird das Projekt erst einmal in Frage gestellt, wobei die zweite, mindestens ebenso wichtige Frage: „Was bringt es für die Region?“ verdrängt wird. Eine sachgerechte Bewertung ist nach meinem Verständnis nur möglich, wenn Kosten und Nutzen sauber gegeneinander abgewogen werden.
Es ist klar, daß die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises – besonders seiner Randbezirke zu Kiel –  von der Entwicklung Kiels als Wirtschafts-, Universitäts- und Forschungsstandort abhängt. Es ist auch klar, daß die Kosten für den Individualverkehr – und hier für das Auto – mit den zu erwartenden Benzinpreisen langfristig steigen werden. Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur wäre daher eine weitsichtig Entscheidung. Natürlich ist die Summe von 400,– Mio Euro im ersten Moment erschreckend, aber unter Berücksichtigung der Zuschüsse von EU und Bund wird sich der Anteil für Land, Kreis und Gemeinden auf einen überschaubareren Anteil reduzieren. Und von dem Investitionsvolumen, das fast eine halbe Milliarde erreichen wird, wird auch ein erheblicher Anteil bei den Betrieben in der Region landen. Selbstverständlich bedeutet dies eine erhebliche Veränderung der Infrastruktur. Die Warnung, es müssen viele Häuser abgerissen werden, zielt aber auf die emotionale Ebene ab und muß als Stimmungsmache betrachtet werden.
Zu hoffen ist, daß die neue Landrätin die ablehnende Haltung des alten Landrates nicht ungeprüft übernimmt. Das gilt im übrigen auch für die Bahnstrecke Neumünster – Ascheberg.

40 Jahre Grundschule Breitenaustraße

Gestern feierte die Grundschule Breitenaustraße ihr 40-jähriges Bestehen.

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Ich kam ein bisschen spät, aber gerade noch rechtzeitig, um die Ansprache des Bürgermeisters und des Schulleiters mitzubekommen. Der Hinweis des Bürgermeisters, daß er den Bestand der Schule mittelfristig gesichert sieht, wurde mit Beifall aufgenommen. Er wies auch auf Christoph Gensch von Breitenau, den Namensgeber der Schule, hin, der mit seiner Stiftung den Grundstein für das spätere Gymnasium in Plön gelegt hat.

Anschließend begann das Programm mit dem Luftballonflugwettbewerb, danach nahmen mehrere Stände auf dem  Schulhof und in den Klassen ihren Betrieb auf. Ein Kuchenbuffet sorgete für das leibliche Wohl.

Invasion aus dem All

Invasion aus dem All

Ich habe sehr gerne an diesem Termin teilgenommen, denn zum einen war dies die Gelegenheit, sich ein Bild von der Schule zu machen und ein paar Randgespräche zu den Themen Wegenutzungsvertrag und Schloßparkstadion zu führen, zum anderen habe ich dort – als Schüler der ersten Stunde – selber zwei Jahre lang die Schulbank gedrückt.

Beeindruckend

Politische Bildung ist ein fester Bestandteil der Ausbildung in der Bundeswehr. Ein Kamerad hatte kürzlich ein Gespräch mit Helmut Schmidt organisiert, das heute nachmittag an der Führungsakademie in Hamburg stattfand.

Es war eine beeindruckende Veranstaltung. Da Helmut Schmidt am Anfang betonte, daß es sich um eine private Veranstaltung handeln würde und darum bat, keine Inhalte nach außen zu tragen, halte ich mich natürlich daran.

Vorbereitung

Am nächsten Montag tagt der Hauptsausschuß. Alle wesentlichen Punkte (Wegenutzungsvertrag / Schloßparkstadion) sind nichtöffentlich. Auf der heutigen Fraktionssitzung haben wir uns eingehend mit der Verwaltungsvorlage zum Wegenutzungsvertrag auseinandergesetzt, um uns auf die Sitzung vorzubereiten. Im Wesentlichen geht es bei dem Thema darum, ob das Leitungsnetz weiterhin von der Hanse EOn oder zukünftig von den Stadtwerken betrieben wird. Das hört sich im ersten Moment sehr trocken an, es ist aber eine sehr wesentliche Frage, da die Stadt bzw. die Stadtwerke hier eine Entscheidung zu treffen haben, die sehr langfristige Auswirkungen haben werden.

Fortbildung und Plönschau

Nachdem ich am Freitag im Auftrag der Partei bei Eintracht Plön auf der Jahreshauptversammlung war, konnte ich Samstag dann auf das Internetseminar der SPD nach Malente.

Teilnehmer Internetseminar

Teilnehmer Internetseminar

Die Veranstaltung fand an der Gustav Heinemann Bildungsstätte am Ukleisee statt und war mit ca. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht. In den Vorträgen ging zum einen um die Bedeutung der neuen Medien für die Meinungsbildung. Dies wurde in einem sehr lebhaften Vortrag zum Fall Guttenberg erläutert. Zum anderen wurde zu rechtlichen Aspekten, die mit einer Internetpräsenz verbunden sind, vorgetragen. In mehreren Workshops gab es Tips zum Bearbeiten von Seiten und zum Abfassen von Texten.

Nachmittags habe ich einen Abstecher auf die Plönschau gemacht. Bei gutem Wetter waren zahlreiche Besucher unterwegs, die sich einen Überblick über verschiedene ortsansässigern Betriebe zu machen. Ich denke, daß diese Veranstaltung als Erfolg anzusehen ist.

..,l,,

Ehrenamt

Heute habe ich als Vertreter der SPD an der Jahreshauptversammlung von Eintracht Plön teilgenommen. Über die Veranstaltung gibt es wenig zu berichten. Interessant waren aber ein paar Zahlen zum Ehrenamt, die der erste Vorsitzende, Peter Funk, vorgetragen hat.

In Deutschland werden jährlich ca. 4,6 Milliarden (4 600 000 000) Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Das entspräche der Arbeitsleistung von ca. 3 Mio Vollzeitbeschäftigten oder – bei einem Lohn von 7,50,– Euro pro Stunde einem Wert von fast 35 Milliarden (35000000000) Euro.
Sein Fazit: Ehrenamtliche Arbeit ist unbezahlbar. Dem stimme ich voll zu, zumal der gesellschaftliche Wert dieser Leistung, ob im Sportverein, in der Feuerwehr oder in jeder anderen Tätigkeit, gar nicht in Geld zu messen ist.

Ratsversammlung

Die heutige Ratsversammlung stand ganz im Zeichen des Haushaltes, aber dazu gleich. Zudem wurde der Bebauungsplan 41 / Bereich Appelwarder genehmigt und der Zeitraum, in dem die Kurabgabe fällig ist, dem Zeitraum unserer Partnergemeinden im Zweckverband Holsteinische Schweiz angeglichen.

Die Haushaltsdebatte ist bedeutsam, da es hier um das Geld geht. Das Problem ist: jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Und die Frage ist, wofür. Und das wofür kann durchaus kontrovers diskutiert werden. Eben in der Haushaltsdebatte.

Eingeleitet wird sie durch die Ausführungen des zuständigen Ausschussvorsitzenden, in diesem Fall durch Herrn Hagen von der CDU. Er betonte, daß durch die Verabschiedung des Haushaltes 2011 zum jetzigen Zeitpunkt Doppelarbeit vermieden werden konnte. So wurden die Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung erst vor ca. 14 Tagen bekannt und konnten noch berücksichtigt werden. Abweichend dazu äußerte unser Fraktionsvorsitzender, Thorsten Pfau zu einem späteren Zeitpunkt, daß es gute Gründe dafür gäbe, den Haushalt für das laufende Jahr bereits zum Ende des Vorjahres zu verabschieden. Änderungen in der Einnahme- oder Ausgabeseite können dann in einem Nachtragshaushalt berücksichtigt werden. So bräuchte man dann nicht mit Verpflichtungsermächtigungen arbeitender und hätte zusätzliche Planungssicherheit. Was mich in diesem Jahr gestört hat war, daß die Vorschläge der Haushaltskonsolidierungsgruppe erst so spät kamen, dass für die Fraktionen keine Gelegenheit mehr bestand, die einzelnen Punkte zu besprechen und notfalls darüber abzustimmen.

Im folgenden versuche ich die Beiträge aller Redner zusammenzufassen:
Die Haushaltssituation angespannt. Es ist zwar in den vergangenen Jahren gelungen, den Schuldenstand von 16,7 Mio. auf fast die Hälfte zu halbieren, aber momentan laufen die Einnahmen und die Ausgaben auseinander und der aktuelle Schuldenstand beträgt ca. 10 Mio.

Bei den Einnahmen ist Plön sehr stark auf die Schlüsselzuweisungen des Landes und die Fehlbedarfszuweisungen des Kreises angewiesen. Die Einnahmen aus Gewerbe- und Grundsteuer sind gering. Damit kann Plön als strukturschwach gelten. Aufgrund der Wirtschaftskrise vor zwei Jahren sind die Schlüsselzuweisungen um 400 000,– Euro reduziert worden und sie werden in den beiden kommenden Jahren weiter sinken. Das ist systembedingt, da die Berechnungen immer auf den Ergebnissen der zurückliegenden Jahre basieren. Das soll heißen, daß die Talsohle erst 2013 erreicht wird. Dazu kommt, daß die Einwohnerzahlen nach dem Mikrozensus vermutlich nach unten korrigiert werden müssen, was zu weiteren Einnahmeverminderungen führen wird. Die Fehlbedarfszuweisungen, eine Art Finanzausgleich innerhalb des Kreises, sind an Auflagen gebunden. So mussten heute auch die Hebesätze für die Grundsteuer angehoben werden. Das ist folgerichtig, denn es kann – zumindest vom Grundsatz her – nur der Zuschüsse erhalten, der seine Einnahmemöglichkeiten voll ausschöpft. Hier sind, da es sich um eine Art Verlustausgleich handelt, keine wundersamen Einnahmeerhöhungen abzusehen. Und die Erhöhung der Grundsteuereinnahme bringt pro Grundstück durchschnittlich 19,– Euro zusätzlich in die Kasse. Damit ist kein Start zu machen. Es bliebe die Gewerbesteuer, aber dafür müsste mehr und vor allem großes Gewerbe am Ort angesiedelt werden. Das ist nur schwer realisierbar.

Die Ausgaben sind ähnlich problematisch. Die meisten Ausgaben sind gesetzlich vorgeschrieben, insbesondere im sozialen Bereich. Echte Manövriermasse, die es erlauben würde, unterschiedliche politische Stoßrichtungen zu verfolgen, gibt es kaum. Dazu kamen in diesem Jahr einige relativ einmalige Ausgaben. Die Renovierung der Schwimmhalle wird insgesamt mit 6.15 Mio. zu Buche schlagen, Davon werden 3,3 Mio. über Zuschüsse finanziert, den Rest trägt die Stadt. Auch der Umbau der Lübecker Straße wird teurer als kalkuliert. Für Personal sind aufgrund der Gehaltssteigerungen erhöhte Kosten zu berücksichtigen und höhere Kreditzinsen belasten den Haushalt ebenfalls. Dazu kommt noch der Ausgleich des Defizits der Stadtwerke mit 140000,– Euro. Hier wäre, so der Ausschussvorsitzende noch zu prüfen, ob und wie das Defizit reduziert werden kann.

Daher war es folgerichtig, die Ausgaben kritisch zu hinterfragen und Einsparungen vorzunehmen. Verschiedene Ausgaben wurden gestrichen oder auf die Folgejahre geschoben. Dazu gehörte u.a. das Beleuchtungskonzept oder die Flutlichtanlage für den Sportplatz in Stadtheide, aber auch die Renovierung des Eingangsbereiches des Rathauses. Selbst der Zuschuß an die Feuerwehr, sonst eine eher heilige Kuh, wurde im ca. 10 % gekürzt. (Allerdings wurde die halbe Stelle des Gerätewartes, auf unseren Antrag hin, in eine ganze Stelle umgewandelt, wobei noch einige Voraussetzungen nachzuweisen sind.).

In den nachfolgenden Wortbeiträgen erwähnten vor allem die Vertreter von FWG und FDP, daß zukünftig auch freiwilligen Leistungen (ca 100000,– Euro), die den Vereinen und Verbänden zu Gute kommen und deren ehrenamtliche Arbeit in vielen Fällen erst ermöglichen, noch kritischer geprüft und weiter gestrichen werden muß. U.a. wurde auch die Plöner Tafel genannt. Hier wird es unsere Aufgabe sein, darauf zu achten, daß diese Kürzungen verhältnismäßig sind und nicht durch minimale Einsparungen irreparable Folgeschäden – vor allem im sozialen Bereich – entstehen.

Das Stadbuchtfest findet statt

Dem Bürgervorsteher ist es bei der Prüfung des Haushaltes aufgefallen, daß Einnahmen aus Verpachtung  in Höhe von 14000,– Euro nicht berücksichtigt waren. Aufgrund dieser Information haben wir als SPD Fraktion bereits am Montagmorgen einen Änderungsantrag zum Haushalt gestellt. Ziel war, die Finanzierung des Festes abzusichern.
Letztendlich haben wir uns dann entschieden, diesen Antrag als gemeinsamen Antrag aller Fraktionen durchgehen zu lassen. Sonst hätte folgendes geschehen können:
FWG, CDU und FDP hätten unser Antrag  abgelehnt und einen eigenen, sehr ähnlicher Antrag einbringen können .Egal, wie wir uns dann in der Abstimmung verhalten hätten, das ganze Verfahren hätte für alle Beteiligten nach außen hin lächerlich ausgesehen. Von daher war die Lösung, wie sie jetzt gelaufen ist, in Ordnung.

Um die verbleibenden Mehrausgaben voll zu kompensieren, wurden bei den Ausgaben für Tourismusförderung entsprechende Streichungen vorgenommen. In dem Zusammenhang kündigte der Vorsitzende des Hauptausschusses an, dass das Tourismusbudget nochmals kritisch zu hinterfragen sein wird.

Unser Fraktionsvorsitzender, Thorsten Pfau, äußerte sich noch einmal kritisch zu der Facebookgruppe, auf der sich über 200 vorwiegend jugendliche Nutzer für die Durchführung des Festes ausgesprochen haben. Dieses Engagement ist nach meiner Ansicht durchaus zu begrüßen, aber leider nutzt es nichts, wenn es von den politischen Entscheidungsträgern nicht wahrgenommen wird. Es muß klar sein, daß die Stadtvertreter allesamt keine Digital Natives sind und nur wenige über eine eigene Facebook-Präsenz verfügen. Ich z.B. lehne Facebook ab, weil die Firma nicht nur gnadenlos die Daten ihrer Kunden nutzt, sondern auch noch die Beziehungsgeflechte ihrer Nutzer ermittelt und verwendet. Ich befürworte Datenschutz. Er sollte ursprünglich die Sammelleidenschaft staatlicher Stellen regeln und limitieren. Von daher ist mir die Sammelwut kommerzieller Organisationen – zudem nach amerikanischem Recht – mehr als suspekt.  Aber zurück zum Thema: wer etwas zu sagen hat, kann dies gerne tun und davon ausgehen, daß wir die Anliegen ernst nehmen und uns darum kümmern, wenn sie berechtigt sind und wir die Lösungsansätze für richtig und gut halten. Aber er muß auch dafür sorgen, daß wir als Entscheidungsträger überhaupt Kenntnis erhalten. Unsere Telefonnummern und der Emailadressen können auf den Internetpräsenzen der Stadt und der Parteien eingesehen werden.

Dennoch ist es auch für uns wichtig, den Fortschritt im Bereich neue Medien nicht zu verschlafen. Ich habe mich vor einigen Wochen für das kommende Wochenende zu einem Internetseminar der SPD angemeldet und bereits vor einigen Tagen darum gebeten, dort auch die Nutzung von Facebook für die Öffentlichkeitsarbeit zu besprechen. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.

Akte der erklärungsbedürftigen Vorgänge

Heute fand unsere Fraktionssitzung im Rathaus statt. Normalerweise tagen wir im Büro des Kreisverbandes, aber es gab ein paar Themen, die mit den anderen Fraktionen, die ebenfalls im Rathaus tagten, abzustimmen waren. Ich will und darf, nachdem es am vergangenen Mittwoch bereits interne Informationen aus dem Hauptausschuß in der Zeitung zu lesen gab, hier jetzt nicht indiskret werden. Nur so viel: Es lief ein Musterbeispiel politischen Taktierens ab, das – gäbe es eine Aktenmäßigkeit der Selbstverwaltung – im Ordner der erklärungsbedürftigen Vorgänge abzulegen wäre.

Alles in allem, zwei hochinteressante Stunden.

Schwimmhalle

Der letzte SteU begann mit einem Ortstermin in der Schwimmhalle. Die Bauarbeiten schreiten voran und ich denke, wir können uns auf die Fertigstellung im Spätsommer freuen. Weniger freuen könenn wir uns über die Kostensteigerungen von ca. 500 000,– Euro. Das entspricht ca. 10 % des Gesamtpreises, und damit liegen wir immer noch im Rahmen des Üblichen. Der immer wieder gerne angestrengte Vergleich mit der Elbphilharmonie, die mittlerweile eine 400 %ige Überschreitung des Kostenrahmens verzeichnen kann, verbietet sich eigentlich. Dennoch sind die Mehrkosten ärgerlich. Die größten Brocken sind die Außenanlagen, die meiner Meinung nach in der ursprünglichen Kalkulation nicht erfaßt waren und die Textilsauna. Die Entscheidung, sie doch noch einzurüsten, wurde im Hauptausschuß nachträglich, und vorwiegend auf Betreiben der FWG, getroffen. Die auch gerne als Argument ins Feld geführten Zusatzkosten, die durch die Vorschläge der AG Schwimmhalle – deren Mitglied ich war – hervorgerufen worden seien, belaufen sich auf lediglich 20000,– Euro für das Tranpondersystem und die Wärmebänke.  Sie machen damit gerade 4 % der Mehrkosten bzw. 0,4 % der Gesamtkosten aus. Ich bin dem Bürgermeister dankbar, daß es das – vermutlich auf Anregung von Herrn Plischka(CDU), der ebenfalls in der AG Schwimmhalle mitgearbeitet hat – in der letzten Sitzung des SteU, allerdings ohne Zahlen zu nennen, klar gestellt hat. Besonders freue ich mich, daß unsere Anregeung, den Schwimmeister eng in die Planung und Baubegleitung mit einzubeziehen, aufgenommen und vorbildlich umgesetzt wurde.

In Arbeit: der Anbau mit Kleinkinderbereich

In Arbeit: der Anbau mit Kleinkinderbereich

Darüber hinaus ging es beim Ortstermin im Ölmühlengebiet auch um die freie Sicht von der B 76 auf den Großen Plöner See. Im Bereich der Liegewiese Fegetasche sind die Bäume wieder so hoch gewachsen, daß man das Wasser aus dem Auto kaum noch sehen kann. Um das zu ändern, sollen einige Bäume gefällt werden. Ich finde das grundsätzlich in Ordnung, wenn das mit Umsicht und Augenmaß erfolgt. Andere Ausschußmitglieder verfolgen allerdings Pläne, die ich als „Große Lösung“ bezeichnen würde und ablehne.

Freier Blick auf den See durch eine "Große Lösung" ?

Freier Blick auf den See durch eine "Große Lösung" ?

Sichtachse

Die Gartenfreunde haben mächtig zugeschlagen.

Sichtachse geholzt

Sichtachse geholzt

Der alte Apfelgarten war bis vorletztes Jahr ein verwunschenes Stückchen Plön. Die Gartenfreunde haben ihn aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Zuerst einmal wurde das Vorfeld kräftig abgeholzt und mit hübschen Blümchen bepflanzt. Der ökologische Wert kann allerdings hinterfragt werden. Um einheimische Arten handelt es sich jedenfalls nicht.

Dann wurde – und dem Zuschuß für das Projet habe ich auch zugestimmt – mitten im Apfelgarten ein Pavillion gebaut, der nach seiner Errichtung doch ziemlich überdimensioniert wirkt. Zu guter letzt wurden dann noch einige so genannte „Sichtachsen“ in einen intakten Waldstreifen am Ufer und am Hang geschlagen. Eine völlig überflüssige Maßnahme, wie ich finde, denn vom Fußweg aus gibt es mehrere Stellen, von denen man den Blick auf den See genießen kann.

Schattendasein

Vor einiger Zeit beschäftigen sich die Auschüsse für Stadtentwicklung und Umwelt und für gesellschaftliche Anlagen mit dem Standort für eine Sandkiste, die der Stadt von der Beschäftigungsargentur Neuland zur Verfügung gestellt werden soll. Nachdem das Für und Wider möglicher Standorte in längeren Diskussionen erörtert wurden, einigte man sich dann doch auf den Platz direkt an der Kirche. Im Sommer soll die Sandkiste dann auf den Schwentineplatz verlegt werden.

Es wurde während der Diskussion immer wieder in Zweifel gezogen, daß der Platz vor der Kirche schattig sei. Dieses Bild habe ich heute um 13:00 Uhr aufgenommen. Ich bleibe dabei, der Platz ist schattig, gebe aber zu, daß das im Hochsommer ein Vorteil sein kann.

standplatz direkt an der Kirche

standplatz direkt an der Kirche