Glaubensfreiheit

“Relgionsfreiheit, der Weg zum Frieden” ist das Motto des morgigen Weltfriedenstages der katholischen Kirche.

Offenbar gibt es 3 Weltfriedenstage:

– den der Bundesrepublik Deutschland am 1. September (seit 1966)
– den der katholischen Kirche (seit 1968)
– den „Internationalen Tag des Friedens“ der Vereinten Nationen (UNO) am 21. September (seit 1981).

Was mich zu diesem Artikel bewegt, ist die von der katholischen Kirche – da gibt es allerdings noch schlimmere –  immer wieder hervorgehobene exklusive Rolle der Religion als alleinig glücks- und in diesem Fall friedensbringend.
Wenn man es genau nimmt, und das hat der Pabst, der diesen Spruch angeblich selber ausgewählt hat,  ganz gewiss mit Bedacht gemacht, stellt die katholische Kirche zumindest indirekt  in Abrede oder in Frage, daß Menschen, deren Glauben und Gewissen nicht an religiösen Werten orientiert ist, einen Beitrag zum Frieden leisten können.

Unser Grundgesetz schützt nicht nur die Religionsfreiheit, sondern vor allem die Freiheit des Glaubens und schließt das Recht, nicht zu glauben, ausdrücklich mit ein:

Art 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und
weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) … .

Ich glaube, daß die Trennung von Staat und Kirche seine Berechtigung hat und in der heutigen Entwicklung mehr und mehr zu kurz kommt.

Für heute verabschiede ich mich mit dem Text zum Lied:

Papst und Sultan

1. Der Papst lebt herrlich in der Welt,
es fehlt ihm nie an Ablaßgeld.
Er trinkt vom allerbesten Wein,
drum möcht ich auch der Papst wohl sein.
2. Doch nein, er ist ein armer Wicht,
denn ein holdes Mädchen küßt ihn nicht.
Er schläft in seinem Bett allein,
ich möchte doch der Papst nicht sein.
3. Der Sultan lebt in Saus und Braus,
denn er lebt in einem Freudenhaus
voll wunderschöner Mägdelein.
Ich möcht doch auch der Sultan sein.
4. Doch nein, er ist ein armer Mann,
denn er lebt nach seinem Alkoran;
er trinkt nicht einen Tropfen Wein.
Ich möcht doch nicht der Sultan sein.
5. Getrennt wünsch’ ich mir beider Glück
nicht einen einz’gen Augenblick.
Doch das ging ich mit Freuden ein:
Bald Papst, bald Sultan möcht ich sein.
6. Drum Mädchen gib mir einen Kuß,
denn jetzt bin ich der Sultanus,
drum traute Brüder schenkt mir ein,
damit ich auch der Papst kann sein.

Christian Ludwig Noack (1767-1821)

Wasser auf meine Mühle

Plön 2020. Unter diesem Motto stand die erste von mehreren Veranstaltungen im Rahmen des Wirtschaftsförderungsprogrammes Plön up, das heute in der Aula am Schiffsthal begonnen hat. Mit ca. 200 Gästen war der Saal gut besetzt. Da ich nicht rechtzeitig eintreffen konnte,  fand ich den Einstieg  in den ersten Diskussionsblock, der von Vertretern der Wirtschaft bestritten wurde. Der Moderator stellte nach der Diskussion die 2 Grundfragen, die sich herauskristallisierten: “Wer ist wir?” und “Wo wollen wir hin?” Da ich morgen wieder früh los muß und noch einige andere Punkte auf dem Arbeitszettel habe, liste ich erst einmal die Stichpunkte auf, die ich mir notiert habe, wobei ich mir ein paar Kommentare (in Klammern) nicht verkneifen will.

“Nicht nur einen Plan machen, sondern auch abarbeiten.”
“Ideen finden, umsetzten vor Ort. Ziele sehen, Ziele verfolgen.”
(Im Bezug auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK). Das auf Initiative der SPD Fraktion schon vor zwei Jahren beschlossenen Entwicklungskonzept für den Bereich östliche Innenstadt ist der Kristallisationskern für das ISEK. Nachdem die Beauftragung des Konzepte nicht so richtig voran kam, wurden auf meinen Antrag hin die dafür eingeplanten Mittel in den diesjährigen Haushalt für das ISEK umgesteuert. Das ISEK selber – eine Initiative von Frau Noack als Teamleiterin Bauen – war unumstritten. Die vorgesehene Selbstbindung der politischen Gremien und der Verwaltung zur Umsetztung des Planes wurde seinerzeit aus dem Beschlußantrag gestrichen, da es keine Mehrheit im Ausschuß dafür gab, scheint aber heute konsensfähig zu sein. Soviel zur Überschrift.)

“Plön ist eine Idylle, kein  Einkaufszentrum mit künstlichem Brunnen.”
“Einzelhandel ausbauen, Kundenfrequenz erhöhen.”
(Dazu bedarf es eines Frequenzbringers, z.B. eines Frischemarktes in Verbindung mit einem Discounter direkt in oder in unmittelbarer Anlehnung an die Fußgängerzone. Dann hätte man das, was anderswo als “Mall”, Einkaufszentrum oder Citypark brummt.)

“Demografischer Wandel.”
“Trend in die Stadt zurück.”
“Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeit, Arzt.”
“Gewachsenes Zentrum, ideal für ältere Menschen, weiter ausbauen.”
“Nicht nur für ältere Menschen, gesunden Mischung anstreben.”
(Richtige Bestandsaufnahme, nichts wirklich Neues. Das ISEK muß auf diese Trends eingehen.)

“Keine Möglichkeit, eigene Gewerbeflächen auszuweisen.”
“Verkehrsfern trotz Bundesstraßen.”
“Interkommunales Gewerbegebiet”
(Mit Ascheberg bereits in Planung)
“Büros, Internetfirmen, ect. ansiedeln”
“Branchenmix”

“Zusammenschluß der Kreise Plön und Ostholstein”
(Kleinräumige Lösung, die einer Neustrukturierung mit echtem Einsparpotential auf Landesebene entgegensteht. Ignoriert gewachsene Wirtschafts- und Verkehrsbeziehungen Plön-Kiel bzw. Eutin-Lübeck.)

“Schönheit, Natur, Lage der Stadt, Kleinod”
(Wirtschaftsfaktor Tourismus stärken. Die vorliegenden Berichte und Untersuchungen liegen vor – Zielgruppe Best Ager und Familien mit Kindern, sanfter Naturtourismus, Wohlfühlangebote – , die Ergebnisse müssen bewertet werden, danach sollte der Einstieg in die Umsetzungsphase erfolgen, Werbung mit der Region.)

Anschließend wurden Frau Nießen als Fachkraft für Wirtschaft und je ein Vertreter der in der Ratsversammlung vertretenen Parteien befragt. Dazu gibt es keine Zitate, außer vielleicht der Anmerkung, daß Dr. Lorenzen – der in sich selbst verspottender Ironie einmal von sich behauptet hat, an jeder städtebaulichen Fehlplanung in Plön mitgewirkt zu haben – die Gelegenheit nutzte, gegen den Standort Stadtgrabenstraße Stellung zu beziehen. Donnernder Applaus hört sich anders an, nur etwa die Hälfte der Anwesenden klatschte, und das auch eher verhalten. Andere seiner Vorstellungen würde ich vorsichtig als Visionen bezeichnen. Sehr erfreulich war die Erwähnung des Mehrgenerationenhauses durch Frau Killig von der FDP. Dieses Projekt wurde in der Vergangenheit maßgeblich durch die SPD Fraktion vorangebracht und hat sich heute im sozialen Netz der Stadt wirklich bewährt.

Als Ehrenbürger hatte der Altbürgermeister, Herr Hansen, das Schlußwort. Er hob hervor, daß zu einer lebendigen Stadt nicht nur Handel und Gewerbe, sondern auch ein funktionierender Kulturbetrieb gehört und verwies auf das wirklich umfangreiche Angebot unserer Stadt.

Fazit: Eine gelungene Veranstaltung. Bleibt abzuwarten, ob sich eine solche Diskussion tatsächlich geeignet ist, die Bürger und Bürgerinnen (zurück zur Ausgangsfrage: “Wer ist wir?”) in einen lebendigen Dialog über die Zukunft der Stadt einzubinden oder ob sich lediglich eine Art Lobby herausbildet.

Die weiteren Veranstaltungen der Reihe Plön-up sind sicher den Besuch wert, vielleicht mit Ausnahme des Termins am 6. Oktober , der durch eine Business Feng Shui Masterin bereedert wird, damit eher esoterischen Charakter hat und im Reich der Spökenkiekerei anzusiedeln ist.

Zwei Zeitfresser …

… haben mich in den letzten Tagen so geärgert, daß ich jetzt in die Tastatur greife, um mir den Ärger von der Seele zu schreiben.

Zeitfresser eins ist ein Handy eines namhaften skandinavischen Herstellers. Das Gerät ist jetzt gerade mal ein Jahr alt, hat von Anfang an nie richtig funktioniert und mittlerweile den zweiten oder dritten Austauschakku. Der Händler weist darauf hin, daß die Rückgabe jetzt nicht mehr möglich sei, außer ich würde einen Mangel nachweisen. Das wäre natürlich sehr kostenaufwändig und stände in keinem Verhältnis zum Kaufpreis oder Restwert des Gerätes. Die einzigen Lichtblicke sind: Der datrepairservice als Vertragspartner des Herstellers liegt fast unmittelbar auf dem Weg zum Büro und die MitarbeiterInnen ertragen meine regelmäßigen Besuch mit einer bewundernswerten stoischen Ruhe. Schaun wir mal, was der Hersteller auf meine jüngste Mail antwortet.

Der zweite Zeitfresser ist eine Posse mit mehreren Bekannten. Verursacher ist der Eigentümer eines Sees, der meine Nachbarschaft zur Verbesserung seiner Einnahmesituation mit Pachtforderungen für einen vor 30 Jahren von den Anwohnern illegal errichteten, kollektiv unterhaltenen und später über das Zonierungskonzept legalisierten Gemeinschaftssteg konfrontiert, der an einer Bade- und Feuerlöschwasserentnahmestelle der Stadt errichtet wurde. Es wäre schade, wenn eine öffentlich genutzte Badestelle plötzlich nicht mehr oder nicht mehr so gut genutzt werden könnte. Für mich wäre das eine, sagen wir es mal vorsichtig, unschöne Verwerfung im Verhältnis zwischen Schutz und Gemeinwohlverpflichtung des Eigentums. Die Nachbarschaft wird sich in dieser Angelegenheit in Kürze an die Stadt und ich mich an die Kommunalaufsicht wenden. Ich möchte klären, ob sich für mich eine Befangenheit ergibt, da ich die Badestelle auch nutze.

Abgelehnt

Die KN vom 20. Januar 2011 berichtete, daß die Gemeinde Dersau nach Ascheberg und Bösdorf die “Amtsdirektor” Lösung für das Amt Großer Plöner See ablehnt.
Der ganze Vorgang verdeutlicht, warum die demokratische Legitimation der Ämter fragwürdig ist und eine Einamtung für Plön nicht in Frage kommt, selbst wenn der Plöner Bürgermeister nach den Vorstellungen des Innenministeriums die Leitung des Amtes übernehmen würde.

Die mangelnde demokratische Legitimation der Amtsausschüsse ist durch das Landesverfassungsgericht festgestellt worden, über die Art der erforderlichen Änderungen wird derzeit auf Landesebene gestritten. Während die Grünen Großgemeinden anstreben, beabsichtigt die CDU die Rückführung der Ämter auf ihre reinen Verwaltugnsaufgaben, nicht zuletzt, um die Basis ihrer Macht, die ländlichen Gemeinden, als solche zu erhalten.

Der Dersauer Vorgang verdeutlicht aber nicht die grundsätzlichen demokratischen Defizite der Amtslösung, sie zeigt auch die Mängel in der praktischen Umsetzung. Die Gemeindevertretung hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, im Amt zu verbleiben, wobei die Lösung “Amtsdirektor” nicht weiter verfolgt werden soll, um Gespräche über die Kooperation mit der Stadt Plön zu führen. Dagegen kündigte der Bürgermeister, Herr Leonhardt, an, den Beschluß der Gemeindevertretung im Amtsausschuß nicht zu unterstützen.
An dieser Stelle kann ich mir das Zitat des “Fast-Amtsdirektors”, der von Herrn Leonhardt so vehement unterstützt wurde, nicht verkneifen:  “Ich möchte keine Vorträge über Demokratie haben, da kann ich selber mit um.” (Mario Schmidt am 15. Dezember 2009 im Amtsausschuß / Rathjensdorf).

Was sich in einer ereignislosen Woche ereignet.

Alle zwei bis drei Wochen ist Fraktionssitzung. Sie findet, wie auch in dieser Woche, jeweils Montags statt. Diese Sitzungen dienen der internen Abstimmung. Gelegentlich werden aber auch Gäste eingeladen, etwa wenn es darum geht, sich mit der Verwaltung abzustimmen oder sich aus erster Hand zu aktuellen Themen zu informieren.

Aus erster Hand wollte ich mich dann am Dienstag erkundigen. Nach meinem Kenntnisstand sollte Herr Endres von der Firma Nordpunkt auf dem CDU-Stammtsich die Pläne seiner Firma erläutern. Das Thema Entwicklung Stadtgrabenstraße oder Klinkerteich wird ja auch in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. So wunderte es mich nicht, daß sich fast 40 Gäste im Restaurant Prinzen eingefunden hatten.
Nach einigen einleitenden Worten des Ortsvereinsvorsitzenden stellte Herr Krüger, der CDU-Sprecher im Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt (SteU) den bisherigen Planungsgang dar, beginnend von der bereits vor ca. 5 Jahren angelaufenen Suche nach einem neuen Standort für den ALDI Markt in der Lütjenburger Straße und den jetzigen SKY-Markt. Die ausführliche, umfassende und sachliche Darstellung wurde aufmerksam verfolgt. Danach meldeten sich die beiden ehemaligen Bürgermeister, Herr Demin und Herr Hansen sowie der ehemalige Bürgervorsteher Herr Eggers zu Wort und stellten ihre Bedenken dar. Hauptanliegen war das Stadtbild. Hier wurde immer wieder mit der hohen Qualität des bestehenden, gestalterisch gelungenen Parkplatzes argumentiert und gegen ein 130 Meter langes, mehrstöckiges Gebäude Stellung bezogen. Eine Mehrheit, allerdings keine überwältigende Mehrheit, applaudierte den Rednern. Herr Krüger stellte richtig, daß es sich nicht um ein mehrstöckiges Gebäude handeln würde, ich ergänzte, daß es eine Maximallösung mit ca. 6000 qm Grundfläche, eine Minimallösung mit ca. 2000 qm Grundfläche sowie beliebig große Zwichenlösungen geben könne. Als Herr Krüger dann ausführte, daß der Prozess nach wie vor ergebnisoffen geführt wird und weitere Entscheidungen vor allem vom Ergebnis des Einzelhandelsgutachten abhängen würde, versachlichte sich die Diskussion weiter. Zweifel an einer möglicherweise mangelnden Neutralität des Gutachtens konnte ich – jedenfalls teilweise – mit dem Hinweis darauf zerstreuen, daß die drei Beratungstermine, die im Rahmen der Gutachtenerstellung durchgeführt werden sollen, öffentlich sind. Weitere Diskussionspunkte waren die Verkehrsanbindung und die Parkplatzsituation.
Aufgrund der zwischenzeitlich aufkommenden Kapitalismuskritik im Allgemeinen und der Kritik am Geschäftsgebaren von Supermärkten im Besonderen hatte ich kurzfristig den Eindruck, auf der Gründung des Orstvereines der “Linken” zu sein. Dieser Eindruck relativierte sich dann aber wieder, und im Anschluß hatte ich noch ein paar sehr nette Tresengespräche.

Gespannt bin ich, was am Mittwoch bei der Informationsveranstaltung zur Gründung eines Ortsvereines der “Grünen” herausgekommen ist.

Der heutige Neujahrsempfang der Truppenkameradschaft des Deutschen Bundeswehrverbandes im Flottenkommando war gut besucht. Der Vorsitzende Marine, KptLt Sonntag, sprach nach der Begrüßung durch unseren Vorstand. Er ging kurz auf die Vorgände rund um die Gorch Fock ein. Schwerkunkt seiner Rede war die anstehende Bundeswehrreform und die Gefahr, daß sie zu einem Reförmchen verkommt, sollte der jetzt noch spürbare Veränderungswille erlöschen und die Finanzierung nicht sichergestellt werden.

Außerdem habe ich in den vergangenen Tagen zwei erwähnenswerte Beiträge im Radio gehört, die im Rauschen um die Ereignisse im arabischen Krisenbogen vielleicht untergehen könnten:

In Google goes Museum wurde der virtuellen Rundgang durch mehrere führende Kunstmuseen dieser Welt vorgestellt. Möglicherweise als Charmeoffensive für die Google – Street View Technologie gedacht, überzeugt mich das Produkt nicht, aber es ist ein interessantes Projekt mit Steigerungspotential.

Heute ist das Urteil im Westergaard-Prozess gefällt worden. Der Axtangriff auf den dänischen Karrikaturisten wird nicht nur als versuchter Mord, sondern auch als Terrorakt gewertet. Das ist nach meiner Ansicht ein richtiges Zeichen. Die Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und nicht verhandelbar, es ist die Aufgabe des Staates, sie zu schützen.

Das erste Mal

Nach nunmehr 1112 Tagen im Netz habe ich mir zum ersten Mal einen Artikel zerschossen. Gestern wollte ich in einem Beitrag zum Besuch der Gedenkveranstaltung anläßlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus anregen, das ging aber reichlich daneben. Auf der Homepage der SPD Plön-Bösdorf hat das wenigstens geklappt, und auch einen blöden Schreibfehler – Ergebnis einer freudschen Fehlleistung – konnte ich ausbügeln, bevor ich darauf angesprochen wurde.

Ich hatte zwar am Dienstag an der Eröffnung der Ausstellung “Kinder im Holocaust” teilgenommen, die von den Schülerinnen und Schülern der Regionalschule betreut wird. Auf der gestrigen Veranstaltung wäre ich auch gerne dabei gewesen, aber zum einen rief die Arbeit, zum anderen hatte ich mich schon vor einigen Wochen für eine Veranstaltung mit Ulrike Rodust und Jo Leinen in Schleswig angemeldet. Es ging um Aspekte europäischer Energiepolitik und um Klimaschutz.

Jo Leinen spricht zum Thema Europäische Energiepolitik und Klimaschutz

Jo Leinen spricht zum Thema Europäische Energiepolitik und Klimaschutz

In Anbetracht der Uhrzeit fasse ich die wesentlichen Inhalte zusammen:
Im Jahr 2050 werden voraussichtlich 9 Milliarden Menschen auf der Welt leben. Um den Temperaturanstieg auf maximal 2 Grad zu beschränken, dürften dann nur noch 11 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen. Das entspricht einem Jährlichen Ausstoß von 1,22 Tonnen pro Person. Die derzeitigen Werte betragen für Bürger folgender Regionen:
USA: 20 Tonnen
Europa: 12 Tonnen
China: 6 Tonne
Afrika: 0,2 Tonnen
Soll heißen: 1. Es gibt viel zu tun,
2. Die Hauptlast der Reduzierung haben die industrialisierten Länder zu tragen.

Derzeit liegt der Anteil der regeneriebaren Energien in Deutschland bei 19 %, verteilt auf Windenergie, Solartechnik und Biomasse, wobei hier zu vermeiden ist, daß es zum Konflikt Tank gegen Teller kommt. Ursprünglich als zusätzliches Standbein für die heimischhe Landwirtschaft und zur Verwertung biologischer Abfälle gedacht, gilt es nun, den negativen Auswirkungen der komerziellen Nutzung entgegenzuwirken. Dabei geht es zum einen um die Entwicklung von Monokulturen so genannter Energieplanzen, zum anderen um die Verteuerung von Nahrungsmittel, die vor allem in den weniger entwickelten Ländern zu Problemen führt.

Während sich die Quote für regenerative Energien erfeulich entwickelt, besteht bei der Energieeffizienz noch deutlicher Nachholbedarf.

Teilnehmer der anschließenden Dikussion waren von links nach rechts:

Teilnehmer an der Posiumsdiskussion

Teilnehmer an der Posiumsdiskussion

Holger Krawinkel vom Verbraucherschutz
Udo Bottländer, Vorstandsmitglied der E.ON Hanse
Ulrike Rodust, Europaabgeordnete
Jo Leinen, Europaabgeordneter
Wolfgang Schoofs, Stadtwerke Schleswig
Ralf Stegner, Landesvorsitzender und Fraktionsführer

Ich kann und will die Diskussion nicht im vollen Umfang widergeben, daher nur ein paar Zitate als Brocken, und für deren korrekte Widergabe und inhaltliche Richtigkeit lege ich meine Hand nicht ins Feuer, aber nach bestem Wissen und Gewissen. Meine Kommentierung ist als Anmerkung gekennzeichnet:
Krawinkel: Überführung der Netze in die öffentliche Hand.
Schoofs: 65 Gigawatt aus Windenergie, 3.8 Gigawatt aus Solarindustrie. Förderung der Solarenergie pro Kw/H aber 10 mal so hoch. Mißverhältnis durch Erneuerbare Energien Gesetz. (Anm.: Technologien in der Einführung müssen eben nun mal höher gefördert werden als marktreife Produkte, außerdem wird die Förderung heruntergefahren)
Karwinkel: Kollateralschaden der Laufzeitverlängerung
Kommunen für die Gebäudesanierung in die Pflicht nehmen. Kompetenzen und Mittel müssen zusammengeführt werden.
Bottländer: Bürger mitnehmen, Akzeptanz schaffen, führen andere die Neiddebatte (Anm: Neiddebatte ist ein Totschlagargument)
Stegner: Vorwürfe zurückweisen, die noch gar nicht wehoben wurden (Anm.: Gut, nuß ich mir merken)
Gebäudesanierung: Hausbesitzer und Mieter sparen, Handwerker verdienen, nur die, die Interesse am Verkauf von großen Energiemengen, sind dagegen.
?: Akzeptanz: was alle meinen und keiner will (Anm.: muß ich mir auch merken)
Leinen: Energie wird auf Dauer nicht billiger, Sozialpolitik muß kompensieren.
EU setzt Ziele, Länder setzen um, Regionen/Kommunen sollten regeln.
Lobby reibt sich am EU-Parlament auf (Spanischer Lobbyist kommt bei deutschem Abgeordneten nicht weiter und umgekehrt, anders als in nationalen Parlamenten)
Weltmarktanteil Deutschlands an grüner Technologie ist 18 %.
Stegner: Wenn Politik von Konzernen kapituliert, brauchen wir keine Politik (zum Thema Rückabwicklung der Laufzeitverlängerung nach Regierungswechsel)

Ich habe mich in meiner Frage beim Wort “Rekommunalisierung” ein wenig verhaspelt, konnte aber mit Herrn Bottländer nach der Veranstaltung zum Thema Rekommunalisierung, den Querelen zum Verfahren in Plön und der Bedeutung der E.On HANSE im allgemeinen und der Laufzeitverlängerung sowie deren Auswirkungen auf die Struktur der Energieversorgung in Deutschland noch ein interessantes Gespräch führen. Er bot an, für eine Diskussionsveranstaltung gerne nach Plön zu kommen. Sollten sich genügend Interessenten melden, würde ich das organisieren.

Schnapszahl verpennt

Gestern war ich mit meinem Blog 1111 Tage im Netz. Eigentlich wollte ich dazu einen eigenen Artikel schreiben. Doch nach der heutigen Veranstaltung der Marius Böger Stiftung zum Thema Stadtbild bin ich im Restaurant Schwimmhalle hängen geblieben. Zur 1111 werde ich mich nicht mehr äußern. Die Veranstaltung zum Thema Stadtbildt verlief ruhig und war überaus informativ. Fazit: Weniger Werbung in der Fußgängerzone würde dem Stadtbild gut tun und die Aufenthaltsqualität verbessern. Im Gespräch mit den Gewerbebetreibenden soll nun versucht werden, eine gemeinsame Zielvorstellung zu entwickeln und die bestehende Gestaltungssatzung entsprechend anzupassen. Die Veranstaltung war gut besucht, wohl auch, weil viele darauf warteten, daß sich eine Diskussion am Thema Stadtgrabenstraße entzündet. Dr Hansen von der Marius Böger Stiftung machte aber bereits zu Beginn der Veranstaltung darauf aufmerksam, dass dies nicht das Thema des Abends sei. Die Teilnehmer haben sich daran gehalten, und das war gut so.

Terminsache

Am kommenden Mittwoch, dem 26. Januar findet um 19:30 Uhr im Kulturforum Schwimmhalle Schloß Plön einer öffentliche Veranstaltung der Marius- Böger Stiftung zum Thema Stadtbild statt. Inhaltlich geht es um das Erscheinungsbild der Fußgängerzone, insbesondere um Art und Umfang der vorhandenen Werbeanlagen. Hierzu hat die Stiftung gemeinsam mit dem Stadtmarketing eine Umfrage bei den Geschäftsleuten durchgeführt, deren Ergebnisse präsentiert werden sollen. Gastreferent ist der Lübecker Stadtplaner Hans-Achim Körber.

Normalerweise wäre eine unspektakulärer Verlauf der Veranstaltung zu erwarten, aber es besteht Grund zur Annahme, daß Befürworter der Errichtung eines Marktzentrums am Klinkerteich die Veranstaltung umnutzen wollen, um Stimmung gegen den Alternativstandort Stadtgrabenstraße zu machen.

Ich halte die Frage der Ansiedlung für ausgesprochen wichtig, da es sich um eine Entscheidung handelt, die Ausirkungen auf die nächsten 30 bis 50 Jahre haben wird und daher mit der gebotenen Sorgfalt zu behandeln ist. Nachdem erste Argumente wie: “In der Stadtgrabenstraße befindet sich ein Regenrückhaltebecken, da kann man nicht bauen” oder “Da müssen wir die Fördermittel zurückzahlen” sich nicht als haltbar erwiesen haben, wird jetzt auf der emotionalen Schiene das Schreckgespenst eines 130 Meter langen städtebaulichen Monstrums aufgebaut, ohne das eine oder mehrere Planungsalternativen zur Beratung oder das Einzelhandelsgutachten vorliegen.

Erster SteU im neuen Jahr

Heute tagte der Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt zum ersten Mal im neuen Jahr. Das nach meiner Einschätzung wichtigste Thema war die Zustimmung zur Vorlage der Verwaltung, die Satzung des Planungsverbandes Seewiesen so zu ändern, daß die Umgemeindung der Flächen nach Rathjensdorf nicht rückabwickeln werden muß. Das wäre nicht weiter schlimm, wäre nicht auch gleichzeitig entschieden worden, sich die Option offenzuhalten, hier ein Baugebiet unbestimmter Größe entwickeln zu wollen, nur eben ohne See.

Das ist eine eklatante Fehlentscheidung.

Was immer dort entwickelt wird, wird einen Lärmschutzwall nach sich ziehen, der das Landschaftsbild unwiederbringlich zerstört. Das ist an dieser Stelle besonders gravierend. Es handelt sich um den Ortseingangsbereich und um eine der wenigen Stellen, wo die Stadt an ihren Grenzen nicht zersiedelt und mit einer klaren Stadtgrenze wahrnehmbar ist.  Es verdichten sich Gerüchte, daß die nächsten Investoren schon auf der Matte stehen. Statt auf die qualitative Aufwertung des Innenstadtangebotes sowie eine weitere Verdichtung innerhalb der Stadt zu setzen, wird die Zersiedelung der Landschaft fortgesetzt und an der Demographie vorbeigeplant.

Nebenbei, was die Planer über Jahre nicht fertig gebracht haben, schafft Mutter Natur in einem feuchten Winter. Teile des möglichen Baugebietes stehen gerade unter Wasser.

Seewiese mit ohne See
Seewiese mit ohne See

Darüber hinaus wurde über den Ausbau der Lübecker Straße entschieden. Zwar konnte der Preis für das Granitpflaster durch die neue Ausschreibung deutlich gedrückt werden, wegen der guten Konjunkturlage erhöhen sich aber die Kosten für die Arbeitesleistung. Mit  501 000,– Euro wird die angestrebte Kostenobergrenze nur minimal überschritten.

In der Einwohnerfragestunde wurde darauf hingewiesen, daß das Rathaus nicht behindertenfreundlich ist. das ist richtig, aber alle bisherigen angedachten Lösungsansätze sind nicht umsetzbar. Aufgrund der Lage im historischen Altstadtbereich sind bauliche Maßnahmen am Gebäude nur schwer realisierbar. Der Bürgermeister betonte aber, daß gehbehinderte Besucher sich telefonisch anmelden können und dann in einem geeigneten Raum bedient werden. Die Anregung, in regelmäßigen Abständen Sprechstunden an Orten anzubieten, die auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sind, wurde aufgenommen und soll mit dem Behindertenbeauftragten erörtert werden.

Falscher Hokuspokus

Mit einer dreistündigen Fraktionssitzung – über deren Inhalte ich aus verständlichen Gründen nichts berichten kann –  hat mich der politische Alltag wieder eingeholt.

Daher ein kurzer Rückblick auf das Wochenende. Am Samstag habe ich mich zum Subbotnik beim Förderverein Ostholsteinbahn eingefunden. Dabei ging es darum, einen zugewachsenen Streckenabschnitt für eine spätere Begutachtung vorzubereiten.

Auf dem Rückweg machte ich einen kurzen Halt beim Pizzabäcker. Dort lag neben der Morgenpost auch die “Bildzeitung” aus. Ich gehöre definitv zu den Menschen, die dieses Batt nicht lesen, auch nicht gelegentlich, nicht einmal den Sportteil. Dennoch übt die erste Seite eine fast dämonische Anziehungskraft aus. (Die Überschriften werden übrigens von Psychologen festgelegt). Dort stand dann, original oder zumindest sinngemäß: “Alle Horoskope falsch, weil die Erde eiert!” In der Online-Ausgabe wird daraus der Astro-Schock.
Gäbe es einen Preis für die beste Realsatiere der Woche, dieser Artikel wäre ein sicherer Kandidat.

Ansonsten emfehle ich den Hokuspokus – Artikel in Wikipedia.

10 Jahre Wikipedia

Herzlichen Glückwunsch und den Gründern und Betreibern/Betreiberinnen von Wikipedia vielen Dank für eine der wohl sinnvollsten und nützlichsten Seiten im Internet.

Der 10-jährige Geburtstag wurde im Deutschlandfunk auch als  Thema der Woche gewürdigt.

In seinen Anfangstagen wurde Wikipedia gerne auch als Brockhaus des Halbwissens bezeichnet. Und natürlich schleichen sich bei einem Projekt, an dem tausende von Menschen mitarbeiten, Fehler ein. Aber nicht nur das, es werden gelegentlich auch ganz bewußt falsche Informationen oder tendenzielle Texte verbreitet. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von weiteren Gründen, Kritik an Wikipedia zu üben, die im übrigen bei Wikipedia selber ausführlich nachzulesen sind.

Trotzdem finde ich es in höchstem Maße faszinierend, wie sich diese Seite entwickelt hat. Und dabei hat sie ihre Einzigartigkeit behalten. Während es neben Google mittlerweile zahlreichende andere Suchmaschinen gibt und so genannte soziale Netzwerke wie Pilze aus dem Boden schießen, gibt es als Alternative zu Wikipedia – auch 10 Jahre nach der Gründung, und das ist im Informationszeitalter schon eine Ewigkeit – eingentlich nur das traditionelle Lexikon aus Papier.

An zwei Artikeln habe ich selber mitgeschrieben. Am Beispiel Uboot konnte erfahren, wie die Co-Autorenschaft funktioniert. Vor einigen Jahren waren die Inhalte fast ausschließlich auf deutsche Uboote bezogen. Ich habe dann eine Ergänzung über die Geschichte des Ubootfahrens und über die verschiedenen Ubootstypen ergänzt. Das war nicht perfekt, aber offenbar haben mehrere andere Autoren dazu bewogen, hieran weiter zu arbeiten und dem ganzen den nötigen Feinschliff zu geben. Von meinen Beiträgen ist mittlerweile außer Ansätzen der Grundstruktur kaum noch etwas zu erkennen.

Der zweite Artikel behandelt das Thema Wagrien. Als vor zwei Jahren die Zusammenlegung der Kreise Plön und Ostholstein im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform diskutiert wurde, brachte die Junge Union den Namen Wagrien als möglichen Namen für den neu zu schaffenden Kreis ins Spiel. Vermutlich kam auch der Artikel in Wikipedia aus diesem Umfeld, denn die Erwähnung, daß Wagrien als Name von der JU als Vorschlag gebracht wurde, nahm deutlichen Raum ein. Die tendenzielle Aussage deutete jedenfalls darauf hin. In Folge habe ich etwas dazu geschrieben. Mittlerweile ist der Artikel entpolitisiert und lesbar, auch wenn er sehr kurz gefasst ist.

Kurz und gut, ich möchte die Seite nicht mehr missen, auch wenn kritische Distanz zu den Inhalten nie verkehrt sein kann.

K- oder S-2011

In seiner Neujahrsansprache rief der Bürgervorsteher dazu auf, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in die Planungen für die Errichtung eines Einkaufszentrums in der Stadtgrabenstraße mit einzubeziehen. Im Zusammenhang mit einer sachlichen Diskussion um die Stadtgrabenstraße sind 2 Aspekte besonders zu betrachten. Das eine ist die Parkplatzsituation, das andere ist die Eingliederung in das Stadtbild und die Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Sobald ich verläßliche Angaben zur Park- bzw. Stellplatzsituation habe, werde ich auf das Thema eingehen, für heute beschränke ich mich auf das Stadtbild.

Ich kann verstehen, daß man sich im ersten Moment schwer tut, sich ein Einkaufszentrum im Bereich Stadtgrabenstraße vorzustellen. Wenn man die Notwendigkeit eines Einkaufszentrums mit Frischemarkt und Discounter nicht grundsätzlich in Frage stellt – eine Position, die aus den Leserbriefen in der KN ebenso herauszulesen ist wie Zustimmung zu dem Standort Stadtgrabenstraße oder die Entwicklung des jetzigen SKY-Marktes –  wird man nicht umhin kommen, die Standorte Klinkerteich und Stadtgraben einmal im Vergleich zu betrachten. Die anderen Alternativen wie etwa die Entwicklung des Altstandortes oder den Bereich “Alte Post”  lasse ich dabei erst einmal außer außen vor, da die Eigentumsverhältnisse schwierig sind und sich bislang auch noch kein interessierter Investor gefunden hat.

Betrachtet man die Stadtgrabenstraße, hat man es nicht mit einem besonders attraktiven Anblick zu tun. Die Häuser dort sind zwar alt, aber keine wirklichen Baudenkmäler. Auch in ihrer Kombination stellen sie – anders als etwa die Johannisstraße oder der Appelwarder – keinen sehens- und erhaltenswerten Anblick dar, der durch die Errichtung eines Einkaufszentrums unwiderbringlich zerstört wird.

Der Prinzen von hinten

Der Prinzen von hinten

Dieser Blick auf das Restaurant “Zum Prinzen” und das Schloß ist nach meiner Einschätzung die “historischste” Ansicht der Altstadt von hinten.

Betrachtet man die Stadtgrabenstraße von der B 430 aus in Richtung des möglichen Standortes für das Einkaufszentrum wird man feststellen, daß hier kaum historische Bausubstanz zu entdecken ist.

Blick auf den möglichen Standort von der B 430

Blick auf den möglichen Standort von der B 430

Auch der Blick aus der Stadtgrabenstraße heraus auf den möglichen Standort ergibt keinen entscheidend anderen Eindruck.

Ansicht Stadtgrabenstraße

Ansicht auf den möglichen Standort aus der Stadtgrabenstraße

Um eine Vorstellung von den Ausmaßen – besonders der Höhe – des Einkaufszentrums zu erhalten, habe ich eine Aufnahme eines ALDI/SKY Marktes in Flensburg gemacht.

ALDI/SKY Markt in Flensburg

ALDI/SKY Markt in Flensburg

Dieser Markt ist ca. einen bis eineinhalb  Meter niedriger als der Bau, der in der Stadtgrabenstraße entsehen könnte. Die zusätzliche Höhe ergibt sich aus der Absicht, das auf dem Dach befindliche Parkdeck so zu gestalten, daß die dort parktenden Autos von Fußgängern nicht gesehen werden können.
Die Ansicht der Fassade des Flenzburger Marktzentrums kann hier bestenfalls als ein Beispiel dienen. Über ihre Gestaltung des Baus in der Stadtgrabenstraße wird nach Abschluß eines Wettbewerbes und entsprechender Beratung noch zu entscheiden sein.

Als Vergleich hier noch einmal das Bild des Gebäudes, das an der B 76 für die Bebauung des Klinkerteichgeländes vorgesehen war.

Entwurf für ALDI/SKY Komplex Klinkerteich

Entwurf für ALDI/SKY Komplex Klinkerteich

Dies wäre auch der Anblick, den die drei Millionen Autofahrer hätten, die den Bereich der innerörtlichen Umbehungsstraße nutzen, sofern der Bau am Klinkerteich umgesetzt würde.

Wenn man argumentiert, daß das Stadtbild durch einen Neubau am Stadtgraben verschandelt wird, dann muß man auch feststellen, daß der Blick auf Plön und das Schloß durch den LIDL Bau sehr viel stärker beeinträchtigt wird.

Ansicht des Schlosses über den LIDL Markt hinweg

Ansicht des Schlosses über den LIDL Markt hinweg

Blickt man von der Umgehungsstraße (B76 und B 430) auf die Innenstadt und den möglichen Standort, wird man zugeben müssen, daß die Auswirkungen eines Baues in der Stadtgrabenstraße bei weitem nicht so gravierend wären wie die des LIDL Marktes, an den sich die meisten Einheimischen mittlerweile gewöhnt haben.

Hier der Blick von der B 76 aus Kiel kommend auf die Innenstadt

Blick von der B 76, aus Richtung Kiel kommend

Blick von der B 76, aus Richtung Kiel kommend

Auch aus Richtung Eutin kommend ergibt sich keine wesentlich andere Ansicht.

Ansicht von der B 76 in Richtung Kiel fahrend

Ansicht von der B 76 in Richtung Kiel fahrend

Durch den Erhalt der Bäume wird ein Gebäude an dieser Stelle, auch wenn es sich um einen großen Baukörper handelt, besonders im Sommer in wesentlichen Teilen verdeckt.
Mit einer Höhe von geschätzt 8 Metern wird die Oberkante deutlich unter der Höhe der Gebäude in der Langen Straße liegen und damit keinen oder nur einen sehr untergeordneten Einfluß auf die Siluette nehmen.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß es von Seiten des Denkmalschutzes ernsthafte Bedenken gegen den Standort Stadtgrabenstraße geben kann.

Neujahrsempfang

Heute fand der gemeinsame Neujahrsempfang von Stadt und Marineunteroffizierschule Plön statt. Wie in den vergangenen Jahren stellte die Fördesparkasse ihre Räumlichkeiten hierfür zur Verfügung.

Der Bürgervorsteher hält seine Neujahrsansprache

Der Bürgervorsteher hält seine Neujahrsansprache

Herr Sommer von der Fördesparkasse konnte als Hausherr die zahlreich erschienenen Gäste begrüßen. In seiner Ansprache ging er u.a. auch auf die Gemeindefinanzierung ein und sprach sich gegen die Gewerbesteuer aus, allerdings nicht ohne zu betonen, daß diese Haupteinnahmequelle der Kommunen dann anders ersetzt werden muß.

Der Bürgervorsteher ging in seinem Jahresrückblick auf eine Vielzahl verschiedener Punkte ein: Die Veränderungen in der Verwaltungsstruktur in Verbindung mit der Kooperation mit den Umlandgemeinden und dem Amt Großer Plöner See, den absehbaren Abschluß der Renovierung der Schwimmhalle, den Erfolg des Mehrgenerationanhauses “Altes E-Werk”, die positiven Entwicklung der Stadtbücherrei in dem ehemalige Jugendzentrum Krabbe 17, den Erfolg der Ganztagesschule, den Ausbau der Lübecker Straße, dem Standorterhalt, die Einführung des 30 Minutentaktes auf der Bahnstrecke Kiel – Lübeck und die positiven Entwicklung der Fahrgastzahlen sowie das nunmehr in Vorbereitung befindlichen  Stadtentwicklungskonzept, um nur die zu nennen, die mir in Erinnerung geblieben sind.
In seinen Ausführungen zum Erhalt des Standortes Plön betonte er – wie nach ihm auch der Kommandeur der Marineunteroffizeirschule – die Verbundenheit der Stadt mit seinen Soldaten und Soldatinnen. Bei der Standortdiskussion vermisse ich allerdings immer wieder den Hinweis auf die vielen zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Betrieb der Bundeswehr unterstützen.
Applaus von Teilen der Gäste erntete er für den Hinweis, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in die Planungen für den Frischemarkt/Discounter im Bereich Stadtgrabenstraße und dessen Gestaltung mit einzubeziehen, damit wir in Plön kein S-21 erleben.
Unmutsäußerungen erntete er für die Kritik an der Kritik zur Schneeräumung in der Langen Straße, nachdem er darauf hingewiesen hat, daß man – verglichen mit den katastrophalen Verhältnissen in anderen Teilen der Welt – witterungsbedingte Unbequemlichkeiten auch mal ertragen können muß.

Nach einer kurzen musikalischen Unterbrechung sprach dann Kapitän zur See (KzS) Hartmann, der Kommandeur der MUS Plön. Auch er verwies auf die Verbundenheit der MUS mit ihrem Standort und ging auf die zahlreichen Aktivitäten der Unteroffizierschule ein, so zum Beispiel das Wohltätigkeitskonzert, dessen Einnahmen nach Abzug von Umsatzsteuer und GEMA – Gebühren für die Jugendarbeit der Stadt zur Verfügung gestellt werden konnten. Er erwähnte das öffentliche Gelöbnis / die öffentliche Vereidigung im Herbst des vergangenen Jahres und wies auf die öffentliche Vereidigung im Mai dieses Jahres hin. Darüber hinaus erwähnte er zum einen das Oktoberfest, daß in diesem Jahr am 17.10. zusammen mit dem Tag der offenen Tür veranstaltet wird und lud die Bürgerinen und Bürger aus Plön und dem Umland zur Teilnahme ein.
Abschließend gab er, wie sein Vorredner, seiner Hoffnung Ausdruck, daß alle Soldatinenn und Soldaten der MUS, die sich in Einsätzen befinden oder noch befinden werden, sicher und gesund nach Hause zurück kehren werden.
Zur Standortfrage konnte er noch keine Aussagen treffen, allerdings wirkte seine persönliche Einschätzung eher positiv.

Zum Abschluß der Veranstaltung gingen die Sternsinger um. Obwohl es sich dabei um eine eher katholische Sitte handelt, wurde sie in Plön in diesem Jahr gemeinsam mit der evangelischen Kirche durchgeführt. Das eingesammelte Geld wird  für gemeinnützige Zwecke verwendet. Nach der – alle Reden zusammengenommen – doch langen Vortragsphase verließen viele Besucher zügig den Veranstaltungsort, so daß die kleinen Könige leider nicht mehr alle Gäste erreichen konnten.

Das Stadtmarketing veranstaltete in der Fußgängerzone einen eigenen Neujahrsempfang und nutzte die Gelegenheit für einen einkaufsoffenen Sonntag.

Neujahrsempfang des Stadtmarketing Plön

Neujahrsempfang des Stadtmarketing Plön

Abschließend möchte ich noch auf 2 Veranstaltungen hinweisen, die im Rahmen des Neujahrsempfanges erwähnt wurden:

– Die MUS wird in Kürze gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei eine “Typisierung” durchführen. Dabei wird durch die Untersuchung einer Speichelprobe festgestellt, ob man als Stammzellenspender für an Blutkrebs erkrankte Patienten in Frage kommt. Die Untersuchung tut nicht weh, die Spende ist freiwillig und kann Leben retten. KzS Hartmann rief die Plöner Bürgerinnen und Bürger auf, an dieser Aktion teilzunehmen.

– Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Veranstaltung der Stadt wird von den Schülerinnen und Schülern der Regionalschule gestaltet und findet um 17:00 Uhr in der Aula am Schiffsthal statt. Bereits ab dem  25. Januar um 18:00 Uhr wird die Ausstellung “Kinder im Holocaust” dort zu sehen sein. Dabei handelt es sich um eine Ausleihe aus der Gedenkstätte Yad VaShem. Der Bürgervorsteher rief zur Teilnahme auf.

Schlittschuhlaufen

Aufgrund einer Nachfrage folgende Information:
Eine gute Stelle, um auf den Großen Plöner See zu kommen, ist die Bahnhofsbrücke.
Ich habe es mir nicht näher angesehen, aber die Marktbrücke ist sicher auch eine geeignete Möglichkeit.
Ich möchte aber noch darauf aufmerksam machen, daß es nach meiner Kenntnis keine offizielle Freigabe für das Betreten der Eisdecke gibt.

Schlittschuhlaufen

Gestern konnte ich mich zum Schlittschuhlaufen aufraffen. Das Eis am Trammer See hatte eine Stärke von ca.  15 cm, seine Oberfläche  war allerdings sehr uneben. Daher bin ich an den Großen Plöner See gefahren. Hier trafen sich Schlittschuhläufer und Eissegler bei herrlichem Wetter und hervorragenden Eisverhältnissen.

Abendstimmung am PSV

Abendstimmung am PSV

Mit der einsetzenden Dämmerung kamen die letzten Wintersportler vom Eis.

Auch heute herrschten hervorragende Bedingungen. Mit etwas Glück werden wir bis Donnerstag von Niederschlägen verschont, so daß uns die optimalen Bedingungen noch für mindestens zwei Tage erhalten bleiben.