Streichungen und Kürzungen unvermeidbar

Gestern tagten der Ausschuß für Gesellschaftliche Angelegenheiten (GA) und der Hauptausschuß (HA) gemeinsam. Das ist seit einigen Jahren immer dann der Fall, wenn über die Förderanträge von Vereinen und Verbänden entschieden wird. Der GA ist inhaltlich zuständig, der HA stellt die Gelder bereit. Daher ist eine gemeinsame, gleichzeitige Abstimmung beider Gremien sinnvoll.
Aufgrund der sich abzeichnenden Haushaltssituation wird es niemanden überraschen, wenn diese freiwilligen Leistungen sehr kritisch betrachtet werden. Kürzungen und Streichungen waren unausweichlich. Um die Antragsteller nach Möglichkeit gleich zu behandeln, wurde im Vorfeld zwischen den Fraktionen ein Kriterienkatalog entwickelt. Alle Anwesenden von Verwaltung und Politik haben sich dann in der Sitzung ernsthaft bemüht, für jeden Einzelfall sachgerechte Lösungen zu finden.
Über die Antragsteller, die Entscheidungen und das Abstimmungsverhalten werde ich aus verständlichen Gründen nicht berichten, auch wenn ich sonst gerne für Transparenz bin.

Fehlendes Protokoll

Die öffentliche Vorstellung der Bauleitplanung für die Seewiesen stößt bei den Bürgern auf große Skepsis.“ steht für den Monat Februar im Jahresrückblick Plön, der heute in der KN veröffentlicht wurde.
Das stimmt.
Das Protokoll dieser Veranstaltung, das den Bürgerinnen und Bürgern zugesagt wurde, auch wenn es vom Verfahren her nicht zwingend vorgeschrieben ist, liegt nach über zehn Monaten immer noch nicht vor.

Kalkül oder trauriger Rekord?

Leider konnte ich damals nicht selber an der Veranstatlung teilnehmen. Da ich das Gedächtnisprotokoll eines Teilnehmer erhalten habe, überlege ich, das am Jahrestag der Veranstaltung zu veröffentlichen.

Noch kein großer Plöner

In meinem letzten Beitrag zum Thema „Kadettenausstellung“ im Kreisheimatmuseum habe ich mich mit General Ludendorff auseinandergesetzt. Dort wird Ludendorff als “Großer Plöner” bezeichnet, auch wenn mittlerweile ein kleines Schild darauf hinweist, daß nicht alle als “Große Plöner” bezeichneten Personen heute von jedermann als “Großer Plöner” angesehen werden.

Die bisherigen Beiträge sind unter folgenden Links nachzulesen:
Beitrag vom 24. November 2013
Beitrag vom 04. Dezember 2013
Beitrag vom 08. Dezember 2013

Im diesem Beitrag geht es – nicht ganz so ausführlich – um zwei Kadetten, von denen zumindest einer nach meiner Auffassung auch kein “großer Plöner” ist. Bei der Auswahl der Personen kommt es mir darauf an aufzuzeigen, dass nicht alle Kadetten in ihrem späteren Werdegang als Parteigänger des Nationalsozialismus anzusehen sind und eine differenzierte Betrachtung erforderlich ist. Hier bestände in der Ausstellung die Möglichkeit, ein Stück Zeitgeschichte, die Plön zumindest gestreift hat, „zum Anfassen“ darzustellen. Der Raum dazu wäre vorhanden, wenn man z.B. die „Gildeausstellung“ aus dem Dauerausstellungsprogramm herausnehmen würde. Die Plöner Schützengilde interessiert im Kreis Plön so gut wie niemanden, vielleicht außer die Gildemitgliedern selber. Für die Geschichte des Kreises ist sie so gut wie irrelevant.

Kurt von Schleicher kann auf eine erfolgreiche militärische Laufbahn zurückblicken. Im Juli 1918 wird er zum Major befördert. Er entwickelt zum Ende des Ersten Weltkrieges eine kooperative Beziehung zur SPD. Gleichzeitig unterstützt er die strenge Trennung von Militär und Politik. Unter seinem Zutun entwickelt sich die Reichswehr zu einem Staat im Staate. Bereits 1926 wird er Chef der Wehrmachtsabteilung im Reichswehrministerium. Mit der Berufung zum Chef des Ministeramtes, was der Position eines Staatssekretärs entspricht, erreicht er 1929 eine einflußreiche Spitzenposition. Spätestens seit dieser Zeit wendet er sich endgültig von der SPD, die sich gegen die Pläne zum Bau des Panzerkreuzer A sowie die heimliche Aufrüstung stellt, ab. Sein Ziel ist nun eine Regierungsbildung unter Ausschluss der SPD. Im Juni 1932 scheidet er aus der Reichswehr aus und wird parteiloser Reichswehrminister im Kabinett Papen. Nach dem Scheitern dieser Regierung wird Kurt von Schleicher im Dezember 1932 von Präsident Hindenburg zum Reichskanzler berufen und mit der Bildung eines neuen Präsidialkabinetts beauftragt. Kurt von Schleicher steht stellvertretend für die national-konservativen Eliten. Sie hatten die Mehrheiten und den Einfluss auf die Politik zunehmend verloren und betrachteten die Nationalsozialisten als Vehikel, ihren Einfluß auf die Politik zu erhalten bzw. wieder zu stärken. Hitler wiederum erkannte, daß eine „Machtergreifung“ ohne die Unterstützung der national-konservativen Kreise nicht möglich sein wird. Daraus entstand eine verhängnisvolle Entende. Schleichers Versuche, den Nationalsozialismus durch die Einbindung zu zähmen, scheitern ebenso wie seine Regierungszeit. Am 28. Januar 1933 erklärt Schleicher nach einem Gespräch mit Hindenburg den Rücktritt seiner Regierung und empfiehlt die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler.
Während des Röhm – Putsches werden er und seine Frau am 30. Juni 1934 von der SS erschossen.
Damit wird er ein Opfer des Ungeistes, dem er selber gerufen hat.

Quellen:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchleicherKurt/
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Schleicher

Der Lebensweg und die politische Einstellung von General Kurt von Hammerstein – Equord stellen sich anders dar. Er beendet den ersten Weltkrieg ebenfalls im Range eines Majors. Nach dem Kriegsende dient er im Korps Lüttwitz und wird in die Reichwehr übernommen. 1923, mittlerweile zum Oberstleutnant befördert, verweigert er die Teilnahme am Kapp-Putsch. Dabei hat er wohl weniger als überzeugter Republikaner sondern aus Pflichtgefühl gegenüber der legitimen Regierung und aus Abneigung gegenüber dem „Gefreiten Hitler“ gehandelt. Anschließend macht er eine steile militärische Karriere, ab 1930 war er Chef der Heeresleitung. Aus seiner Abneigung gegen den Nationalsozialismus macht er keinen Hehl. Ob er 1933 tatsächlich einen Putsch gegen Hitler in Erwägung gezogen hat, ist wohl nicht abschließend geklärt. Relativ sicher ist aber, dass er zu dieser Zeit eher rechtskonservativen Kreisen zugerechnet werden kann. Nach der Machtergreifung Hitlers reicht er im Oktober 1933 seinen Rücktritt ein und wurde am 31. Januar 1934 aus dem Dienst entlassen. Offenbar besaß er aus seiner dienstlichen Tätigkeit heraus – wohl im Zusammenhang der heimlichen Rüstungskooperation mit der Sowjetunion im Rahmen der Aufrüstung – auch Beziehungen zur Roten Armee, mutmaßlich ein Grund für den Begriff „Der rote General“. Nach seiner Reaktivierung zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde er bereits am 24. September 1939 ohne Kampfeinsatz auf persönliche Weisung Hitlers „wegen seiner negativen Einstellung gegenüber dem Nationalsozialismus“ endgültig in den Ruhestand versetzt. Er stirbt am 24. April 1943 an einem Tumor in Berlin. Bis dahin hatte er vermutlich auch Kontakt zum militärischen Widerstand gegen Hitler.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Hammerstein-Equord
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-55231894.html

Neujahrsempfang 2014

Heute um 11:30 Uhr fand der gemeinsame Neujahrsempfang der Stadt Plön, der Marineunteoffizierschule und der Sparkasse statt.

Als Gastgeber begrüßte der Vertreter der Sparkasse die Anwesenden. Er verwies auf die positiven wirtschaftlichen Rahmendaten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr gut verläufen würde.

Anschließend sprach unser Bürgermeister. Er begrüßte seinen Amtskollegen und den Bürgervorsteher aus der Patenstadt Plau, beide waren mit ihren Frauen angereist. Zusätzlich begrüßte er seine Kollegen aus Bösdorf und Ascheberg sowie ganz ausdrücklich die vielen Ehrenamtlichen.
Mit einer kurzen Bemerkung ging er auf die Leserbriefe seines Kollegen in Warnau und den von Herrn Schnoor aus Schwentinental ein.
Dazu eine kurze Anmerkung: Beide hatten sich kritisch zum Umgang mit der Einwohnerstatistik und den Plöner Klagen über die wegbrechenden Einnahmen aus Schlüsselzuweisungen geäußert, in einem Fall verbunden mit der Frage, ob Plön überhaupt noch Kreisstadt bleiben könne. Die in den Briefen enthaltenen Vorwürfe erscheinen im ersten Moment plausibel, halten einer näheren Prüfung in den meisten Punkten aber nicht stand.
Im Weiteren möchte ich auf drei Themen eingehen, die unser Bürgermeister angesprochen hat.

1. Die Verantwortung für die Verwaltung der Gemeinden Bösdorf und Ascheberg ist zu Beginn des Jahres vom Amt großer Plöner See auf die Stadt Plön übergegangen. Damit verbunden war der Personalwechsel von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes zur Stadt. Es wurde betont, dass der Übergang des Personals reibungslos funktioniert hat, alle Wechsel seien auf freiwilliger Basis erfolgt.

2. Die Ergebnisse des Mikrozensus würden dazu führen, dass ab 2015 mit erheblichen Einnahmeeinbußen zu rechnen ist. Damit verbunden sei die Notwendigkeit zu weiteren Einschnitten in den städtischen Haushalt.

3. Der Bürgermeister betonte die Leistung der Ehrenamtler, ohne deren Einsatz Vieles in Plön nicht möglich wäre.

Ich wurde aufgrund meines Austritts aus der SPD Fraktion namentlich erwähnt, aber das nur nebenbei.
In der Ansprache ging der Bürgermeister sehr ausführlich auf viele Details ein, die ich hier nicht im Einzelnen widergeben kann und will. Mit dem Gefühl, dass die Ausführungen etwas zu umfangreich ausfielen, war ich nicht alleine.

Der Kommandeur der Marineunteroffizierschule bat die Gäste zu Beginn seiner Ansprache um eine Gedenkminute für seinen Vorgänger, der im Herbst letzten Jahres bei einem tragischen Flugunfall ums Leben kam.
Er betonte die Verbundenheit der MUS mit der Stadt und verwies wie der Bürgermeister auf die Patenschaft, die im vergangenen Jahr offiziell geschlossen wurde. Im Weiteren führte er aus, wo heute deutsche Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Auslandseinsatz stehen. Zudem erwähnte er den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten während des Hochwassers im vergangenen Jahr. Dabei betonte der Kommandeur die hervorragende Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen zivilen Rettungskräften.
Seine kurze Ansprache wurde mit kräftigem Applaus honoriert.

Anschließend sammelten die Sternsinger für ein Hilfsprojekt in Afrika. Eine Jazzband und zwei Einlagen von Kleinkünstlern rundeten das Programm ab.

Hervorzuheben ist die Unterstützung der zahlreichen Soldatinnen und Soldaten der MUS, die die Veranstaltung freiwillig unterstützt haben.

Im Anschluss an den Neujahrsempfang habe ich noch einen schnellen Gang durch die Stadt gemacht, nicht zuletzt, um auch den Vertretern des Stadtmarketing noch ein erfolgreiches neues Jahr zu wünschen.

Der Neujahrsempfang ist für mich eine positive Veranstaltung. Die Teilnahme ist kein absolutes „Muß“, aber man drückt mit der Anwesenheit seine Verbundenheit mit der Stadt aus. Die Anwesenheit ist vor allem auch eine Höflichkeitsgeste gegenüber den Ehrenamtlern, den Gästen aus Nah und Fern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und den Angehörigen der MUS. Zudem trifft man viele Bekannte aus der Verwaltung, der Politik und den Vereinen, mit denen man sonst nur zufällig zusammenkommt oder die man gezielt aufsuchen muss. Tiefgehende Gespräche werden dabei nicht geführt, dafür reicht die Zeit nicht aus. Man bekommt aber ein gutes Stimmungsbild und erfährt hier und da, wo der Schuh drückt.

Bloß keine Familien mit Kindern, wegen der Kosten

Ich war kürzlich in Rathjensdorf und wurde dort auch auf das Thema Seewiesen angesprochen. In dem Gespräch wurde mir gegenüber die Befürchtung geäußert, daß es die Gemeinde finanziell überfordert würde, wenn sich dort junge Familien mit Kindern ansiedeln, weil in dem Fall erhebliche Beiträge für Kindergärten und Schulen auf die Gemeinde zukommen würden.

In meinem Beitrag “Seewiesen schöngerechnet” vom 27. November und dem Beitrag “Kummer und Sorgen für einen Moment vergessen” habe ich micht mit der Folgekostenabschätzung und der Art und Weise, wie sie durchgewunken werden sollte, auseinandergesetzt.

Polemik ist nichts Schlimmes

So Jutta Ditfurth bei Herrn Lanz in der Talkshow, es ging um das Thema Bundespräsident Gauck. (Minute 13:30).
Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschlagen und kann sagen, so ganz unrecht hat sie nicht.
Im Übrigen muss man nicht jede ihrer Ansichten teilen, aber es ist sehr offensichtlich, dass Frau Ditfurth dem Rest der Anwesenden geistig weit überlegen ist. Darum quatscht ihr der Lanz auch regelmäßig dazwischen.

Ein Phänomen, das auch im nachfolgenden Beitrag zu beobachten ist. Während Herr Lindner sich ohne Unterbrechung äußern darf, fällt man Frau Ditfurth laufend ins Wort. Das genau ist einer der Aspekte, über die sie redet. Herr Lanz gibt offen zu, dass er das nicht versteht. Minute 29:13: „Das tut mir leid, das ist mir jetzt zu hoch“.

Das ist so ziemlich das Beste, was ich in den letzten Jahren zum Thema Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung von Mann und Frau gehört habe.

Hätte man mir vor sechs Monaten gesagt, daß ich mich einmal für eine CDU-Ministerin ins Zeug legen würde, hätte ich nur milde lächelnd den Kopf geschüttelt. Mittlerweile nervt mich die Kritik an Frau von der Leyen, wenn die Kritik an ihrem Geschlecht, ihrer „Weiblichkeit“, was immer das ist, ihrer Frisur oder ihrer Figur festgemacht wird. Einem Mann wäre das nicht passiert. Ich war ziemlich verwundert, was für Rollenbilder kürzlich in einer Diskussion im Plönbook zu Tage traten.

Guten Rutsch !

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch sowie Glück und Erfolg im kommenden Jahr.

Weil ich wissen wollte, wo der Ausdruck “Guter Rutsch” herkommt, habe ich ein wenig gegoogelt. Wikipedia bietet zwei Erklärungen:
Entweder handelt es sich bei Rutsch um eine Abwandlung des Wortes Reisen oder um die Übertragung des hebräischen Neujahrsgrußes ראש השנה טוב – Rosch ha schana tov. ins Deutsche. Auf jeden Fall ist der Ausdruck seit ca. 1900 als Neujahrsgruß gebräuchlich. Er fand seine Verbreitung mit dem Aufkommen der Postkarte.

Wie vermutet.

Wie vermutet stand heute ein umfassender Artikel zum Thema Seewiesen. in den Kieler Nachrichten. Dort ist der Inhalt der Stellungnahme des Keises sehr sachlich und gut lesbar dargestellt.
In der Überschrift steht leider das Wort torpedieren. Das klingt ein wenig nach hinterhältig, da Torpedoangriffe in der Regel ungesehen und aus der Tiefe erfolgen. Von einem “Hintertreiben”, so offenbar der Rathjensdorfer Bürgermeister, kann keine Rede sein. Tatsächlich hat die Kreisverwaltung lediglich ihre Arbeit gemacht. Sie hat eine fachlich begründete Stellungnahme abgegeben, nicht mehr, nicht weniger.
Meine Vermutung aus dem Beitrag vom 19. Dezember, dass
die Seewiesenbefürworter ihre “Beziehungen zur Landesregierung und in die Staatskanzlei spielen lassen, um Einfluss auf die Inhalte der Stellungnahme des Landes zu nehmen”, scheint sich auch zu bestätigen. Der KN zufolge sind Vertreter der Stadt und der Gemeinde Rathjensdorf bereits zu einem Krisengespräch mit der Landesplanung nach Kiel gereist.

Morgen Kinder wirds was geben.

Offenbar wird sich auch die KN mit der Stellungnahme des Kreises zu dem Neubaugebiet Seewiesen befaßt. Auf diesen Link bin ich gestoßen, als ich nach den Leserbriefen des Warnauer Bürgermeisters und von Herrn Schnoor aus Schwentinental gesucht habe, weil ich wissen wollte, ob es hierzu bereits Kommentare gibt. Ich vermute, daß der Artikel über die Seewiesen morgen in der KN stehen wird.

Hierzu verweise ich nochmal auf meinen Beitrag vom 19. Dezember, der mit folgenden Sätzen begann:

Die Planungen zu dem Neubaugebiet Seewiesen sind für große Bereiche des Plangebietes nicht mit gültigem Recht vereinbar.
So steht es sinngemäß in der Stellungnahme des Kreises zur Planungsanzeige des Planungsverbandes. Eine Entlassung dieser Gebiete aus dem gesetzlichen Schutz wird es nicht geben, weil die rechtlichen Voraussetzungen hierfür nicht gegeben sind.

Herzlichen Glückwunsch zum Viehundertzweiundvierzigsten

Heute vor 442 Jahren wurde Johannes Kepler geboren. Zu seinen bahnbrechenden Leistungen zählt die Berechnung der Planetenbahnen, basierend auf den Beobachtungen des Astronomen Tycho Brahe, für den er in Prag als Assistent gearbeitet hat.

Auf diesem Bild ist das Haus zu sehen, in dem Kepler seinerzeit in Prag gewohnt hat. Leider ist es nicht im besten Bauzustand. Immerhin weist eine Gedenktafel auf den Wissenschaftler hin.
131227_Kepler_Haus_Prag

Mit roter Attika, na toll !

Aus dem Bericht der KN vom Freitag, dem 20. Dezember (Seite 28) ist klar zu erkennen: „Hier geht es um Investoreninteressen, nicht um die Interessen des Gemeinwohles.”

65 Sorten frisches Obst, frisches Fleisch in Kühltruhen und Tiefkühlware. Ware aus Kartons und Paletten reicht nicht mehr. Ganz klar, ALDI Lütjenburger Straße ist auf dem Sprung vom Discounter zum Quasi-Vollversorger. Das ist kein Einzelfall, es ist der allgemeine Trend, der landesweit zu beobachten ist. Darum auch der Sprung auf 1020 qm Verkaufsfläche. Dies entspricht laut Einzelhandelsgutachten der CIMA der durchschnittlichen Größe eines Vollversorgers.

Im gesamten Artikel geht es ausschließlich um die Interessen von ALDI. An keiner Stelle werden die Interessen der Stadt mit irgendeinem Wort erwähnt.

Dabei geht es um zwei entscheidende Fragen:
1.  Erlaubt es sich die Stadt, außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches großflächigen Einzelhandel zuzulassen, der den Standort Innenstadt nachhaltig schädigt?
2.  Erlaubt es sich die Stadt, die Ergebnisse des Einzelhandelskonzeptes bereits nach einem Jahr aufzuweichen?
Wenn ja, wird damit die Tür für weitere Ausnahmen und Fehlentwicklungen weit aufgestoßen.

Ich würde die Hälfte meiner Aufwandsentschädigung für 2014 darauf wetten, daß die COOP nach einer Schamfrist mit dem Standort Klinker Teich um die Ecke kommt und die andere Hälfte, daß die CIMA die Verträglichkeit dieses Standortes bescheinigt, wer immer auch für diese Arbeit bezahlt. Als Beruhigungsmittelchen wird die 10-jährigen Bestandsgarantie und eine damit verbundene Modernisierung des Marktes in der Fußgängerzone dienen.

Mit den wesentlichen Fragen haben sich meine Kolleginnen und Kollegen – zumindest der Berichterstattung der KN zu Folge – nicht befaßt. So wie es aussieht, scheint es das vorrangige Interesse zu sein, das ganze Vorhaben so schnell wie möglich mit allen Auswirkungen abzunicken. Ansonsten hätte man die Plausibilität der sich augenscheinlich in einigen Aussagen widersprechenden CIMA Gutachten durch einen unabhängigen Fachmann untersuchen lassen. Mit der Haushaltssituation hat man aber ein willkommenes Totschlagargument zu Hand, um dieses Ansinnen abzubügeln.

Immerhin wird den Verantwortungsträgerinnen und –trägern die Entscheidung zugebilligt, ob die Attika grau oder rot geklinkert wird. Wer das als Erfolg für sich verbucht, hat nicht verstanden, worum es geht. Kein Wunder, daß der Investor diese Debatte gelassen nahm.

When the snow falls wunderbar

Gestern war ich auf der Weihnachtsfeier, auf die ich jedes Jahr am meisten freue. Bei selbstgebackenen Keksen und Grog saßen wir am flackernden Feuer. Natürlich geht der technische Fortschritt auch an dieser Veranstaltung nicht völlig vorbei. So wird z.B. statt der klassischen Taschenlampe eine LED-Stirnlampe genutzt; und das Weihnachtsgedicht wird nicht mehr vom Zettel, sondern vom Smartphone abgelesen. Und es ist auch nicht mehr deutsch, sondern „denglisch“. An einer Stelle haben wir nicht nur geschmunzelt, sondern herzlich gelacht. Ich will meinen Leserinnen und Lesern dieses Meisterwerk der Dichtkunst nicht vorenthalten und wünsche damit einen schönen 4. Advent:

When the snow falls wunderbar
(Unbekannter Autor)

When the snow falls wunderbar
And the children happy are,
When the Glatteis on the street,
And we all a Glühwein need,
Then you know, es ist soweit:
She is here, the Weihnachtszeit

Every Parkhaus ist besetzt,
Weil die people fahren jetzt
All to Kaufhof, Mediamarkt,
Kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things
And the Christmasglocke rings.

Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks
Daddy in the Nebenraum
Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum.
He is hanging on the balls,
when he from the Leiter falls.

Finally the Kinderlein
to the Zimmer kommen rein
And es sings the family
schauerlich: “Oh, Chistmastree!”
And then jeder in the house
is packing die Geschenke aus.

Mama finds unter the Tanne
Eine brandnew Teflon-Pfanne,
Papa gets a Schlips and Socken,
Everybody does frohlocken.
President speaks in TV,
All around is Harmonie,
Bis mother in the kitchen runs:
Im Ofen burns the Weihnachtsgans.
And so comes die Feuerwehr
With Tatü, tata daher,

And they bring a long, long Schlauch
An a long, long Leiter auch.
And they schrei: “Wasser marsch!”,
Christmas is now im – Eimer.