Kurz und knapp

Diese Woche tagt der SteU.
Mit den Seewiesen, dem Lärmschutz an der B 76 und der Bebauung der Hamburger Straße 13 mit einer DANA-Wohnanlage stehen gleich drei Themen auf der Tagesordnung, die ich für ausgesprochen wichtig halte. .

In den letzen Tagen kam ich nicht zum Bloggen, da ich für ein paar Tage auf Dienstreise war. Außerdem fing die Kieler Woche am Freitag an. Der Nachmittag startete mit dem Segeltraining für die Marinekutterregatta, abends war ich auf einem Empfang. Samstag lief die erste Wettfahrt, und sie lief ganz gut. Danach waren wir mit der Kuttercrew grillen, abends ging es dann über den Holstenbummel. Die Band der US Marine hat mir mit ihrer Mischung aus Jazz und Hipp-Hopp sehr gut gefallen. Bob Geldof war auch nicht schlecht. Nur der Regen hätte etwas wärmer sein können. Die Wettfahrten am Sonntag liefen nicht ganz so gut für uns, aber dabei sein ist alles.

Landesgartenschau 2016

In der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt wurde öffentlich darüber diskutiert, ob Plön sich weiter darum bemühen sollte, 2016 mit an der Landesgartenschau teilzunehmen.
Dazu gab es bereits Gespräche zwischen den Verwaltungen Eutin, Plön und Malente, wobei Malente sich nicht beteiligen wird.

Nachdem Eutin den Zuschlag für die Landesgartenschau 2016 erhalten hat, ging es nun darum festzustellen, ob durch die Regionalisierung der Veranstaltung als Event für die Holsteinische Schweiz Vorteile für alle Beteiligten erzielt werden können.

In einem ersten Gespräch zwischen Fachleuten aus den städtischen Verwaltungen, dem Kreis Plön, der BIG Städtebau GmbH und einem Planungsbüro wurde festgestellt, daß Eutin sein Konzept nicht abändern wird.

Diese Aussage ist interpretationsfähig. Sie kann zum einen so gedeutet werden, daß Eutin keine Partner wünscht. Zum anderen, und das halte ich nach dem Lesen des Vermerkes über das Gespräch für sehr viel wahrscheinlicher, hat Eutin nichts gegen die Beteiligung von Umlandgemeinden und der benachbarten Kreisstadt Plön, vorausgesetzt, daß die eigene, für Eutin erarbeitete Konzeption nicht geändert werden muß.

Nach den Gesprächen zwischen den Fachleuten aus den Verwaltungen hat es ein weiteres Gespräch zwischen den Bürgermeistern aus Plön und Eutin gegeben. Dabei soll von Eutiner Seite ein grundsätzliches Einverständnis zur Zusammenarbeit signalisiert worden sein.

Vor diesem Hintergrund kann ich auch nicht glauben, daß das Innenministerium die Regionalisierung der Landesgartenschau grundsätzlich ablehnt.

Die Mitglieder des SteU waren überwiegend der Auffassung, daß bislang noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, um die finanziellen Risiken und den Nutzen für die städtebauliche und touristische Entwicklung Plöns gegeneinander abzuwägen.

Ich habe gerade Artikel über die Landesgartenschauen in Nagold, Löbau und Bamberg gelesen. In allen drei Städten gelingt es offenbar, langfristigen Nutzen aus den Veranstaltungen zu ziehen. Ich bin der Auffassung, daß man eine Plöner Beteiligung ernsthaft prüfen muß.

Um noch auf den fahrenden Zug aufspringen zu können, sollten nach meiner Ansicht zügig Konzepte, Kostenschätzungen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen erarbeitet werden. Erst danach ist eine verantwortungsvolle Entscheidung und eine zeitgerechte Zu- oder Absage an Eutin möglich. Bereits jetzt mit Bauchentscheidungen wie „Bloß kein Risiko eingehen“ zu reagieren wäre nicht sachgerecht.

Bedauerlich finde ich die Art und Weise, wie diese Überlegungen nun an die Öffentlichkeit gelangen. Eine gemeinsame Erklärung der Bürgermeister hätte der Bedeutung des Vorhabens besser entsprochen. Bleibt nur zu hoffen, daß unsere Kollegen aus derEutiner Selbstverwaltung die Neuigkeit nicht erst morgen aus der Zeitung erfahren.

Stein des Anstoßes

Uferbefestigung am Strandweg

Uferbefestigung am Strandweg

Anfang des Jahres liefen zwei unterschiedliche Informationen zum Thema Strandweg. Zum einen ging es um die Instandsetzungsarbeiten. Insbesondere bei starkem Südwestwind schlagen die Wellen an den Strand und waschen das Material aus. Als Ersatz für das weggeschwemmte Land und zur Sicherung des Weges wird regelmäßig Material nachgelegt. Kritisch betrachtet wurde der Umsatnd, daß hier nicht nur Natursteine, sondern auch Betonteile (ohne Armierung) verbaut wurden.
Gleichzeitig wurden die Weiden, beschnitten und die anfallenden Zweige in die Uferbefestigung mit eingearbeitet.
Diese Arbeiten erfolgten im Frühjahr, der Strandweg sah während der Bauphase nicht besonders gut aus und bot Anlaß zur Diskussion im Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt (SteU)

Durch die Erhaltungsmaßnahmen kam es zu Irritationen, da einige Mitglieder der Selbstverwaltung davon ausgingen, hier würden Verschönerungsmaßnahmen vorgenommen, ohne daß im SteU darüber beschlossen wurde, und nicht jeder in der Verwaltung von den Absichten des Ausschusses informiert war. Grundsätzlich sind wir uns einig, daß der Strandweg an sich in die Jahre gekommen ist und eine Grundüberholung nötig hat. Das schließt die touristische Infrastruktur ebenso ein wie die Beschaffenheit des Weges an sich.

Ein Thema in dem Zusammenhang ist die Spundwand entlang des Bahnhofes. Der rostige Stahl bot im Frühjahr kein besonders schönes Bild, wie Herr Krüger (CDU) mit seinen Fotos aus dem Frühjahr verdeutlichte. Mittlerweile ist die Buchenhecke grün und verdeckt die technische Konstruktion. Die Wildkräuter (ex Unkraut) leisten Ihren Teil dazu. Sobald die Buchenhecke noch etwas gewachsen ist, wird man auch auf den Beitrag der Wildkräuter verzichten können.
Ich bin ganz zuversichtlich, daß das zum Ende des Sommers kein Thema mehr sein wird.

Bis zum Herbst wird die Spundwand eingewachsen sein

Bis zum Herbst wird die Spundwand eingewachsen sein

Ein weiterer Punkt ist die Frage der Ruhebänke. Derzeit stehen die Bänke an der Nordseite des Strandweges.

Diese BAnk ist Geschenk der SPD Berlin-Spandau

Diese Bank ist Geschenk der SPD Berlin-Spandau

Von den Bänken aus blickt man über den Strandweg auf den See. Mehrere Mitglieder des Ausschusses wünschen sich auch Bänke direkt am See. Frau Henninger (FWG) bemerkt, daß vor allem ältere Menschen soch unwohl fühlen, wenn Fußgänger hinter ihnen entlanglaufen.
Für zusätzliche Ruhebänke oder vielleicht auch Picknickbänke wäre an mehreren Stellen Platz vorhanden. Vielleicht lassen sich ja noch ein paar Sponsoren gewinnen.

Platz für eine Picknikbank

Platz für eine Picknikbank

Eine weitere Aussichtsplattform wie an der Eisenbahnunterführung unterhalb des Schlosses wäre sicher auch wünschenswert.

Aussichtsplatform unter dem Schloß

Aussichtsplattform unter dem Schloß

Zur Attraktivität des Strandweges trägt mit Sicherheit auch der Planetenpfad bei, selbst wenn die schon sehr robusten Schaukästen immer wieder das Ziel von Vandalismus sind.

Planetenpfad Plön

Planetenpfad Plön

Deutliche Unterschiede zeigen sich bei dem Zustand der Steganlagen. Neben einigen Schmuckstücken

Steg ist nicht gleich Steg

Steg ist nicht gleich Steg

gibt es auch manche Stege, die in keinem besonders guten Zustand sind. Für den – wenig liberalen – Angang der FDP, die Eigentümer zu bewegen, ihre Stege in Ordnung zu bringen, sehe ich keine Handhabe, außer dem Gespräch.

Beklagt wurde auch der Zustand der Gastronomie. Insgesamt gibt es am Strandweg drei Betriebe.

Der See – Pavillon als Restaurant liegt hervorragend. Nicht weit von öffentlichen Parkplätzen und mitten im See gelegen bietet er einen schönen Ausblick auf das Wasser und den Strandweg. Das Lokal verfügt über Innen- und Außenplätze und kann damit wetterunabhängig besucht werden. Das Gebäude selber ist aber leider etwas in die Jahre gekommen und – so finde ich – auch nicht erhaltenswert. Hier besteht nach allgemeiner Auffassung deutliches Potential für eine Aufwertung, etwa durch einen Neubau oder zumindest durch eine Terrasse über dem Wasser, wie der Ausschussvorsitzende Bernd Möller (SPD) anregt. Hier fände sich nach meiner Ansicht auch noch Platz für eine Steganlage für Segler oder Ruderer.

In die Jahre gekommen, der See Pavillon

In die Jahre gekommen, der See Pavillon

Die Seeperle liegt direkt am Bootsanleger Marktbrücke. Sie ist eher als Imbiß anzusprechen und bietet kleine Gerichte, Eis und Getränke. Es sind einige wenige Sitzmöglichkeiten vorhanden, die Erreichbarkeit vom Marktplatz aus ist noch recht gut. Erweiterungsmöglichkeiten sind nur schwer erkennbar. Eine Steganlage an dieser Stelle birgt vermutlich Konfliktpotential mit der Plöner Seerundfahrt.

Die Strandperle an der Marktbrücke

Die Seeperle an der Marktbrücke

Eine malerische Einrichtung ist Tante Theas Bootsverleih. Der Betrieb liegt unter Berücksichtigung der Witterung optimal. Die Bucht am Beginn der Prinzeninsel ist bei den vorherrschenden Westwindlagen geschützt. Mit den Tret- und Ruderbooten sind auch bei stärkeren Winden Fahrten im Windschatten der Prinzeninsel möglich. Bereits nach wenigen Metern auf dem Wasser hat mein einen fantastischen Blick auf das Schloß und die Stadt. Besonders schön ist, daß man hier direkt am Wasser unter schattenspendenden Bäumen im Freien sitzen kann.

Ein idyllischer Ort, Tante Theas Bootsverleih

Ein idyllischer Ort, Tante Theas Bootsverleih

Das Gebäude selber ist so alt, daß es bereits Seltenheitswert haben dürfte. Im Grunde genommen ist es ein lebendes Fossil. Manch eine mag es als nicht mehr zeitgemäß ansehen, aber gerade das macht den Reiz dieses Lokals aus. An der Außenalster oder am Elbstand in Hamburg wäre Tante Thea Kult.
Leider liegt der Bootsverleih „ab vom Schuß“. Der Weg zum nächsten Parkplatz wird als so lang empfunden, daß man nicht mal eben vorbeigeht. Daher steht zu vermuten, daß sich Investitionen an dieser Stelle nur schwer rechnen.

So richtig konkret geworden ist der Ausschuß dann aber doch nicht. Die Forderung von Herrn Krüger (CDU): „Da müssen wir jetzt irgendwie mal rangehen“ ist Ausdruck der jahrzehntelangen städtebaulichen Konzeptionslosigkeit unserer Heimatstadt. Immerhin, die Verwaltung teilte mit, daß das integrierte Stadtentwicklungskonzept in Kürze ausgeschrieben werden soll.

Sollte es gelingen, noch auf den fahrenden Zug Landesgartenschau 2016 aufzuspringen, wäre der Strandweg ein Musterobjekt, das im Rahmen dieser Veranstaltung überplant werden könnte. So wie es aussieht, fehlt dem Ein oder der Anderen aber noch der Mut zum Sprung. Es ist aber vorhersehbar, daß eine grundlegende Aufwertung des Strandweges Geld kosten wird und nur realisierbar ist, wenn hierfür Fördermittel eingeworben werden können. Dies ist aus dem Stand heraus sicher schwieriger als im Zusammenhang mit einer regionalen Großveranstaltung.

Mangelnde Ortskenntnis

Der Beschluß, die Klosterstraße vom Markt bis zu ihrem Ende als eine der nächsten Strassen neu zu gestalten, wurde bereits gefasst. Nunmehr wurden erste Überlegungen im Ausschuß für Stadtentwicklung und Umwelt bekannt gegeben.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, daß der Altstadtcharakter in vollem Umfang erhalten bleibt.

Gestern im Ausschuß war ich noch der festen Überzeugung, daß die Klosterstraße in großen Teilen mit Kopfsteinpflaster versehen ist. Tatsächlich trifft das aber nur für die ersten zehn bis fünfzehn Meter zu. Daran schließt sich eine Asphaltdecke an, unter der das ursprüngliche Pflaster verborgen ist. Hier habe ich mich also gründlich geirrt.

Klosterstraße, fast durchgehend asphaltiert

Klosterstraße, fast durchgehend asphaltiert

Das ursprüngliche Pflaster ist unter dem Asphalt offenbar erhalten. Die alten Steine können wegen der anhaftenden Asphaltschicht vermutlich nicht wieder genutzt werden. Eine der diskutierten Lösungsmöglichkeiten war, die vorhandenen Steine aufzunehmen und anzuschneiden, so daß mit Ihnen eine ebene Fläche hergestellt werden kann.

Das Pflaster liegt unterm Asphalt

Das Pflaster liegt unterm Asphalt

Als weitere Möglichkeiten wurden aufgezeigt, neues und altes Material zu mischen oder ausschließlich neues Material zu verwenden. Zielsetzung ist, Straße und Fußweg auf eine Ebene zu bringen und die Entwässerung nur noch auf der nördlichen Straßenseite zu führen. Wegen des Autoverkehrs, auch des Anlieferverkehrs für den dort ansässigen Gewerbebetriebs, muß die neue Straße einen entsprechend belastbaren Unterbau haben.

Durch den Verkehr ist die jetzige Straße im Bereich des existierenden Bürgersteiges abgesackt, so daß Personen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind oder Familien mit Kinderwagen, Schwierigkeiten haben, en Gehweg zu nutzen. Das gilt vor allem für die Strecke, die vom Markt zum Bootsanleger am Strandweg führt.

Bürgersteig, schmal, schräg und uneben

Bürgersteig, schmal, schräg und uneben

Diese Strecke schließt die Twiete von der Klosterstraße zum Strandweg mit ein. Obwohl der mittlere Bereich bereits weniger holperig ist als die Seitenstreifen, haben Personen mit Rollatoren oder Kinderwagen hier sicher ihre Schwierigkeiten.

Twiete  Verbindung vom Strandweg zum Markt

Twiete Verbindung vom Strandweg zum Markt

Ein weiterer Gesichtspunkt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Parkplatzsituation. Durch die Neugestaltung sollten nach meiner Auffassung keine Parkplätze verlogen gehen. Die derzeitige Lösung scheint trotz möglicher Missachtung einiger Regelungen soweit zu funktionieren, daß keine Beanstandungen öffentlich bekannt geworden sind.

Parkmöglichkeiten für Anwohner erhalten

Parkmöglichkeiten für Anwohner erhalten

Die Verwaltung soll jetzt weitere Lösungsmöglichkeiten ermitteln und die damit verbundenen Kosten schätzen, damit das Thema in einem der kommenden Ausschüsse erneut und mit mehr Hintergrundwissen besprochen werden kann.

Frau Killig hat Recht!

Im gestrigen SteU sprach Frau Killig (FDP) die Situation des Radweges an der Einmündung in die Eutiner Straße an. Sie hat in der Vergangenheit bereits mehrfach bemängelt, daß die Radfahrer durch die Anordnung der Absperrgitter gezwungen werden, eine scharfe Linkskurve zu fahren und sich danach mit einer lang gezogenen Rechtskurve in Richtung Innenstadt zu bewegen. Dabei würden sie immer wieder auf die Gegenfahrbahn geraten.
Ihr Vorschlag ist, die Gitter so anzuordnen, daß das linke, hintere Gitter nach vorne an die Straße gesetzt und das rechte, vordere Gitter, dafür nach hinten gezogen wird.
Damit könnten sich die Radfahrer in Fahrtrichtung in den Verkehr einordnen.
Dem kann ich nur in vollem Umfang zustimmen. Vielleicht wäre es auch hilfreich, auf der rechten Fahrbahnseite noch ein Gitter oder Poller aufzustellen, mit dem die Radfahrer, die auf die Hauptstrecke einfädeln, vor aufkommenden Autofahrern abgesichert werden.

Radweg, Einmündung an der Eutiner Straße

Radweg, Einmündung an der Eutiner Straße

Wohl wissend, daß ich mich wiederhole, die jetzige Anlage stammt aus einer Zeit, als Radfahrer von den Planern noch als Verkehrhindernis wahrgenommen wurden.

TOP Ö8 / Landesgartenschau Eutin

Wer die Tagesordnung für den SteU am kommenden Mittwoch aufmerksam gelesen hat, wird unter TOP Ö8 / Landesgartenschau Eutin ein Thema finden, das in der Vergangenheit noch nicht auf der Plöner Tagesordnung stand.
Ich wurde am Rande des BluesBaltica gefragt, warum sich Plön nicht an der Landesgartenschau beteiligt oder eine Regionalisierung der Veranstaltung anstrebt. Ich kann und will an dieser Stelle aber nicht näher darauf eingehen.

Zu Landesgartenschauen im Allgemeinen ist zu sagen:

Sie sind im Jahr der Durchführung ein Publikumsmagnet und tragen dauerhaft zum Bekanntheitsgrad des Ortes oder der Region bei. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit, die Grünanlagen und die touristische Infrastruktur einer Gemeinde über das Jahr der Durchführung hinaus aufzuwerten.

Landesgartenschauen sind allerdings auch mit einem wirtschaftlichen Risiken verbunden, da die Maßnahmen vorfinanziert werden müssen und sich erst im Laufe der Zeit über öffentliche Zuschüsse, Sponsoring und Eintrittsgelder rechnen. Mit der Durchführung wird in der Regel eine Firma wie die BIG beauftragt.

Soweit mir bekannt, endeten die meisten Landesgartenschauen mit einer schwarzen Null vor dem Komma, auch wenn die anfangs in den Raum gestellten Zahlen zuerst erschreckend erscheinen.

So kritisch ich mich in der Vergangenheit auch gegenüber den Bestrebungen der Plöner Gartenfreund und der DSD bezüglich der Gestaltung des Schloßparks (Sichtachsen im Apfelgarten und Neugestaltung des Schlossparkstadions) geäußert habe, der Besuch der Bundesgartenschau in Koblenz hat mir verdeutlicht, welchen Wert eine solche Veranstaltung für eine Stadt und sein Umland haben kann.

Vor diesem Hintergrund bin ich auf die Diskussion zu TOP Ö8 gespannt.

Seewiesen. Wie lange noch?

Am kommenden Mittwoch steht der Planungsverband Seewiesen wieder einmal auf der Tagesordnung des SteU.

Wie bereits berichtet, hat der Planungsverband wieder einmal getagt, ohne daß der Termin – anders als die Termine des Schulverbandes – im Jahressitzungskalender der Stadt aufgeführt worden war. Die Veröffentlichung des Termins erfolgte ausschließlich über die Zeitung. Es kann einen auch nachdenklich stimmen, daß die Mitglieder der Ratsversammlung nicht schriftlich zu den Sitzungen des Planungsverbandes eingeladen werden. All das ist geeignet, den Eindruck zu erwecken, daß hier die Öffentlichkeit so gut wie möglich herausgehalten werden soll.

Soweit ich informiert bin, ist seit der letzten Sitzung des Planungsverbandes Seewiesen auch öffentlich bekannt, daß zwischen dem Hamburger Investor Dr. Ralph (Ronda Real Estate) und der Barnstedt und Company GmbH aus Lütjenburg ein Geschäftsverhältnis besteht. Mir wurde mitgeteilt, daß Dr. Ralph im Planungsverband Seewiesen geäußert haben soll, daß er mit der Barnstedt und Company zusammenarbeiten würde. Das deutete sich bereits im Februar an. Zumindest ist seither klar, daß der Hamburger Investor unter eine Lütjenburger FAX-Nummer der Barnstedt und Company erreichbar ist. Das überrascht mich nicht, denn es gab zumindest seit Februar Indizien für diese Zusammenhänge. Ich würde es nie behaupten, aber unter diesen Umständen liegt nach wie vor der Schluß nahe, daß Dr. Ralph die Funktion eines Strohmannes ausübt. Ich frage mich, was die Mitglieder des Planungsverbandes Seewiesen dazu bewegt, eines der größten Neubauprojekte mit einem Mann voranzutreiben, der sich noch nicht mal einen eigenen FAX-Anschluß leistet.

Zielsetzung der politischen Gremien der Stadt ist, sich die Flächen im Bereich Seewiesen als „strategische Reserve“ zu sichern. Sofern bis Ende des Jahres kein Konzept für die Entwicklung des Gebietes vorliegt, droht Rathjensdorf aber damit, den Planungsverband aufzukündigen und die Umgemeindung der Seewiesen-Flächen rückgängig zu machen.

Ich meine, daß jemand, der dieser fast schon erpresserisch wirkenden Vorgehensweise nachgibt, sich auch gleich am Nasenring vom Rathjensdorfer Bürgermeister durch die Manege führen lassen kann.

Offenbar gibt es die Auffassung, man könne zwischen Investor einerseits und Planungsverband andererseits unterscheiden. Wie das praktisch funktionieren soll, erschließt sich mir nicht. Solang der Investor den Zugriff auf die Flächen hat, wird niemand eine Planung ohne seine Einbindung durchführen können. Vor allem nicht, wenn das Rathjensdorfer Ultimatum seine Verhandlungsposition derart stärkt wie im Moment.

Um es noch einmal zu wiederholen:
– Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist das Neubaugebiet an der Stelle für Plön schädlich.
– Das Neubaugebiet Seewiesen ist auch in der abgespeckten Form ein Beitrag zur Zersiedlung der Landschaft und daher abzulehnen.
– Für Rathjensdorf wäre es sinnvoller, das ihm zustehende Kontingent an Wohnraum in der Nähe des Dorfzentrums zu entwickeln.

Unter den gegebenen Umständen wäre es das Vernünftigste, den Planungsverband entweder ruhen zu lassen bis ein neuer Investor auftritt oder ihn in Anbetracht des Rathjensdorfer Ultimatums gleich aufzulösen.

Kernthemen im SteU

Im gestrigen SteU gab es zwei Kernthemen.

Zum einen ging es um die Errichtung eines DANA – Gebäudes für altengerechtes Wohnen in der Hamburger Straße, zum anderen haben wir uns eingehend mit den Wasserständen der Plöner Seen befasst.

Herr Naumann von der DANA und Herr Spieß als Architekt stellten die Pläne für einen Gebäudekomplex für altersgerechtes Wohnen vor, den sie in der Hamburger Straße neben der Kreisverwaltung planen.
Ich halte diese stadtnahe Lage und die beabsichtigte Nutzung an dieser Stelle für absolut angebracht. Das vorgestellte Gebäude ist an sich auch nicht hässlich und in seinen Funktionen voll durchdacht. Das ändert allerdings nichts an meiner Auffassung, daß es an dieser Stelle in der geplanten Form völlig überdimensioniert ist und sich nicht in das Stadtbild einfügen wird. Das ist besonders problematisch, weil es an einer Stelle stehen soll, die den Eingang in den Innenstadtbereich mit seinem historischen Stadtbild markiert.

Ein Blick auf die Seitenansicht mit der annähernd maßstäblichen Darstellung der bestehenden Gebäude und des geplanten Neubaues macht meine Auffassung vielleicht deutlicher.

Die Gebäude der Hamburger Straße im Profil

Die Gebäude der Hamburger Straße im Profil

Das Gebäude überragt die anderen Gebäude im Bereich der Hamburger Straße um ca. 30 %, die Fassader wirkt im Vergleich zu den übrigen Gebäuden riesig. Wie unser Ausschussvorsitzender Bern Möller (SPD) richtig anmerkte, wird das Gebäude aufgrund der Perspektive von der Straße her noch größer wirken, als es ist.

Der Entwurf der DANA ist ein Standardbau, quasi ein Haus von der Stange. Die Firma hat mehrere Lizenzen für diesen Gebäudetyp erworben, so dass es kostengünstig zu bauen und die Eigentums- oder Mietwohnungen preisgünstig anzubieten sind.
Ein Entwurf, der sich in das Straßenbild einpasst, also ein Individualentwurf, ist aufgrund der Grundstücksgröße durchaus möglich, allerdings aufwendiger zu planen und damit auch teuerer.

Nach meiner Meinung ist an dieser Stelle ein Gebäude gefragt, daß sich in der Höhe und Gestaltung an den anderen Gebäuden im Bereich der Einmündung der Hans Adolf Straße und der Kreisverwaltung orientiert.
Das heißt letztendlich:
– eine gegliederte Fassade, die sich in Form und Größe an die Fassaden der anderen Gebäude anlehnt,
– stehende Fensterformate und
– roter Backstein.
Die erforderliche Wohnfläche kann über die Vergrößerung des Gebäudes in den hinteren Grundstücksbereich gewonnen werden.

Ich halte es für richtig, daß wir – nachdem die Informationen vorlagen – den bestehenden Bebauungsplan nicht aufgehoben und keinen Aufstellungsbeschluss für die neue Planung gefasst haben. Die DANA bekommt so die Gelegenheit, auch eine Individualplanung für ihr Projekt vorzulegen. Und wir sollen uns an dieser Stelle nur ein Gebäude leisten, das auch in das Stadtbild passt. Ich hoffe, daß es hierüber in allen Fraktionen zu ausführlichen Beratungen  kommen wird.

In Anbetracht der späten Stunde werde ich zu den Wasserständen später berichten.

Berichte und Anfragen aus dem SteU vom Mittwoch

Zunächst ging es um Berichte aus der Verwaltung und Anfragen aus der Selbstverwaltung.

Das erste Thema war eine Beschwerde eines Anliegers aus dem Bereich B-Plan 6, Johannisstraße. Wie ich bereits am 18. April berichtet habe, war bei der Informationsveranstaltung kein Anlieger anwesend. In der Beschwerde wurde auch die Art der Bekanntgabe bemängelt. Der Termin wurde in der Zeitung bekannt gegeben. Dort wurde darauf verwiesen, daß weitere Informationen im Internet einsehbar sind. Ich halte diesen Weg für zeitgemäß, und wer Internet aus Prinzip ablehnt oder sich mit dem Thema aufgrund des Alters nicht mehr auseinandersetzen möchte, dem steht der Gang ins Rathaus offen. Ich stimme allerdings dem Ausschussvorsitzenden Herrn Möller (SPD) zu, daß für einen so überschaubaren Personenkreis auch die Verteilung von Informationen durch die Post vertretbar ist. Der Termin wird wiederholt. Die Anregung von Herrn Plischka (CDU), die Bekanntgabeverordnung zu überprüfen, wird aufgegriffen.

Auf Anregung von Herrn Kittler (FWG) wird die Zugänglichkeit zur Schwimmhalle für Rollatornutzer und Rollstuhlfahrer überprüft. Wenn möglich, soll hier eine Verbesserung herbeigeführt werden.

Ich wurde von meinen Nachbarn darauf wiederholt darauf hingewiesen, daß immer wieder KFZ entgegen der Fahrtrichtung in den Einbahnstraßenbererich des Knivsbergringes einfahren. Ich selber dieses Verhalten auch schon beobachten können. Darauf angesprochen entgegnete der Fahrer, er habe das Schild nicht gesehen. Zugegebenermaßen steht an der Ecke Osterterp/Knivsbergring nur ein kleines Schild. Die Einbahnstraßenregelung wurde seinerzeit eingeführt, nachdem in einer der engen und unübersichtlichen Kurven ein Kind von einem Auto erfasst und getötet wurde.
Daher bin ich der Auffassung daß hier eine Beschilderung mit zwei großen Schildern erforderlich ist, wie sie an der Einmündung der Appenrader Straße in den Osterterp vorhanden ist.
Ich habe dieses Thema nicht zum ersten mal vorgebracht, und der Ausschussvorsitzende äußerte, daß es gefühlt schon zwei Jahre alt wäre.

Auch der Bereich Behler Weg wurde angesprochen. Zulieferer zum Baumarkt fahren immer wieder – durch Navigationssysteme gelenkt – in den durch Baumaßnahmen gesperrten Behler Weg, wo sie dann beim Wenden den Hofbelag eines dort ansässigen Betriebes beschädigen oder rückwärts auf die Bundesstrasse setzen. In jedem Fall kommt es hier im günstigsten Fall zu einer Lärmbelästigung, z.T. entstehen Gefahrensituationen. Hier ist als Sofortmaßnahme andie Aufstellung von zusätzlichen Schildern angedacht, langfristig hilft vermutlich nur, die Hersteller von Navigationsgeräten darauf hinzuweisen, beim nächsten Softwareupdate die tatsächliche Wegeführung mit zu berücksichtigen. Die Verwaltung nahm diesen Vorschlag von mir entgegen und wird die Realisierbarkeit prüfen.

Frohe Ostern

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest.

In den letzten Tagen war viel über die Regelungen zur Feiertagsruhe zu lesen. Ich bin nun nicht als Mann der Kirche bekannt, aber die Aktionen der Piraten – so pfiffig sie auch sein mögen – sind für mich ebenso falsch wie Ladenöffnungszeiten am Ostersonntag.

Mittlerweile hat der Wahlkampf begonnen. Die beiden letzten Samstage waren wir mit Infoständen vor Nah- und Frisch im bereich Ölmühle sowie auf dem Marktplatz vertreten. Dabei wurden wir zeitweise auch durch unsere Landtagskandidatin Regina Poersch unterstützt. Dabei wurde ich von Passantinnen auf zwei kommunalpolitische Themen angesprochen, nämlich Lärmschutz an der B76 und Beleuchtung in der Ulmenstraße.

Zum Thema Lärmschutz bekam ich zu hören: „Die Stadt will das nicht“. Das ist so nicht richtig. Die Stadt will eine städtebaulich verträgliche Lösung. Derzeit zerschneidet die B 76 die Stadt, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Um diese Wirkung nicht noch optisch zu verstärken, hat sich die Stadt dafür eingesetzt, dass nach Möglichkeit nur auf jeweils seiner Seite der B 76 Schallschutzwände aufgestellt werden. Diese Vorstellung wurde dem Landesamt für Straßenbau, das für die Errichtung der Schallschutzwände zuständig ist, vorgetragen. Nun ist das Landesamt für Straßenbau in der Pflicht, das bereits eingeleitete Planfeststellungsverfahren zu Ende zu führen. Hier hilft übrigens auch der öffentlich zur Schau getragene Aktionismus der FWG nicht weiter, selbst wenn Herr Dr. Lorenzen verkündet, der habe einem Anwohner beim Abfassen einer Petition geholfen.

Ich persönlich hätte mich gefreut, wenn es dem Bürgermeister gelungen wäre, bei den Gesprächen mit dem Landesamt zu erwirken, daß der Ausbau der Strasse entsprechend der Vorgaben für eine innerörtliche Durchfahrt angepasst worden wäre (verengte Fahrbahnbreite, Begleitstreifen). So bleibt es beim Ausbaustandard für eine außerörtliche Umgehungsstraße.

Das Thema Straßenbeleuchtung ist ein Dauerbrenner. Im Rahmen des Schulhofausbaus der Regionalschule und der Verlegung der Bushaltestelle auf den Parkplatz an der Aula wurden die dafür erforderlichen Mittel aus dem Topf für Straßenbeleuchtung genommen. Sie sollen diesem Topf mit dem nächsten Nachtragshaushalt wieder zugeführt werden. Allerdings sind die Mittel so begrenzt, daß sie Jahr für Jahr entsprechend einer festgelegten Rangfolge für einzelne Straßen verwendet werden. Hier werde ich einmal nachfragen, wo der Bereich Ulmenstrasse auf der Liste steht und wann eine Neubewertung der Rangfolge erfolgt. Im Bereich Ulmenstraße wohnen sehr vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich insbesondere bei Dunkelheit unsicher fühlen. Dies ist ein Faktor, der neben technischen Kriterien mit zu bewerten ist.

Mehrere Parteien haben mittlerweile ihre Plakate aufgehängt. Das ganze wirkt – bis auf das Kokettieren von Herrn Kubicki mit Resignation und Anarchismus (Wählt doch was ihr wollt) – ziemlich hausbacken. Ich persönlich kann mich für Plakatkunst begeistern und werde sicher noch die Ausstellung „Politische Plakate des 20. Jahrhunderts“ im Stadt und Schifffahrtsmuseum in Kiel ansehen. Hier ein Plakat aus den 30er Jahren, das ich im Museo Refugio de la Guerra Civil in Cartagena aufgenommen habe.
2012_04_09_plakat_c_kl
Wir werden erst nach Ostern plakatieren. Ich persönlich finde unsere Plakate auch nicht übermäßig gelungen, aber immerhin besser als „Mensch – Macher – Ministerpräsident“. Die Idee „Unser Lieblingsland“ erscheint mir allerdings recht gelungen.

Ich werde mich auch in den nächsten Tagen mit dem Bloggen zurückhalten, da da berufliche, private und ehrenamtliche Verpflichtungen vorgehen. Aber dankenswerterweise habe ich am Ostersonntag ein wenig Zeit gefunden, um über einige Themen der letzten Woche zu schreiben.

Das wars

für Klinkerteich und Stadtgrabenstraße. Gestern tagt der SteU. Ohne weitere Diskussion wurden die Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne zur Errichtung eines Einkaufszentrums mit Frischemarkt und Discounter aufgehoben.

Dies ist bezüglich der Bebauung am Klinkerteich eine gute Nachricht. Ich bin mehreren Gründen nach wie vor der Ansicht, daß die Errichtung eines Marktzentrums an dieser Stelle falsch gewesen wäre. Zum einen hätte ein Markt an dieser Stelle Kaufkraft aus der Innenstadt abgezogen, was der Entwicklung in der Innenstadt schwer geschadet hätte, zum anderen wäre ein innerstädtisches Biotop zerstört und durch eine Gebäude mit einer architektonisch unangemessene Hinterhoffassade zur Bundesstraße hin ersetzt worden. Ich rechne mir einen großen Anteil an der Verhinderung dieser Fehlplanung an, denn ich habe mich von Anfang an auch gegen erheblichen Widerstand im SteU immer wieder dagegen ausgesprochen.

Die Aufhebung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für die Stadtgrabenstraße ist anders zu bewerten. Ich habe, als Alternative zum Standort Klinkerteich, von Anfang an die Entwicklung eines Marktzentrums im Bereich an dieser Stelle unterstützt. Zu meinem Bedauern wurde auch dieses Projekt mit dem gestrigen Beschluß beendet.

Ein Marktzentrum mit unmittelbarer Anbindung an die Fußgängerzone hätte durchaus positive Impulse auf Handel und Gewerbe in der Innenstadt gehabt. Sky und ALDI hätten sich zeitgemäß entwickeln können und weitere Kunden nach Plön gezogen oder an Plön gebunden. Das wäre in einer Lage, wo über 30 Prozent der Kaufkraft aus Plön nach Raisdorf (Schwentinental), Kiel und Eutin abfließen und über 30 Prozent der Plöner angegeben haben, in den letzten drei Jahren weniger in Plön eingekauft zu haben, eine wichtige Entscheidung gewesen.
Von Anfang an wurden Scheinprobleme aufgeworfen, für die es bei näherer Betrachtung durchaus Lösungen gegeben hätte. Ich erinnere da an das Regenrückhaltebecken. Darüber hinaus wurden mangels sachlicher Argumente frühzeitig Ängste geschürt. Der historische Altstadtcharakter der Innenstadt mußte als Argument herhalten, obwohl wir es in der Stadtrabenstraße mit einer aufgerissenen Hinterhofsituation zu tun haben. Egal, man wollte noch nicht einmal die Architektenentwürfe abgewarten. Die FWG legte sich sehr frühzeitig fest, um kritischen Stimmen aus der Öffentlichkeit gegenüber Geschlossenheit zu demonstrieren. Wenn ich mich nicht verhört habe, wurde sogar behauptet, die Schwentine solle zugeschüttet werden. Das war aber sicher nicht so gemeint. Schade, hier wurde eine echte Chance für die Stadtentwicklung vergeben.

Nun bin ich gespannt, wie die Visionäre in der FWG den bestehenden SKY-Markt weiterentwickeln wollen. Trotz abweichender Empfehlung beabsichtige ich, an der von der FWG eingefädelten Veranstaltung mit der COOP teilzunehmen.

Den Gegenwert der angekündigten Häppchen werde ich spenden, vermutlich der Welthungerhilfe.

Auf dem Weg I

Dr Lorenzen (FWG) srickt häufig von seinen Visionen, wenn es um die Entwicklung des SKY-Marktes an seinem jetzigen Standort in Plön geht. In dem Zusammenhang sprach er auch oft davon, daß er sich nicht vorstellen könnte, daß im Bereich Stadtgrabenstrasse ein Markt entstehen könnte, der sich städtebaulich in den altstadtähnlichen Charakter unserer Innenstadt einfügt.
Ich habe in der Diskussion immer wieder auf den FAMILA-Markt in Lütjenburg hingewiesen, bei dem genau das fast beispielhaft gelungen ist. Heute war ich aus privaten Gründen in der Nähe von Lütjenburg und habe einen kleinen Abstecher und ein paar Fotos gemacht.

Das Gebäude fügt sich, hervorragend in die vorhandene, z.T. historische Bebauung ein.

Famila Markt von der Innenstadt aus gesehen

Famila Markt von der Innenstadt aus gesehen

Auch aus der anderen Straßenrichtung wirkt der riesige Frischemarkt nicht als Fremdkörper.

Blick in Richtung Innenstadt

Blick in Richtung Innenstadt

Die Rampe zum Parkdeck ist nur vom Parkplatz aus zu sehen. Sie ist bei weitem nicht so schlimm anzusehen wie manches Gebäude in Plön, das Dr. Lorenzen, der nach eigenem selbstironischen Bekunden an jeder stadtplanerischen Fehlentscheidung der letzten Jahrzehnte beteiligt war, mit zu verantworten hat.

Die Rampe zum Parkdeck ist nur vom Parkplatz aus zu sehen

Die Rampe zum Parkdeck ist nur vom Parkplatz aus zu sehen

Das Parkdeck selber bietet reichlich Parkraum. Die Autos selber und die Klimaanlagen sind durch die Schräg gestellten Ziegeldachflächen verdeckt.

Das Parkdeck bietet reichlich Stellfläche

Das Parkdeck bietet reichlich Stellfläche

Ich habe mich für den Stadort Stadtgrabenstraße eingesetzt, weil ich überzeugt war, daß ähnlich intelligente Lösungen wie in Lütjenburg auch in Plön möglich sind. Während der Vorstellung des Einzelhandelskonzeptes deutete sich bereits an, daß die Klinkerteichinvestoren wieder Morgenluft wittern. Der Artikel des Ostholsteiners berichtete am darauf folgenden Samstag mit eben diesem Tenor. Trotz alledem: der Klinkerteich ist tot. Das Einzelhandelskonzept stellt – fehlerhaft – fest, daß kein Bedarf besteht, und die Alternativenprüfung zeigt auf, daß es Alternativen gibt, auch wenn sie dem ein oder anderen nicht passen.

Und wenn man – vielleicht auf dem Weg zur Ostsee – durch Lütjenburg kommt, sollte man nicht nur wegen des FAMILA-Marktes im Posthofweg den Abstecher in die Nachbarstadt machen. Gleich neben Famila  kann man bestaunen, wie sich Wohngebäude – auch solche für altersgerechtes Wohnen (Seniorenresidenz) – in ein intaktes Stadt- und Straßenbild einfügen lassen.

Das Gebäude links ist eine Seniorenresidenz

Das Gebäude links ist eine Seniorenresidenz

Meine Rede seit Monaten: Roter Backsteinklinker, Lochfassade mit stehenden Fensterformaten (Fenster höher als breit), und eine gegliederte Fassadengestaltung mit Giebeln.

Roter Klinker, gegliederte Fasade, Giebel und stehende Fenster

Roter Klinker, gegliederte Fasade, Giebel und stehende Fenster

Daß die Höhe die umliegenden Gebäude nicht wesentlich überschritten werden darf, versteht sich von selber.

Kurzer Wochenrückblick

Am Montag habe ich – wie bereits in den vergangenen Jahren – an der Sportlerehrung der Stadt Plön im Mehrgenerationenhaus teilgenommen. Meiner Meinung nach ist die Sportförderung eine wichtige Angelegenheit. Außerdem habe ich mich sehr gefreut, daß Paula und Lena vom SRSV im Rudern als Landesmeisterin bzw. Vize-Landesmeisterinnen geehrt wurden, da ich selber auch ruder und der Sportart besonders verbunden bin. Ich bin aber immer wieder erstaunt, wie viele überwiegend jugendliche Sportler aus Plön Spitzenleistungen auf Landes- und Bundesebene sowie auf internationalen Wettkämpfen erbringen können, selbst wenn gelegentlich die ein oder andere „Orchideensportart“ dabei ist.
In seiner Ansprache machte der Bürgervorsteher deutlich, daß diese Leistungen nicht ohne die freiwillige Arbeit der vielen ehrenamtlichen Trainer, Übungsleiter und Vorstände möglich ist, denen er ausdrücklich für ihr Engagement dankte. Dem kann ich mich voll anschließen. Den Ehrenamtlern kann nicht genug gedankt werden für all die Stunden, die sie in ihr gesellschaftliches Engagement – und nicht nur im Sport – investieren. Der Bürgervorsteher betonte, daß die Stadt den Sport auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten fördern wird.
Diese Förderung ist aber nicht völlig unproblematisch, da es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handelt. Das ist im Hinblick auf Fehlbedarfszuweisungen, also Ausgleichszahlungen an die Stadt, nicht unproblematisch, da jeder Euro an freiwilligen Leistungen aus den Fehlbedarfszuweisungen heraus gekürzt wird. Im Endeffekt bedeutet das, dass dieser Euro im Haushalt der Stadt doppelt fehlt. Er wird ausgegeben, und die Einnahmen werden gekürzt.
In diesem Zusammenhang sind einfache Wahrheiten wie die der FWG: „man kann jeden Euro nur einmal ausgeben“ nur halb richtig. Die von der FWG in der Ratsversammlung geäußerte Absicht, die Vergabe von Zuschüssen neu regeln zu wollen und umzuschichten, werde ich jedenfalls sehr kritisch betrachten.

Am Dienstag war Vorstandssitzung des Ortsvereins. Wesentliche Themen war die Vorbereitung des Wahlkampfes und der Mitgliederversammlung am 24. März.

Donnerstag wurde dann das Einzelhandelskonzept vorgestellt. Inhaltlich lief das ganze wie erwartet. Ich will mich dazu an dieser Stelle nicht weiter zu den Inhalten äußern, das habe ich bereits in meinem letzten Beitrag getan. Mein Eindruck war, dass die Investoren vom Klinkerteich noch einmal Morgenluft wittern. Mich würde jetzt aber vor allem interessieren, wie es auf di Reihe gebracht werden soll, den jetzigen Standort des SKY-Marktes so weiterzuentwickeln, dass der Markt eine gesicherte Zukunft hat.

Als nächster Termin steht am Montag um 19:30 ein Gespräch mit den Vertretern des Amtes über die zukünftige Verwaltungsstruktur in unserer Region an. Ich bin mir nicht sicher, vermute aber, dass der Termin nicht öffentlich ist.

Vorstellung Einzelhandelskonzept

Morgen, Donnerstag den 8. März, soll das Einzelhandelskonzept um 19:00 Uhr in der Aula am Schiffstal vorgestellt werden.
Ich habe in den vergangenen Monaten immer wieder darüber berichtet, dass ich den Eindruck gewonnen habe, daß das Konzept ganz gezielt auf ein bestimmtes Ergebnis hin entwickelt wurde.

Es begann damit, dass die Alternativenprüfung zum Einzelhandelsstandort Klinker Teich eindeutig den Standort Stadtgrabenstraße als deutlich geeigneter bewertet hat. Mit bekanntwerden dieses Ergebnisses setzte eine massive Kritik ein, die dann zu einer Nachbesserung endete, in der der Stadtort Stadtgrabenstrasse ab- und der Klinker Teich aufgewertet wurde.

Bei der Erstellung des Einzelhandelskonzeptes wurden dann ganz gezielt nur Informationen an die CIMA – die Erstellerin des Konzeptes – gegeben, die gegen den Standort Stadtgrabenstraße gesprochen haben. Das Protokoll der Kreisbereisung der Landesplanung – das den o.g. Standort als gut geeignet bezeichnet, wurde der CIMA erst übermittelt, nachdem das Einzelhandelskonzept bereits fast fertig gestellt war und auch nur, weil ich im SteU darauf hingewirkt habe.

Das fast fertig gestellte Einzelhandelskonzept wurde der Landesplanung auch erst auf meinen Vorschlag hin zur Stellungnahme übermittelt. Üblich ist eigentlich, daß zuständige Fachbehörden im Rahmen der Konzepterstellung frühzeitig mit eingebunden werden. Die Stellungnahme der Landesplanung zum Konzept liest sich für jemanden, der behördeninternen Schriftverkehr zu lesen vermag, wie eine Klatsche. Aber die Posse um diese Stellungnahme ist eine Geschichte für sich.

Zu guter Letzt hat man sehr viel über SKY und ALDI gesprochen, aber nie mit den Firmenvertretern. Die Aussage: „Das brauchen wir nicht, wir wissen sowieso, was die sagen.“ ist ein wegen Ignoranz nicht weiter kommentierbarer Vorgang. Es bleibt wenigstens zu hoffen, daß der Bürgermeister, so wie im letzten SteU abgesprochen, die Vertretern von ALDI und SKY über das Einzelhandelskonzept informiert hat. Ich hielte es für schlechten Stil, wenn Sie davon am Samstag aus der Zeitung erfahren würden.

Richtig peinlich für die Stadt wäre es, wenn die Firmen auf Vertreter der Verwaltung oder der Selbstverwaltung zugehen müßten, um näheres zu erfahren oder wenn sie mal eben in einem Randgespräch erfahren würden, wie es so um ihre Investitionsabsichten steht.

Mich wundert nichts mehr, auch nicht, daß man dem Vernehmen nach
in Fachkreisen schon über das Gutachten der CIMA staunt.

Inhaltlich ist das Einzelhandelskonzept differenziert zu bewerten.
Es macht sehr deutlich, daß Plöns Einzelhandel bereits vorgeschädigt ist. Dafür spricht z.B. der Kaufkraftabfluss nach Eutin, Kiel und – allein 34 % – nach Schwentinental. Bezeichnend ist auch die Feststellung, daß ca. 30 % der Befragten äußerten, in den letzten drei Jahren weniger in Plön eingekauft zu haben.

Vor diesem Hintergrund wird die Aussage, daß Plön gut versorgt sei, auch durch ständige Wiederholungen nicht richtiger. Noch schwerer nachzuvollziehen ist die Bewertung, dass man – außer ein bisschen Innenstadtkosmetik – nichts weiter unternehmen müsse.
Sollte die Handelszentralität von 115 oder 130 als Argument für die gute Versorgungslage angeführt werden, muss man sich klar machen, daß diese Ziffern lediglich aussagen, dass es Kaufkrafzuflüsse aus dem Umland gibt. Die Werte sind für eine Kreisstadt wie Plön normal und guter Durchschnitt, aber eben kein Polster, um darauf auszuruhen.

Das Einzelhandelskonzept lässt die Versorgungsfunktion der Stadt für die Region im Wesentlichen außer Acht. Die Funktion des bestehenden SKY Marktes für eine funktionierende Innenstadt wird aus meiner Einschätzung völlig unterbewertet, das Entwicklungspotential des Marktes wird unrealistisch hoch eingeschätzt. (Hier schlägt die Stunde der Visionäre.)

Eine elementare Schwäche des Einzelhandelskonzeptes ist, daß den Firmen ALDI und SKY über die fragwürdige Festlegung des zentralen Innenstadtbereiches (Ein Argument: Hanglage) jede Entwicklungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone genommen wird. Möglicherweise stellt die Ausweisung des Stadtgrabens als Potentialfläche aber eine Öffnungsklausel dar.

Die Vorzüge des Einzelhandelskonzeptes sind relativ schnell aufgezählt.
Zum einen dürfte endgültig klar sein, daß dar Standort Klinker Teich zu Lasten der Innenstadt geht und damit bei vernünftiger Betrachtung nicht weiter zu verfolgen ist.
Zum anderen wird über die „Plöner Liste“ festgelegt, welcher Handel sich ausschließlich im zentralen Innenstadtbereich ansiedeln darf. Dies dient der wirtschaftlichen Stärkung der Innenstadt, und das ist im Interesse der Stadt.

Mal sehen, was morgen passiert.

Überlegungen zur kommenden Ratsversammlung am 29. Februar

Am kommenden Mittwoch ist Ratsversammlung. Mit dem Einzelhandelskonzept und der Änderung zum Umgemeindungsvertrag mit Rathjensdorf, der als Voraussetzung für die Fortführung der Planung des Neubaugebietes Seewiesen erforderlich ist, stehen zwei Themen auf der Tagesordnung, die ich für besonders wichtig halte und zu denen ich in der Vergangenheit sehr eindeutig Position bezogen habe.
Es steht einer Fraktion immer gut an, möglichst geschossen abzustimmen. Wir kommen, wenn auch nach sehr eingehenden Diskussionen, sehr häufig zu einvernehmlichen Standpunkten, so daß wir wohl – neben der FDP – die Fraktion sind, die alles in allem den geschlossensten Eindruck hinterläßt.
Es ist selbstverständlich auch möglich, gegen die Fraktion zu stimmen. In diesem Fall ist es natürlich sinnvoll, den Fraktionsvorsitzenden im Voraus auf das Abweichende Abstimmungsverhalten aufmerksam zu machen.
Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrfach gegen die Mehrheit in der Fraktion gestimmt und bin sehr angetan, dass bislang noch kein Druck auf mich ausgeübt wurde. In zwei Fällen sehe ich mich durchaus bestätigt. Mein Eintreten gegen das Einkaufszentrum Klinckerteich hat sich im Nachhinein, auch durch die Alternativenprüfung und das Einzelhandelsgutachten – was immer davon in anderer Beziehung zu halten ist – als richtig erwiesen. Und auch in meiner Ablehnung der Strukturänderung in der Verwaltung – hier insbesondere die Unterstellung des Bauamtes unter den Bereich Liegenschaften – sehe ich mich in vollem Umfang bestätigt.
Wie ich mich bezüglich Einzelhandelskonzept und Seewiesen verhalten werde, habe ich noch nicht abschließend entschieden. Ausweichtaktiken, etwa sich krankschreiben zu lassen, um nicht gegen die eigene Fraktion stimmen zu müssen, kommen für mich aber nicht in Frage, obwohl ich mir gerade „einen aufgesackt“ habe, mit dem ich für ein paar Tage am besten im Bett aufgehoben wäre. Vielmehr überlege ich, mich zu beiden Themen zu Wort zu melden.
Die Einwohner haben natürlich während der Einwohnerfragestunde die Möglichkeit, zu diesen Themen Fragen an den Bürgermeister, den Bürgervorsteher oder Mitglieder der Ratsversammlung zu stellen.