B-Plan Nr. 6 / Johannisstraße.

Zusammen mit der Diskussion über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Appelwarder wurde von Frau Killig (FDP) der Vorschlag gemacht, auch für den Bereich Johannesstraße einen B-Plan aufzustellen. Der seinerzeit beabsichtigte und mittlerweile erfolgte Abriss des Gebäudes Johannisstraße 6 machte deutlich, wie dringlich die Aufstellung eines B-Planes für diesen Bereich war, um den Altstadtcharakter des Straßenzuges zu erhalten.
Heute fand eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Bürger und Eigentümer des in der Überplanung befindlichen Gebietes statt. Anwesend waren neben dem Architekten, seinem Mitarbeiter und Herrn Becker von der Verwaltung:
3 Ratsmitglieder (SPD)
2 Ratsmitglieder (FDP)
2 Ratsmitglieder (FWG)
0 Anwohner.

Ich unterstütze die Aufstellung dieses B-Planes und erkenne ausdrücklich an, daß die Initiative dafür aus den Reihen der FDP kam.

Es wäre zu wünschen, wenn wir uns im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt entscheiden könnten, auch den Bereich Hamburger Straße zu überplanen, um hier gestalterische Fehlentwicklungen zu verhindern.

Herzlich gelacht.

Heute bekam ich Spam auf – ich vermute – Holländisch:

Heeft u dringend geld nodig? Heeft u Bad schuld of slecht krediet opnemen? Bent u Afgewezen door banken en andere financiële instelling? U voldoet niet aan de criteria toe te passen voor een lening? Heeft u behoefte aan leningen / financiering voor uw persoonlijke of zakelijke? Vrees niet.

We hebben een licentie geldschieter.

Damit dürften alle finanziellen Sorgen geregelt sein.

nur für immer

Das Theater Pilkentafel aus Flensburg spielt seit Freitag das Stück Wörterbuch. Es basiert auf der gleichnamigen Novelle von Jenny Erpenbeck und greift einen realen Fall aus der Zeit der argentinischen Militärdiktatur auf.

Bild mit freundlicher Genehmigung durch die Pilkentafel.

Gespielt wird im alten Flensburger Schwimmbad, das in seiner kalten Architektur wie kein anderer Ort zu dem Stück passt. Das Publikum sitzt im Nichtschwimmerbereich auf ehemals 3,70 Meter unter Schwimmbadnull auf Hockern ohne Lehne. Das erweist sich als überaus praktisch, denn die Schauspielerinnen und Schauspieler spielen überwiegend auf oder am Beckenrand um das Publikum herum.

Das sehr junge Ensemble zeigt eine beeindruckende Leistung und erzeugt mit Sprach- und Geräuscheffekten eine verwirrende Atmosphäre, die absolut perfekt zum Aufbau des Stückes paßt.

Worte, Satzfetzen, Sätze und Texte wirken am Anfang unzusammenhängend und fügen sich für den Besucher erst nach und nach zu einem immer bedrückenderen Gesamtbild zusammen.

Keine leichte Kost, aber absolut sehenswert und die Anreise aus Plön wert, außer, man lehnt modernes Theater grundsätzlich ab. Wer das  Stück besucht, wird auch meine Überschrift verstehen.

(Bild von Ina Steinhusen mit freundlicher Genehmigung durch die Pilkentafel)

True Lies

Normalerweise greifen wir Deutschen daneben, wenn wir tendig klingende englische Begriffe nutzen oder übersetzen.

In unserer Schiffsbücherkiste befand sich früher eine sehr alte Ausgabe eines deutsch-englischen Wörterbuchs für den militärischen Gebrauch, der Military Eitzen. Dort wurde der „Hamburger“ als „Klappstulle, belegt mit einer Frikadelle“ übersetzt.

Vor Jahren waren Rücksäcke modern, die nur über eine Schulter getragen wurden, so genannte „Body Bags“.
Die Bedeutung im Englischen: Leichensäcke.

Gemeinsames, öffentliches Sportgucken wird in Deutschland auch als „Public Viewing“ bezeichne.
Die Bedeutung im Englischen: Öffentliche Leichenschau.

In der Berichterstattung der Tagesschau über die heutige Koranverteilung waren Salafisten in T-Shirts mit dem Aufdruck „Lies!“ zu sehen.
Die Bedeutung im Englischen: Lügen!

Damit können sich die Jungs – Frauen waren natürlich nicht dabei – in der englischsprachigen Welt spielend zum Gespött machen.

Koranverteilung

Die Verteilung von Koranexemplaren durch Salafisten ist ein aktuell diskutiertes Thema, das die Gesellschaft polarisiert. Auf der Titelseite der KN von heute wurde berichtet, daß der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich gegen ein Verbot der für heute geplanten Koranverteilung ausgesprochen hätte.

Natürlich ist die Verteilung heiliger Schriften durch die im Grundgesetz geschützte Religionsfreiheit zulässig. Natürlich ist es auch völlig legitim, der Opfer der Bombenangriffe im 2. Weltkrieg zu gedenken. Kritisch hinterfragt werden muss die Absicht, mit der dies geschieht.
Wenn das Gedenken an die Opfer des Bombenkrieges pervertiert wird, um rechte Propaganda zu transportieren, ist das mehr als zynisch.
Wird eine heilige Schrift – unter der Inanspruchnahme von verbrieften Grundrechten – von Leuten verteilt, die ihre Religion über eben diese Grundrechte stellen, ist das perfide.

Leider sind religiös motivierte Drohungen – wie zum Beispiel gegen Sevim Dagdelen, die integrationspolitische Sprecherin „der Linken“ – keine Einzelfälle.
Aktuell wurden Journalisten, die kritisch über die Koranverteilung berichtet haben, bereits bedroht.
Beschönigend so genannte „Ehrenmorde“ sind ein Thema, das deutsche Gerichte beschäftigt.
Die Fatwa, mit der Salman Rushdie für sein Buch „Satanische Verse“ zum Tode verurteilt wurde, ist den älteren unter uns sicher noch in Erinnerung.

Es gibt also viele Anhaltspunkte, die belegen, dass bei weitem nicht jede Auslegung des Koran mit dem Grundgesetz zu vereinbaren ist. Vor diesem Hintergrund, und vor dem Hintergrund, dass nahezu jeder islamische Terrorist in Verbindung zu salafistischen Kreisen stand, ist die Beobachtung durch den Verfassungsschutz nur konsequent.

Leider besteht die Gefahr, daß sich wieder einmal die Falschen öffentlich zu Wort melden und die Auseinandersetzung mit dem Thema Islam ins emotionelle abgleitet. Da ist dann weder eine falsch verstandene Toleranz des Schleswiger Bischofs noch stumpfe rassistische oder nationalistische Empörung hilfreich. Ein konsequentes Eintreten für die Menschenrechte und eine freiheitliche Grundordnung ist nicht rassistisch, ausländer- oder islamfeindlich.

Eine akute Gefährdung sehe ich durch die Verteilaktion für unsere Soldaten in Afghanistan gegeben. Landet ein Koran unbedacht auf dem Gehsteig, tritt jemand unbedacht darauf, was in bestimmten Kreisen schon mal als grobe Beleidigung ausgelegt wird, wird es in den nächsten Papierkorb geworfen oder demonstrativ entweiht, ist doch schon vorprogrammiert, dass Scharfmacher am Hinduhusch zu Demonstrationen vor den Lagern deutscher Soldaten aufrufen, mit allen Folgen, die wir aus der Vergangenheit bereits kennen.

So betrachtet handelt es sich bei der flächendeckenden Verschenkung von 25 Mio. Exemplaren um ein Danaergeschenk.

Nicht für 50 Pfennig Draht,

ein Zitat aus dem Film „Das Boot“, an das ich mich am letzten Freitag erinnert habe, als mein Antrag auf Zuteilung von 3,5 GB zusätzlichem Speicherplatz für unser dienstliches EMailsystem abgelehnt wurde. Daher werde ich ab Montag in einen Zustand teilweiser Arbeitsunfähigkeit versetzt. Der Hinweis, dass das EMailsystem lediglich ein Transportmittel ist, hilft da auch nicht weiter und geht im Übrigen am der Wirklichkeit vorbei. 1 GB Serverspeicherplatz kostet ca. 1,– Euro.

Frohe Ostern

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest.

In den letzten Tagen war viel über die Regelungen zur Feiertagsruhe zu lesen. Ich bin nun nicht als Mann der Kirche bekannt, aber die Aktionen der Piraten – so pfiffig sie auch sein mögen – sind für mich ebenso falsch wie Ladenöffnungszeiten am Ostersonntag.

Mittlerweile hat der Wahlkampf begonnen. Die beiden letzten Samstage waren wir mit Infoständen vor Nah- und Frisch im bereich Ölmühle sowie auf dem Marktplatz vertreten. Dabei wurden wir zeitweise auch durch unsere Landtagskandidatin Regina Poersch unterstützt. Dabei wurde ich von Passantinnen auf zwei kommunalpolitische Themen angesprochen, nämlich Lärmschutz an der B76 und Beleuchtung in der Ulmenstraße.

Zum Thema Lärmschutz bekam ich zu hören: „Die Stadt will das nicht“. Das ist so nicht richtig. Die Stadt will eine städtebaulich verträgliche Lösung. Derzeit zerschneidet die B 76 die Stadt, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Um diese Wirkung nicht noch optisch zu verstärken, hat sich die Stadt dafür eingesetzt, dass nach Möglichkeit nur auf jeweils seiner Seite der B 76 Schallschutzwände aufgestellt werden. Diese Vorstellung wurde dem Landesamt für Straßenbau, das für die Errichtung der Schallschutzwände zuständig ist, vorgetragen. Nun ist das Landesamt für Straßenbau in der Pflicht, das bereits eingeleitete Planfeststellungsverfahren zu Ende zu führen. Hier hilft übrigens auch der öffentlich zur Schau getragene Aktionismus der FWG nicht weiter, selbst wenn Herr Dr. Lorenzen verkündet, der habe einem Anwohner beim Abfassen einer Petition geholfen.

Ich persönlich hätte mich gefreut, wenn es dem Bürgermeister gelungen wäre, bei den Gesprächen mit dem Landesamt zu erwirken, daß der Ausbau der Strasse entsprechend der Vorgaben für eine innerörtliche Durchfahrt angepasst worden wäre (verengte Fahrbahnbreite, Begleitstreifen). So bleibt es beim Ausbaustandard für eine außerörtliche Umgehungsstraße.

Das Thema Straßenbeleuchtung ist ein Dauerbrenner. Im Rahmen des Schulhofausbaus der Regionalschule und der Verlegung der Bushaltestelle auf den Parkplatz an der Aula wurden die dafür erforderlichen Mittel aus dem Topf für Straßenbeleuchtung genommen. Sie sollen diesem Topf mit dem nächsten Nachtragshaushalt wieder zugeführt werden. Allerdings sind die Mittel so begrenzt, daß sie Jahr für Jahr entsprechend einer festgelegten Rangfolge für einzelne Straßen verwendet werden. Hier werde ich einmal nachfragen, wo der Bereich Ulmenstrasse auf der Liste steht und wann eine Neubewertung der Rangfolge erfolgt. Im Bereich Ulmenstraße wohnen sehr vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich insbesondere bei Dunkelheit unsicher fühlen. Dies ist ein Faktor, der neben technischen Kriterien mit zu bewerten ist.

Mehrere Parteien haben mittlerweile ihre Plakate aufgehängt. Das ganze wirkt – bis auf das Kokettieren von Herrn Kubicki mit Resignation und Anarchismus (Wählt doch was ihr wollt) – ziemlich hausbacken. Ich persönlich kann mich für Plakatkunst begeistern und werde sicher noch die Ausstellung „Politische Plakate des 20. Jahrhunderts“ im Stadt und Schifffahrtsmuseum in Kiel ansehen. Hier ein Plakat aus den 30er Jahren, das ich im Museo Refugio de la Guerra Civil in Cartagena aufgenommen habe.
2012_04_09_plakat_c_kl
Wir werden erst nach Ostern plakatieren. Ich persönlich finde unsere Plakate auch nicht übermäßig gelungen, aber immerhin besser als „Mensch – Macher – Ministerpräsident“. Die Idee „Unser Lieblingsland“ erscheint mir allerdings recht gelungen.

Ich werde mich auch in den nächsten Tagen mit dem Bloggen zurückhalten, da da berufliche, private und ehrenamtliche Verpflichtungen vorgehen. Aber dankenswerterweise habe ich am Ostersonntag ein wenig Zeit gefunden, um über einige Themen der letzten Woche zu schreiben.

CDU bei Gegendemonstration auch vor Ort

Heute Morgen bekam ich eine Mail, in der darauf hingewiesen wurde, dass sich gestern auch Mitglieder des CDU Ortsvereins und der Ratsfraktion sowie ein Landtagsabgeordneter der CDU an der Demonstration gegen den NPD Aufmarsch teilgenommen haben. Ich begrüße das ausdrücklich, weil es zeigt, dass das Eintreten gegen rechts auch aus der bürgerlichen Mitte heraus getragen wird.

Daher komme ich der Bitte, über die Anwesenheit der Kolleginnen und Kollegen zu berichten, gerne nach.
Es tut mir leid, aber ich habe Euch in der Menschenmenge wirklich nicht gesehen.

Fotos zu der Gegendemonstration sind in der Berichterstattung der KN-Online zu sehen.

NPD Flop in Plön

Gestern Abend wurde unser Vorstandsvorsitzender vom Innenminister informiert, daß für heute einen Demonstration der NPD in Plön genehmigt wurde. Diese Information hatte sich im Laufe des Abends auch auf anderen Wegen und in der linken Szene offenbar wie ein Lauffeuer verbreitet. Daher zeichnete sich sehr schnell ab, daß es zu einer Gegendemonstration kommen wird.

Heute Mittag standen bereits starke Polizeikräfte in Plön und riegelten den Bahnhof ab. Erste Gegendemonstranten bereicherten das Stadtbild. Gegen 14:00 sammelten sich – nach meiner Schätzung – ca. 300 Gegendemonstranten auf dem Strohberg, der Reeperbahn, auf der Lübecker Straße vor der Eisenbahnunterführung und hinter der alten Post. Gegen 14:45 traf der Zug aus Lübeck ein. Die NPD – Demonstranten – gerade einmal 25 – wurden von der Polizei auf den Bahnhofsvorplatz geleitet, wo sie ihre Plakate mit den Parolen „Wir gedenken der Opfer“ und „Kein Friede mit den alliierten Verbrechern“ entrollten.

25 NPD Anhänger auf dem Bahnhofsvorplatz

25 NPD Anhänger auf dem Bahnhofsvorplatz

Bereits jetzt setzten wiederholt Sprechchöre und Trillerpfeifenkonzerte ein. Etwas später erschien ein roter VW Pritschenwagen auf der Bildfläche, der Lautsprecherwagen der NPD. Zu diesem Zeitpunkt war die Zahl der Gegendemonstranten auf ca. 400 angewachsen. Trotz des Lautsprecherwagens drang kein Wort durch das Pfeifkonzert der Gegendemonstration. Die Gegendemonstranten setzten sich nach meiner Beobachtung zu ca. 2/3 aus Mitgliedern des linken oder linksautonomen Spektrums zusammen, wovon ungefähr die Hälfte aus Plön oder der näheren Umgebung stammten, während die andere Hälfte wohl aus Kiel oder Lübeck angereist waren. Es waren viele Plöner anwesend, die meisten vermutlich aus wohlmeinendem Interesse, einige wohl aus purer Neugier. Ich habe mich gefreut, etliche Bekannte zu treffen. Als Parteien waren die Grünen und die Piraten mit erkennbaren Gruppen vor Ort. Auch Jusos und die Gewerkschaften zeigten Flagge. Vom SPD Ortsverein waren mehrere Mitglieder aus Vorstand und Fraktion am Ort des Geschehens, wir hatten aber keine Fahnen oder Transparente dabei. Von der CDU oder der FWG war niemand zu sehen.

Gegen 15:15 rollten die NPD-Demonstranten ihre Propaganda zusammen und bestiegen den Zug nach Kiel. Der Lautsprecherwagen der NPD wurde durch Polizei geschützt an der alten Post vorbei in Richtung Lübecker Straße geleitet, wo er offenbar noch von einem Ei getroffen wurde. Mit Erreichen der Lübecker Straße gab der Fahrer Gas und raste in halsbrecherischer Geschwindigkeit fluchtartig durch den verkehrsberuhigten Bereich. Der Spuk war vorbei.

Man kann jetzt unterschiedlicher Auffassung sein, ob der ganze Aufwand für den Polizeieinsatz tatsächlich gerechtfertigt war. Ich bin der Überzeugung, daß mit der Gegendemonstration ein ganz klares Zeichen gesetzt wurde, daß NPD Aufmärsche in Plön nicht gewünscht sind. Von daher werte ich es als überaus erfreulich, daß der offenbar geplante Marsch auf den Markt und die dortige Veranstaltung verhindert werden konnten. Wehret den Anfängen.
Durch den massiven Polizeieinsatz wurde auch jede Art von gewalttätiger Auseinandersetzung auf ein Minimum reduziert.

An dieser Stelle ein Danke an die Beamtinnen und Beamten.

Das wars

für Klinkerteich und Stadtgrabenstraße. Gestern tagt der SteU. Ohne weitere Diskussion wurden die Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne zur Errichtung eines Einkaufszentrums mit Frischemarkt und Discounter aufgehoben.

Dies ist bezüglich der Bebauung am Klinkerteich eine gute Nachricht. Ich bin mehreren Gründen nach wie vor der Ansicht, daß die Errichtung eines Marktzentrums an dieser Stelle falsch gewesen wäre. Zum einen hätte ein Markt an dieser Stelle Kaufkraft aus der Innenstadt abgezogen, was der Entwicklung in der Innenstadt schwer geschadet hätte, zum anderen wäre ein innerstädtisches Biotop zerstört und durch eine Gebäude mit einer architektonisch unangemessene Hinterhoffassade zur Bundesstraße hin ersetzt worden. Ich rechne mir einen großen Anteil an der Verhinderung dieser Fehlplanung an, denn ich habe mich von Anfang an auch gegen erheblichen Widerstand im SteU immer wieder dagegen ausgesprochen.

Die Aufhebung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für die Stadtgrabenstraße ist anders zu bewerten. Ich habe, als Alternative zum Standort Klinkerteich, von Anfang an die Entwicklung eines Marktzentrums im Bereich an dieser Stelle unterstützt. Zu meinem Bedauern wurde auch dieses Projekt mit dem gestrigen Beschluß beendet.

Ein Marktzentrum mit unmittelbarer Anbindung an die Fußgängerzone hätte durchaus positive Impulse auf Handel und Gewerbe in der Innenstadt gehabt. Sky und ALDI hätten sich zeitgemäß entwickeln können und weitere Kunden nach Plön gezogen oder an Plön gebunden. Das wäre in einer Lage, wo über 30 Prozent der Kaufkraft aus Plön nach Raisdorf (Schwentinental), Kiel und Eutin abfließen und über 30 Prozent der Plöner angegeben haben, in den letzten drei Jahren weniger in Plön eingekauft zu haben, eine wichtige Entscheidung gewesen.
Von Anfang an wurden Scheinprobleme aufgeworfen, für die es bei näherer Betrachtung durchaus Lösungen gegeben hätte. Ich erinnere da an das Regenrückhaltebecken. Darüber hinaus wurden mangels sachlicher Argumente frühzeitig Ängste geschürt. Der historische Altstadtcharakter der Innenstadt mußte als Argument herhalten, obwohl wir es in der Stadtrabenstraße mit einer aufgerissenen Hinterhofsituation zu tun haben. Egal, man wollte noch nicht einmal die Architektenentwürfe abgewarten. Die FWG legte sich sehr frühzeitig fest, um kritischen Stimmen aus der Öffentlichkeit gegenüber Geschlossenheit zu demonstrieren. Wenn ich mich nicht verhört habe, wurde sogar behauptet, die Schwentine solle zugeschüttet werden. Das war aber sicher nicht so gemeint. Schade, hier wurde eine echte Chance für die Stadtentwicklung vergeben.

Nun bin ich gespannt, wie die Visionäre in der FWG den bestehenden SKY-Markt weiterentwickeln wollen. Trotz abweichender Empfehlung beabsichtige ich, an der von der FWG eingefädelten Veranstaltung mit der COOP teilzunehmen.

Den Gegenwert der angekündigten Häppchen werde ich spenden, vermutlich der Welthungerhilfe.

Jahresmitgliederversammlung des OV Plön – Bösdorf

Nachmittags fand die Jahresmitgliederversammlung des SPD Ortsvereines Plön – Bösdorf statt. Den Bericht über die Veranstaltung wollte ich schon lange auf die Homepage des Ortsvereins gestellt haben, aber am Wochenende lag mein Rechner mit einer Viruserkrankung brach, und jetzt habe ich mich durch das dreimalige Eingeben eines falschen Passwortes herausgekegelt. Vermutlich werde ich bald auch im SPD Netz wieder „on“ sein, dann hole ich das nach.

Was ich im offiziellen Bericht nicht geschrieben habe ist, daß ich ziemlich angesäuert war. In dem Bericht zum Sachstand Seewiesen wollte ich erläutern, warum ich gegen den Fortbestand des Planungsverbandes Seewiesen im allgemeinen und die Zusammenarbeit mit dem jetzigen Investor im besonderen bin, wurde aber abgewürgt. Das war das erste Mal. Auch die Diskussion über den schon vor Jahren getroffenen Beschluss des Vorstandes, den Planungsverband aufzulösen und das Seewiesenprojekt zu beenden, war recht kurz. Immerhin, zwei Vorstandsmitglieder bestätigten, dass ein solcher Beschluss noch vom alten Vorstand gefasst wurde.

Da der Wunsch an uns herangetragen wurde, über Kommunalpolitik zu sprechen, und die Voraussetzungen dafür gut waren, weil keine zeitaufwendigen Wahlen anstanden, hätte die Gelegenheit bestanden, auch einmal im Dialog mit unseren Mitgliedern das Für und Wider dieses Projektes zu diskutieren. Diese Gelegenheit wurde leider verpasst, und ich wurde nach der Veranstaltung angesprochen: „Was war das denn?“

Frau beginnt ab 40

Ich hatte das große Vergnügen, am vergangenen Samstag mit Gästen die Premiere des Stückes “Frau beginnt mit 40” zu sehen. Die “Zeitgeister” haben wieder einmal eine unterhaltsame Komödie auf die Bühne gebracht. Nach “Alles Gute zum Geburtstag” haben sich einige Sorgen über das Niveau gemacht, aber das war unbegründet. Das jetzige Stück ist überaus unterhaltsam und spielt, wie so häufig, mit Rollenklischees im Verhältnis von Männern und Frauen. Wer am Wochenende noch nichts vor hat, sollte sich Zeit für eine der Vorstellungen nehmen. Wir, auch unsere Eutiner Gäste, fanden, daß es sich lohnt.

Keine Zwangsehe

In der Fraktionssitzung am letzten Montag hat der Bürgermeister über das Gespräch mit den Bürgermeistern der Amtsgemeinden und dem noch amtierenden Ministerpräsidenten berichtet. Er bat darum, die Inhalte nicht zu veröffentlichen, und daran werde ich mich halten.

Erstaunlich finde ich aber, was in der Vergangenheit trotz vereinbarter Vertraulichkeit schon am nächsten oder übernächsten Tag in der Zeitung stand. Hier wird sehr deutlich, daß die gezielte Verbreitung von Informationen sehr wohl als Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen genutzt wird.
Vor diesem Hintergrund habe ich immer mehr Verständnis für die Forderung der Piraten nach mehr Transparenz im politischen Handeln. Ich bin davon überzeugt, daß die Inhalte des Gespräches beim Ministerpräsident durchaus öffentlich gemacht werden könnten, ohne den Bestand des Landes, des Kreises, der Stadt oder des Amtes zu gefährden. Wert wären sie es.

Da ich Verschwiegenheit zugesagt habe, werde ich mich auch daran halten. Im Folgenden werden lediglich die Mosaiksteinchen, die bereits öffentlich bekannt sind, zu einem Bild zusammengesetzt und aus meiner Sicht bewertet.

Mit dem Ansinnen, die Stadt Plön einzuamten und die Führung des Amtes einem Amtsdirektor zu übertragen, hat die Führung des Amtes eine Lawine losgetreten.
Die Ratsversammlung machte schnell und einstimmig klar, daß die Stadt eine solche Lösung nicht akzeptieren würde. Im Gegenzug wurde angeboten, die Verhandlungen über eine Verwaltungsgemeinschaft aufzunehmen.

Die Bereitschaft hierzu war auf Seiten des Amtes nur schwach ausgeprägt, aber die Gemeinden Ascheberg und Bösdorf haben jeweils für sich unterschriftsreife Verträge mit der Stadt ausgehandelt und beim Innenministerium den Antrag gestellt, aus dem Amt austreten zu können (Ausamtung).

Hierdurch sah das Innenministerium die Existenzfähigkeit des Amtes gefährdet. Es hat sich daher eingeschaltet und zwei Lösungswege vorgeschlagen. Entweder die Anordnung einer Einamtung und die Führung der Verwaltung durch den Bürgermeister der Stadt Plön oder die freiwillige Einigung auf eine Verwaltungsgemeinschaft. Als Termin für eine freiwillige Einigung wurde der 31. Dezember 2011 gesetzt. Für den Fall, daß es zu keiner freiwilligen Lösung gekommen ist, sollte die Einamtung wie oben beschrieben durchgesetzt werden.
Die Anordnung einer Verwaltungsgemeinschaft war aufgrund der damaligen Rechtslage nicht möglich.

Diese Möglichkeit sollte mit der Änderung der kommunalverfassungsrechtlichen Vorschriften Anfang des Monats geschaffen werden. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wurden am Montag der vergangenen Woche  fruchtbare Gespräche unter der gekonnten Moderation der Landrätin geführt. Kurz darauf wurde bekannt, daß sich der Innenminister mit der Aufnahme der Möglichkeit zur Anordnung einer Verwaltungsgemeinschaft im Innen- und Rechtsausschuss nicht gegen seine Parteifreunde durchsetzen konnte. Unmittelbar danach wurden – wieder einmal in der Zeitung – schwierige Gespräche angekündigt. Darüber hinaus suchten die Bürgermeister der Amtsgemeinden und der Stadt das Gespräch mit dem Ministerpräsidenten mit dem Ziel, Zwangsmaßnehmen zu vermeiden.

Heute stand in der KN, daß es „Keine Zwangsehe zwischen Plön und Amt“ geben wird.

Voraussichtlich wird dem Innenminister bis zur Wahl kein Rechtsmittel zur Verfügung stehen, eine Verwaltungsgemeinschaft anzuordnen.
Dies Möglichkeit besteht – nach wie vor – nur für eine Einamtung, die aber nach meiner Einschätzung vor der Wahl und mit Rücksicht auf die Wählerstimmen im ländlichen Raum nicht mehr durchgesetzt wird.

Sowohl das Amt wie auch die Stadt haben genügend Einwohner, um jeder für sich seine eigenständige Verwaltung beizubehalten. Nach meiner Einschätzung würde das Amt auf jeden Fall klagen, wenn die Verwaltung nach einer Einamtung durch den Bürgermeister der Stadt Plön geführt werden soll.
Die Stadt Plön würde voraussichtlich klagen, wenn die Stadt eingeamtet und der Bosauer Bürgermeister die Verwaltung als Amtsdirektor führen würde.
In beiden Fällen wage ich keine Prognose über den Ausgang des Gerichtsverfahrens.
In jedem Fall liegen aber auch noch die Anträge der Gemeinden Ascheberg und Bösdorf zur Entscheidung im Innenministerium vor. Ascheberg hat bereits die Absicht angekündigt, den Entscheidungsprozess mit einer Untätigkeitsklage zu beschleunigen.

Sollte das Ministerium gegen eine Ausamtung entscheiden, hätten beide Gemeinden die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung zu klagen. Nach meiner Einschätzung würde das dann auch passieren. Wie bei den möglichen Klagen gegen eine Einamtung wage ich auch für die Klage auf Ausamtung keine Prognose über den Ausgang des Verfahrens.
Ein Sprichwort sagt, daß man auf hoher See und vor Gericht nur auf Gott vertrauen kann. Auf jeden Fall beneide ich den Innenminister im Moment nicht. Welche Entscheidung er auch trifft, es droht eine Klage.

Lediglich den Hinweis im Artikel der KN von Dienstag, daß Ascheberg und Bösdorf warten sollen, bis ein Vergleich der Verwaltungskosten von Stadt und Amt durch ein unabhängiges Gremium durchgeführt wurde, will ich kurz kommentieren:
Das ist völlig überflüssig. Für beide Gemeinden liegen ausgehandelte Verträge mit fest vereinbarten Kosten vor. Wäre der Antrag Aschebergs zügig bearbeitet und der Weg für eine Verwaltungsgemeinschaft zwischen Ascheberg und Plön frei gemacht worden, hätte die Gemeinde im vergangenen Jahr bereits 40.000 Euro sparen können.

Auf dem Weg II No Pasaran

Vor ein paar Tagen hatte ich einen Termin in Hamburg. Auf dem Rückweg habe ich einen Abstecher in die Lobuschstraße, wo die Ronda Real Estate, die Hamburger Firma mit FAX-Anschluß in Lütjenburg, die die Seewiesen entwickeln will, ihren Firmensitz hat. Einen Briefkasten habe ich nicht gesehen, so daß ich auch nie behaupten würde, es könne sich um eine Briefkastenfirma handeln, aber immerhin gab es einen Klingelknopf (Untere Zeile, Mitte)

Kein Briefkasten, aber eine Klingel Kein Briefkasten, aber ein Klingelknopf

Richtig gefreut habe ich mich, als ich den Punkrockschuppen auf der gegenüberliegenden Strassenseite gesehen hab. Dieser offenbar schwerstanarchistische Laden hört auf den schönen Namen “No Pasaran”,

2013_03_00_no_pasaran was soviel bedeutet wie: “Sie werden nicht durchkommen”, eine Parole aus dem Spanischen Bürgerkrieg, die durch der Kommunistin Dolores Ibarruri – genannt La Pasionaria – bekannt geworden ist.

Kurzer Wochenrückblick

Am Montag habe ich – wie bereits in den vergangenen Jahren – an der Sportlerehrung der Stadt Plön im Mehrgenerationenhaus teilgenommen. Meiner Meinung nach ist die Sportförderung eine wichtige Angelegenheit. Außerdem habe ich mich sehr gefreut, daß Paula und Lena vom SRSV im Rudern als Landesmeisterin bzw. Vize-Landesmeisterinnen geehrt wurden, da ich selber auch ruder und der Sportart besonders verbunden bin. Ich bin aber immer wieder erstaunt, wie viele überwiegend jugendliche Sportler aus Plön Spitzenleistungen auf Landes- und Bundesebene sowie auf internationalen Wettkämpfen erbringen können, selbst wenn gelegentlich die ein oder andere „Orchideensportart“ dabei ist.
In seiner Ansprache machte der Bürgervorsteher deutlich, daß diese Leistungen nicht ohne die freiwillige Arbeit der vielen ehrenamtlichen Trainer, Übungsleiter und Vorstände möglich ist, denen er ausdrücklich für ihr Engagement dankte. Dem kann ich mich voll anschließen. Den Ehrenamtlern kann nicht genug gedankt werden für all die Stunden, die sie in ihr gesellschaftliches Engagement – und nicht nur im Sport – investieren. Der Bürgervorsteher betonte, daß die Stadt den Sport auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten fördern wird.
Diese Förderung ist aber nicht völlig unproblematisch, da es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handelt. Das ist im Hinblick auf Fehlbedarfszuweisungen, also Ausgleichszahlungen an die Stadt, nicht unproblematisch, da jeder Euro an freiwilligen Leistungen aus den Fehlbedarfszuweisungen heraus gekürzt wird. Im Endeffekt bedeutet das, dass dieser Euro im Haushalt der Stadt doppelt fehlt. Er wird ausgegeben, und die Einnahmen werden gekürzt.
In diesem Zusammenhang sind einfache Wahrheiten wie die der FWG: „man kann jeden Euro nur einmal ausgeben“ nur halb richtig. Die von der FWG in der Ratsversammlung geäußerte Absicht, die Vergabe von Zuschüssen neu regeln zu wollen und umzuschichten, werde ich jedenfalls sehr kritisch betrachten.

Am Dienstag war Vorstandssitzung des Ortsvereins. Wesentliche Themen war die Vorbereitung des Wahlkampfes und der Mitgliederversammlung am 24. März.

Donnerstag wurde dann das Einzelhandelskonzept vorgestellt. Inhaltlich lief das ganze wie erwartet. Ich will mich dazu an dieser Stelle nicht weiter zu den Inhalten äußern, das habe ich bereits in meinem letzten Beitrag getan. Mein Eindruck war, dass die Investoren vom Klinkerteich noch einmal Morgenluft wittern. Mich würde jetzt aber vor allem interessieren, wie es auf di Reihe gebracht werden soll, den jetzigen Standort des SKY-Marktes so weiterzuentwickeln, dass der Markt eine gesicherte Zukunft hat.

Als nächster Termin steht am Montag um 19:30 ein Gespräch mit den Vertretern des Amtes über die zukünftige Verwaltungsstruktur in unserer Region an. Ich bin mir nicht sicher, vermute aber, dass der Termin nicht öffentlich ist.