Montag, 17. Oktober

Nach dem Frühstück fuhr uns der Bus zum Flughafen von Iguacu. Das Einchecken verlief schnell und unproblematisch, nicht zuletzt dank der Hilfe unsere Fremdenführerin. Vom Flugzeug aus konnte man noch einmal die Wasserfälle sehen. Jenseits des Nationalparks erstrecken sich so weit das Auge reicht landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dann verschwand das Land unter einer dichten Wolkendecke. In Rio angekommen mußten wir feststellen, daß es regnet. Das entsprach nun überhaupt nicht der allgemeinen Erwartungshaltung. Unsere neue Fremdenführerin nahm uns in Empfang und quartierte uns ganz in der Nähe der Copacabana ein. Danach begann die Stadtrundfahrt. Der erste Halt war das Sambadrom. Hier gibt es ein kleines Museum, in dem verschiedene Sambakostüme ausgestellt sind, die man für 5,– Reals auch anprobieren kann.

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Als nächstes stand das Maracana Stadion auf dem Plan, das eigentlich Mario Filho Stadion heißt. Nach seinem Bau bot es 200 000 Besuchern Platz. Seit die UEFA Stehplätze verboten hat, ist das Platzangebot auf ca. 80 000 Besucher abgesunken.
Die nächste Station war die Kathedrale von Rio, ein recht mächtiges Vollbetongebäude, das von außen ein wenig an eine Maya-Pyramide erinnert.

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Danach setzte der Fahrer uns in der Innenstadt ab, wo wir das Cafe Colon besuchten, wo es erst einmal Kaffee und Kuchen gab.

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Anschließend ging es noch in die frisch renovierte Kirche des Benediktinerklosters de Sao Bento, Barock in hoher Vollendung.

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Zurück im Hotel gingen wir dann in ein Kilo-Restaurant essen. Man bekommt am Eingang einen Registrierzettel, nimmt einen Teller, füllt ihn am Buffet und läßt das ganze wiegen. Gezahlt wird ein Festpreis pro Gramm. 100 Gramm kosten in der Regel zwischen 3 und 5 Reals, was bei einem Wechselkurs um die 2.40 grob durchschnittlich bei 1,70 Euro liegt. Getränke werden in der Regel am Tisch bestellt. Auch sie werden auf der Registrierkarte erfaßt. Man kann auch mehrfach gehen, es wird immer wieder neu gewogen. Es gibt auch „all you can eat“ Angebote. Ihr Preis liegt um die 25,– Reals. Am Ende geht man zur Kasse und zahlt. Die Kassiererin überreicht einem neben dem Bon häufig noch einen kleinen Zettel, der am Ausgang abgegeben werden muß.

Dienstag, 18. Oktober

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Chinesischen Pavillon, der im Nationalpark am Berghang gelegen ist.

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Von hier hat man einen schönen Blick über die Stadt mit ihren Stränden und dem Zuckerhut. Anschließend ging es weiter in den Botanischen Garten, der bereits 1808 auf dem Gelände einer Schießpulverfabrik angelegt wurde. Die Fülle der Impressionen war so umfangreich, daß ich hier mit einer Ausnahme auf die Wiedergabe verzichte.

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Es kam die bislang unbeantwortete Frage auf, ob Vegetarier fleischfressende Pflanzen essen dürfen.
Anschließend fuhren wir an den Strand nach Barra, den Strand hinter Ipanema und Lebon. Hohe Häuser, Geschäftszentren und Malls, hier sind die USA noch Vorbild.

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Ein kühles Bad am fast menschenleeren Strand rundete das Besuchsprogramm dann ab.

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Mittwoch, 19. Oktober

Heute Morgen sind wir vom Hotel aus über die Brücke auf die andere Seite der Bucht nach Niteroi gefahren. Das erste Ziel war das Museum für zeitgenössische Kunst (Museu de Arte Contemporânea). Der Bau wurde 1996 von dem heute 103 Jahre alten Architekten Niemeier errichtet und ist die eigentliche Attraktion.

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Als ehemaliger Ubootfahrer habe ich mich natürlich für diese griechische Vase begeistern können.
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Der eigentliche Ausstellungssaal schwebt wie eine fliegende Untertasse über der Bucht von Rio und ermöglicht einen fantastischen Panoramablick. Vermutlich gibt es auf der Welt nur wenige  Architekten, die Beton so ästhetisch gestalten können.
Anschließend ging es – mit einem kurzen Stop am Fischmarkt – weiter auf die Festung Santa Barbara. Der Bau wurde im 16. Jahrhundert von den Franzosen begonnen und beherbergt heute eine brasilianische Garnison. Die Besichtigung ist nur in Begleitung durch einen Soldaten möglich. Von der Festung aus hat man einen schönen Ausblick auf den Zuckerhut.
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Zurück ging dann mit der Fähre, die in der Nähe des alten Gouverneurpalastes anlegt. Von hier aus führte und der Weg durch die Altstadt, oder das bisschen, was davon noch übrig ist. Im Anschluß ging es zurück ins Hotel.
Da der Tag noch jung und das Wetter nicht sonnig war, sind wir dann zu zweit mit der Metro bis zur Station Botafora und von dort aus mit der Buslinie 513 nach Urca. Für die Fahrt gibt es Kombitickets zu 4,– Reals. Von Urca aus führt die Seilbahn auf den Zuckerhut. Oben angekommen brach die Dämmerung ein und man einen fantastischen Ausblick auf die Stadt, in der gerade die Lichter angingen.

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Ein Kaffee zu einem hier oben nicht erwarteten, sehr moderaten Preis (4,50 Reals) bildete den krönenden Abschluß dieses Tages.

Donnerstag, 20. Oktober

Der Tag beginnt mit gutem Wetter. Unsere Fremdenführerin holt uns um 0900 am Hotel ab und bringt uns auf den Cocovardo, den Berg, auf dem die berühmte Jesus Statue steht. Der Weg führt zuerst durch den Regenwald, der ab 1808 anstatt der bis dahin betriebenen Kaffeplantage wieder angepflanzt wurde. 1808 war auch das Jahr, als der portugiesische Königshof in Folge der napoleonischen Expansion in Europa und der Eroberung Spaniens nach Rio verlegt wurde. 1908 wurde der Jesus anläßlich des 100 jährigen Jubiläums aufgestellt.

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Er wurde in vorgefertigten Betonteilen auf den Berg gebracht und dort zusammengesetzt. Die Figur ist die einzige mir bekannte Sehenswürdigkeit, die auch über Rolltreppen erreichbar ist.

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Außerdem gibt es wohl keinen besseren Ort auf der Welt, um Menschen mit ausgebreiteten Armen zu fotografieren.
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Und noch einmal

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Anschließend ging es mit dem Bus nach Urca. Am späten Vormittag war an der Seilbahn mehr los als am Abend vorher.  Interessant auch die beiden älteren Kabinen. Die im Vordergrund wird James Bond Fans sicher bekannt vorkommen.

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Der Blick vom Zuckerhut ist auch tagsüber sehr schön.

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Die Einheimischen nennen den Zuckerhut auch Zuckerbrot, da seine Form an ein senkrecht stehendes Baguette erinnert.

Den Nachmittag hatten wir frei. Nach dem Essen im benachbarten Kilo-Restaurant stand ein kurzer Abstecher an den Strand der Copacabana auf dem Programm. Wegen der kräftigen Dünung und den mit ihr verbundenen Strömungen war das Baden im Mittelabschnitt verboten. Im östlichen Bereich waren die Wellen deutlich niedriger und der Badespaß konnte seinen Lauf nehmen.
Am Abend haben wir dann einen Abstecher in die Stadt gemacht, um das Kneipen-  und Clubleben kennen zu lernen. Wir nahmen die Ubahn von Cantagalo nach Cinelandia, der Station am städtischen Theater, ganz in des im Internet recherchierten Zentrums des Nachtlebens. Bereits vor dem Theater wurden wir mit Live-Musik empfangen. Wie sich herausstellte, eine politischen Veranstaltung, auf der gefordert wurde, 10 % des BSP für die Bildung auszugeben.
Nach der Musik gab es noch eine sehr engagierte Rede, von der ich kein Wort verstanden habe.
Nach einigem Suchen und Fragen kamen wir dann auch am Ziel an. Der Schwerpunkt des Nachtlebens liegt hinter der Kathedrale unterhalb des zur Straßenbahnbrücke umfunktionierten Aquädukts. Zuerst landeten wir in einem ausschließlich von einheimischen besuchten Latin-Hip-Hop Konzert, wo wir nicht nur die einzigen Touristen, sondern auch die einzigen „Weißbrote“ waren. Wie auch immer, der Türsteher war kein Problem und es gab nicht einmal scheele Blicke von den Konzertbesuchern. Anschließend fanden wir noch eine RnB Kneipe, wo eine wirklich gute Band die guten alten Stücke coverte. Das Lokal schloß, und die Kneipe, die man uns noch empfohlen hatte, fanden wir nicht. Die Taxifahrt zum Hotel war in Ordnung, der Fahrer nahm keinen Umweg und lieferte uns für 33,– Reals sicher in der Nähe unseres Hotels ab.

Freitag, 21. Oktober

Dieser Tag stand zur freien Verfügung. Nach dem Ausschlafen und einem entspannten Frühstück ging es erst einmal an den Strand. Anschließend Haben wir die „Einladung“ zu „Stern“, einem der großen brasilianischen Juweliere angenommen. Das Auto holte uns vor dem Hotel Othon Palace ab und brachte uns zum Museum. Hier gab es erst einmal eine gut gemachte Führung, wo die Edelsteinvorkommen und deren Abbau kurz – vielleicht etwas zu kurz – dargestellt wurden. Anschließend konnte man die Spezialisten bei der weiteren Bearbeitung der Steine beobachten. Nach der Besichtigung begann der Kaffefahrtanteil der Veranstaltung. Eine Verkäuferin nahm uns in Empfang und führte uns in einen Verkaufsraum, wo mit Kaffee und Cola erst einmal eine angenehme Gesprächsatmosphäre hergestellt wurde. Anschließend wurden Edelsteine wie Smaragde, Saphire, Topas, Rubin und Aquamarin in den unterschiedlichsten Größen und Formen gezeigt. Im Gespräch wurde auch darauf hingewiesen, daß der Verkauf steuerfrei sei. Auf meine Gegenfrage, ob man nicht bei der Einfuhr nach Deutschland Steuern zahlen müßte, bekam ich zur Antwort, daß viele Kunden das wohl nicht tun würden.
Na ja, zum Abschluß gab es dann noch einen Gutschein für einen Caipirinia in der Kneipe nebenan, den wir nach einem Besuch des Strandes von Ipanema auch in Anspruch genommen haben.

Der Strand von Ipanema

In der anderen Richtung vom Strand liegt das Hotel Sheraton, im Bild unten rechts. Dahinter ist die an das Hotel angrenzende Favela zu erkennen.

Vorne rechts die Ecke des Sheraton, dahinter die Favelas

Auffällig war, daß hier fast alle Wohnhäuser mit Gittern und Überwachungstechnik fast wie Botschaften abgesichert waren.

Wohlstand hinter Gittern
Der Chauffeurservice brachte uns wohlbehalten zurück, und wir haben dann das letzte Geld im Kilo-Restaurant und im Supermarkt gelassen, wo wir uns dann noch eine Flasche Cachassa, die Grundsubstanz für den brasikianischen Caipi leisten konnten. Dann noch ein letztes Bad an der Copacabana. Die Sonne stand schon tief, und nachdem wir aus dem Wasser kamen, begannen die Händler bereits, ihre Sachen im Sand zu vergraben. Unter dem Strand verbergen sich offenbar auch ganze Brunnenanlagen, denn tagsüber werden hier auch mobile Pumpen betrieben, die das Wasser für provisorische Duschen fördern. Als wir zurück zum Hotel kamen, wartete dort bereits die Fremdenführerin, um uns – nach dem Umziehen – zum Flugplatz zu bringen. So ging eine hochinteressante und gleichzeitig erholsame Studienreise mit einem langen Flug und einer angenehmen Bahnfahrt zu Ende.

Ratsversammlung

Hiermit beende ich die Funkstille, nachdem ich aus dem Urlaub und von zwei Dienstreisen zurückgekehrt bin. Eigentlich wollte ich schon in den letzten Tagen von meiner Studienreise berichten. Leider konnte ich die Bilder noch nicht bearbeiten und daher warte ich mit den Beiträgen noch ein wenig.
Am gestrigen Donnerstag fand eine Ratsversammlung statt. Herr Horst Stüve wurde am 28. Oktober in während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der freiwilligen Feuerwehr zum Wehrführer gewählt. Seine Wahl wurde durch die Ratsversammlung bestätigt. Darüber hinaus wurde die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges für die Feuerwehr beschlossen.
Das alles beherrschende Thema war aber erneut die Vergabe der Wegenutzungsverträge. Bereits in der Einwohnerfragestunde wurde die Frage aufgeworfen, warum das Thema nicht öffentlich behandelt wurde, obwohl genau das in den Nachbargemeinden erfolgt ist. Die Antwort lief darauf hinaus, daß alles getan wird, um Verfahrensfehler zu vermeiden, damit das Verfahren nicht von vorne beginnen muß. Damit würde die Ratsversammlung auch dem Rat der Anwälte folgen. Der Antrag, den Tagesordnungspunkt öffentlich zu behandeln, wurde danach auch mit großer Mehrheit abgelehnt. Auch ich habe aus den dargestellten gegen die öffentliche Diskussion gestimmt, obwohl ich grundsätzlich für ein öffentliches Verfahren bin. Ich verstehe und unterstütze auch die Forderung der „Piraten“ nach Transparenz in öffentlichen Entscheidungsprozessen. (Wobei Transparenz an sich noch als Programm noch nicht überzeugend ist.)
Anschließend wurde noch die Frage gestellt, wie viel Geld bereits für die Beratung durch die Anwaltskanzlei ausgegeben wurde. Die Antwort hierauf war 90.000,– Euro.
Dieser Betrag erscheint im ersten Moment sehr hoch. Dabei muß man jedoch bedenken, daß die Stadt aus Kostengründen darauf verzichtet, einen eigenen Juristen zu beschäftigen und rechtliche Beratung daher extern eingeholt werden muß. Außerdem beinhaltet die Summe die gesamten Leistungen, die im Zusammenhang mit dem Verfahren in den letzten Jahren erbracht wurden. Das ist für mich grundsätzlich in Ordnung. Ich kann aber gut verstehe, wenn sich kritische Stimmen in der Öffentlichkeit erheben werden. Ärgerlich ist nur der Anteil der Kosten, die entstanden sind, nachdem der Erste Stadtrat, Herr Winter (CDU), in Vertretung des Bürgermeisters Widerspruch gegen die Entscheidung der Ratsversammlung vom 22. Juni erhoben hat. Da die im Vorraum der Aula wartenden Angestellten der EON bereits über das Ergebnis der Abstimmung informiert wurden, ist es sicher kein Bruch der Verschwiegenheit, hier mitzuteilen, daß die Ratsversammlung beschlossen hat, die Durchführung ihres Beschlusse auf dem Klageweg durchzusetzen.
Es bleibt zu hoffen, daß die Zeit bis zur Einreichung der Klage genutzt wird, noch zu einer gütlichen Regelung zu kommen. Allzu groß ist meine Erwartung allerdings nicht.

Regina Poersch gewählt

Auf der gestrigen Wahlkreiskonferenz in der Fegetasche wurde Regina Poersch (Ortsverein Eutin) bereits im ersten Wahlgang mit 22 Stimmen zur Kandidatin für unseren Wahlkreis (Landtagswahlkreis 17 Plön-Süd/Eutin gewählt. Stephanie Karp (OV Ascheberg) und Katy Hagelberg (OV Preetz) erhielten je 8 Stimmen, Marcus Landsetzer (OV Bosau) ging leer aus.

Einige Teilnehmer waren verwundert, daß Regina bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde, vor allem, da die Delegierten aus dem Kreis Plön in der Überzahl waren. Die große Zustimmung zeigt, daß ihr überzeugendes Auftreten für die Stimmabgabe entscheident war und lokalpatriotische Gesichtspunkte hinten an gestellt wurden.

Ratsversammlung hebt den Beschluß nicht auf

Im nichtöffentlichen Teil der Ratsversammlung stand heute der Antrag auf der Tagesordnung, die Entscheidung der Ratsversammlung vom 4. Juli 2011 aufzuheben. Mit dem betreffenden Beschluß war die Vergabe der Wegenutzungsrechte an die Stadtwerke GmbH entschieden worden. Die neuerliche Abstimmung wurde erforderlich, da der Erste Stadtrat Herr Winter (CDU) als Vertreter des Bürgermeisters Widerspruch gegen diesen Ratsbeschluß eingelegt hatte.

In der heutigen Ratsversammlung wurde die Entscheidung für die Stadtwerke GmbH nicht aufgehoben.

In der vorhergehenden Sitzung des Hauptausschusses und auch in der Ratsversammlung gab der Bürgermeister bekannt, daß er als Gesellschafter der Stadtwerke GmbH zurücktritt. (Ich hatte ursprünglich fälschliererweise berichtet, daß er als Geschäftsführer der AÖR zurückgetreten sei und danke zweien meiner Leser für den Hinweis.)

Die Schwimmhalle hat geöffnet

Dieses Wochenende bot den Plönerinnen und Plönern sowie den AnwohnerInnen aus dem Umland so einiges. Am Freitag spielte Blues im Restaurant alte Schwimmhalle und Klassik im Prinzenhaus. Ich war beim Blues. Sehr nett, aber nicht allzuviele Besucher.

Mit Ralf Giordano veranstalte das Kino eine Lesung mit einem der ganz großen Interlektuellen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Veranstaltung war mit ca. 30 Gästen eher mau besucht. Als Konkurenzveranstaltung lief  Theater Zeitgeist mit Michael Ehnert. Leider konnte ich an keiner der beiden Veranstaltungen teilnehmen, da ich zu einem runden Geburtstag eingeladen war.

Am Nachmittag des Samstages wurde unsere Schwimmhalle wieder eröffnet. Wir erinnern uns. Aufgrund baulicher Mängel mußte die Schwimmhalle geschlossen werden. Die DLRG veranstaltete seinerzeit eine Unterschriftensammlung und konnte innerhalb weniger Tage 7000 Unterschriften ztusammenbringen. Dies war der ausschlaggebende Punkt in Verbindung mit einem Spiel hinter den Kulissen. Denn damals ging es um die Verteilung der Mittel aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung. Bei der Verteilung der Gelder durch den Kreis Plön wäre unsere Schwimmhalle leer ausgegangen. Da die Tendenz der Verteilung der Gelder an kleinere Projekte in den meisten Kreisen erkennbar war, behielt der damalige Innenminister Lothar Hay (SPD) Mittel zurück, die regional bedeutsamen Projekten, so genannten Leuchtturmprojekten, zugute kommen sollten. Die Unterschrift unter den Förderungsbescheid für die Plöner Schwimmhalle war seine letzte Amtshandlung, bevor er nach dem inszenierten Koalitionsbruch durch Ministerpäsident Carstensen seine Amtsgeschäfte übergeben mußte.
Der jetzige Innenminister Schlie (CDU) kam aber nicht mit leeren Händen. Aus bislang nicht verbrauchten Mitteln erhält Plön einen weiteren Zuschuß von ca. 200.000,– Euro.

Mit besonderer Freude stellten Stefan Plischka (CDU) und ich fest, daß der Anbau mit dem Kleinkinderbereich sehr schön gelungen ist. Wir hatten uns parteiübergreifend gemeinsam für diesen Anbau stark gemacht und besonders gegenüber der FWG, aber auch in unseren eigenen Parteien für die Erweiterung geworben. Der Anbau war nur durch die Förderung der EU finanzierbar. Bei der Bearbeitung der entsprechenden Anträge hat sich die Vorgängerin im Amt der Wirtschaftsförderung, Frau Nietsch, seinerzeit große Verdienste erworben. Rückblickend kann man sagen, sie war ihr Geld wirklich wert.

Die FWG legt sich fest

In der vergangenen Woche war in der KN zu lesen, dass die FWG sich festgelegt hat, gegen den Standort Stadtgrabenstraße zu stimmen. Dabei hat man sich auf die Aussagen des Einzelhandelskonzept abgestützt, dessen Methodik fragwürdig und dessen Aussagen tendenziell sind, und zwar, ohne die Stellungnahme der Landesplanung zu ebendiesem Einzelhandelskonzept abzuwarten.

Diese Ablehnung basiert also weniger auf einer sorgfältigen Abwägung aller Fakten und Meinungen als auf anderen Gründen, über die man nur spekulieren kann. Populismus wäre da noch eine wohlmeinende Vermutung.

Zu guter letzt würde es mich nicht wundern, wenn in Kürze wieder jemand um die Ecke käme und den Standort Klinkerteich als Alternative ins Gespräch bringt.

Alcatraz in Plön

Im heutigen Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten kam es am Beginn zu einer lebhaften Diskussion des Sommerlagers, das die SOLA – eine der Evangelischen Allianz nahe stehende Gruppe – auf dem Gelände der Heilsarmee unter dem Motto „Alcatraz“ durchgeführt hat.

Nach Augenzeugen- und Presseberichten ergibt sich folgendes Bild:
Die Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren bekamen Nummern und Mützen mit Ihrer Blocknummer verpasst. Die Betreuerinnen und Betreuer trugen dunkle Uniformhemden, Schirmmützen und Schlagstöcke. Die Zelte waren eingezäunt, von einem Wachturm aus wurden per Megaphon Befehle erteilt. Das Erscheinungsbild des Lagers war geeignet, Assoziationen an ein KZ zu wecken.
Die Kinder wurden zu Fluchtversuchen ermutigt, die regelmäßig scheiterten mussten. Anschließend wurden sie für den Fluchtversuch bestraft, um ihnen dann zu vermittelt, dass sie in ihren Sünden gefangen sind, dass sie nicht entkommen können und nur Jesus Erlösung bringen kann.

Das Bild lässt ein Erziehungsmuster zu erkennen, die denen von so genannten Boot Camps oder den Erziehungsmethoden in vergleichbaren Einrichtungen für schwer kriminelle Jugendliche nicht unähnlich ist.
Der Diskussionsstream bei WIKO gibt ein z.T. abweichendes Bild wider.

Offenbar hat sich unser Bürgermeister bereits mit einem kritischen Brief an die Heilsarmee gewandt. Leider kam lediglich eine lapidare Antwort mit dem Hinweis auf die PR Abteilung zurück. Es war klar, dass die Stadt keine wirksamen Rechtsmittel hat, eine derart fragwürdige Erlebnispädagogik zu unterbinden. Der GA zeigte jedoch einvernehmlich den Willen, künftige Sommerlager genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ratzefummel

Es ist noch nicht lange her, daß ich von meiner Dienstreise zurück bin. Bereits auf dem Hinweg fiel mir am Flughafen eine Zeitung in die Hände, in der folgendes Foto einer Schaufensterauslage in Erfurt abgefildet war. Ich konnte mir nicht verkneifen, ein Foto vom Foto zum Papstbesuch zu machen:

2011_09_22_ratzefummel_02“  (Ausschnitt von Originalaufnahme in der Jungle World 36/37)

Leider kann ich jetzt nicht näher auf den gestrigen Artikel über das Statement der FWG zum Thema Einzelhandelskonzept eingehen, da heute der GA tagt und ich mich in Vorbereitung der Sitzung gleich noch mit meinen Genossen treffen will.

Auf den Spuren der Slaven

Am letzten Sonntag habe ich eine kleine Radtour gemacht. Mein erstes Ziel war die Veranstaltung der Kreisjägerschaft, wo ich mir das angekündigte Handelslager der Slaven ansehen wollte.

Hinweis auf die slavische Geschichte der Olsburg

Bereits auf dem Weg zur Ölmühle kam ich am Ende der Rosenstraße bzw. am Anfang des Strandweges an einem Hinweisschild vorbei, das mir bis dahin nicht bekannt war oder noch nie aufgefallen ist. Ungefähr an dieser Stelle befand sich früher die Brücke, die zur Insel Olsburg führte, auf der sich eine slavische Befestigungsanlage befand.

An der Ölmühle selber befand sich dann, einträchtig neben dem Zelt eines Wikingers, das Lager der Slaven.

Dieser Slave "führt etwas im Schilde"

Dieses Bild macht klar, woher die Redensart kommt, jemand würde „etwas im Schilde zu führen“.

Mein zweites Ziel war der Steinbergwald. Ich wurde vor einigen Tagen von einem Anwohner darauf aufmerksam gemacht, dass der Wald verkauft worden sei und nun mehrere Bäume gefällt werden sollen.

Linden im Steinbergwald

Insbesondere ging es um die Linden, die auf diesem Bild zu sehen sind. Es wäre in der Tat bedauerlich, wenn gerade diese Bäume sowie die Eiche am Eingang zum Steinbergweg abgeholzt würden. Der Bürgermeister, den ich zuvor bei der Kreisjägerschaft getroffen und auf das Thema angesprochen hatte, versicherte, daß die Genehmigungen für die Fällungen mit der gebotenen Zurückhaltung erteilt würden und das eine nochmalige Prüfung vorgesehen wäre.

Blablameter

Ich bin kürzlich auf das Blablameter aufmerksam gemacht worden. Gibt man einen Text ein, liefert das Blablameter einen Wert, den so genannten „Bullshit-Index“, der Anhalt für inhaltsloses Gelaber herangezogen werden kann. Die Zeit-Online hat über das Thema berichtet.

Seither teste ich gelegentlich meine eigenen Texte.
In der Regel komme ich auf einen Wert unter „0,3“.
In der beschreibenden Wertung bedeutet das: „Ihr Text zeigt erste Hinweise auf ‚Bullshit“-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.“

Die ganze Angelegenheit erscheint mir als gelungener Spaß, dessen Ergebnisse nicht auf die Goldwaage zu legen sind, aber vielleicht doch einen ganz guten Anhalt für eine erste Einschätzung zulassen.
Bei Eingabe weiterer Tests habe ich folgende Werte ermittelt, die schriftliche Bewertung wird in Klammern gesetzt angefügt:
Der Kategorische Imperativ ist zu kurz und entzieht sich vernünftigerweise einer Bewertung.

Die Internationale kommt auf einen Wert von „0,06“ („Ihr Text zeigt keine oder nur sehr geringe Hinweise auf ‚Bullshit‘-Deutsch.“)

Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte liegt bei  „0.31“, („Ihr Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen.“)
Ich teile diese Bewertung nicht.

Das Kapitel 11 des Einzelhandelskonzeptes der CIMA kommt auf den Bullshit-Index „0,76“ („Es stinkt gewaltig nach heißer Luft! Auch wenn Sie PR-Profi, Politiker, Unternehmensberater oder Universitätsprofessor sind – beim Eindruck schinden sollten Sie Ihre Aussage nicht vergessen.“)

Die oben zitierten schriftlichen Bewertungen des Blablameters selber kommenübrigens auf einen Wert von „0,24“ (“Ihr Text zeigt erste Hinweise auf ‚Bullshit‘-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.“)