Gerberhof

Wer aufmerksam durch die Stadt geht erkennt, dass der Gerberhof (das Gebäude, das zurückgesetzt an der Schwentinebrücke in der Innenstadt liegt), nicht mehr bewohnt wird. Ich wurde bereits darauf angesprochen, daher hier ein kurzer Sachstand.Im Hintergrund der Gerberhof

Im Hintergrund der Gerberhof

Der Gerberhof liegt in einem Bereich, für den ein Bebauungsplan existiert. Mit diesem Bebauungsplan ist auch die Gestaltung für viele Gebäude in der Umgebung festgesetzt. Da der Gerberhof unter Denkmalschutz steht bzw. stand, ging man bei der Erstellung des Planes vermutlich davon aus, dass sich an diesem Gebäude nichts ändern wird und hat auf nähere Festsetzungen verzichtet. Hier ist allein das Baufeld, also die Fläche, auf dem das Gebäude steht, beschrieben.

Nun ist es so, dass sich das Gebäude in einem so schlechten baulichen Zustand befindet, dass der Denkmalschutz einem Abriss zugestimmt hat. Damit einher ging die Empfehlung, ein Gebäude zu erstellen, dass die alte Kubatur, also die Größe und Form aufgreift. Der korrekte Weg dazu wäre, den Bebauungsplan zu ändern und auch für dieses Grundstück detaillierte Festsetzungen zu treffen.

Diese Lösung wurde von der Verwaltung der Stadt Plön, offenbar in Übereinstimmung mit dem Vorsitzenden des Bauausschusses, verworfen, da eine wirtschaftliche Nutzung unter den Rahmenbedingungen nicht möglich sei.

Die Aussage, dass dem Denkmalschutz egal sei, was dort entsteht, kann ich nicht glauben. Wenn der Denkmalschutz des Kreises sich mit Aussagen zurückhält, dann vermutlich, weil er mit dem Abriss des historischen Gebäudes seine Zuständigkeit verloren hat und nicht den Eindruck erwecken will, in die Planungshoheit der Stadt eingreifen zu wollen.

Für einen Bau, der über die Baugrenzen hinausgeht, gibt es jetzt drei Möglichkeiten.
1. Man ändert den Bebauungsplan, um die Gestaltung des dort möglicherweise geplanten Gebäudes verbindlich vorzugeben.
2. Man schließt mit einem möglichen zukünftigen Bauherrn einen städtebaulichen Vertrag.
3. Man erteilt das Einverständnis, dass von den Vorgaben des Bebauungsplanes abgewichen werden kann.
Die Lösungen eins oder zwei wären professionell, weil sie rechtssicher wären und verbindliche Vorgaben beinhalten würden, sie sind aber mit Arbeit verbunden.
Die Lösung 3 vermeidet Arbeit, hat aber den erheblichen Nachteil, dass sie auf Treu und Glauben beruht und die Gestaltungsmöglichkeiten der Stadt auf ein Minimum reduziert.

Es ist selbst für einen Blinden mit dem Krückstock klar, dass auf diesem Grundstück etwas passieren wird. Ich persönlich finde es schade, wenn Städte historische Bausubstanz verlieren, weil sie nach und nach der Verrottung preisgegeben wurde, so dass sie am Ende nicht mehr zu retten ist.
Nun ist die Situation aber so wie sie ist. Wer meinen Blog in der Vergangenheit aufmerksam gelesen hat, wird sich erinnern, dass ich mich für eine Verdichtung der Wohnbebauung im Stadtbereich für den richtigen Weg halte. Das gilt auch für diesen Standort. Da sich das Grundstück jedoch am Eingangsbereich zum historischen Markt an einen Stelle befindet, die nach meiner Einschätzung für das Stadtbild von hervorgehobener Bedeutung ist, wäre es aus meiner Sicht zum Wohle der Stadt, ein Vorgehen zu wählen, dass sich nicht an der Arbeitsbelastung der Verwaltung orientiert.

Admiral Brommy

Heute vor 165 Jahren wurde von der Paulskirche die Aufstellung einer Deutschen Marine und die Bereitstellung der dafür notwendigen Mittel beschlossen. Dieser Tag wird auch als Tag der Deutschen Marine begangen, ist aber so gut wie unbekannt und selbst im Bewusstsein der heutigen Marine nicht besonders tief verankert. Vor fünf Jahren hatte ich bereits über diesen Tag berichtet.

Einen großen Anteil am Aufbau der ersten Deutschen Marine hatte der Admiral Brommy, an den ich heute erinnern möchte. Er wurde 1804 geboren und verlor schon früh seine Eltern. 1818, also im Alter von 14 Jahren, trat er seine Ausbildung zum Seemann an. In der Folgezeit fuhr er auf verschiedenen Schiffen, auch wenn die Aufzeichnungen darüber lückenhaft sind. 1827 schloss sich Brommy dem Unabhängigkeitskrieg der Griechen an. 1831 verließ er die Griechische Marine, um wissenschaftliche Reisen durch England, Frankreich und Deutschland zu unternehmen. Bereits ein Jahr später trat er erneut in griechische Dienste. 1845 wurde sein Gesuch um Übernahme in die Preußische Marine abgelehnt. 1848 bot Brommy der Frankfurter Nationalversammlung seine Hilfe beim Aufbau einer Reichsflotte an. Im April 1849 reichte er seinen Abschied beim griechischen König ein und arbeitete vorerst in der technischen Marinekommission, deren Leitung er nach der Abberufung von Prinz Adalbert von Preußen übernahm. Zudem wurde er Oberbefehlshaber der Nordseeflotte. Mit einer in für heutige Verhältnisse unvorstellbar kurzen Zeit wurde eine Flotte aufgebaut, die sich am 4. Juni 1849 im Gefecht bei Helgoland der Dänischen Flotte stellte. Anschließend begann der Stern der ersten demokratisch legitimierten Deutschen Marine zu sinken. Am 31 März 1853 unterzeichnet Admiral Brommy den Befehl, mit dem alle Marinebehörden aufgelöst werden. Eine erneute Bewerbung bei der Preußischen Marine wurde abgelehnt, eine Stelle als technischer Referent in der österreichisch-ungarischen Marine mußte er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Admiral Brommy verstarb am 9. Januar 1860 in der Nähe von Bremen.

Im Zusammenhang mit dem Scheitern der Bürgerlichen Revolutionen in Deutschland und anderen Ländern Europas haben etliche der Revolutionäre, anders als Admiral Brommy, aus Enttäuschung über die Wiederherstellung der vorherigen Gesellschaftsordnung oder auch wegen drohender politischer Verfolgung, ihre Heimat verlassen und sind in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert.

Viele der ausgewanderten Europäer haben später im Amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft, überwiegend auf Seiten der Union. Sie sind in den Vereinigten Staaten als Forty-Eighters bekannt.

Picknick und Tourismusentwicklung

Heute fand das Picknick im Schloßpark statt. Bei bestem Wetter haben um die 200 Gäste hinter dem Prinzenhaus ihre Decken ausgebreitet oder an den Bänken Platz genommen. Wer sich nicht selbst etwas mitgebracht hat, konnte sich an einem der Stände verpflegen. Eine sehr entspannte und freundliche Atmosphäre war kennzeichnend für die ganze Veranstaltung.

Bei meinem Rundgang bemerkte ich dann eine Gruppe junger Leute, die mehrere Plakate hoch hielten. Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine Gruppe von Kieler Bachelor- und Masterstudierenden in Begleitung ihres Dozenten Wolfgang Günther vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa. Sie haben sich im Rahmen einer Übungsarbeit mit dem Tourismus in der Holsteinischen Schweiz befasst haben und waren gerade dabei, die Ergebnisse vor Frau Backmann von unserer Tourist Info zu präsentieren.

In der Kürze der verfügbaren Zeit haben sich die Kieler Studierenden offenbar sehr gut in das Thema einarbeiten können und sind zu – nach meiner Auffassung – sehr treffenden Ergebnissen gekommen. Da die Ergebnisse in er Öffentlichkeit präsentiert wurden und uns noch auf CD zugehen sollen, gehe ich davon aus, dass nichts dagegen spricht, wenn ich hier in Kürze die Aussagen zu den Empfehlungen der Kieler Studenten darstelle, so wie ich sie verstanden habe:

Themenbereich Eins / Inhaltliche Profilierung
– Thema Eiszeit (Themenroute / Findlinge / Infotafeln)
– Regionale Produkte (Genussreisen)
– Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal
– Wellness, hierbei nur mit Originalität und regionalem Bezug Chancen bei bestehender Wettbewerbsituation
– Ziel für Sportreisen
– Ziel für Tagesreisen.

Themenbereich Zwei, Beherbergungsangebote:
Vorhandene Angebote besser darstellen,
Neue Angebote schaffen, dazu Partner zusammenführen und ein „Schaufenster“ bieten.
Anregungen im Detail:
– Themenhotels
– Zertifizierte Nachhaltigkeit
– Regionaler Bezug
– Unterschiedliche Preissegmente
– Qualität

Themenbereich Drei / Schlechtwetterangebote
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Themenbereich Vier / Angebote für neue Familienmodelle und Reisegemeinschaften:
– Opa und Enkel
– Alleinerziehende
– Patchwork
– Homosexuelle Paare
– Befreundete Familien.

Themenbereich Fünf / Kooperation
Mögliche Partner für eine intensivierte Zusammenarbeit:
– Bad Segeberg
– Metropolregion Hamburg
– Lübeck / Kiel
– Holsteinische Schweiz Card
– Regionale Betriebe für Besucher öffnen
– Verkehrsträger (Bus / Bahn)

Themenbereich Sechs / Optimierung Internetpräsenz
Neue Filme, Themen oder Zielgruppenorientiert, auch in Englisch.
– GIS-Karte Holsteinische Schweiz (z.B Darstellung von interessanten Zielen und Planung von Wanderrouten über „App“ auf dem Smartphone )
– Audioguides fürs Handy
– Social Media ergänzen und YouTube aufräumen

Ich habe einige interessante Anregungen aus der Präsentation mitgenommen. In Anbetracht der durch die Ergebnisse des Mikrozensus hervorgerufenen unwägbaren Situation für die Einnahmen der Stadt Plön wird es aber bis auf weiteres kaum Spielraum für die Umsetzung von kostenintensiven Maßnahmen geben.

Yolo

Gestern fand der Abiturball des Friedrich Schiller Gymnasiums in Preetz statt. Was ich mehr als befremdlich fand war der Umstand, dass die Schülerinnen und Schüler für die Nutzung der Aula eine Miete zahlen mussten, weil sie ja bereits am Tag zuvor entlassen wurden und damit nicht mehr zur Schule gehörten.
Da wurden zwar am Tag zuvor bei der Zeugnisvergabe von stellvertretenden Landrat und der Preetzer Bürgervorsteherin staatstragende Reden gehalten, unter den gegebenen Umständen verpufften die Inhalte am Unverständnis der Schülerinnen, Schülern und Ihrer Eltern.
Der Elternvertreter brachte das auch zwischen den Zeilen seiner Ansprache zum Ausdruck. Ganz klare Worte fand er für die Äußerungen des Preetzer Bürgermeisters, der im Bezug auf die Begleiterscheinungen am Vatertag, zumindest der Zeitung zu Folge, von „wilden Horden“ gesprochen haben soll. Dr. Lohmann erwähnte, dass er selber am Vatertag unterwegs gewesen sei und u.a. auch den mit einem Notendurchschnitt von 1,0 mehrfach ausgezeichneten Schüler getroffen habe. Er mahnte Verständnis für die Jugendlichen und ihre Bedürfnisse an und forderte etwas mehr Vertrauen ein.

Aber auch in Plön ist nicht alles rund gelaufen. Es ist der Regionalschule und dem Gymnasium nicht gelungen, die Termine ihrer Entlassungsfeiern zu koordinieren und die Termine zu entflechten. Zwei befreundete Ehepaare hatten Kinder auf beiden Schulen, die beide in diesem Jahr ihren Abschluss erreicht haben. So feierte dann ein Elternteil mit dem einen Kind, das andere Elternteil mit dem anderen Kind.

Ach ja, Yolo, das Jugendwort 2012, die Abkürzung für: „You only live once“ war das Motto des Preetzer Abiturjahrganges.

Ruhe vor dem Sturm

Nach der Kommunalwahl hat sich die Anspannung erst einmal gelegt. Die Fraktionen haben ihre Vorsitzenden teilweise schon gewählt. Bei uns wurde der „Alte“ zum „Neuen“. Hinter den Kulissen laufen jetzt in und zwischen den Fraktionen die Gespräche, wie die einzelnen Posten verteilt werden sollen. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wer unser neuer Bürgervorsteher wird. Der Bürgervorsteher repräsentiert die Ratsversammlung, also die gewählten Ratsfrauen und -herren. Neben der Funktion als Ansprechpartner für die Bürger und als Leiter der Ratsversammlung muss er – gemeinsam oder in Abstimmung mit dem Bürgermeister – zahlreiche öffentliche Termine wahrnehmen. Kurzum, es ist keine Aufgabe, die man mal eben neben seinem Beruf hermacht. Die Komponente Zeit wird im Vergleich zur abgelaufenen Wahlperiode umso wichtiger, als Plön nach dem Mikrozensus schwierigen Zeiten entgegensieht.
Die CDU als stärkste Fraktion hat das Vorschlagsrecht. Der Vorgeschlagene muss – soweit ich das sehe – in der konstituierenden Sitzung der Ratsversammlung eine Mehrheit von mindestens 12 Stimmen auf sich vereinen. Wegen der Mehrheitsverhältnisse ( Sitze wie folgt: CDU 8 / SPD 7 / FWG 4 / Grüne 3 / FDP 1 ) ist die Wahl kein Selbstgänger. Die CDU muss eine Mehrheit für Ihren Vorschlag bei den anderen Parteien erzielen. Da der Bürgervorsteher nicht für die Arbeit in den Ausschüssen zur Verfügung steht, zieht die Wahl natürlich Auswirkungen auf die Besetzung der Ausschüsse nach sich. CDU und SPD stehen in den Ausschüssen jeweils drei Sitze zu, der FWG zwei und den Grünen einer. Zudem stellt sich die Frage, wer den Vorsitz in den Ausschüssen übernimmt, denn diese Funktion erlaubt es, die Arbeit des Ausschusses gezielt zu steuern. Außerdem müssen unter anderem Plätze im Aufsichtsrat der Stadtwerke, in der Schulverbandsversammlung und im Planungsverband Seewiesen besetzt werden. Die CDU hat das Erstzugriffsrecht auf einen Vorsitz im Ausschuss, die SPD ist danach an der Reihe und die FWG muss nehmen, was übrig bleibt. Die Grünen und die FDP, die mit einem Sitz ihren Fraktionsstatus verloren hat, gehen leer aus. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse wird es aber auch hier einen Abstimmungsprozess über das Gesamtpaket geben müssen. Dabei werden sicher nicht nur Personalfragen eine Rolle spielen, es kann davon ausgegangen werden, dass hier bereits auch Sachfragen in den Abstimmungsprozess einfließen werden.
Diese Abstimmungsprozesse wirken nach außen hin wenig transparent. Das Vorgehen birgt die Gefahr, dass hier der Anschein der Mauschelei entsteht. Gibt es eine Alternative? Sofern die konstituierende Sitzung der Ratsversammlung keine Mammutveranstaltung mit open End werden soll, was auch keine gute Lösung ist, sehe ich leider keine andere Möglichkeit.

Diesen Beitrag hatte ich bereits vorgestern geschrieben, bin aber wegen eines eingeschänkten Zugriffs auf das Internet nicht dazu gekommen, ihn zu veröffentlichen. Als ich heute zu Hause ankam, las ich in der KN unter kurz notiert:  “Dirk Krüger neuer Bürgervorsteher”. Das suggeriert, dass die Entscheidung bereits gefallen ist. Ob es so ist, werden wir am 19. Juni sehen. Oder wie der Grieche sagt: “Αὐτοῦ γὰρ καὶ Ῥόδος καὶ πήδημα
Im weiteren Verlauf wird klargestellt, dass es sich nur um die Nominierung handelt. Und hierzu sollen in der CDU Plön durchaus unterschiedliche Positionen bestehen.

Hackerangriff

Heute stiegen die Zugriffe auf meiner Homepage explosionsartig an. Durchschnittlich habe ich am Tag um die 120 Besucher, heute Mittag waren es bereits 1500. (die blaue Linie.130605_VisitorDie rote Linie zeigt an, wie viele unterschiedliche Seiten die Besucher sich ansehen. Ursache für den Anstieg ist aber offenbar nicht ein neu erwachtes Interesse an kommunalpolitischen Themen sondern ein bislang erfolgloser Hackerangriff.

8686

Die Ergebnisse des Mikrozensus liegen vor. Das Ergebnis ist ernüchternd. Statt 12834 sind wir offenbar nur 8686 Plönerinnen und Plöner.
Daß die Zahl von fast 13000 Einwohnern nicht stimmen kann, war jedem klar. Allerdings hätte ich damit gerechnet, dass die tatsächliche Zahl bei ca. 10000 liegt. Die Zahl 8686 ist für mich überraschend. Die Konsequenzen sind für mich im Moment nicht absehbar. Die Höhe der Schlüsselzuweisungen – also das Geld, das die Stadt pro Einwohner erhält – ist abhängig von der Höhe der Einwohnerzahl. Bei weniger als 10000 Einwohnern sinkt die Höhe des Betrages ab, soweit ich mich erinnere. Bei fast einem Drittel weniger Einwohnern einem abgesenktem Betrag bedeutet das über ein Drittel weniger an Zuweisungen, also erhebliche Einnahmeeinbußen. Die KN berichtete von Einnahmeverlusten in Höhe von 1,9 Millionen Euro pro Jahr.
Jetzt wird es aus meiner Sicht darauf ankommen, nicht in Panik zu geraten, sondern die tatsächlichen Konsequenzen genau zu ermitteln, um nicht auf Grundlage von Spekulationen, sondern auf Basis gesicherter ‚Fakten entscheiden zu können. Darüber hinaus halte ich an der Hoffnung fest, dass das Land die Stadt Plön nicht im Regen stehen lässt und Regelungen treffen wird, um zumindest eine Übergangsphase abzufedern. Unabhängig davon ist natürlich davon auszugehen, dass alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden müssen.

Jetzt steht natürlich zu befürchten, daß die Seewiesenbefürworter die Entwicklung des Baugebietes mit dem Argument des dringend benötigten Bevölkerungszuwachses fordern werden. Diese Argumentation wäre aber sehr kurzsichtig. In den ersten Jahren dürfte tatsächlich ein geringfügiger Bevölkerungszuwachs realisierbar sein, vorwiegend allerdings für Rathjensdorf, langfristig wird ein Überangebot geschaffen, das uns teuer zu stehen kommen kann. Um auf Basis von Fakten entscheiden zu können, wäre es erforderlich, die Ergebnisse der Wohnraumbedarfsprognose des Kreises abzuwarten und eine Folgekostenabschätzung zu beauftragen. Vermutlich wird – in Toschlußpanik und mit dem Kostenargument begründet – auf beides verzichtet, also unter bewußter Außerachtlassung der erforderlichen Sorgfaltspflicht.

Wahlergebnisse im Wahlbezirk 1 und in der Stadt

Heute habe ich mich mit 129 Stimmen gegenüber 101 Stimmen für den zweitplatzierten Kandidaten der CDU im Wahlbezirk 1 deutlich durchsetzten können. Die FWG erzielte 44 Stimmen, die Grünen 43 und die FDP belegte mit nur 24 Stimmen abgeschlagen den letzten Platz. Die Wahlbeteiligung in unserem Wahlbezirk lag mit fast 60 % deutlich über dem Durchschnitt in der Stadt, der mit etwas unter 50 % wohl immer noch höher als der Landesdurchschnitt war.
Ich danke allen meinen Wählerinnen und Wählern für Ihr Vertrauen.

Die Ergebnisse in der Stadt lassen sich aus dieser Grafik ablesen:
130526_Ergebnis
Obwohl wir in der SPD mit 7 direkt gewonnenen Wahlbezirken so gut abschnitten haben wie nie zuvor, konnte die CDU mit 1191 Stimmen (33,09 %) 12 Stimmen mehr erringen als wir mit 1179 Stimmen (32,76 %). Im Vergleich zur letzten Wahl hat die CDU noch einmal 130 Stimmen verloren, wir mussten 33 Wähler weniger verzeichnen. Dennoch kann die CDU als stärkste Fraktion mit 8 Sitzen in die Ratsversammlung einziehen, die SPD ist mit 7 Sitzen vertreten. Für die FWG wurden  555 Stimmen (15,42 %) abgegeben, sie konnte damit als drittstärkste Kraft 4 Mandate erringen. Die Grünen erreichen aus dem Stand – und ohne erkennbaren Wahlkampf – 457 Stimmen (12,7 %), woraus sich 3 Sitze in der neuen Ratsversammlung ergeben. Die FDP verliert ihren Fraktionsstatus. Mit 217 Stimmen (6.03 %) wird sie nur mit ihrer Spitzenkandidatin in der Ratsversammlung vertreten sein.

Häufig wird behauptet, dass das neue Rechenverfahren für die kleineren Parteien von Vorteil ist. Soweit wir nachgerechnet haben, wäre die Sitzverteilung auch nach dem alten Rechenverfahren nicht anders ausgegangen.

Berechnet man, wie viele Stimmen eine Partei benötigt hat, um mit einem Mandat in die Ratsversammlung einzuziehen, kommt man zu folgendem Ergebnissen:
Die FWG brauchte lediglich 138 Stimmen pro Mandat, die CDU 149 Stimmen und die Grünen 152 Stimmen. Die SPD musste 168 Stimmen für einen Kandidaten aufbringen. Für die FDP ist die Berechnung am einfachsten. 217 Stimmen, eine Kandidatin.

Nach dem Ende der Auszählungen traf sich unsere Fraktion in der Fegetasche, um den Ausgang der Wahl in aller Ausgiebigkeit zu beraten. Wir freuen uns über ein hervorragendes Ergebnis, auch wenn es nicht ausgereicht hat, stärkste Fraktion zu werden.

Zur Sache

130525_BildEigentlich wollte ich noch einen Beitrag zur Sache schreiben, aber die Zeit läßt das nicht mehr zu, da ich auch noch meine Wahlkampftour von Haustür zu Haustür fortsetzen will.
Morgen geht es zur Wahl. Ab 18::00 werden sich sicher viele Kandidaten im Rathaus einfinden, um aus erster Hand zu erfahren, wie die Wahl für sie selber und ihre Partei ausgegangen ist. IIch werde auch dort sein.

Zur Sache

Mein Thema heute: Soziales.

Das Mehrgenerationenhaus ist aus dem sozialen Netzwerk unserer Stadt nicht mehr wegzudenken. In meinem Bericht über den 15. Geburtstag dieser Einrichtung vom 5. Mai habe ich einige Informationen des Bürgermeisters zusammengefasst:
„22 Vereine und Verbände sind im „Alten E-Werk“ tätig. Allein die Arbeiterwohlfahrt hat in den vergangenen Jahren 1500 Veranstaltungen durchgeführt, 750 Mal wurde Seniorengymnastik durch das Rote Kreuz angeboten. Über die Familienbildungsstätte werden pro Jahr ca. 4000 Angebote an Interessenten vermittelt. Das „Alte E-Werk“ zählt wöchentlich 500 bis 600 Besucher. Der Betrieb einer Cafeteria rundet das Angebot ab. Die Stadt beteiligt sich mit 50.000,– Euro an den Kosten.“
Ich bin davon überzeugt, dass dies gut angelegtes Geld ist. Ich habe mich in der Vergangenheit für den Erhalt des vielfältigen Angebotes eingesetzt, ich werde es auch zukünftig tun.

Die Förderung des Sports liegt mir besonders am Herzen, insbesondere die Förderung der Kinder und Jugendlichen. Sie können nicht früh genug an eine sportliche Betätigung herangeführt werden. Die Vereine können die örtlichen Sportanlagen zu sehr günstigen Konditionen nutzen. Mir liegt daran, dass das in Plön so bleibt. Darüber hinaus wird die Jugendarbeit in den Vereinen weiterhin ohne Abstriche gefördert. Die durch CDU, FDP und FWG geplante Neuregelung hätte zwar einen erweiterten Empfängerkreis geschaffen, dafür wären die Zuschüsse in der Höhe erheblich gekürzt worden. Dies hätte für einige Vereine – insbesondere die mit einem hohen Anteil von Jugendlichen – erhebliche Konsequenzen zur Folge gehabt. Besonders unprofessionell war das Vorgehen der CDU, FWG und FDP. Niemand hatte im Vorfeld mit den Betroffenen gesprochen, sie haben aus der Zeitung von den Plänen erfahren. Anlass zum fremdschämen war auch, dass der Eindruck entstand, die FWG wolle durch die Ausweitung des Empfängerkreises kurz vor der Wahl noch einmal ihre Klientel bedienen.
Durch unseren entschiedenen Widerstand und die ablehnende Reaktion der Öffentlichkeit konnten diese Pläne verhindert werden. Ich selber bin dazu im Ausschuss ziemlich bissig geworden, unser Fraktionsvorsitzender hat dann angeboten, gemeinsam mit den anderen Fraktionen die neue Richtlinie auszuarbeiten. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Die Vereine können nach wie vor mit einer Zuwendung in der bisherigen Höhe rechnen, der Empfängerkreis wurde maßvoll auf andere eingetragene Vereine erweitert.

Zur Sache

Mein Thema heute: Die Innenstadt

Unsere Plöner Innenstadt ist ein Schmuckstück. Die Fußgängerzone, der Markt und der Schloßberg vermitteln den Eindruck einer Altstadt, obwohl die meisten Gebäude gar nicht so alt sind. Dazu kommt der kleinstädtische Charakter des gesamten Innenstadtbereiches, der von Unterstützern moderner Bauten gerne auch schon mal als kleingeistig bezeichnet wird. Ich teile diese Auffassung nicht und werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass es in Bereichen, die für das Stadtbild von entscheidender Bedeutung sind, keine Experimente in Glas, Stahl und Beton gibt und nur Gebäude entstehen, die sich in der Größe und der Gestaltung in das Gesamtbild einfügen. So bin ich fest davon überzeugt, dass es meiner Argumentation zu verdanken ist, dass in der Hamburger Straße noch keine Wohnanlage genehmigt wurde, die die übrigen Häuser um ein Drittel überragt und dabei noch auf der höchsten Stelle steht. Es steht aber zu erwarten, dass diese Pläne wieder hervorgeholt werden, wenn der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt nach der Wahl neu besetzt wird.

Das Kernproblem unserer Innenstadt ist aber die Abwanderung der Kaufkraft. Hierbei sind zwei Faktoren ausschlaggebend, der stetig zunehmende Internethandel und die bislang ungebremste Ausweitung des Angebots in Schwentinental. Beides geht zu Lasten der Innenstadt und der Fußgängerzone, in der sich bereits heute Probleme abzeichnen. . Deutlich sichtbare Anzeichen sind die Leerstände, die häufigen Betreiberwechsel und die Verlagerung des Angebotes in Richtung Bäcker und Telefonläden.
In dem von mir mit initiiertem Einzelhandelskonzept ist klar nachgewiesen, dass jede zusätzliche Konkurrenz außerhalb des Stadtzentrums für die Innenstadt schädlich ist. In Folge wurde auch auf die Entwicklung des Standortes Klinckerteich verzichtet.
Die Schwäche des Einzelhandelskonzeptes ist, dass der Standort Stadtgrabenstrasse auf Druck aus Kreisen der Selbstverwaltung aus dem „Zentralen Versorgungsbereich“ herausgenommen wurde, obwohl er im ersten Entwurf noch als bevorzugter Standort aufgezeigt wurde. Auf diesem Weg wurde verhindert, dass der Standort weiter betrachtet wurde. Nach meiner Auffassung gehört ein moderner Frischemarkt mit einem zeitgemäßen Angebot unmittelbar in den Bereich der Innenstadt, um Kunden auch für die übrigen Geschäfte anzuziehen. Diese wichtige Funktion wird heute noch von dem alten SKY-Markt erfüllt. Alle Überlegungen, etwa von Seiten der FWG und der FDP, diesen Standort zeitgemäß auszubauen, sind Tagträumereien, die an der normativen Kraft des Faktischen scheitern werden. Der jetzige Markt ist zu klein, er entspricht nicht den üblichen Qualitätsansprüchen von des Betreibers. Er ist in die Jahre gekommen, und man muss kein Wirtschaftsweiser sein, um zu erkennen, dass weitere Investitionen in den vorhandene Betrieb nicht rentabel sind. Die COOP als Betreiber des SKY-Marktes hat in der Vergangenheit angeboten, den vorhandenen Markt zu modernisieren und noch mindestens 10 Jahre weiter zu betreiben, wenn sie an einer anderen
Stelle einen großen Frischemarkt, ggf, in Verbindung mit einem Discounter errichten kann. Ich bin absolut überzeugt, dass die COOP diese Zusage einhalten wird, halte aber jeden anderen Standort für einen grossen Frischemarkt, der nicht innerhalb des zentralen Versorgungsbereiches liegt, für falsch, außer den unmittelbar daran angrenzenden Bereich Stadtgrabenstrasse. Die für die Innenstadt ebenfalls wichtigen Parkplätze können über eine Parkdecklösung erhalten werden, wie sie etwa beim Famila-Markt in Lütjenburg bereits existiert. Für mich ist der Stadtgraben kein Bestandteil der historischen Innenstadt, auch wenn die Parkplätze schön angelegt sind und die Struktur der mittelalterlichen Grundstücksaufteilung widerspiegeln

Ergänzend will ich mich weiter dafür einsetzen, das Erscheinungsbild der Innenstadt zu verbessern. Dabei geht es in erster Linie um die zukünftige  Gestaltung der Werbeanlagen, eine Initiative, die durch die Marius Böger Stiftung eingebracht wurde. Bisher gibt es nur für den Bereich der Langen Straße verbindliche Regelungen. Zukünftig wollen wir den Bereich ausdehnen. Er soll Teile der Hamburger und der Johannisstraße sowie den Markt, die Lübecker Straße und das Bahnhofsviertel mit einschließen. Kernpunkte sind der Verzicht auf Passantenstopper in der Fußgängerzone, um diese für Fußgänger besser nutzbar zu machen und der Verzicht auf großflächige, von innen beleuchteten werbeanlagen. Langfristig sollen durchgängig nur noch Einzelbuchstaben als Werbeanlagen zulässig sein. Auch die Nasenwerbung soll reglementiert und reduziert werden. Damit soll erreicht werden, dass die Werbung weniger aufdringlich, aber dennoch wahrnehmbar ist. Das Wettrüsten bei der Werbung hätte  damit ein Ende, die Attraktivität der Innenstadt wird langfristig gesteigert. Diesen Arbeitsprozess würde ich gerne weiter begleiten und seinen Abschluss erleben.

Zur Sache

Mein Thema heute: Seewiesen.
Über dieses Thema bin ich zur Politik gekommen.
Bereits vor etlichen Jahren scheiterte die Bebauung der Seewiesen vor Plön am Widerstand eines Teiles der Rathjensdorfer Bevölkerung. Vor ca. sieben Jahren lebten die Pläne erneut auf. Geplant war ein Baugebiet mit 240 Wohneinheiten, einem künstlichen See und einem Lärmschutzwall am schönsten Ortseingang von Plön. Als Investor trat Timm Barnstedt auf. Seine Planer waren allerdings nicht in der Lage, die erforderlichen Unterlagen einzureichen, so dass das Vorhaben zu guter Letzt eingestellt wurde. Vor ca. zwei Jahren trat ein neuer Investor mit einer deutlich abgespeckten Planung an. Die Zeitungen berichteten, dass es sich um einen hamburger Investor handeln würde. Eine kurze Internetsuche ergab aber, dass er sich die Fax-Nummer mit der Barnstedt & Company teilt, die Ihren Sitz in Lütjenburg hat. Dieser Umstand legt natürlich gleich die Vermutung nahe, dass er als Strohmann handelt. Zudem war er – wenn man Wikipedia glauben darf – Schatzmeister der Rechten Mitte Heimat Hamburg.
Die aktuellen Planungen sind nicht besser, sie sind nur weniger schlimm. Kein See, kein Lärmschutzwall und nur noch 100 Wohneinheiten mit einem Konzept, das nicht funktionieren kann.
Gegen das Neubaugebiet Trammer Seewiesen spricht, dass das Stadt- und Landschaftsbild durch das Neubaugebiet am Ortseingang völlig verschandelt wird. Zudem will niemand ausschließen, dass in Folge nicht zusätzlich noch ein Gewerbegebiet direkt an der Bundesstrasse entwickelt wird. Die schöne Landschaft ist aber eine der wesentlichen Grundlagen für den Tourismus in Plön.
Darüber hinaus stehen wir vor einer umgreifenden Veränderung der Altersstruktur. Alle Zahlen der Landesplanung legen nah, dass die Bevölkerungszahl spätestens in drei Jahren kontinuierlich absinken wird. Die Menschen werden älter, die Anzahl der Einpersonenhaushalte wird zunehmen, die Zahl der Familien mit Kindern wird sinken. Diese Grafik zeigt, das der Kreis Plön zu den Bereichen in Schleswig Holstein gehören wird  die prozentual stärksten vom Bevölkerungsrückgang betroffen sein werden.  Auch die absoluten Zahlen können nicht darüber hinweg täuschen.  Plön wird aufgrund seiner schönen Lage und seiner Nähe zu Kiel sicher nicht so stark betroffen sein wie der ländliche Raum; halt machen wird diese Entwicklung vor unserer Heimatstadt nicht.
Als zentraler Ort unterliegt Plön bei der Ausweisung von Neubaugebieten keinen Einschränkungen. Zudem weist die Landesentwicklung für den Kreis Plön noch den Bedarf für eine geringe Anzahl von Neubauwohnungen aus. Um mich mit meiner entschiednen Kritik nicht zu verrennen, habe ich Rücksprache mit der Landesplanung gehalten. Grundlage für jede weitere Ausweisung von Neubaugebieten sollte eine gut begründete Bedarfsermittlung sein. Diese liegt für Plön nicht vor. Der Kreis Plön veranlasst derzeit eine detaillierte Untersuchung für alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet, mit der nicht nur der Bedarf als Ganzes, sondern auch nach Art und Qualität des Angebots ermittelt werden soll. Die Ergebnisse werdenvoraussichtlich im Herbst vorliegen. Leider entsteht der Eindruck, dass die jetzigen Planungen so schnell wie möglich vorangetrieben werden sollen, um Fakten zu schaffen, noch bevor gesicherte Ergebnisse über den tatsächlichen Bedarf vorliegen.
Immerhin überlegt der Planungsverband mittlerweile, eine Folgekostenkalkulation durchführen zu lassen und kommt damit einer meiner Forderungen nach. Jede Ausweitung in die Fläche ist mit zusätzlicher Infrastruktur, Straßen, Wegen, Ver- und Entsorgungsleitungen verbunden. Auch wenn die Erstellung zunächst durch den Investor bezahlt wird, der Unterhalt und die Erneuerung bezahlt die Stadt direkt oder der Bürger über seine Gebühren.
Zudem wird mit derart vielen Neubauten auf lange Sicht ein Überangebot geschaffen, das zukünftig auf die Immobilienpreise drücken wird, was insbesondere die treffen wird, für die das eigene Haus Teil der Altersversorgung ist.
Keine der Parteien rückt von dem Vorhaben Seewiesen ab, offenbar auch die neu antretenden Grünen nicht. CDU, FDP und FWG trauen sich übrigens nicht, die Seewiesen in Ihren Programmen beim Namen zu nennen. Jeder weiß, dass man mit diesem Thema weder Blumentöpfe noch Wahlen gewinnen kann. An den Infoständen hat kaum ein Kandidat den Mut, sich offen zu dem Projekt zu bekennen. Im Planungsverband stimmen die Mitglieder dieser Parteien aber immer mit.
In dem Programm der Plöner SPD werden die Seewiesen ausdrücklich genannt, vorausgesetzt, die hohen Ansprüche an die Gestaltung werden tatsächlich umgesetzt. Dafür hinaus stellt der letzte Absatz im Punkt 6.2 klar, dass neue Baulandangebote nur im Umfang des tatsächlichen Bedarfs zu entwickeln sind. Diese Formulierung ist klug gewählt, denn sie ist eine Ausstiegsklausel.
Ich vertrete mit meiner Position nicht nur die Meinung der absoluten Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, mit denen ich auf meiner Wahlkampftour gesprochen habe. Zudem stehe ich damit auch dem Boden des Programms meiner Partei.

Zur Sache

Zur Sache
In den nächsten Tagen konzentriere ich mich voll auf den Wahlkampf. Daher werde ich mich zu den Themen äußern, die ich mir für die kommende Wahlperiode als Schwerpunkt gesetzt habe. Sofern ich gewählt werde, versteht sich.
Mein Thema heute: Touristische Entwicklung in den Bereichen Bahnhof und Fegetasche.

In der Vergangenheit wurde in Plön sehr viel aus dem Bauch entschieden. Der letzte städtebauliche Rahmenplan stammte aus dem Jahr 1982, er wurde nie fortgeschrieben und auch nie auf seine Umsetzung hin überprüft. Daher meldeten sich immer wieder Investoren mit mehr oder weniger guten Ideen, die dann nach Marktlage zum Zuge kamen oder nicht. Eine zielgerichtete Stadtplanung sieht anders aus. Jetzt werden die Bereiche Bahnhof und Fegetasche überplant. Ich will meinen Anteil daran nicht überbewerten, aber Ausgangspunkt der aktuellen Planungen war mein Antrag zur Erstellung eines Entwicklungskonzeptes für den Bereich östliche Innenstadt. Sind tragfähige Planungen erstellt, kann man sich dann auf die Suche nach einem geeigneten Investor machen.

Unser Bahnhofsviertel hat echten Nachholbedarf. Die „Alte Post“ ist eine 1A Lage, in unmittelbarer Innenstadtnähe und mit Seeblick ist dieser Bereich ein ungeschliffener Diamant. Die heutige Nutzung mit Parkplätzen, einer Spielhalle und dem Postbetrieb – allerdings ohne Publikumsverkehr – wird dieser Lage nicht gerecht. Für mich käme als mögliche Nutzung barrierefreies Wohnen oder bevorzugt die Ansiedlung eines Hotelbetriebes in Frage. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass ein solcher Betrieb unter 50 bis 60 Zimmern nicht rentabel geführt werden kann. Daher ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Stadtbild an dieser sensiblen Stelle gefragt. Die Größe des Baukörpers muss dem Umfeld angepasst sein, an die Gestaltung der Fassaden sind besonders hohe Ansprüche zu stellen. Ein Architektenwettbewerb sollte in jedem Fall durchgeführt werden.
Weiterhin wäre eine Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes und eine Anpassung des ZOB zu prüfen. Die Situation des Parkplatzes vor dem „Hirschen“ hat Verbesserungsbedarf und der direkte Zugang zum Bahnsteig von den Tagesparkplätzen aus wäre für mich bestandteil der Überplanung. Die kleinen Häuschen gegenüber vom Bahnhof sind einzigartig prägen den Charakter dieses Bereiches. Sie sind zu bewahren.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Ansätze, die Fegetaschenwiese mit unterschiedlichen Projekten zu bebauen. Aus touristischen Gründen, aber auch für die eigenen Einwohner, werde ich mich dafür einsetzen, diese Flächen für die Öffentlichkeit zu erhalten. Um touristische Wirkung zu erreichen, ist eine qualitative Aufwertung erforderlich. Erste Vorstellungen wurden bereits entwickelt, der Bürgermeister bat aber, damit noch nicht an die Öffentlichkeit zu treten und Wahlkampf zu machen. Daran halte ich mich, bereits öffentlich diskutierte Punkte greife ich aber gerne auf.
Kern der Planung ist aber das Strandhaus, das der Stadt gehört, dessen Zustand aber beklagenswert ist. Es muss ersetzt werden, die Frage ist, durch was. Der FWG schwebt hier ein Herbergsbetrieb für Rad- und Wasserwanderer vor. An sich keine schlechte Idee, wirtschaftlich aber vermutlich nicht tragfähig. Meine Vorstellungen gehen mehr in Richtung eines Wellness-Angebotes, das den vorhandenen Hotelbetrieb auf der gegenüber liegenden Straßenseite hervorragend ergänzen würde.
Eoin Großteil unserer Gäste werden älter und anspruchsvoller. Ihnen können wir in Plön kein angemessenes Angebot machen. Wer in die Saune will, fährt nach Ascheberg oder gleich nach Timmendorfer Strand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kreis unüberwindbare Bedenken geltend macht, wenn hier – räumlich konzentriert – eine gezielte Entwicklung gefördert wird, selbst wenn die über den heutigen Baubestand hinaus gehen würde.

Der Planungsverband Seewiesen tagt schon wieder.

Heute tagt der Planungsverband Seewiesen um 19:00 Uhr im Sitzungszimmer 1/2 des Rathauses. Mit den Punkten „Bericht über die Rechnungsprüfung“ und „baugestalterische Vorgaben“ stehen eher untergeordnete Themen auf der Tagesordnung.

Bislang unbeantworteten Kernfragen sind im Moment:

Warum liegt noch kein Protokoll von der Bürgerinformationsveranstaltung vom 26. Februar 2013 vor?
Wann ist es zu erwarten? Wie sollen die Anregungen und Bedenken der Bürger in den Planungsprozess berücksichtigt werden, wenn sie nicht dokumentiert sind? Oder sollte die Veranstaltung nur als Beruhigungspille dienen?

Warum werden die Planungen vorangetrieben, ohne das für den Herbst angekündigte Ergebnis der Wohnraumbedarfsanalyse des Kreises abzuwarten?
Befürchtet man, dass mit dem Ergebnis die Überflüssigkeit des Neubaugebietes nachgewiesen wird? Sind die vom Planer Blanck mit Bezug auf die Landesplanung genannten Zahlen (die KN hat so berichtet), die von einem Bedarf von 210 Wohneinheiten ausgehen, noch aktuell oder korrigiert die Landesplanung ihre Zahlen intern nicht bereits deutlich nach unten? Ist dies dem Planer oder dem Planungsverband bekannt?

Warum wird keine Folgekostenkalkulation durchgeführt?
Hierzu gibt es aber mittlerweile einen Silberstreifen am Horizont. Die Verwaltung hat zugesagt, dass sich der planungsverband mit diesem Thema beschäftigen wird. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass sie auch durchgeführt wird. Das Ergebnis dieser Beschäftigung bleibt allerdings abzuwarten.