775 Jahre Stadt Plön

An vergangenen Freitag hatte ich das Vergnügen, an der Festveranstaltung
775 Jahre Stadt Plön auf dem Schloß Plön teilzunehmen.
Das Programm wurden von den Plöner Commedian Harmonists umrahmt. Die undankbare, weil nicht besonders spannende Aufgabe, die Gäste zu begrüßen, übernahm unser Bürgervorsteher. Der Ministerpräsident konnte seine Ansprache aus gesundheitlichen Gründen nicht halten, für Ihn sprang der Innenminister in die Bresche. Der Festvortrag des Marinehistorikers und Butenplöners Dr. Hartwig über die „Kleinen Stadt am großen See im Fokus der Welt“ war durchaus informativ und dabei unterhaltsam. Der Bürgermeister schoss die Festveranstaltung. Im Anschluss gab es noch einen Empfang im Gartensaal des Schlosses mit lecker Häppchen.
Am Samstag fand der Tag der Vereine auf dem Marktplatz statt. Leider spielte das Wetter nicht so mit. Um die Mittagszeit regnete es kräftig, was sich sicher auch auf den Besucherzustrom ausgewirkt hat. Etliche Vereine hatten die Gelegenheit genutzt, sich an diesem Tag zu präsentieren. Dabei erwiesen sich die Stellplätze hinter der Nikolaikirche, wo z.B. die Plöner Tafel, der Lions Club, der WPF und die Deutsche Marine ihre Stände hatten, als besonders ungünstig.
Vielleicht lassen sich Wege finden, bei zukünftigen Veranstaltungen mehr Besucher auch in diesen Bereich zu locken.
Die Abendveranstaltung im Festzelt habe ich nicht besucht, auch nicht die
Lauf- und Nordic Walking-Veranstaltung am Sonntag. Jetzt freue ich mich auf den Donnerstag und ein Wiedersehen mit dem Kleinstadtbahnhof und der Schule am See im Astra-Kino und natürlich auch auf die Kulturnacht am Freitag. Am Samstag findet dann noch die Disco am Strandbad Fegetasche statt. Hieran werde ich aufgrund von zwei konkurrierenden Veranstaltungen nicht teilnehmen können.

Schon passiert

Wie vorgestern bereits angedeutet, waren die in der KN nachzulesenden Informationen geeignet, Zweifel an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unserer Stadtwerke zu streuen.
Und gestern wurden die so erzeugten Zweifel in einem Leserbrief, der in den KN veröffentlicht wurde, aufgegriffen. Würde man eine Desinformationskampagne unterstellen, sie hätte ihr Ziel bereits erreicht.
Der Leserbrief stammt von einem Mitarbeiter der Hanse E.ON, dessen emotionelle Betroffenheit ich gut nachvollziehen kann, da sich die Entscheidungen der Ratsversammlung und der Hanse E.ON vermutlich massiv auf die Berufs- und Lebensplanung auswirken können.
Ohne jetzt rumkriteln zu wollen bliebe aber klarzustellen:
Inhaltlich ging bei der Entscheidung in der Ratsversammlung nicht um die Qualifikation und Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hanse E.ON.
Es ging auch nicht darum, der Hanse E.ON ein Vertrag zu entziehen.
Vielmehr läuft der bestehende Vertrag in Kürze aus. Die Vergabe eines neuen Vertrages wurde ausgeschrieben, die Ratsversammlung hat über die vorgelegten Angebote entschieden.
Ich bedaure sehr, das es – auch aufgrund des komplexen Vergabeverfahrens – in dieser für die Stadt wichtigen Frage nicht zu einer öffentlichen politischen Diskussion gekommen ist.

Das Imperium schlägt zurück

In den letzten Tagen wurde in den örtlichen Zeitungen über die Querelen bei der Vergabe der Wegenutzungsverträge berichtet. Dabei wurden wieder einmal Informationen aus dem nicht-öffentlichen Teil einer Ratsversammlung in die Öffentlichkeit getragen, die geeignet waren, den Eindruck zu erwecken, die Stadtwerke Plön seien wirtschaftlich nicht ausreichend leistungsfähig.
Erstaunlich ist, daß weder der Bürgermeister noch der erste Stadtrat, dessen Rolle in diesem Stück unter Umständen noch gesondert zu betrachten ist, die Gelegenheit genutzt haben, den Sachverhalt öffentlich klar zu stellen.
Hinzu kommt, daß die E.ON Hanse nunmehr in die Offensive gegangen ist und der Stadt und ihren Vertretern mit der Schließung der örtlichen Niederlassung droht. So sind die Presseberichte jedenfalls zu interpretieren. Wenn das tatsächlich so sein sollte, kann es sich nur um einen Ausrutscher handeln, denn wer würde mit einem Partner Verträge abschließen, der sich so verhält. Das wissen sicher auch die Entscheidungsträger bei der E.ON.
Daß die E.ON umstrukturieren und in Verbindung damit auch massiv Stellen abbauen will, ging bereits durch die Presse. Bei dem bekannt gewordenen Umfang liegt die Vermutung nahe, daß auch die Niederlassung in Plön davon betroffen sein könnte. Die tatsächlichen Absichten und Planungen der E.ON sind natürlich nicht öffentlich bekannt. Leider kann durch die Veröffentlichungen in der Presse auch der Eindruck entstehen, daß die E.ON die Verantwortung für diesen Stellenabbau – was Plön betrifft – auf Teile der Ratsversammlung abschiebt.
Daher sah sich die SPD Fraktion genötigt, eine Pressemitteilung zu dem Thema herauszugeben. Normalerweise hätte ich sie auf der Homepage der SPD Plön-Bösdorf eingestellt, und an dieser Stelle nur darauf hingewiesen. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten veröffentliche ich sie im folgenden ausnahmsweise auf meiner Seite:

Zur Ankündigung der Fa. EON-Hanse AG, das Netzcenter Plön zu schließen, falls ihr nicht im Verfahren um die Übertragung der Nutzungsrechte für die öffentlichen Straßen und Wege der Zuschlag erteilt wird (KN / OHA v. 20.08.2011), erklärt die SPD-Fraktion in der Plöner Ratsversammlung:

Das Imperium schlägt zurück!

Wir betrachten die Erklärung der EON-Hanse AG, im Falle der Nichtberücksichtigung bei der Vergabe der Wege-Nutzungsverträge das Plöner Netzcenter zu schließen, als den Versuch, die Mitglieder der Plöner Ratsversammlung durch die öffentliche Drohung mit der Streichung von Arbeitsplätzen zu erpressen. Die Ratsversammlung soll offensichtlich dazu genötigt werden, eine Entscheidung außerhalb des Verfahrens zu treffen, zu dessen Einhaltung sich die EON-Tochter Schleswig-Holstein Netz AG gegenüber der Stadt Plön schriftlich verpflichtet hat. Hier zeigt sich EON-Hanse als denkbar schlechter Verlierer. Angesichts der vom EON-Konzern kürzlich bekannt gegebenen Pläne zu einem umfassenden Stellenabbau in Deutschland und dem angekündigten Rückzug aus der Fläche erscheint es kaum glaubhaft, dass eine Entscheidung der Plöner Ratsversammlung noch wesentlichen Einfluss auf möglicherweise längst getroffene Standortentscheidungen des Konzerns haben können.

Dieser respektlose Umgang mit den gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Plön und demokratischen Entscheidungen lassen aus unserer Sicht Schlimmstes für den Fall befürchten, dass es im Falle eines Vertragsschlusses später zu Meinungsverschiedenheiten über Einzelheiten der Vertragserfüllung kommt. Dieses Verhalten stellt gewiss keine Empfehlung für eine weitere Zusammenarbeit dar.

Wir fordern zudem den Bürgermeister der Stadt Plön und Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Stadtwerke Plön AöR auf, dem durch Presseberichte entstandenen Eindruck einer angeblich fehlenden finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadtwerke entgegenzutreten um eine weitere Beschädigung des Unternehmens und dessen Benachteiligung im Wettbewerb zu verhindern.

Alter Apfelgarten

Ich bemühe mich in der Regel, in meinen Beiträgen  in der Darstellung von Tatsachen und Sachständen möglichst neutral zu bleiben und Bewertungen sowie mögliche Schlussfolgerungen davon erkennbar zu trennen.
Das ist mir im meinem Beitrag „Sichtachse“ vom 27. März nicht wirklich gelungen, wie der Kommentar von Herrn Schröder vom Verein der „Freunde des Plöner Prinzenhauses e.V. deutlich gemacht hat.
Bevor ich auf unser Treffen vom letzten Freitag eingehe, möchte ich voranstellen, dass ich den Erhalt des Schlossstadions für absolut erforderlich halte. Ich habe bereits im März 2009 und im  Dezember 2010 zu diesem Thema gebloggt, nachdem sich Stimmen erhoben, die die Umwandlung des Sportplatzes in einen Landschaftsgarten und die Errichtung einer Sichtachse  in seiner Verlängerung erhoben. Seither werde ich hellhörig, wenn ich das Wort Sichtachse höre.
Dieses Stadion ist für den Schulsport des Gymnasiums Schloß Plön zwingend erforderlich. Darüber hinaus wird es für die verschiedenen Sportvereine der Stadt, die ohnehin um die knappen Sportzeiten konkurrieren, dringend benötigt. Das Grundstück gehört der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und ist vom Kreis als Träger des Gymnasiums gepachtet. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen Kreis und DSD mit dem Ziel, Sport und Denkmalschutz unter einen Hut zu bringen. Das Preischild hierfür wird vergleichsweise hoch sein.
Es ist der Initiative des Vereins der „Freunde des Plöner Prinzenhauses e.V.“ zu verdanken, dass die Privatisierung des Prinzenhauses verhindert wurde und es weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Verwaltung des Prinzenhauses wurde von der DSD dem Verein „Prinzenhaus zu Plön“ übertragen.
Die „Freunde des Plöner Prinzenhauses e.V. haben zudem den Erhalt und die Pflege der zum Prinzenhaus zugehörigen Park- und Gartenflächen als Vereinszweck festgeschrieben. Folglich wandten sie sich dem „Alten Apfelgarten“ zu. Der umgebende Wald hatte bereits Teile des Gartens zurückerobert und wurde gefällt. Der Wald vor dem Eingangszaun wurde ebenfalls beseitigt. An der höchsten Stelle des Apfelgartens wurde ein Pavillon errichtet und es wurden Sichtachsen zum Schloss sowie zum See angelegt. Auf die Verwirklichung von zwei weiteren Sichtachsen zur Rohrdommelbucht und zur Südspitze des Plöner Sees wurde verzichtet.
In meinem Beitrag vom 27. März habe ich mich mit mehreren Punkten auseinandergesetzt.
Zum ersten habe ich behauptet, dass dort nicht heimische Pflanzen eingesät wurden. Tatsächlich handelt es sich um die Wildblumenkräutermischung für Garten und Feldflur „CL 1900“, die aus einheimischen Arten besteht.
Zum zweiten habe ich mich über die Größe und die Materialwahl des Pavillons geäußert. Der Pavillon steht an der Stelle des 1842 für den dänischen König errichteten anglo-chinoise Gartenpavillons und ist ihm in Größe und Form nachempfunden. Dies und die Sichtbeziehung zum Schloß waren Forderungen der Denkmalpflege.
Ich halte das Gebäude nach wie vor für überdimensioniert und in seiner Ausführung mit Betonstützen und Zinkblechdach für unpassend, auch wenn es dadurch vandalismusresistent ist.
Zu guter Letzt ging es um die Sichtachsen. Da der Apfelgaten im einem FFH – Gebiet liegt, war es für die Herstellung von Sichtachsen erforderlich, eine entsprechende Studie anfertigen zu lassen und Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Die FFH-Studie bescheinigte die Unbedenklichkeit der Maßnahme, gleichwohl gab es aus Fachkreisen durchaus Kritik, die letztendlich wohl dazu geführt hat, dass auf zwei der vier geplanten Sichtachsen verzichtet wurde. Außerdem war der Umweltbeauftragte der Stadt Plön, die das Grundstück zwischenzeitlich erworben hat, zum entscheidenden Termin nicht eingeladen.
Abschließend möchte ich bemerken, daß der Apfelgarten in seinem jetzigen Erscheinungsbild durchaus einen erheblichen ökologischen Wert und touristischen Reiz hat. Durch die Auswahl der Bäume wird ein Beitrag zum Erhalt alter Obstorten geleistet. Die Pflege wird durch ehrenamtliche Mitglieder des Vereins der „Freunde des Prinzenhauses e.V.“ geleistet, die einen erheblichen Teil ihrer Freizeit hierfür opfern. Daher empfehle ich einen Ausflug zum „Alten Apfelgarten“ und sich ein eigenes Bild zu machen.

Stadtbuchtfest in Plön

Trotz des schlechten Wetters habe ich mich gestern Abend noch einmal auf den Weg zum Stadtbuchtfest gemacht. Bei strömendem Regen hielten ca. 150 Gäste auf dem Festgelände aus, die meisten drängten sich im „Kunkels-Zelt“. Nach einiger Zeit ließ der Regen nach, und die Zahl der Gäste stieg. Gegen 23:30 wurde vor der Bühne auch kräftig getanzt.
Heute soll es überwiegend trocken bleiben, so daß mit deutlich mehr Besuchern zu rechnen ist. Das Programm kann auf der Seite der Tourist-Info eingesehen werden.
Ich werde nach dem Mädchenfußballturnier von Eintracht Plön noch einmal über das Festgelände bummeln.

Silberne Kelle

Ziemlich genau vor einem Jahr habe ich von der Ruderwanderfahrt nach Schweden berichtet, unter anderem auch darüber, dass die „Rostige Kelle“ nach jahrelanger Nutzung ihren Geist aufgegeben hat. Als Reaktion auf den Artikel bekam ich aus der Leserschaft gleich zwei neue Kellen, eine aus Silber, die andere aus Aluminium.

Mit stillem Vergnügen habe ich festgestellt, dass die Bildersuche bei Googel die „Rosige Kelle“ als ersten Treffer anzeigt.

Die silberne Kelle

Die silberne Kelle

Schaun wir mal, wie sich die „Silberne Kelle“ entwickelt.

In Ermangelung eines aktuellen Themas nachfolgend noch ein paar Impressionen aus Norwegen.

Mit dem Buss und den Booten über die Berge

Mit dem Bus und den Booten über die Berge

Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Mit dem Bus und den Anhängern geht es mehrfach 1000 Höhenmeter rauf und runter. Höhepunkt der Passüberquerung: eine Schneeballschlacht.

Wasserfall am StraßenrandWasserfall am Straßenrand

Nach zwei Tagen Fahrt erreichen wir den Sognefjord und finden in Fresvik einen Platz, an dem wir einen Bus und die Anhänger stehen lassen können.

Eingang zum NaerfjordEingang zum Naerfjord

Schon am nächsen Tag nutzen wie das gute Wetter und brechen mit den Booten in Richtung Naerfjord auf, der mit dem Geirangerfjord als Welthulturerbe anerkannt ist.

Kochen am StrandKochen am Strand

Nach über 25 Kilometern  finden wir einen guten Lagerplatz. Das Plumpsklo im Wald erspart den Spatengang und wird als Luxus pur empfunden. Nach einer langen und anstrendenden Tour schmeckt fast alles.

Pause auf der AlmPause auf der Alm

Vier Tagen später kehren wir nach Fresvik zurück und erholen uns erst einmal  bei einer Bergwanderung zu einer hochgelegenen Alm. Die nächste Tour sollte uns in den Fjaerlandfjord führen.

Panorama Fjaerlandfjord

Panorama Fjaerlandfjord

Auch dieser Fjord ist nicht bzw. nur teilweise durch Strassen am Ufer erschlossen. In der Ferne sind auch vom Wasser aus Gletscher zu erkennen.

Lagerplatz am FjaerlandfjordLagerplatz am Fjaerlandfjord

Biwakplätze für größere Gruppen sind hier schwer zu finden. Der Eigentümer des Grundstückes erlaubte uns aber, auf dieser alten Hofstelle zu zelten. Glücklicherweise fragte er erst nachdem er seine Zustimmung gegeben hatte, wie viele Personen wir sind, denn bei der Zahl 14 erschrak er schon ein wenig.

Campingplatz am Ende des FjordsCampingplatz am Ende des Fjords

Am Ende des Fjords befindet sich ein extra ausgewiesenes Naturschutsgebiet. Der Eigentümer einer Wiese erlaubte uns, die Boote dort abzulegen. Gezeltet haben wir dann auf seinem Campingplatz. Zum ersten mal seit Tagen gab es eine warme Dusche statt eines kalten Bades im Fjord. Bei Ebbe mußten wir die Boote das erste Stück des Rückweges treideln.

Whalewatching

Whalewatching

Bereits die Tage zuvor haben wir immer wieder Seehunde und Wale  beobachten können. Am letzten Tag kamen sie bis auf wenige Meter an einige Boote heran.

Nach acht Ruder- und zwei Wandertagen ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Der Rückweg war, wie der Hinweg, sehr schön, aber auch lang und ereignislos.

Fairer Umgang

Das Verhältnis von Presse und Politik ist nicht immer einfach. Die Empfindung von Fairness hängt sicher vom Standpunkt ab. Manchmal wird die Presse instrumentalisiert, manchmal läßt sie sich instrumentalisieren und manchmal macht sie auch Politik. Natürlich will man auch als Journalist leben, und das geht nur, wenn der Umsatz stimmt, und der ist wichtig für das Anzeigengeschäft, und das bringt in den meisten Fällen das Geld, jedenfalls bei den Zeitungen.
Gestern ließ sich aber ein gutes Beispiel für den fairen Umgang von Journalisten mit Politikern verfolgen. Im Deutschlandfunk wurde Heiner Geisler interviewt, der unter Bezug auf die Situation um Stuttgart 21 mit dem Göbbelszitat vom totalen Krieg in die Kritik geraten ist. Sicher keine glückliche Wahl und ein Vergleich, der hinkt. Im Verlauf des Interviews wirkte Geisler dann zunehmend verwirrt. Zuerst erweckte er den Eindruck, daß ihm gar nicht bewusst gewesen sei, Göbbels zitiert zu haben, danach zeichnete es sich ab, daß ihm überhaupt nicht klar war, daß es sich um ein Interview handelt, das life übertragen wurde.
In den nachfolgenden Beiträgen beschränkte sich der Deutschlandfunk dann auf die zitierfähigen Passagen des Interviews. Ich empfand das als ausgesprochen fair.
Im Kern geht es auch Geissler um die Frage, wie viel Bürgerbeteiligung ein Großprojekt verträgt, ob die bestehenden Verfahren geeignet sind, die Öffentlichkeit frühzeitig mit in das Verfahren mit einzubeziehen und wie eine größtmögliche Transparenz ohne verdächtige Geheimniskrämerei sichergestellt werden kann.
Es ist kein Geheimnis, das das gezielte Streuen oder Zurückhalten von Informationen geeignet ist, Einfluss auf die öffentliche Meinung, die Einstellung von politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungsträgern oder die Erstellung von Gutachten zu nehmen.

Spaßfrei

Heinz Erhardt gilt vielen als einer der größten deutschen Humoristen. Völlig spaßfrei scheint dagegen der Lappan Verlag zu sein, der mit dem Slogan wirbt: „Bücher, die Spaß bringen“. Derzeit werden offenbar viele Website-Betreiber mit Schadensersatzforderungen konfrontiert, wenn sie Erhardt Zitate oder Gedichte enthalten. Und dabei können sie sich – so macht ein Artikel bei Heise online deutlich – noch glücklich schätzen, daß sie keine deutlich teurere Abmahnung erhalten.
Nach den Informationen, die ich kenne, kann angenommen werden, daß der Verlag keine „Abmahnfalle“ konstruiert hat. Ein Artikel in der Welt legt nahe, daß es ganz andere Methoden gibt. Dort wird dargestellt, daß der provozierte „Bilderklau“ möglicherweise genutzt werden kann, um eine profitable Abmahnmaschinerie“ anlaufen zu lassen.
In vielen Fällen handelt es sich bei betroffenen Website-Betreibern nicht um organisierte Kriminelle im Web, sondern um unbescholtene Mitbürger, die ihre Homepage mit dem ein oder anderen Gedicht Ihres Lieblingskomikers anreichern, sei es als Hommage an den Künstler oder um ihre eigenen Vorlieben zum Ausdruck zu bringen. Vor diesem Hintergrund ist es sicher nicht verkehrt, sich Gedanken über die Bedeutung des Urheberrechtes in Zeiten des Internets zu machen. Denkanstöße lassen sich z.B. bei der Piratenpartei finden.

Sendepause beendet

Es ist jetzt schon über drei Wochen her, dass ich zum letzten mal gebloggt habe. Wie kommt es?
Beruflich wie privat gab es mehrere Zeitfresser. Besonders zeitintensiv war die Vorbereitung der Ruderwanderfahrt, die ich traditionell in den ersten beiden Wochen der Sommerferien mit der Wanderrudergruppe des SRSV durchführe. Boote abholen, Busse abholen, einen Bootstrailer noch einmal schnell über den TÜV bringen, Boote aufladen und der Großeinkauf für 14 Personen und 14 Tage bei in einem örtlichen Discounter ließen meinen Planungshorizont schon einmal auf Null schrumpfen. Am 3. Juli ging es dann aber los, und es schlossen sich zwei wirklich erholsame Wochen auf dem Sognefjord in Norwegen an. Wieder in Deutschland schloss sich dann das ganze Nachbereitung an, Busse wegbringen, Müll entsorgen usw.
Aufgrund meines Urlaubes konnte ich leider nicht an der Ratsversammlung am 4. Juli teilnehmen. Der wesentliche Tagesordnungspunkt war die Vergabe des Wegenutzungsvertrages. Hierbei geht es darum, wer in den kommenden Jahren die das Elektrizitäts- und Gasnetz betreiben soll. Das ist die wohl wichtigste und weitreichendste Entscheidung, die die Ratsversammlung in dieser Legislaturperiode zutreffen hatte. Da der Netzbetrieb überaus lukrativ sein kann, wird mit entsprechend harten Bandagen gekämpft. Ich kann hier nicht weiter auf Inhalte eingehen, da die Abstimmung nicht öffentlich war und das Ergebnis nach meinem Kenntnisstand noch nicht öffentlich bekannt gegeben wurde.
Ein weiterer Grund ist, dass mein Laptop mehr oder weniger abgeraucht ist, so dass in der letzten Woche wieder einmal Stunden damit draufgingen, meine Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen.
Mal sehen, was sich in den nächsten Tagen als Thema bietet, um das Sommerloch zu überbrücken.

Zwei bis drei Randbemerkungen

Als ich vor einigen Tagen zur Fraktionssitzung eilte, begegnete mir vor dem Rathaus eine Freundin. Auf die Frage, was sie denn um die Zeit im Rathaus wolle, bekam ich zur Antwort, daß sie auf dem Weg zur Verbandsversammlung sei. Es stellte sich heraus, daß sie den Planungsverband Seewiesen meinte. Als seinerzeit die Planungen für das Seewiesenprojekt mit See aufgegeben wurden, äußerten die Investoren in den KN, daß Sie die Grundstücke behalten wollen, da sie nach wie vor Marktschancen sehen würden. Mal schauen, wann der nächste Versuch kommt, die Seewiesen ohne See anzuschieben.

Als zweite Bemerkung möchte ich erwähnen, daß sich die heutige, 2. Arbeitskreissitzung Einzelhandelskonzept erheblich in die Länge zog. Das Einzelhandelskonzept steht auch auf der Tagesordnung des am kommenden Mittwoch (dritte Randbemerkung) stattfinden SteU, allerdings im nichtöffentlichen Teil.

Da es wieder einmal spät geworden ist und mein Terminkalender auch morgen und übermorgen wieder voll ist, fasse ich mich heute kurz und mache Schluß.

Priorisieren

Ich wurde bereits darauf angesprochen, daß ich in letzter Zeit nur wenige Beiträge geliefert habe. Stimmt, aber ich habe momentan wieder einmal viele Bälle in der Luft. Da fällt das Bloggen denn schon mal hinten runter, zumal sich abzeichnet, daß ich es in diesem Jahr vermutlich nicht einmal für einen Abend auf die Kieler Woche schaffen werde.
Priorisieren ist das vornehmere Wort für streichen.

Mittwoch fand die letzte Ratsversammlung vor den Sommerferien statt. Der Schwerpunkt im öffentlichen Teil der Veranstaltung war der Bericht der Gleichstellungsbeauftragten, Frau Torges. Sie stellte ihr Aufgabengebiet ausgesprochen ausführlich dar und betonte, daß die gesetzlich vorgesehenen Aufgaben im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit als „Pflicht“ abarbeiten kann und darüber hinausgehende Aktivitäten als „Kür“ anzusehen sind. Sie verwies dabei auf die Aktivitäten wie z.B. die Veranstaltung mit Amnesty International zum Thema Kinderhandel oder den Unternehmerinnenstammtisch. Sie betonte, daß die Zusammenarbeit mit der Verwaltungsführung hervorragend funktionieren würde, stellte aber gleichzeitig fest, daß in den Führungspositionen keine Frauen vertreten sind, obwohl sie mittlerweile mehr als die Hälfte der in der Verwaltung beschäftigten Personen ausmachen.
Hier hebt sich unsere Verwaltung nicht vom  deutschen Alltag ab.
Frau Torges konnte sich einen Seitenhieb auf die Zusammensetzung der Ratsversammlung nicht verkneifen. Wie sieht es bei den Fraktionen aus?
SPD: Wir sind acht Personen, davon zwei Frauen. Durch das Ausscheiden von zwei Ratsfrauen und das Nachrücken von zwei Ratsherren hat sich das ursprünglich ausgeglichene Verhältnis zuungunsten der Frauen verschoben.
FWG. Zwei von fünf Sitzen sind mit Frauen besetzt, die als Nachrückerinnen die Plätze von zwei Männern besetzt haben.
FDP: Zwei Sitze, je mit einer Frau (Fraktionsvorsitzende) und einem Mann besetzt.
CDU: Acht Sitze, davon eine Frau
Ich fand, wie auch Herr Dr. Lorenzen (FWG), daß der Bericht zu „frauenlastig“ war. Die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten ist zwar mit einer Frau zu besetzen, sie ist aber für die Belange von Männern und Frauen zuständig. Dazu gehören u.a. Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für allein erziehender Männer.

Ein zweites, z.T. emotionell besetztes Thema war die Entgeltordnung für die Schwimmhalle. Die Allianz aus CDU, FWG und FDP hatte sich mit ihrer Gruppenkarte gegen unseren Vorschlag einer Familienkarte durchgesetzt. Jetzt zahlen vier Ratsherren genau so viel wie eine Mutter oder ein Vater mit drei Kindern. Das vierte Kind zahlt dann wieder den vollen Preis. Es wurde von Seiten der übrigen Fraktionen argumentiert, daß man eine einfache Lösung haben wollte. Ich finde sie einfach dämlich.
Wir hatten uns in der Beratung im GA dazu entschlossen, unseren Vorschlag für den Kinderpreis von zwei Euro aufzugeben und uns auf den FWG-Vorschlag von zwei Euro fünfzig einzulassen, da sich im Hinblick auf die Familienkarte ein Kompromiss abzeichnete. Bei der Stimmengleichheit von vier zu vier galt die Kompromisslösung als abgelehnt.
Unser Vorschlag, den Kinderpreis dann zumindest wieder auf zwei Euro festzusetzen, wurde von den anderen Fraktionen abgelehnt. Ich finde das ebenso bedauerlich wie den Umstand, daß es für Kurkarteninhaber – denen ansonsten nicht so viel für Ihre Kurkarte geboten wird – keine Ermäßigung geben wird, eine Maßnahme, die im Rahmen der Tourismusförderung geboten wäre.
Ich bin hierzu ans Rednerpult getreten, es hat aber erwartungsgemäß nichts genutzt.

Im nichtöffentlichen Teil stand der Abschluss neuer Wegenutzungsverträge für Strom und Gas auf der Tagesordnung. Dies ist nach meiner Einschätzung eine der wohl wichtigsten Entscheidungen mit Langzeitwirkung, die in dieser „Legislaturperiode“ zu treffen ist. In anderen Städten ist die damit verbundene Grundsatzfrage Gegenstand der öffentlichen Diskussion, wie die Initiative „Unser Hamburg, unser Netz“ zeigt. Mehr kann ich hierzu im Moment mit Rücksicht auf das laufende Vergabeverfahren leider nicht sagen.

Pfingstlager

Auch an diesem Pfingstwochenende findet – wie bereits so oft in der Vergangenheit – ein Zeltlager auf der Prinzeninselspitze statt, das diesmal gemeinsam von TSV und DLRG veranstaltet wird. 18 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich hier um Kinder aus der Stadt, aber auch aus anderen Gemeinden im Kreisgebiet.

Pfingslager des TSV und der DLRG, für viele Kinder aus Stadt und Kreis ein unvergessliches Erlebnis in freier Natur

Pfingslager des TSV und der DLRG, für viele Kinder aus Stadt und Kreis ein unvergessliches Erlebnis in freier Natur

Aktivitäten wie Lagerfeuer, Stockbrotbacken und Nachtwanderungen gehören zum festen Programm, auf das sich die Kinder schon lange im Vorfeld des Zeltlagers freuen. Der pädagogische Wert dieses Zeltlagers und die positiven Auswirkungen auf das Sozialverhalten der Kinder kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Bevor der Vereinsvorsitzende ein Eis spendiert, wird getanzt.

Bevor der Vereinsvorsitzende ein Eis spendiert, wird getanzt.

Heute Vormittag habe ich beim Sport nebenher erfahren, daß es im Vorfeld Probleme mit der Genehmigung dieser Veranstaltung gegeben hat. Daher bin ich heute Nachmittag noch einmal auf die Prinzeninsel geradelt, um mich beim aus erster Hand zu informieren. Neben einigen Gesprächen mit den Betreuerinnen und Betreuern konnte ich auch noch ein paar Worte mit dem Vorsitzenden des TSV, unseren früheren Bürgermeister, Herrn Ulf Demin, wechseln.

Die Stadt und der Kreis sollten sich glücklich schätzen, daß es Jugendliche und junge Erwachsene gibt, die solche Veranstaltungen durch Ihr freiwilliges Engagement erst möglich machen. So hat es mich gefreut zu hören, daß ein Mitarbeiter der Stadt die Veranstaltung sehr engagiert unterstützt hat. Das scheint aber nicht für alle Mitarbeiter aller Verwaltungen zu gelten. Statt Gründe anzuführen, warum so etwas nicht geht, wäre es die vornehmste Pflicht, Wege aufzuzeigen, wie solche Veranstaltungen machbar sind.

Das Hellock, Engstelle zwischen plöner und ascheberger Teil des Plöner Sees.

Das Hellock, Engstelle zwischen plöner und ascheberger Teil des Plöner Sees.

Die Forderung nach einem kostspieligen Gutachten über den Schutz der Vogelwelt ist in diesem Fall eher abwegig, da auf der einen Seite des Geländes der Biergarten des Niedersächsischen Bauernhauses liegt und auf der anderen Seite das Hellock den plöner und ascheberger Teil des Sees verbindet, eine Engstelle, die an einem schönen Wochenendtag von Hunderten von Wassersportlern durchquert wird. Viel störender auf das Zeltlager ist nach meiner Einschätzung die permanente Verletzung des Verbotes, da südlich gelegene Schutzgebiet Störland zu befahren. Eine komplette Sperrung dieses Bereiches sowie die Durchsetzung des Verbotes wären eher angebracht.

CDU Stammtisch

Morgen findet um 19:30 wieder einmal ein CDU Stammtsich statt. Der Veranstaltungsort geht aus der Ankündigung auf der CDU Homepage leider nicht hervor, aber ich vermute mal, dass es sich um das Restaurant Zum Prinzen handeln wird. Ein wenig selbstkritisch muß ich zugeben, daß wir mit unserer Öffentlichkeitsarbeit ein wenig hinterherhinken, aber zurück zum Thema,
nämlich: „Lärmschutzwände“
Ich habe in meinem Blog bereits hierüber berichtet, etwa am 16. August 2010 und am 24. März 2010. Bereits 2008 nahm dieses Thema Fahrt auf und sehr frühzeitig wurde dessen Brisanz erkannt. Herr Reibetanz, ein Berliner Stadtplaner der Gruppe Planwerk, machte verschiedene Vorschläge, wie der Strassenabschnitt umgestaltet werden kann, um die zu erwartenden negativen Auswirkungen auf das Stadtbild zu minimieren, gleichzeitig die verbindende Funktion der B 76 auch für Radfahrer und Fußgänger wieder herzustellen, dabei die Durchschnittsgeschwindigkeit zu senken und in Folge den Lärmpegel zu reduzieren, und das Ganze, ohne die Leistungsfähigkeit der Straße für den Autoverkehr zu beeinträchtigen. Diese Pläne wurden im Ansatz berücksichtigt, so dass das Allerschlimmste verhindert werden konnte, aber leider fanden sie nicht den uneingeschränkten Rückhalt im SteU, auch nicht den der CDU Mitglieder, und letztendlich konnte sich der Bürgermeister während eines Behördentermins beim Landesamt für Straßenbau nicht durchsetzen.
Die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen ist unumgänglich, die Anwohner haben gerechterweise einen Rechtsanspruch darauf. Ob die von der CDU ins Auge gefaßten Maßnahmen wie der Einsatz von schallabsorbierenden Materialien an den Gebäuden tatsächlich umsetzbar ist, kann bezweifelt werden. Es würde mich wundern, wenn das angelaufene Planfeststellungsverfahren für die Errichtung der Schallschutzwände noch umzusteuern ist.
Dennoch begrüße ich die Abssichten der CDU in diesem Fall sehr. Sollten sie nicht umsetzbar sein, würde ich mich freuen, wenn wir gemeinsam noch einmal die „Reibetanz-Pläne“ aufgreifen könnten.

Theodor Möller und der Scherbenhaufen

Theodor Möller ist ein Vertreter der Amateurfotografie, die seit ca. 1890 in Europa und Amerika populär wurde. In Schleswig Holstein fand sie in der Heimatschutzbewegung ihren Rückhalt. Möller trat 1891 dem Verein „Die Heimat“ bei. In der gleichnamigen Vereinszeitschrift wurde im Jahr 1900 der Vortrag: „Die Photografie im Dienst der Landes- und Volkskunde“ veröffentlicht. Man sah seinerzeit das romantisierte Landleben durch die industrielle Entwicklung und die Entwicklung der Städte gefährdet. Daher wurde dazu aufgerufen, ländliche Kulturgüter wie typische Landschaftsbilder, malerische Hausansichten, Straßensansichten,  aber auch spielende Kinder und Menschen bei der Arbeit mit der Kamera zu dokumentieren. Theodor Möller war von 1930 bis 1948 erster Vorsitzender des Vereins, der sich dem ‚Nationalsozialismus auf jeden Fall nicht widersetzt hat, auch wenn Möller nach der Gleichschaltung und der Eingliederung des Vereins in den „Reichsbund Volkstum und Heimat“ sowie der Übernahme der Herausgabe der Zeitschrift „Heimat“ durch die Gaudienststelle der NS-Kulturgemeinde beklagte, dass es Eingriffe gegeben hätte, die besser unterblieben wären.

Ausschnitt aus einer Plöner Ansicht (Original: T. Möller)

Ausschnitt aus einer Plöner Ansicht (Original: T. Möller)

Ungeachtet dessen sind seine Bilder Zeitdokumente, die man sich auf jeden Fall ansehen sollte. Die Ausstellung im Kreismuseum endet am 05. Juni . Soweit ich es verstanden habe, ist morgen von 10:00 bis 17:00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Außerdem bin ich im Anschluß noch durch die norddeutsche Glassammlung, die der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Herr Hansen, als Scherbenhaufen bezeichnet hat, wofür das Bildungsbürgertum nun auf ihm rumhackt. Zurecht, den er hat sich benommen wie der Elefant im Porzellanladen.

Ein paar Scherben

Ein paar Scherben ...

Mich hat diese Glassammlung – um ehrlich zu sein – noch nie vom Hocker gerissen, aber eine Scherbensammlung ist es nicht.

sind noch kein Scherbenhaufen

... sind noch kein Scherbenhaufen

Im Übrigen bin ich der Überzeugung, daß die Schwerpunkte in der Dauerausstellung anders gesetzt und die Präsentation überarbeitet werden sollte. Ein hervorragendes Beispiel für ein gelungenes Heimatmuseum ist für mich das Morgensternmuseum in Bremerhaven. Die jetzt – allerdings auch mit Stimmen aus der SPD Kreistagsfraktion – beschlossene Kürzung der Finanzierung, die darauf hinausläuft, die hauptamtliche Kraft einzusparen, ist nicht geeignet, das  Kreisheimatmuseum in eine bessere Zukunft zu führen.

1. Arbeitsgruppensitzung Einzelhandelsgutachtens

Heute fand die erste Arbeitsgruppensitzung zur Erstellung des Einzelhandelsgutachtens statt.
Ein kurzer Rückblick: ALDI und SKY suchen bereits seit geraumer Zeit einen Standort, um ihre unzeitgemäßen Märkte in der Innenstadt und an der Kreuzung B76/Lütjenburger Straße weiterentwickeln zu können. Nach Vorgesprächen zwischen Verwaltung, Selbstverwaltung und dem Eigentümer des Schlüsselgrundstückes wurde ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für einen ALDI/SKY Markt im Bereich Klinkerteich gefasst. Weil dieses Bauvorhaben in einen Bereich eingreifen würde, der naturschutzrechtlich geschützt ist, war eine Alternativenprüfung zwingender Bestandteil des Verfahrens. Diese Alternativenprüfung der Firma Junkers und Kruse war dann Gegenstand einer erheblichen Kontroverse, da bei der ersten Vorstellung mehrere Schwachpunkte identifiziert wurden. Die Nachbesserung des Gutachtens berücksichtigte dann ausschließlich die Kritikpunkte, die zu Lasten des Standortes Stadtgrabenstraße gingen und hob die Bewertung des Standortes Klinkerteich erheblich an. Die Vertreterin der Firma Junkers und Kruse erschien denn auch gar nicht mehr zum zweiten Vorstellungstermin.
Nachdem sich mit der Fa. Nordpunkt aus Hamburg ein Investor gefunden hat, der bereit war, auch den Bereich Stadtgrabenstrasse zu entwickeln, wurde auch für diesen Bereich ein Aufstellungsbeschluß gefaßt. Während sich beim Klinkerteich Anwohner der Lütjenburger Straße und der Krabbe gegen das Projet gestellt hatten, meldeten sich nun mehrere Kritiker zu Wort, die überwiegend esthetische Probleme sehen und durch die Überbauung eines Parkplatzes mit einem Marktzentrum eine Verschandelung der Innenstadt befürchten. Die aus meiner Sicht kritische Frage ist die Zufahrtsituation von der B430 sowie die politisch zu entscheidende Frage: „Stimmen wir dem Wegfall von Parkplätzen und der Schaffung von Stellplätzen zu, und sind wir bereit, trotz einiger Leserbriefe und Telefonanrufe wenigstens das Vorliegen aller Fakten abzuwarten, bewor wie uns entscheiden. (Helmut Schmidt hat wohl seinerzeit geäußert, daß man Demonstrationen auch einmal aushalten müsse.)
Schon im Vorfeld zur Alternativenprüfung war klar, dass auch ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag gegeben werden soll. Die Firma CIMA wurde damit betraut. Der erste Termin fand Anfang des Jahres unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Auf Vorschlag der CIMA wurde die nachfolgende Arbeitskreissitzung dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt. Ein klein wenig hat mich gewundert, daß weder Vertreter von ALDI und SKY noch die Firma Nordpunkt anwesend waren. Leider habe ich vergessen zu fragen, ob sie nicht eingeladen wurden oder ob sie einer möglichen Einladung nicht gefolgt sind.
Aber zurück zu den Ergebnissen der Sachstandsermittlung:
Sie basieren auf drei Untersuchungen:
– Den Kundenauskünften, die im Zeitraum vom 28. März bis 02. April durchgeführt wurden,
– der telefonischen Haushaltsbefragung, bei der 501 Einwohnern aus der Stadt und dem Umland interviewt wurden und der
– Bestandsaufnahme der Angebots- und Nachfragesituation.
Obwohl wir im SteU beschlossen haben, das Verfahren möglichst transparent zu gestalten, tue ich mich im Moment schwer, auf Inhalte der Sitzung einzugehen, da die Sitzung nicht öffentlich war.

Der nachfolgende Text wurde vorerst entfernt, da zur Zeit strittig ist, ob es sich um eine Verletzung der Verschwiegenheitspflicht handelt.

Ich halte den Vorwurf für abwegig, da die Inhalte allgemeingültige Rückschlüsse aus den o.a. öffentlich behandelten Informationen sind, die ich ausdrücklich als meine Meinung gekennzeichnet habe.
Ich bin weder auf fachliche Inhalte der Präsentation eingegangen noch habe ich die in der Diskussion geäußerten Ansichten widergegeben oder Personen zugeordnet.
Ein methodisch einwandfreies Gutachten anzumahnen, ist eine Selbstverständlichkeit und keine Verletzung der Verschwiegenheitspflicht.