Ein Fischbrötchen unten am Hafen

131013_Fischbrötchen_HafenpanoramaNachdem meine Alte auf der Ruderwanderfahrt über Bord gesprungen ist, mußte ich mir eine neue Digitalkamera kaufen. Dank des technischen Fortschrittes kann ich jetzt auch wunderbare Panoramafotos machen. So wie dieses Bild, das den Museumshafen Flensburg zeigt. In der kleinen Bude (Bildmitte/rechts) gibt es die leckersten Fischbrötchen weit und breit. Dazu auch der musikalische Beitrag am Ende des Artikels.
Am kommenden Wochenende veranstalten die Traditionsschiffe die Apfelfahrt. Am Freitag geht die Fahrt nach Glücksburg, wo die Früchte verladen werden, am Abend geht es zurück. Samstag und Sonntag ist dann Apfelmarkt in Flensburg.
131013_ApfelfahrtDazu die passende Musik

 

 

 

 

Maulöfen

Ich gehe gelegentlich gerne ins Museum, und das schließt das Plöner Kreisheimatmuseum ausdrücklich mit ein. Neben einem ca. 80.000 Jahre alten Faustkeil, der in der Nähe von Kalübbe gefunden wurde und belegt, dass unsere Region bereits vor der letzten Eiszeit von Neandertalern bewohnt wurde, fielen mir beim letzten Besuch diese Maulöfen erstmals auf.P1020441Sie wurden mit Glut gefüllt und in der kalten Jahreszeit unter den Schemeln der Marktfrauen abgestellt, um die Luft unter den Böcken zu erwärmen.

Voll Fies

131006_Voll_Fies
Lorenz Meyer, vielen auch als Vorsitzender von Sheng Fui Deutschland bekannt, hat mit seinem neusten Werk „Voll Fies“ nicht etwa die Plöner Lokalpolitik auf Korn genommen, sonder in einem sorgfältig recherchierten und sehr ansprechend aufgemachten Büchlein allerlei Nachdenkliches, Skurriles und Böses zusammengetragen. Dabei fällt das meiste sicher unter die Rubrik „Unnützes Wissen“, womit NEON schon einen Bestseller landete, aber das nur nebenbei.
Hier erfährt der Leser, dass mittelalterliche Foltermethoden wie die „Eiserne Jungfrau“ heute durch Fernsehsendungen wie „Willkommen bei Carmen Nebel“ ersetzt wurden, aber auch, dass 911 die aktuelle Hitparade der Verschwörungstheorien anführt. Journalisten können die 15 Textbausteine nachlesen, die in keiner Katastrophenberichterstattung fehlen dürfen und Versicherungsvertreter erfahren die Top 10 Floskeln, die in jedem Beratungsgespräch auftauchen sollten. Unter der Überschrift „Moneten am Strand“ kann man sich über die 10 beliebtesten Steuerparadiese informieren. Besonders interessant auch die Vergleiche der größten Diktaturen anhand Ihrer Uniformen oder der Schwarzmarktpreise für Viagra-Imitate im Vergleich mit denen für illegale Drogen. Gut zu wissen: bei der Auflistung der 10 größten Armeen nach Truppenstärke rangiert der Deutsche Schützenbund nach der US-Armee und noch vor dem Millionenheer der Inder mit 1.372.418 Schützinnen und Schützen auf Platz drei. Auch ernstere Themen wie Selbstmordstatistiken, eine Auflistung der Staaten, die die Todesstrafe vollstrecken oder die das Abkommen zum Bann von Anti-Personenminen noch nicht unterschrieben haben, sowie Fakten über Guantanamo finden sich in diesem Buch. Mit dem ursprünglich geplanten Titel „Buch des Bösen“ wäre das Werk vermutlich in den New Age- und Esoterikecken der Buchhandlungen gelandet, wo es definitiv nicht hingehört. So makaber wie es ist, stellt das Buch eine gelungene Mischung aus schwarzem Humor, Satire und Realsatire dar, die beliebig wechseln und für den flüchtigen Leser unbemerkt ineinander übergehen. Damit wäre das Buch in England vermutlich erfolgreicher als in Deutschland.
Mit seinen 160 Seiten ist das Taschenbuch gut am Nachmittag bei einer Tasse Kaffee oder morgens im Zug auf dem Weg zur Arbeit zu lesen und eignet sich sicher auch prima als Jul-Klapp Geschenk. Es ist kürzlich beim Eulenspiegelverlag mit der ISBN Nr. 978-3-359-02401-9 erschienen und kostet mit 9,99 Euro in Deutschland 31 Euro-Cent weniger als in Österreich.

Blog mal wieder

Heute hatten wir bei Edeka in Stadtheide und am Markt die letzten beiden Infostände vor der Wahl am morgigen Sonntag. Nach dem CDU und FDP ihre Stände in der Stadt abgebaut hatten, beendeten auch wir den aktiven Teil des Wahlkampfes. Nach wie vor bleibt es spannend, eine Prognose fällt mir schwer. Ich vermute, dass vieles davon abhängen wird, wie viele Stimmen die AfD vom rechten Rand der CDU abziehen kann und ob die FDP über ihre Leihstimmenkampagne wieder in den Bundestag einziehen kann. Darum: Wählen gehen.

Im Anschluß waren wir noch auf einen Kaffee bei Steenkamp. Ich konnte es mir nicht verkneifen, noch einmal das Brüderle zu machen und in die Niederungen des „Altherrenwitz“ abzugleiten. Das ist die Freiheit, die ich nicht meine. Obwohl, manchmal reizt es doch zu sehr, sich über die political Correctness hinwegzusetzen.

Auf dem Weg nach Hause wurde ich in der Fußgängerzone gebeten, doch mal wieder zu bloggen. Gesagt, getan. Und wenn es die Zeit erlaubt, setze ich mich wieder dran. Ich habe noch ein paar schöne Bilder und zwei oder drei Themen in der Pipeline.

Zum Abschluss noch drei Veranstaltungstips:
20:00 Theater Zeitgeist präsentiert in der Aula Chin Meyer “Der Jubel rollt”
21:00 Restaurant alte Schwimmhalle: Blues
Später am Abend: Disco im Geckos, ein Kieler DJ soll auflegen.
Und die Ü30 Party steigt in der Fegetasche.

Meine erste Schulverbandsversammlung

Ich bin gestern aus privaten Gründen erst sehr spät nach Hause gekommen. Im Auto konnte ich die Ergebnisse der Landtagswahl in Bayern hören. Die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung kam offenbar der CSU zu Gute, die sich zu Recht als Wahlsieger sehen kann.
Immerhin gelang es der SPD, Stimmen hinzuzugewinnen.
Die Grünen und die Freien Wähler haben Verluste hinnehmen müssen. Schwer gebeutelt hat es die FDP, die den Einzug in den Bayrischen Landtag verpasste.
Wenn man die Gewinne der CSU als „landestypisch“ und damit „a-typisch“ ansieht und davon ausgeht, dass sich eine solche Entwicklung im Bund nicht in diesem Ausmaß wiederholen wird, kann man sich über die Zugewinne der SPD freuen und diese als gutes Zeichen ansehen. Sollte die FDP auch den Einzug in den Bundestag verpassen, ist noch einiges offen. Obwohl die CDU eine eigene Zweitstimmenkampagne (Merkelstimme) führt, rechne ichaber  damit, dass ausreichend viele Unionswähler nach diesem Ergebnis der FDP mit ihrer Zweitstimme in den Bundestag verhelfen.
Das schwache Ergebnis der Grünen liegt im Bundestrend, und wie sich die Stimmen der Freien Wähler in der Bundestagswahl auf die übrigen Parteien verteilen, kann ich nicht beurteilen.
Noch ist also nichts entschieden, nach wie vor kommt es auf jede Stimme an.

Heute, am Montag, werde ich als Vertreter an der Sitzung der Schulverbandsversammlung teilnehmen. Dazu habe ich mich gerade durch eine als „Streng Vertraulich“ gekennzeichnete Vorlage gearbeitet und das Protokoll der letzten Sitzung gelesen.
Aus dem öffentlichen Teil des Protokolls:

Die Regionalschule „Am Schiffsthal“ wird zum 1. August 2014 in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt. Hiermit wird das Schulgesetz sinngemäß umgesetzt. Gymnasien und Gemeinschaftsschulen werden zukünftig als weiterführende Schulen bestehen.
Wir erinnern uns: Die Stimme des Plöner Bürgermeisters war seinerzeit ausschlaggebend für die Einrichtung einer Regionalschule. Er hatte sich damit sowohl über den mehrheitlichen Elternwillen wie auch über die mehrheitliche Empfehlung der Ratsversammlung hinweggesetzt. Rein rechtlich war sein Abstimmungsverhalten allerdings nicht zu beanstanden, da er diesbezüglich nicht gebunden war.

Die Offene Ganztagsschule in Plön ist ein Erfolg. Sie wird von 180 Schülerinnen und Schülern genutzt, davon sind 75 Grundschulkinder. Die Kinder aus den Grundschulen verteilen sich wie folgt:
Breitenauschule: 49 Kinder
Rodomstorschule: 26 Kinder.

Die Offene Ganztagsschule in Ascheberg nahm im Untergeschoss der Turn- und Sporthalle ihren Betrieb auf, nachdem die dortigen Räume grundlegend renoviert wurden. Hier werden 67 Kinder durch eine hauptamtliche Erzieherin sowie sechs Kursleiterinnen betreut.

Der Mikrozensus wird sich auch auf den Schulverband auswirken. Nachdem die Einwohnerzahl von Plön deutlich nach unten korrigiert wurde, werden auch die finanziellen Beiträge der Stadt zum Schulverband absinken, was für die Umlandgemeinden eine stärkere Belastung nach sich zieht. Da ist es nur ein schwacher Trost, daß sie in den vergangenen Jahren von der überhöhten Zahlungen der Stadt profitieren konnten.

Tanz unterm Vulkan

Der Vesuv ist besonders durch seinen Ausbruch im Jahr 79 nC. bekannt, der mehrere tausend Menschen das Leben kostete und Neapel die Ausflugsziele Pompeji und Heraklioneum beschert hat.
130910_00_VesuvVon Hauptbahnhof in Neapel kommt man mit der S-Bahn Circumvesuviana (einfache Fahrt 2,20 Euro) nach Ercolano Scavi. Der Versuch, mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Vesuv zu fahren, so wie der Reiseführer es empfiehlt, schlug fehl, die Linie ist eingestellt, wenn es sie überhaupt jemals gegeben hat. Bevor man sich auf Schusters Rappen auf den Weg macht, sind 10,- Euro für die Hin- und Rückfahrt mit dem „Vesuvioexpress“ gut angelegtes Geld. Natürlich mißtraut man den Mitschnackern, die einem gleich vor dem Bahnhof das Ticket für den Bus und den Eintritt für den Vesuv für 20,– Euro andrehen wollen. Zu Unrecht, wie sich zeigt, der Zutritt zum Kraterrand ist in der Tat kostenpflichtig.
130910_01_VesuvioexpressDie letzten 600 Meter vom Parkplatz bis zum Gipfelweg sind zwar gut ausgebaut, aber relativ steil und schweißtreibend. Die Aussicht wäre sicher super gewesen, wenn die Wolken den Blick freigegeben hätten.

Anders als für die Fahrt zum Vesuv kann man sich die Fahrt zur Ausgrabung von Herakulineum (3,– Euro) schenken, denn die 400 Meter vom Bahnhof zur Ausgrabungsstätte lassen sich problemlos zu Fuß bewältigen. Herakulineum wurde wie Pompeji durch den Vulkanausbruch 79 n.C. unter meterdickem Lavagestein verschüttet. Ungeachtet dessen und wohl wissend, dass der Vesuv über kurz oder lang erneut ausbrechen wird, ist die Ausgrabungsstätte von einer dichten Wohnbebauung umringt. Bleibt zu hoffen, dass der nächste Ausbruch so rechtzeitig vorhergesagt wird, dass eine Evakuierung rechtzeitig eingeleitet werden kann.
130910_02_WohnbebauungDie Ausgrabung in Herakulineum ist deutlich kleiner als die im bekannteren Pompeji, dafür sind die Gebäude besser erhalten und vermitteln einen guten Eindruck vom Leben des wohlhabenden römischen Bürgertums, wie dieses Mosaik und die Wandbemalung des Esszimmers zeigen.
130910_03_NeptunmosaikDas Frischwasser wurde über große Distanzen über Aquädukte in die Orte geführt, wo es über Bleileitungen in die Häuser geleitet wurde. Wenn die Aussagen der Fremdenführerinnen stimmen, führte die Nutzung des einfach zu verarbeitenden Schwermetalls zu einer schleichenden Bleivergiftung der Nutzer. Noch schwerwiegender war wohl die Praxis, dem lagernden Wein Blei zuzugeben, da der hierdurch einen besonderen, süßlichen Geschmack erhielt. Auf diesem Bild sind drei nebeneinander laufende Wasserleitungen aus Blei zu sehen.
130910_04_BleirohreDurch den Einsatz von Zement war es durchaus möglich, mehrgeschossig zu bauen. Die Nutzung von Zement ist sicher eine Errungenschaft der römischen Zivilisation, deren Bedeutung in der Bau- und Technikgeschichte völlig unterbewertet wird. Hier das Bild der Ruine eines dreigeschossigen Gebäudes.
130910_05_DreigeschosserDas Ausgrabungsgebiet ist nur in Teilen zu besichtigen. Einige Bereiche sind wegen Restaurierungsarbeiten (Orange), andere wegen des Mangels an Aufsichtspersonal (Olivgrün) für den Besucher gesperrt. Leider konnte man den Eindruck gewinnen, dass der Schutz des Weltkulturerbes vor der Witterung oder auch vor Beschädigungen durch Besucher nur unzureichend ist.
130910_06_LageplanZum Abschluss noch ein letztes Bild
130910_07_Statuen

Zu spät

Dieser Beitrag hätte schon vor ein paar Tagen, auf jeden Fall vor der Ratsversammlung am gestrigen Mittwoch erscheinen sollen. Leider gab es im Urlaub keine vernünftige Möglichkeit ins internet zu gehen.

Das Nahverkehrskonzept sorgte für eine Presseerklärung der FWG, die am Samstg in der Presse stand. Was ist das Problem? Zurzeit ist der Bahnhof in Plön ein Kontenpunkt. Die Züge aus Lübeck und Kiel halten gleichzeitig, tagsüber jeweils um Viertel vor und Viertel nach. In Folge ist die Koordination des Busverkehrs vom und zum Plöner Bahnhof sehr einfach.
Mit dem neuen Fahrplan soll die Fahrzeit zwischen Kiel und Lübeck beschleunigt werden. Ziel ist eine Fahrzeit von unter 60 Minuten. Das ist grundsätzlich gut, hat aber für Plön zwei negative Konsequenzen. Erstens werden die Züge jetzt zu unterschiedlichen Zeiten eintreffen und abfahren, zweitens werden nicht mehr alle Züge auf dem Weg nach Kiel in Preetz halten. Zum einen wird es also schwieriger, die Busse zu koordinieren. In wie weit der Kreis, der für den Busverkehr zuständig ist, hier eine bürgerfreundliche Regelung findet, bleibt erst einmal abzuwarten. Problematischer wird der Verzicht auf den Halt in Preetz, denn er trifft all die Kinder und Jugendlichen, die von Plön nach Preetz zur Schule pendeln, und zwar Berufsschüler, Fachgymnasiastinnen und Gymnasiasten gleichermaßen. Ob hier ein entsprechender Busverkehr eingerichtet wird, um diese Auswirkung zu kompensieren, halte ich für unwahrscheinlich.
Aus den oben genannten Gründen hat der SteU seine Bedenken gegen den Nahverkehrsplan geäußert und der Ratsversammlung empfohlen, hiergegen eine Resolution zu verfassen und zu verabschieden. Der Beitrag der FWG hierzu waren zwei Stimmen im SteU, in der Presse liest sich das aber anders. Man könnte den Eindruck gewinnen, als würde es sich um eine Initiative der FWG handeln.
Vermutlich sind die Aussichten auf Erfolg gering. Mehr Erfolgschancen wären gegeben, wenn sich die Preetzer Schulen über den Schulverband und den Kreis als Schulträger zusätzlich gegen die Änderung stark machen.
Nebenbei Nahverkehr. So sieht es aus, wenn Ubahnstationen modern gestaltet werden.
130908_Metro_01Ob hierbei bewusstseinserweiternde Substanzen im Spiel waren, will ich gar nicht erst fragen.
130908_Metro_02Die Ubahnstationen liegen in Neapel. Nachfolgend noch ein paar Bilder aus dem archäologischen Museum. Eines der bekanntesten Kunstwerke der Ausstellung ist das Alexandermosaik. Geht man aufmerksam durch die Sammlung, findet man weitere sehr schöne Austellungsstücke, wie z.B. das Bild dieser Katze, die mit einem Vogel spielt
130908_Archaeologisches_Katzeoder diesen Fisch.
130908_Archaeologisches_FischGut gefallen hat mir auch die Musikantengruppe.
130908_Archaeologisches_SpielmaennerNeben zahlreichen Mosaiken gibt es auch eindrucksvolle Wandmalereien.

Diese Stück stammen alle aus Pompeji, das 79 nC. bei einem Ausbruch des Vesuv verschüttet wurde.

Sehr beeindruckend ist auch der große Saal mit seiner beeindruckenden Decke.
130908_Archaeologisches_DeckeIch habe auch keine Angst, seitdem ich gesehen hab, dass in unserer Unterkunft nicht nur die VDE Normen penibel eingehalten werden, sondern auch die heilige Elektra über die Sicherheit der elektrischen Anlage wacht.
130908_heilige_Elektra

Birgit klopft an !

Vorgestern war die SPD Bundestagskandidatin Freu Dr. Birgit Malecha-Nissen auf Wahlkampftour in Plön. Der Infostand war auf der Verkehrsinsel Ecke Appelwarder / Brückenstraße aufgebaut. Birgit zog von dort aus los und begab sich auf Hausbesuch. Begleitet wurde sie von Plöner Genossen, einem Fotografen und einer jungen Journalistin der Deutschen Presse Agentur. Die Reaktionen der Wählerinnen und Wähler waren sehr unterschiedlich, sie reichten von aufmunterndem Zuspruch über freundliches Desinteresse bis hin zu schroffen Ablehnung.
Kopie von 130905_Birgit_Klopft_an_Netz_klIch hatte in meinem Blog und im Plönbook auf den Termin hingewiesen. Die Lokalpresse ist ja mit der Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen in Plön im Allgemeinen und von Wahlkampfterminen im Besonderen ja recht zurückhaltend. Ich verfolge Face- bzw. Plönbook regelmäßig, nicht zuletzt, um mir ein Bild von der Stimmungslage zu machen und ggf. Themen aufzugreifen, die Plön betreffen und dort hochkommen, wie zum Beispiel vor zwei Jahren, als das Stadtbuchtfest auf der Kippe stand.
Mit meinem Hinweis habe ich in Plönbook eine Kommentarkette losgetreten. Andre Jargusch (CDU/Junge Union), selber Opfer eines kleinen Shitstorms, als er in der Kommunalwahl Wahlkampf auf Plönbook betrieb, beklagte sich, dass sich niemand beschweren würde, wenn ich dort auf den Termin hinweisen würde. Aus vielen Kommentaren geht eine kaum verhohlene und bedenkliche Politikverdrossenheit hervor. Ein Beitrag weist auf den Wahl-O-Mat hin.
Einfach einmal ausprobieren.

Ab ins Darwineum

130904_Darwineum_Netz_kl_Galapagos – Schildkröte. Die Galapagos-Inseln waren eine bedeutende Station auf der Weltreise von Charles Darwin.

Ich hatte schon vor einiger Zeit vom Darwineum in Rostock gehört und mir vorgenommen, es einmal zu besuchen. Vor kurzem war es so weit.

Das Darwineum hat seinen Namen von Charles Darwin, dem Begründer der Evolutionstheorie. Es besteht im Grunde genommen aus drei Teilen. Im ersten Ausstellungsbereich wird auf die Entstehung der Erde, aber vor allem auf die Entstehung des Lebens eingegangen. Die verschiedenen Ausstellungsräume sind modern und sehr ansprechend eingerichtet und auch für kleinere Kinder gut geeignet, da vor den Terrarien Stufen angebracht sind.
130904_Darwineum_02_Netz_klDie einzelnen Ausstellungsräume sind in einem Kreis um einen zentralen Platz herum angeordnet und beinhalten Modelle und großzügig ausgelegte Terrarien mit verschiedenen zum Thema passenden Tieren. Darüber hinaus gibt es Informationstafeln, die für den flüchtigen Besucher zu ausführlich, für den interessierten Besucher zu kurz gehalten sind. Ein echter Kompromiss, passend für mich, da ich nicht viel Zeit hatte. Im Übergang zum zweiten Teil des Gebäudekomplexes ist eine Ausstellung über die Entwicklung des Menschen zu sehen. Hier hätte ich mir ein paar zusätzliche Ausstellungsstücke wie Steinwerkzeuge oder Kultgegenstände gewünscht.
130904_Darwineum_03_Netz_klGlaswelse

Beim zweiten Teil handelt es sich um die Tropenhalle, die im Wesentlichen aus sehr großzügigen Gehegen für die Gorillas und Orang-Utan besteht. Ich habe bisher keine besseren Anlagen dieser Art gesehen. Die Gehege haben einen Zugang nach draußen, wo sich sehr große Freigehege befinden, die durch Wassergräben voneinander getrennt sind. In die Wasserflächen hinein ragen Halbinseln, auf denen der Besucher zu gedeckten Beobachtungsständen gehen kann. Leider hatte der Akku zu dem Zeitpunkt bereits seine Entladeschussspannung erreicht, so dass ich leider kein Bild davon habe.

Der dritte Teil besteht aus einem Kino, einer Ausstellung zur sozialen Evolution und einem sehr schön eingerichteten Gastronomiebereich, in dem es ein reichhaltiges Angebot zu vernünftigen Preisen gibt.

Das Darwineum liegt im Rostocker Zoo. Der Zoo selber ist ebenfalls einen Besuch wert. Er verfügt über historische und zum Teil denkmalgeschützte Bau- und Gartenanlagen, gleichzeitig aber auch über sehr moderne und ansprechende Gehege. In einigen Bereichen sind Relikte der ehemaligen DDR zu erkennen, die auf jeden Fall erhaltenswert sind, da sie dem Zoo einen ganz eigenen Charme verleihen. Andere Gebäude wie etwa das Aquarium werden in den kommenden Jahren sicher noch ausgebaut oder erneuert.
130904_Darwineum_04_netz_kl_Der Kulan ist ein asiatischer Esel, dessen Bestände stark gefährdet sind. Es gibt vermutlich nur noch 900 Tiere dieser Art.

Insgesamt ist der Rostocker Zoo ein lohnendes Ausflugsziel. Auch wenn er ca. 180 km von Plön entfernt liegt, ist er ist über die Autobahn A20 selbst bei verhaltenerFahrweise in knapp zwei Stunden gut zu erreichen.

Der Besuch ist übrigens auch allen Evolutionsleugnern und Evolutionsleugnerinnen empfohlen.

Äh

Natürlich habe ich das Fernsehduell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück gesehen. Der Einstieg von Peer Steinbrück wirkte etwas unsicher, so dass nichts Gutes zu erwarten stand. Er aber auch Angela Merkel, gingen zunächst nicht auf die Fragen ein, sondern gaben erst einmal ein Statement ab. Das war sicher nicht im Sinn der Sache, taktisch aber klug, und ist damit verzeihlich.
In der nachfolgenden Diskussion gewann Peer Steinbrück dann deutlich an Sicherheit und Profil. Er fasste sich deutlich kürzer, seine Aussagen wirkten erheblich präziser. Dieser Eindruck scheint auch beim Publikum entstanden zu sein, wenn man das Zwischen- und Endergebnis in der nachfolgenden betrachtet, das nach den Meinungsumfragen in der anschließenden Sendung vorgestellt wurde. Nervig fand ich, dass die Moderatorinnen und Moderatoren mit schöner Regelmäßigkeit dem Kandidaten und der Kandidatin immer wieder ins Wort fielen.
Die 90 Sekunden Abschlussstatement sind Peer Steinbrück für mein Empfinden ein wenig zu pathetisch geraten, die 90 Sekunden von Angela Merkel waren richtig schwach.
Der ARD-Bewertung Punktsieg für Peer Steinbrück will ich mich gerne anschließen. Der Wahlkampf ist noch nicht gelaufen, es kann noch spannend werden.

Nach dem Duell traf sich dann – zumindest in der ARD – die unvermeidbare Diskussionsrunde. Edmund Stoiber „ähte“ in seinem ersten Satz gleich 26 mal, erstaunlicherweise tat Anne Will es ihm nach und kam in ihrem ersten, wesentlich kürzerem Satz auf acht „Ähs“ oder „Ehms“. Ebenso erstaunlich, Paul Breitner brachte nicht ein einziges „Äh“, genau wie Frank-Walter Steinmeier, was aber nicht so überraschend ist.

Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende noch etwas zur letzten Sitzung des SteU geschrieben habe, irgendwie fehlte mir aber die Zeit. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Filmfestival in der Hofkneipe

Die Hofkneipe in Grebin bereichert seit einiger Zeit das kulturelle Angebot in unserer Region. Von Mittwoch bis Freitag läuft dort Stenkamp’s Kurz Film Festival unter’m Sternenhimmel. Da ich Mittwoch zum Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt muß und am Donnerstag auch schon einen Termin habem von dem ich weiß, bleibt vermutlich nur der Freitag für den Besuch, sofern ich da keinen Termin habe, von dem ich noch nicht weiß.Ich kann mir vorsellen, dass der Abend dort netter ist als vor der Glotze.

Am Wochenende läuft das Filmfestival auf der Großen Ochseninsel in der Flensburger Förde. Eine Veranstaltung, die ich als “Geheimtip” bezeichnen würde, ohne Gefahr zu laufen, mich dem Vorwurf auszusetzen, wieder einmal Informationen aus nicht-öffentlicher Sitzung weitergegeben zu haben, auch wenn die Spatzen sie bereits von den Dächern pfeifen.

Da ich heuute auf der Vorstandssitzung des Ortsvereines war, ist es mittlerweile so spät, dass ich jetzt nicht weiter auf dei Themen des morgigen Ausschusses eingehen werde, zumal ich morgen etwas früher raus muss als sonst.

Regionalkonferenz Denkmalschutz

Am 18. August fand im Kulturforum Schwimmhalle die dritte von insgesamt vier Regionalkonferenzen zur Novellierung des Denkmalschutzgesetzes statt. Frau Ministerin Spoorendonk und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten den ca. 80 Gästen die Eckpunkte der Novellierung vor und nutzten die Veranstaltung, um interessierten oder betroffenen Bürgerinnen und Bürgern oder Verbänden die Möglichkeit zu geben, ihre Position zu vertreten.
Dabei ließ die Ministerin aber keinen Zweifel daran, dass die Inhalte des Eckpunktepapiers zwar die Grundlage für eine weiterführende Diskussion sind, aber gleichzeitig auch den politische Wille der Landesregierung zum Ausdruck bringen. Bedenken und Anregungen könnten – sofern sie gut begründet sind – im weiteren Gesetzgebungsverfahren noch berücksichtigt werden.

In Schleswig Holstein gibt es ca. 16 000 einfache und 9 500 besondere Kulturdenkmale.
Dazu kommen 5 300 archäologische Denkmale und 61 000 Fundstellen.
Mit Erstaunen nahm ich zur Kenntnis, dass es keine Auflistung der noch vorhandene Kulturdenkmale gibt. Als Folge ist eine Inventurisierung überfällig, um festzustellen, welche Denkmale überhaupt noch vorhanden sind und welche zwischenzeitlich bereits beseitigt wurden.

Denkmale gestalten unsere Heimt auf wesentliche Weise und sind wichtig für die Bewahrung der regionalen Identität. Sie haben eine wichtige Bedeutung sowohl für Tourismus wie auch für das örtliche Handwerk.

Zudem wurde betont, dass das Bundesverfassungsgericht in einer Entscheidung im Jahr 1999 festgestellt hat, dass Denkmalschutz eine Gemeinwohlaufgabe von hohem Rang ist.

Das schleswig – holsteinische Denkmalschutzgesetz ist das älteste seiner Art in Deutschland. Es existiert bereits seit 1958. Spätestens Mitte des letzten Jahrzehnts zeichnete sich ab, dass eine Überarbeitung erforderlich ist. Diese Überarbeitung erfolgte mit der Novellierung des Gesetzes im Jahr 2011 und mit er Inkraftsetzung Anfang des Jahres 2012. Wesentliche Neuerung war, dass
– wesentliche Zuständigkeiten des Landesamtes für Denkmalschutz auf die untere Denkmalschutzbehörden, also auf die Kreise und kreisfreien Städte, übertragen werden und
– ausschließlich wirtschaftliche Interessen bei der Abwägung im Verfahrensgang zu berücksichtigen sind..
Als Ergebnis dieser Novelle ist erkennbar, dass das Gesetz in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten sehr unterschiedlich ausgelegt wird und eine landesweit einheitliche Anwendung nicht mehr stattfindet.
Mit der Novellierung soll erreicht werden, dass durch die zukünftig geplante Beteiligung der oberen Denkmalschutzbehörde wieder landesweit einheitliche Standards gelten. Darüber hinaus soll das Verfahren geändert werden. Gebäude und Anlagen sollen aufgrund von klar definierten geschichtlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen, städtebaulichen, technischen und kulturlandschaftlichen Kriterien bewertet und dann zum Denkmal erklärt werden. Dieses Verfahren, das in 13 Bundesländern bereits angewendet wird, dient der Inventurisierung und führt im Ergebnis zu einer Positivliste. Damit wird auch die Rechtsposition der Eigentümer, die heute oftmals wohl gar nicht wissen, dass ihr Gebäude ein Denkmal ist, gestärkt, da ihnen der Klageweg offensteht. Und natürlich sollen die Gebäude auch weiterhin genutzt werden können, ein Freilichtmuseum sei nicht geplant.

Die anschließende Diskussion war sehr interessant. Ein Angehöriger des ostholsteiner Landadels betonte, dass er sehr für Denkmalschutz sei, wobei er Denkmalschutz für Herrenhäuser gut verstehen könne, für Landarbeiterkaten oder Betriebsgebäude aber nicht.
Dem wurde von Landeskonservator entgegnet, dass es im Denkmalschutz aus fachlicher Sicht keine Hierarchie gäbe. Das Herrenhaus könne ebenso Denkmal sein wie die „Vorstädte“ mit ihren Landarbeiterkaten oder die alte Schmiede oder Meierei.
Die Eigentümerin einer Hälfte einer Landarbeiterkate fragte nach, wie sie das Verfahren, ihr Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, beschleunigen könne, da sie den Verlust des Charakters des Hauses befürchtet.
Ein weiterer Gutsbesitzer meldete sich zu Wort und wendete sich gegen eine erneute Novellierung des Gesetzes, der Einfachheit des bestehenden Verfahrens wegen. Das entbehrte nicht einer gewissen Komik, wenn man weiß, wie es dazu kommen konnte, dass auf dem väterlichen Hof gleich zwei Reetdachscheunen versehentlich Opfer der Flammen wurden.

Der fürs Bauwesen zuständige Kieler Bürgermeister Todeskino gab eine Stellungnahme ab- was eigentlich gar nicht GEgenstand des Abends war –  und wendete sich strikt gegen eine Novellierung, da er befürchten müsse, dass Kiel mit 600 neuen Denkmalen belastet würde. Zudem wies er darauf hin, dass die obere Denkmalschutzbehörde personell so schlecht ausgestattet sei, dass sie die anstehende Arbeit kaum bewältigen könne. Er forderte für die Landeshauptstadt Kiel und die anderen kreisfreien Städte eine Regelung, wie sie auch für die Stadt Lübeck bestände, wo die Aufgaben der Unteren und Oberen Denkmalschutzbehörde durch die Stadt wahrgenommen würden.
Die Ministerin betonte, dass Lübeck als Weltkulturerbe eine Sonderstellung einnehmen würde.
Ein Rechtsanwalt aus dem Publikum wendete sich sehr fachkundig und gut begründet gegen die Position von Herrn Todeskino, der dann in einem weiteren Beitrag erwähnte, dass eben dieser Jurist als Justiziar an der Erarbeitung der Gesetzesnovelle mitgewirkt hätte.
Es ist natürlich ein kluger Schachzug, wenn jemand, der an dem Entwurf mitgeschrieben hat, aus dem Publikum heraus die Novelle unterstützt, aber eben nur so lange, wie das nicht offenkundig wird.

Anschließend wurde verschiedentlich geäußert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  in den unteren Denkmalschutzbehörden durch ihre Landräte bzw. Landrätinnen oder Oberbürgermeister bzw. Oberbürgermeisterinnen aus rein wirtschaftlichen oder anderen Erwägungen unter Druck gesetzt würden, so dass es positiv zu bewerten sei, wenn die obere Denkmalbehörde hier wieder als Korrektiv wirken könne.

Eine Rollstuhlfahrerin aus Kiel beklagte für ihre Organisation, dass Denkmalschutz nicht dazu führen dürfe, dass Menschen mit Behinderung ausgeschlossen werden und betonte, dass sie das Recht habe, auch dorthin kommen zu können, wo auch Menschen ohne Behinderung hinkommen können.
In dem Zusammenhang bemängelte Sie auch gleich, dass das Kulturforum Schwimmhalle nicht barrierefrei sei und dass es für sie äußerst unangenehm sei, hier auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.
Die Ministerin bedauerte das und betonte, dass hier ein Interessenkonflikt bestehen kann. So sei z.B. ein barrierefreier Zugang durch den Haupteingang nicht immer möglich, ohne den Charakter eines Gebäudes zu beeinträchtigen, in solchen Fällen ließen sich aber über Nebeneingänge andere Lösungen finden. Als Beispiel wurde hier das Gewerkschaftshaus „Legienhof“ in Kiel genannt.

In dem Zusammenhang erwähnte der Landeskonservator, dass der Denkmalschutz noch kein Bauvorhaben Vorhaben verhindern hätte und nannte in dem Zusammenhang die Biogasanlage vor dem Torhaus des Gutes Perdoel. Dieser Äußerung läßt sich unterschiedlich interpretieren. Entweder verdeutlicht sie, wie kooperativ die zuständigen Denkmalämter sind, oder sie beinhaltet Kritik an einer Entscheidung, die nicht zu verhindern war und zeigt, was für ein zahnloser Tiger der Denkmalschutz derzeit ist.

Sinead O’Conner auf dem Tondern Festival

Gestern bekam ich über Facebook als musikalischen Geburtstagsgruß einen Link, der zum Beatles Song „Birthday“ führte. Ich mag die Beatles, wobei mein absoluter Lieblingssong „Her Majesty“ ist, der kürzeste Song, den die Gruppe je gemacht hat. Als Link hier eine etwas längere – und gehässigere – Version der Gruppe Chumbawamba.

Das hat nichts mit dem Tondern Folk Festival zu tun, das an diesem Wochenende läuft. Eine der Headlinerin ist Sinead O’Conner, die durch ihren Hit „Nothing compares to you“ auch in Deutschland bekannt ist. In Amerika ist sie ebenfalls bekannt, allerdings auch dafür, dass sie in einer Talkshow das Bild des Papstes Johannes Paul II zerrissen hat, um gegen die sehr zögerliche Aufklärung und Aufarbeitung der Fälle von Kindesmißbrauch in der katholischen Kirche zu protestieren. Auf dem 30th Anniversary Concert für Bob Dylan wurde sie bei ihrem Auftritt minutenlang ausgebuht und sang dann statt eins Dylan Songs „WAR“ von Bob Marley, wobei sie das Wort Rassismus durch Kindesmißbrauch ersetzte.

Auch wenn Sinead O’Conner in diesem Video ziemlich schräg singt und ihre Haltung zur Irisch Republikanischen Armee sowie zur Religion kritisch hinterfragt werden muß, Ihren Standpunkt zum Thema Kindesmißbrauch bringt sie klar zum Ausdruck.

Man kann vermuten, dass beim Zuhören manchem Pfarrer der Ministrant vom Schoß rutscht.

Ich hätte dieses Festival gerne einmal besucht, aber da ich Morgen und Übermorgen bei der Durchführung der Kreisjugendmeisterschaft im Segeln helfen werde, wird es in diesem Jahr nichts.

Stadtbuchtfest 2014

Das diesjährig Stadtbuchtfest war wieder einmal eine sehr gelungene Veranstaltung, jedenfalls soweit ich es von meinen Besuchen am Freitag- und Samstagabend beurteilen kann und von den Problemen der Anwohner mit den Wildpinklern einmal abgesehen. Vielleicht würden ein paar Toiletten mehr und ein oder zwei Pissoire dieses Problem entschärfen können. Sie müssen ja nicht so schön bunt sein.
130811_Stadtbuchtfest_PissoirErfreulich ist, dass sowohl der Bürgervorsteher als auch der Bürgermeister erklärt haben sollen, sich trotz leerer Kassen für den Erhalt des Festes einsetzten zu wollen. Vielleicht erinnern sich einige meiner Leser, dass das Fest bereits 2011 auf der Kippe stand. Die SPD-Fraktion hat sich bereits damals für die Durchführung und damit für den Erhalt des Festes eingesetzt.

Beim der Suche nach dem Beitrag über das Stadtbuchtfest stieß ich auch auf meine damalige Berichterstattung zum Einzelhandelskonzept der CIMA. Dieses Thema wird sicher in Kürze wieder aktuell werden, wenn es darum gehen könnte, wie man das CIMA-Konzept so hingebogen bekommt, dass nunmehr doch Einzelhandelsflächen mit mehr als 800 Quadratmetern außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches gut für die Stadt sind. Die gebetsmühlenartigen Wiederholungen des Mantras„…, Plön ist gut versorgt“ klingen mir noch in den Ohren.

3 Stunden SteU

Gestern tagte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Aufgrund der Dringlichkeit wurde das Thema „Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Ascheberg – Neumünter“ in die Tagesordnung aufgenommen, da hier ein neuer Antrag auf Freistellung von Bahnbetriebzwecken (Entwidmung) beim Eisenbahnbundesamt vorliegt.
Um es vorwegzunehmen: Verkehrsinfrastruktur ist eine der wesentlichen Standortfragen. Eine schnelle Verbindung in die Metropolregion Hamburg ist für unsere Region schon heute wichtig, sie könnte langfristig über die Bahnstrecke Plön – Ascheberg – Neumünster deutlich verbessert werden. Diese Option muß auf jeden Fall erhalten bleiben. Wird die bestehende Strecke entwidmet, ist die Option unwiederbringlich verspielt. Eine andere Bahntrasse wird es nicht geben.

Darüber hinaus berichtete TL 30, Frau Kricheldorff über die Ergebnisse des Zensus. Die Plöner Bevölkerung ist überproportional alt und hat einen überproportional hohen Beamtenanteil, der Anteil der Ausländer/-innen liegt bei 3,2 % und damit über dem Kreis- (2,1%), aber unter dem Landes- (4.2 %) und Bundesdurchschnitt (7,7 %)
Der Anteil der im Dienstleistungsbereich Beschäftigten liegt bei 82,8 %, im produzierenden Bereich sind 15,7 % tätig. Was mit den verbleibenden 1,5 % ist, kann ich leider nicht rekapitulieren, vielleicht sind meine Notizen auch etwas fehlerhaft. Dennoch, Tourismus sowie Handel und Gewerbe sind die bestimmenden Faktoren.
52,8 % der erwerbstätigen Plöner/-innen pendeln aus, (s.o., Bedeutung von Verkehrsinfrastruktur), 67,4 % der Plöner Arbeitsplätze werden durch Einpendler/ -innen besetzt.
Der Großteil der Gebäude (50,3 %) stammt aus den Jahren 1949 bis 1978 (Betrachtungszeitraum 29 Jahre), 24,8 % wurden in den darauffolgenden Jahren bis 2011 errichtet (Betrachtungszeitraum 32 Jahre). 12,8 % der Gebäude stammen aus den Jahren 1919 bis 1948 (Betrachtungszeitraum 29 Jahre), 12,1 % der Gebäude sind noch älter.
Die Darstellung von sehr niedrigen Prozentzahlen für den Zeitraum nach 1978, verteilt auf viele sehr kurze Jahresscheiben ist irreführend, suggeriert sie doch, dass ein erheblicher Nachholbedarf bestände. Doch wie zitierte der Ausschußvorsitzende den Aphorismenhirsch Churchil: „Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.“ Tatsächlich lag die Neubautätigkeit nach 1978 deutlich über den Aktivtäten der Periode 1919 bis 1948, in die Projekte der Arbeiterbauvereine (z.B. Appelwarder) oder des Reichsheimstättenbaus (z.B. Knivsbergring, Wasserturmgelände) fallen.
Die aus dem Rahmen fallenden 50,3 % für den Zeitraum 1949 bis 1978 erklären sich sehr einfach. Die Einwohnerzahl Plöns hat sich nach 1945 durch die Flüchtlinge  mehr als verdoppelt. Diese “Bevölkerungsexplosin” und der daraus resultierende Wohnraumbedarf ist aber als Sonderfall zu betrachten.
Wie gesagt, aus den präsentierten Zahlen einen Nachholbedarf abzuleiten, fällt zumindest mir schwer.
Bemerkenswert fand ich die Information, dass der Leerstand in Plön 4,4 % beträgt. Dieser hohe Wert wird mit Sicherheit nicht ausschließlich auf die Leerstände in den Gebäuden der Wohnungsbaugesellschaften zurückzuführen sein.
Die Leerstandsquote, die für einen funktionierenden Wohnungsmarkt erforderlich ist, liegt meines Wissens bei 1,2 %. Ich habe in der Vergangenheit immer wieder behauptet, dass es im Plön erhebliche Leerstände gäbe und sehe mich durch die aktuellen Zahlen in vollem Umfang bestätigt.
Ein Neubaugebiet auf der grünen Wiese wie das Projekt Seewiesen wird die Situation weiter verschärfen. Bevor hier weiter geplant wird, sollte man die Ergebnisse der qualifizierten Wohnraumbedarfsanalyse des Kreises abgewarten.. Das will man aber offenbar nicht, genau so wenig wi eine Folgekostenabschätzung. Ein Neubaugebiet ist natürlich einfacher und lukrativer als eine aktive Wohnraumpolitik, nur für die Stadt und ihre Bürger nicht.

Bericht zu einem anderen Dauerbrenner, der Bauruine Apenrader Straße. In der 31. Kalenderwoche wurde das Zwangsgeld festgesetzt und die Ersatzvornahme angedroht. Damit begann eine neue 3-Monatfrist zu laufen, die es abzuwarten gilt. Danach wäre der Kreis in der Pflicht. Der Ausschußvorsitzende sagte zu, dass die Stadt den Abriss mit Nachdruck fordern wird. Die Geduld der Anwohner wird erneut auf die Probe gestellt.

Ratsherr Thomsen (CDU) frage dann nach dem Verbleib der Großsandkiste auf dem Marktplatz. Dieses Thema fällt in den Zuständigkeitsbereich des GA und wird dort sicher behandelt. Außerdem berichtete er über die Initiative Biberhöhe, die sich die Wiedereröffnung des Wanderweges zum Kreuz und die Pflege des Geländes als Ziel gesetzt hat. Gesucht werden Freiwillige, Spender/-innen und Sponsoren.

Ich habe über Themen berichtet. die im Wahlkampf an mich herangetragen wurden.
1. Aufstellung von Mülleimern am Trentseewanderweg, damit die Hundekotbeutel nicht in die Büsche der Anwohner geworfen werden.
Die Verwaltung sagte eine Prüfung zu.
2. Straßenschäden im Bereich Knivsbergring, die vor dem nächsten Winter behoben werden sollten, um Folgeschäden zu vermeiden.
Die Verwaltung hat sich den Punkt notiert.
3. Ein auf die Zeit der Straßenreinigung begrenztes Halteverbot in der Bückenstraße, damit die Straßenkehrmaschine die Straße auch  reinigen kann.
Die Verwaltung hat den Punkt aufgenommen.
4. Durch Starkregen kommt es am Siebenstern immer wieder zu Auswaschungen der Wege. Gibt es bauliche Maßnahmen, um ständige teuer Ausbesserungsarbeiten zu vermeiden?
Das Problem ist bekannt, die Verwaltung arbeitet daran.

Herr Gampert (FWG/Bürgerliches Mitglied) regte die Aufstellung von weiteren
Papierkörben im Bereich Stadtgrabenstraße und die
Verbesserung der Radwegesituation im Bereich Appelwarder/Todeskurve an.

Im Rahmen der Einwohnerfragestunde gab es keine Fragen, daher war dieser Punkt schnell abgehandelt.

Der Tagesordungspunkt Klosterstraße war unkritisch. Die Qualität der ausgewählten Granitsteine wurde gelobt, der dunkel geflammte Klinker für die Fußwege wurde einstimmig ausgewählt. Die von einem neuen Ausschussmitglied angeregte Prüfung, ob die Parkplätze nicht auch in den Grantitsteinen ausgeführt werden könne, wurde zurück gewiesen, da die Ausschreibung abgeschlossen ist. Darüber hinaus sind die Fördermittel entsprechend der Ausschreibung beantragt. Weitere Änderungen würden das Antragsverfahren für die Landesmittel erneut aufleben lassen und den Abschluß der Arbeiten verzögern, was nach den bisherigen Änderungen nicht mehr vertretbar ist. Darüber hinaus merkte ich an, dass die Fristen des Landes für die Vergabe der Mittel bereits verlängert würde und man die Geduld und das Entgegenkommen des Landes nicht überstrapazieren sollte.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde von der Verwaltung ein neuer Weg aufgezeigt, das Verbot der Passantenstopper im Bereich der künftigen Werbeanlagensatzung zugig in Kraft zu setzen. Es orientiert sich an dem in Lübeck gewählten Verfahren, dessen Zulässigkeit durch die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtes in Schleswig bestätigt wurde. Vermutlich ist ein Beschluß der Ratsversammlung ausreichend.
Mit 6 Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde beschlossen, der Ratsversammlung zu empfehlen, den Lübecker Weg zu gehen. Bis zur nächsten Ratsversammlung bleibt den Fraktionen noch ausreichend Zeit, das Thema zu beraten.

Da ich über den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung nicht berichten will – schließlich will ich nicht Gefahr laufen, in Moskau um Asyl bitten zu müssen – bin ich für heute schneller am Ende meines Berichtes als gedacht und wünsche meinen Leserinnen und Lesern eine gute Nacht.