Scharz Rot Gold

Bericht über den Teilabschnitt meiner Ruderwanderfahrt am 27. Juli 2013.
Der Morgen in Laßrönne begann mit Brötchen, die der Betreiber uns zum Frühstück vorbei gebracht hat. Anschließend durften wir wieder seine Schubkarre benutzen, diesmal, um unser Gepäck über den Deich zu den Booten zu bringen. Gegen 10:00 Uhr kenterte die Gezeit und wir konnten die Strecke bis Hamburg mit dem zunehmend stärke werdenden Strom fahren. Zuerst gilt es, die Zufahrt in die Norderelbe zu finden, was aber kein wirkliches Problem ist. Reine Deichabschnitte wechselten mit Schilfpassagen ab. Und die ersten Industrieanlagen kommen in Sicht. Eine ganz andere Landschaft, aber auch reizvoll. Vor den Elbrücken zweigt der Zollkanal ab, in den wir auf unserem Weg zum Schaartorschleuse einbiegen wollten. Ich hatte am Vortag dort angerufen, das Niedrigwasser wurde für ca. 16:00 Uhr erwartet und geschleust wird bis kurz vor 2100 Uhr. Wir lagen gut in der Zeit und da das Wetter ruhig war, haben wir den Abstecher durch die alte Speicherstadt gemacht. Aus dem Ruderboot wirkt dieser Teil der Stadt, der manch einem vielleicht noch aus der Fernsehserie „Schwarz, Rot, Gold“ bekannt ist, noch eindrucksvoller als aus der Barkasse.

Ein alter Hanseat hat mir seinerzeit erzählt, dass Überlegungen bestanden hätten, die alte Speicherstadt zum Weltkulturerbe zu erklären.Das entsprechende Verfahren sei aber nicht eingeleitet worden, um die Projekte Hafencity und Elbphilharmonie durchführen zu können. In wie weit dies zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Hafencity beeindruckt mich aber weit weniger, und an der Elbphilharmonie wird 450 Mio. später immer noch gebaut, ein völlig aus dem Ruder gelaufenes Prestigeobjekt.

Aus der Speicherstadt kommend haben wir dann erst einmal das Kehrwieder-Gebäude umrundet, um dann gleich in die Saartorschleuse einzulaufen. Der Barkassenverkehr ist dicht, die Tour ist bei gutem Wetter und mit ein wenig Umsicht durchaus machbar.
Auf der Binnenalster bot sich dann ein ganz anderer Eindruck. Man läßt die raue Hafenwelt hinter sich und taucht in die Eleganz der Innenstadt ein. Die Fontäne auf der Binnenalster sorgte für ein wenig Abkühlung. Die Berufsschifffahrt hat Vorfahrt und ist berechenbar. Völlig unberechenbar sind die Kanufahrer, die bisweilen völlig unerwartet aus dem Ruder laufen. Besonders trendy, aber auch besonders albern, wirkt das Stand-Up Paddeln, das Stehpaddeln auf Surfbrettern. Trotz guter Figur macht nicht jeder oder jede dabei eine gute Figur.
Bei Allemania Hamburg durften wir dann am Steg eine Pause machen. Von dort sind es nur ca 200 Meter zu einer containerisierten Eisdiele am Ostufer der Außenalster, wo wir den Betrieb erst einmal mit der Bestellung von 11 Eisbechern mit je 3 Kugel aufgehalten haben. Ein nettes Lokal, wenn auch bei weitem nicht so kultträchtig wie die Strandperle am Elbufer. Nebenbei. das Zitroneneis bei Cini in Plön ist unerreicht.
Da die Allemanen badeten, sind wir auch in die Alster gesprungen, haben aber das Angebot, gleich anschließend zu duschen, dankend angenommen. Der Abstecher durch die Fleete sollte in Anbetracht der Hitze verkürzt werden. Da die Abkürzung gesperrt war und die Wolken des angekündigten Gewitters aufzogen, wurde dieser Teil der Fahrt dann ganz gestrichen. Knapp hatten wir beim Ruderverein Teichwiesen, dem Ziel unserer Fahrt, angelegt, ging es mit Blitz und Donner los und der Regen prasselte richtig auf uns nieder. Selten waren die Boote so schnell aus dem Wasser gehoben wie an diesem Tag.

Von Lauenburg nach Laßrönne

Bericht über den Teilabschnitt am 26. Juli 2013.
Die letzte Nacht war sehr ruhig, jedenfalls nachdem ein Großteil der Mücken tot waren. Die Abfahrt verlief problemlos und zügig. Nach dem Gegenwind vom Vortag war die Strömung auf der Elbe sehr angenehm. Nach einiger Zeit kam das mittlerweile abgeschaltete AKW Krümmel in Sicht. Die Warnungen vor dem Sog und den starken Querströmungen sind mittlerweile überholt. Kurz darauf passiert man das Pumpspeicherwerk Geestacht. Anschließend heißt es, ein wenig aufmerksam zu sein und sich am nördlichen Ufer zu halten, um die Schleuse zu nehmen und nicht das Sperrwerk, was mit Sicherheit schief gehen würde..Vor der Schleuse kann man auf der nördlichen Flussseite etliche Güterschiffe leigen sehen und auf den Brücken darüber mehrere Einkaufswagen erkennen. Geht man an der Hauptstraße ca. 200 m weiter flussabwärts, liegen Aldi und Famila gleich auf der rechten Seite. Weiterer Proviant ist schnell gekauft und wird in einer Kette über die Binnenschiffe weitergereicht und verstaut. Der Schleusengang ist unspektakulär, auch wenn die Schleuse im Vergleich zu den vorhergehenden sehr groß wirkt. Kommt man aus der Zufahrt der Schleuse heraus, befindet man sich im Tidengewässer. Der Strom kann hier mit 2 bis 3 Knoten, also ungefähr 3 bis 5 Stundenkilometern setzen. Bei ablaufendem Wasser ergänzen sich der der Strom der Elbe und die Ebbe. Da wir drei Stunden vor Niedrigwasser aus der Schleuse sind, waren die letzten 10 Km bis zum Campingplatz Laßrönne (bei Stromkilometer 596) ein Klacks. Anders das Geschleppe des Gepäcks, das über den Deich gebracht werden mußte. Der Campingplatz machte einen leicht morbiden Eindruck. Der Zustand wird aber verständlich, wenn man weiß, dass der Betrieb zum Herbst eingestellt wird. Der Platz wurde von einem Investor erworben, der dort etwas anderes vorhat, was, weiß man wohl noch nicht (außer vielleicht der Bürgermeister oder der Vorsitzende vom Bauausschusses.) Auch wenn das Dauercampen nicht meine Welt ist, ich finde es schade, daß hier eine über Jahrzehnte gewachsene Gemeinschaft zerrissen wird.

Irgendwie erinnerte mich das Ganze auch an die Seewiesen. Dort wurde einer alte Frau, langjährige Mieterin eines Gebäudes auf dem Gelände des Gutshofes, gekündigt. Auf der damaligen Informationsveranstaltung fragte die Betroffene dann, wo sie denn nun hin solle. Die Antwort: „Ach Oma S., das wird schon nicht so schlimm“, klang zumindest in meinem Ohren wie blanker Hohn. Dem Investor kann zugutegehalten werden, dass dieser „Trost“ kam nicht von ihm kam. Das Gebäude steht, soweit ich es beobachtet habe, bis heute leer.

Knipse über Bord

Diese Tagesetappe wird mit über 35 km die längste Strecke. Noch bevor wir loskamen, konnten wir einige Sportler aus der dänischen Juniorennationalmannschaft zu ihren Wettkampfvorbereitungen ablegen sehen. Mölln und der sehr ruhige Elbe Lübeck Kanal bieten sehr gute Trainingsbedingungen.
Ab Mölln wird die Strecke weniger abwechslungsreich, bleibt aber landschaftlich immer noch reizvoll. Bis auf die Elbe sind nur noch zwei Schleusen zu bewältigen. Nach gut 20 km erreichten wir Witzeese, wo sich nach dem Schleusen eine etwas längere Pause anschloss. Leider zog sich die Pause so lange, dass die Wanderung zur nahegelegenen Dükerschleuse ausfallen mußte, damit wir im Zeitplan blieben. Die letzten 10 km bis zur Schleuse Lauenburg zogen sich, den meisten stecken die Anstrengungen der letzten Tage noch in den Knochen.
Das Bootshaus in Lauenburg ist wieder nutzbar, nachdem die Bootshallen während es Elbehochwassers bis fast zur Decke unter Wasser standen. Wir wurden sehr nett in Empfang genommen. Man riet uns vom Zelten ab, da die Rasenfläche noch nicht abgetrocknet war. Außerdem wurde uns – und das traf einige sehr – davon abgeraten in der Elbe zu baden, da zahlreiche Kläranlagen und Industriegebiete überschwemmt waren und die Schwebstoffe sich noch im Wasser und am Grund befinden. Nach der anstrengenden Etappe war das Interesse an einem abendlichen Stadtbummel sehr gering ausgeprägt. Außerdem müssen wir am nächsten Tag früh los, denn um 0915 Uhr ist Hochwasser an der Schleuse in Geestacht. Da wir gerne mit der Strömung rudern wollen, sollten wir nicht später als 2 Stunden nach Hochwasser dort eintreffen. Daher ist frühes Aufstehen angesagt und den abendlichen Bummel durch die historischen Altstadt müssen wir auf der nächsten Fahrt nachholen.
Leider werde ich keine Bilder mehr einstellen können, da meine Kamera gestern über Bord gesprungen ist.

Lübeck ich muß Dich lassen

Nach dem Frühstück und vor der Abfahrt in Lübeck mußte erst einmal der Gruppenraum aufgeklart werden. Dabei redet man sich schon mal den Mund fusselig. Aber nachdem das letzte Pipi gemacht wurde, ging s dann los. Ein kurzes Stück die Trave aufwärts, dann zweigt der Elbe Lübeck Kanal links ab. Die Landschaft auf den ersten 26 KM ist sehr abwechslungsreich. Schilfgürtel, Kiefern oder Buchenwälger wechseln mit Wiesen und kleinen Orten ab.

130724_ELKUnd die 5 Schleusen sorgen für Pausen und Abwechslung. Aufgrund des Wassermangels müssen Sportboote im Moment bis zu zwei Stunden auf die Schleusung warten und werden nur gemeinsam mit Güterschiffen oder in Gruppen geschleust. Wir sind dann mit zwei Motorbooten und einem Segelboot unter Motor gemeinsam gefahren.

Der Elbe Lübeck Kanal wurde 1900 in Betrieb genommen und war von den Lübeckern auch als Konkurrenz zum damaligen Kaiser Wilhelm -, dem heutigen Nord-Ostsee Kanal gedacht. Interessant ist aber, dass er einen Vorgänger hat, den Stecknitz – Delvenau Kanal, der bereits 1398 fertiggestellt wurde und als erster echter Wasserscheidekanal Europas gelten soll. Ob er von seegehenden schiffen befahren werden konnte, konnte ich nicht herausfinden. Die erste Verbindung zwischen Nord- und Ostsee für seegängige Schiffe war der 1784 in Betrieb genommene Schleswig-Holsteinische Canal, der als Vorgänger des Nord-Ostsee Kanals gelten kann.
Mein Mitfahrer führen eine so genannte Google-Liste mit Fragen, die während der Fahrt nicht beantwortet werden können. Heute kam die Frage auf, in welchem Kanal die größten Schiffe fahren können. Zur Auswahl standen der Panama-, der Sues- und der Nord Ostsee Kanal (NOK). Die Antwort ist eindeutig der Sues Kanal, für den es keine Längenbegrenzung gibt und der eine uneingeschränkte Breitenbegrenzung von 64 Metern hat. Die Schiffe im Panama Kanal können mit 294,3 Metern deutlich länger sein als die auf dem NOK (235 Meter), dafür können die Schiffe dort mit 32.5 Metern etwas breiter sein als die auf dem Panama Kanal (32,3 Meter). Das klingt nach Punktsieg für Panama. Dafür gilt der NOK als die am meisten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt.   Alle Angaben ohne Gewähr und aus der Quelle Wikipedia)

Eine andere noch offene Frage ist, ob Lotus eine Wasserpflanze ist.
Die Antwort darauf ist auch nicht einfach.

In Mölln wurden wir sehr nett aufgenommen. Dunkle Wolken kündigten Regen an, der mittlerweile auch eingesetzt hat. Bis vor einigen Jahren war Mölln für seine Altstadt bekannt und für Till Eulenspiegel berühmt.

130724_Eulnspiegel

Leider hat sich hier im November 1992 ein Brandanschlag ereignet, bei dem 3 türkische Menschen ermordet wurden. Dieser Anschlag ist in einer Linie mit den Bandanschlägen und Ausschreitungen in Hoyerswerda und Rostock Lichterhagen zu sehen. In Mölln ist das Thema rechtsextremes oder rechtsradikales Gedankengut offenbar noch nicht durch, wie das nachfolgende Plakat zeigt, das ich beim abendlichen Spaziergang aufgenommen habe.
130724_mölln buntAber mit dem Problem steht Mölln nicht alleine da, und ich kann den Besuch in der Möllner Altstadt oder eine Wanderung entlang des Elbe Lübeck Kanals als Tagesausflug nur empfehlen.

Was nun?

Vorgestern wurde ich darauf angesprochen, dass ich seit mehreren Tagen nicht gebloggt hätte. Das stimmt, aber ich hatte beruflich einiges um die Ohren und musste aus privaten Gründen andere Schwerpunkte setzen. Daher bin ich im Moment auch nicht richtig auf dem Laufenden, was das politische Tagesgeschäft angeht. Nach der letzten Sitzung des Hauptausschusses wird jetzt in der Sommerpause voraussichtlich Vieles hinter den Kulissen vorbereitet.

Wie sieht mein Programm in den nächsten Wochen aus?

Über die Gründe, warum ich bei der Wahl der Vertreter für den Planungsverband Seewiesen aus der Fraktionsdisziplin ausgebrochen bin, habe ich ja bereits in meinem Beitrag vom 20. Juni berichtet. Mit dem Thema bin ich noch nicht ganz durch.

Im Bezug auf die fachliche Arbeit ist es jetzt an der Zeit, die Gangart in Sachen Seewiesen zu verschärfen. Nachdem die Verwaltung bereits im März wusste, dass der Kreis beabsichtigt, eine detaillierte Bedarfsberechnung für den zukünftig zu erwarteten Wohnraumbedarf zu erstellen, stellt sich immer noch die Frage, warum nicht gezielt auf die Fragestellung der Untersuchung hingewirkt hat, um Fragen zu klären, die für die Stadt von besonderer Bedeutung sind? Fürchtete man eine Antwort, die die Überflüssigkeit des Neubaugebietes Seewiesen nachweist? Oder hat man gar nicht verstanden, worum es geht? Letzteres glaube ich nicht, denn die ausweichenden und verzögerten Antworten auf meine Fragen haben bei mir den Eindruck erweckt, dass hier „gedüppelt“ werden soll.

Auch die Antwort auf die Frage, warum keine Folgekostenabschätzung  durchgeführt wird, ist mit dem Hinweis, dass hierfür keine Haushaltsmittel eingeplant seine, nur sehr schwach beantwortet. Nach meiner Auffassung ist es ein schwerwiegendes Versäumnis, dass diese Haushaltsmittel nicht eingeplant wurden. Welche Konsequenzen dies in einem möglicherweise  noch folgenden juristischen Nachspiel haben könnte, kann ich im Moment noch nicht abschätzen.

Abschließend bleibt auch immer noch die Frage offen, warum der Planungsverband es bis heute nicht fertig gebracht hat, das Protokoll der Informationsveranstaltung aus dem Februar in das Bürgerinformationssystem einzustellen. Der Hinweis auf die Arbeitsbelastung derTeamleiterin ist für mich nach fast 5 Monaten mit zwei oder drei weiteren Sitzungen jedenfalls nicht mehr stichhaltig. Ich würde in dieser Sache auch keine Unfähigkeit unterstellen. Leider legt das ganze Vorgehen die Vermutung nahe, dass hier kritische Anmerkungen nicht dokumentiert werden sollen und ähnlich wie bei der Frage der Wohnraumbedarfsermittlung „gedüppelt“ wird.

Ich hoffe, in den nächsten Tagen die Zeit zu finden, mich trotz Sommerpause ein wenig eingehender mit der Thematik zu befassen.

Darüber hinaus befürchte ich, dass aus Haushaltsgründen zwei wichtige Planungen auf der Strecke bleiben, nämlich die Entwicklungsplanung für den Bereich der östlichen Innenstadt wie auch die Überplanung des Bereiches Fegetasche. Beide Bereiche sind für die touristische
Entwicklung zu wichtig, um hier wieder zur Planung aus dem Bauch heraus überzugehen, wie es seit Mitte der 80ger Jahre üblich war.

Ansonsten bereite ich gerade einen Besuch in Plön, eine Veranstaltung in Berlin und eine verkürzte Ruderwanderfahrt vor. Dieses Jahr werden wir im Bereich Schleswig Holstein – Hamburg bleiben.

Gerberhof

Wer aufmerksam durch die Stadt geht erkennt, dass der Gerberhof (das Gebäude, das zurückgesetzt an der Schwentinebrücke in der Innenstadt liegt), nicht mehr bewohnt wird. Ich wurde bereits darauf angesprochen, daher hier ein kurzer Sachstand.Im Hintergrund der Gerberhof

Im Hintergrund der Gerberhof

Der Gerberhof liegt in einem Bereich, für den ein Bebauungsplan existiert. Mit diesem Bebauungsplan ist auch die Gestaltung für viele Gebäude in der Umgebung festgesetzt. Da der Gerberhof unter Denkmalschutz steht bzw. stand, ging man bei der Erstellung des Planes vermutlich davon aus, dass sich an diesem Gebäude nichts ändern wird und hat auf nähere Festsetzungen verzichtet. Hier ist allein das Baufeld, also die Fläche, auf dem das Gebäude steht, beschrieben.

Nun ist es so, dass sich das Gebäude in einem so schlechten baulichen Zustand befindet, dass der Denkmalschutz einem Abriss zugestimmt hat. Damit einher ging die Empfehlung, ein Gebäude zu erstellen, dass die alte Kubatur, also die Größe und Form aufgreift. Der korrekte Weg dazu wäre, den Bebauungsplan zu ändern und auch für dieses Grundstück detaillierte Festsetzungen zu treffen.

Diese Lösung wurde von der Verwaltung der Stadt Plön, offenbar in Übereinstimmung mit dem Vorsitzenden des Bauausschusses, verworfen, da eine wirtschaftliche Nutzung unter den Rahmenbedingungen nicht möglich sei.

Die Aussage, dass dem Denkmalschutz egal sei, was dort entsteht, kann ich nicht glauben. Wenn der Denkmalschutz des Kreises sich mit Aussagen zurückhält, dann vermutlich, weil er mit dem Abriss des historischen Gebäudes seine Zuständigkeit verloren hat und nicht den Eindruck erwecken will, in die Planungshoheit der Stadt eingreifen zu wollen.

Für einen Bau, der über die Baugrenzen hinausgeht, gibt es jetzt drei Möglichkeiten.
1. Man ändert den Bebauungsplan, um die Gestaltung des dort möglicherweise geplanten Gebäudes verbindlich vorzugeben.
2. Man schließt mit einem möglichen zukünftigen Bauherrn einen städtebaulichen Vertrag.
3. Man erteilt das Einverständnis, dass von den Vorgaben des Bebauungsplanes abgewichen werden kann.
Die Lösungen eins oder zwei wären professionell, weil sie rechtssicher wären und verbindliche Vorgaben beinhalten würden, sie sind aber mit Arbeit verbunden.
Die Lösung 3 vermeidet Arbeit, hat aber den erheblichen Nachteil, dass sie auf Treu und Glauben beruht und die Gestaltungsmöglichkeiten der Stadt auf ein Minimum reduziert.

Es ist selbst für einen Blinden mit dem Krückstock klar, dass auf diesem Grundstück etwas passieren wird. Ich persönlich finde es schade, wenn Städte historische Bausubstanz verlieren, weil sie nach und nach der Verrottung preisgegeben wurde, so dass sie am Ende nicht mehr zu retten ist.
Nun ist die Situation aber so wie sie ist. Wer meinen Blog in der Vergangenheit aufmerksam gelesen hat, wird sich erinnern, dass ich mich für eine Verdichtung der Wohnbebauung im Stadtbereich für den richtigen Weg halte. Das gilt auch für diesen Standort. Da sich das Grundstück jedoch am Eingangsbereich zum historischen Markt an einen Stelle befindet, die nach meiner Einschätzung für das Stadtbild von hervorgehobener Bedeutung ist, wäre es aus meiner Sicht zum Wohle der Stadt, ein Vorgehen zu wählen, dass sich nicht an der Arbeitsbelastung der Verwaltung orientiert.

Admiral Brommy

Heute vor 165 Jahren wurde von der Paulskirche die Aufstellung einer Deutschen Marine und die Bereitstellung der dafür notwendigen Mittel beschlossen. Dieser Tag wird auch als Tag der Deutschen Marine begangen, ist aber so gut wie unbekannt und selbst im Bewusstsein der heutigen Marine nicht besonders tief verankert. Vor fünf Jahren hatte ich bereits über diesen Tag berichtet.

Einen großen Anteil am Aufbau der ersten Deutschen Marine hatte der Admiral Brommy, an den ich heute erinnern möchte. Er wurde 1804 geboren und verlor schon früh seine Eltern. 1818, also im Alter von 14 Jahren, trat er seine Ausbildung zum Seemann an. In der Folgezeit fuhr er auf verschiedenen Schiffen, auch wenn die Aufzeichnungen darüber lückenhaft sind. 1827 schloss sich Brommy dem Unabhängigkeitskrieg der Griechen an. 1831 verließ er die Griechische Marine, um wissenschaftliche Reisen durch England, Frankreich und Deutschland zu unternehmen. Bereits ein Jahr später trat er erneut in griechische Dienste. 1845 wurde sein Gesuch um Übernahme in die Preußische Marine abgelehnt. 1848 bot Brommy der Frankfurter Nationalversammlung seine Hilfe beim Aufbau einer Reichsflotte an. Im April 1849 reichte er seinen Abschied beim griechischen König ein und arbeitete vorerst in der technischen Marinekommission, deren Leitung er nach der Abberufung von Prinz Adalbert von Preußen übernahm. Zudem wurde er Oberbefehlshaber der Nordseeflotte. Mit einer in für heutige Verhältnisse unvorstellbar kurzen Zeit wurde eine Flotte aufgebaut, die sich am 4. Juni 1849 im Gefecht bei Helgoland der Dänischen Flotte stellte. Anschließend begann der Stern der ersten demokratisch legitimierten Deutschen Marine zu sinken. Am 31 März 1853 unterzeichnet Admiral Brommy den Befehl, mit dem alle Marinebehörden aufgelöst werden. Eine erneute Bewerbung bei der Preußischen Marine wurde abgelehnt, eine Stelle als technischer Referent in der österreichisch-ungarischen Marine mußte er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Admiral Brommy verstarb am 9. Januar 1860 in der Nähe von Bremen.

Im Zusammenhang mit dem Scheitern der Bürgerlichen Revolutionen in Deutschland und anderen Ländern Europas haben etliche der Revolutionäre, anders als Admiral Brommy, aus Enttäuschung über die Wiederherstellung der vorherigen Gesellschaftsordnung oder auch wegen drohender politischer Verfolgung, ihre Heimat verlassen und sind in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert.

Viele der ausgewanderten Europäer haben später im Amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft, überwiegend auf Seiten der Union. Sie sind in den Vereinigten Staaten als Forty-Eighters bekannt.

Picknick und Tourismusentwicklung

Heute fand das Picknick im Schloßpark statt. Bei bestem Wetter haben um die 200 Gäste hinter dem Prinzenhaus ihre Decken ausgebreitet oder an den Bänken Platz genommen. Wer sich nicht selbst etwas mitgebracht hat, konnte sich an einem der Stände verpflegen. Eine sehr entspannte und freundliche Atmosphäre war kennzeichnend für die ganze Veranstaltung.

Bei meinem Rundgang bemerkte ich dann eine Gruppe junger Leute, die mehrere Plakate hoch hielten. Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine Gruppe von Kieler Bachelor- und Masterstudierenden in Begleitung ihres Dozenten Wolfgang Günther vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa. Sie haben sich im Rahmen einer Übungsarbeit mit dem Tourismus in der Holsteinischen Schweiz befasst haben und waren gerade dabei, die Ergebnisse vor Frau Backmann von unserer Tourist Info zu präsentieren.

In der Kürze der verfügbaren Zeit haben sich die Kieler Studierenden offenbar sehr gut in das Thema einarbeiten können und sind zu – nach meiner Auffassung – sehr treffenden Ergebnissen gekommen. Da die Ergebnisse in er Öffentlichkeit präsentiert wurden und uns noch auf CD zugehen sollen, gehe ich davon aus, dass nichts dagegen spricht, wenn ich hier in Kürze die Aussagen zu den Empfehlungen der Kieler Studenten darstelle, so wie ich sie verstanden habe:

Themenbereich Eins / Inhaltliche Profilierung
– Thema Eiszeit (Themenroute / Findlinge / Infotafeln)
– Regionale Produkte (Genussreisen)
– Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal
– Wellness, hierbei nur mit Originalität und regionalem Bezug Chancen bei bestehender Wettbewerbsituation
– Ziel für Sportreisen
– Ziel für Tagesreisen.

Themenbereich Zwei, Beherbergungsangebote:
Vorhandene Angebote besser darstellen,
Neue Angebote schaffen, dazu Partner zusammenführen und ein „Schaufenster“ bieten.
Anregungen im Detail:
– Themenhotels
– Zertifizierte Nachhaltigkeit
– Regionaler Bezug
– Unterschiedliche Preissegmente
– Qualität

Themenbereich Drei / Schlechtwetterangebote
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Themenbereich Vier / Angebote für neue Familienmodelle und Reisegemeinschaften:
– Opa und Enkel
– Alleinerziehende
– Patchwork
– Homosexuelle Paare
– Befreundete Familien.

Themenbereich Fünf / Kooperation
Mögliche Partner für eine intensivierte Zusammenarbeit:
– Bad Segeberg
– Metropolregion Hamburg
– Lübeck / Kiel
– Holsteinische Schweiz Card
– Regionale Betriebe für Besucher öffnen
– Verkehrsträger (Bus / Bahn)

Themenbereich Sechs / Optimierung Internetpräsenz
Neue Filme, Themen oder Zielgruppenorientiert, auch in Englisch.
– GIS-Karte Holsteinische Schweiz (z.B Darstellung von interessanten Zielen und Planung von Wanderrouten über „App“ auf dem Smartphone )
– Audioguides fürs Handy
– Social Media ergänzen und YouTube aufräumen

Ich habe einige interessante Anregungen aus der Präsentation mitgenommen. In Anbetracht der durch die Ergebnisse des Mikrozensus hervorgerufenen unwägbaren Situation für die Einnahmen der Stadt Plön wird es aber bis auf weiteres kaum Spielraum für die Umsetzung von kostenintensiven Maßnahmen geben.

Yolo

Gestern fand der Abiturball des Friedrich Schiller Gymnasiums in Preetz statt. Was ich mehr als befremdlich fand war der Umstand, dass die Schülerinnen und Schüler für die Nutzung der Aula eine Miete zahlen mussten, weil sie ja bereits am Tag zuvor entlassen wurden und damit nicht mehr zur Schule gehörten.
Da wurden zwar am Tag zuvor bei der Zeugnisvergabe von stellvertretenden Landrat und der Preetzer Bürgervorsteherin staatstragende Reden gehalten, unter den gegebenen Umständen verpufften die Inhalte am Unverständnis der Schülerinnen, Schülern und Ihrer Eltern.
Der Elternvertreter brachte das auch zwischen den Zeilen seiner Ansprache zum Ausdruck. Ganz klare Worte fand er für die Äußerungen des Preetzer Bürgermeisters, der im Bezug auf die Begleiterscheinungen am Vatertag, zumindest der Zeitung zu Folge, von „wilden Horden“ gesprochen haben soll. Dr. Lohmann erwähnte, dass er selber am Vatertag unterwegs gewesen sei und u.a. auch den mit einem Notendurchschnitt von 1,0 mehrfach ausgezeichneten Schüler getroffen habe. Er mahnte Verständnis für die Jugendlichen und ihre Bedürfnisse an und forderte etwas mehr Vertrauen ein.

Aber auch in Plön ist nicht alles rund gelaufen. Es ist der Regionalschule und dem Gymnasium nicht gelungen, die Termine ihrer Entlassungsfeiern zu koordinieren und die Termine zu entflechten. Zwei befreundete Ehepaare hatten Kinder auf beiden Schulen, die beide in diesem Jahr ihren Abschluss erreicht haben. So feierte dann ein Elternteil mit dem einen Kind, das andere Elternteil mit dem anderen Kind.

Ach ja, Yolo, das Jugendwort 2012, die Abkürzung für: „You only live once“ war das Motto des Preetzer Abiturjahrganges.

Ruhe vor dem Sturm

Nach der Kommunalwahl hat sich die Anspannung erst einmal gelegt. Die Fraktionen haben ihre Vorsitzenden teilweise schon gewählt. Bei uns wurde der „Alte“ zum „Neuen“. Hinter den Kulissen laufen jetzt in und zwischen den Fraktionen die Gespräche, wie die einzelnen Posten verteilt werden sollen. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wer unser neuer Bürgervorsteher wird. Der Bürgervorsteher repräsentiert die Ratsversammlung, also die gewählten Ratsfrauen und -herren. Neben der Funktion als Ansprechpartner für die Bürger und als Leiter der Ratsversammlung muss er – gemeinsam oder in Abstimmung mit dem Bürgermeister – zahlreiche öffentliche Termine wahrnehmen. Kurzum, es ist keine Aufgabe, die man mal eben neben seinem Beruf hermacht. Die Komponente Zeit wird im Vergleich zur abgelaufenen Wahlperiode umso wichtiger, als Plön nach dem Mikrozensus schwierigen Zeiten entgegensieht.
Die CDU als stärkste Fraktion hat das Vorschlagsrecht. Der Vorgeschlagene muss – soweit ich das sehe – in der konstituierenden Sitzung der Ratsversammlung eine Mehrheit von mindestens 12 Stimmen auf sich vereinen. Wegen der Mehrheitsverhältnisse ( Sitze wie folgt: CDU 8 / SPD 7 / FWG 4 / Grüne 3 / FDP 1 ) ist die Wahl kein Selbstgänger. Die CDU muss eine Mehrheit für Ihren Vorschlag bei den anderen Parteien erzielen. Da der Bürgervorsteher nicht für die Arbeit in den Ausschüssen zur Verfügung steht, zieht die Wahl natürlich Auswirkungen auf die Besetzung der Ausschüsse nach sich. CDU und SPD stehen in den Ausschüssen jeweils drei Sitze zu, der FWG zwei und den Grünen einer. Zudem stellt sich die Frage, wer den Vorsitz in den Ausschüssen übernimmt, denn diese Funktion erlaubt es, die Arbeit des Ausschusses gezielt zu steuern. Außerdem müssen unter anderem Plätze im Aufsichtsrat der Stadtwerke, in der Schulverbandsversammlung und im Planungsverband Seewiesen besetzt werden. Die CDU hat das Erstzugriffsrecht auf einen Vorsitz im Ausschuss, die SPD ist danach an der Reihe und die FWG muss nehmen, was übrig bleibt. Die Grünen und die FDP, die mit einem Sitz ihren Fraktionsstatus verloren hat, gehen leer aus. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse wird es aber auch hier einen Abstimmungsprozess über das Gesamtpaket geben müssen. Dabei werden sicher nicht nur Personalfragen eine Rolle spielen, es kann davon ausgegangen werden, dass hier bereits auch Sachfragen in den Abstimmungsprozess einfließen werden.
Diese Abstimmungsprozesse wirken nach außen hin wenig transparent. Das Vorgehen birgt die Gefahr, dass hier der Anschein der Mauschelei entsteht. Gibt es eine Alternative? Sofern die konstituierende Sitzung der Ratsversammlung keine Mammutveranstaltung mit open End werden soll, was auch keine gute Lösung ist, sehe ich leider keine andere Möglichkeit.

Diesen Beitrag hatte ich bereits vorgestern geschrieben, bin aber wegen eines eingeschänkten Zugriffs auf das Internet nicht dazu gekommen, ihn zu veröffentlichen. Als ich heute zu Hause ankam, las ich in der KN unter kurz notiert:  “Dirk Krüger neuer Bürgervorsteher”. Das suggeriert, dass die Entscheidung bereits gefallen ist. Ob es so ist, werden wir am 19. Juni sehen. Oder wie der Grieche sagt: “Αὐτοῦ γὰρ καὶ Ῥόδος καὶ πήδημα
Im weiteren Verlauf wird klargestellt, dass es sich nur um die Nominierung handelt. Und hierzu sollen in der CDU Plön durchaus unterschiedliche Positionen bestehen.

Zur Sache

Mein Thema heute: Soziales.

Das Mehrgenerationenhaus ist aus dem sozialen Netzwerk unserer Stadt nicht mehr wegzudenken. In meinem Bericht über den 15. Geburtstag dieser Einrichtung vom 5. Mai habe ich einige Informationen des Bürgermeisters zusammengefasst:
„22 Vereine und Verbände sind im „Alten E-Werk“ tätig. Allein die Arbeiterwohlfahrt hat in den vergangenen Jahren 1500 Veranstaltungen durchgeführt, 750 Mal wurde Seniorengymnastik durch das Rote Kreuz angeboten. Über die Familienbildungsstätte werden pro Jahr ca. 4000 Angebote an Interessenten vermittelt. Das „Alte E-Werk“ zählt wöchentlich 500 bis 600 Besucher. Der Betrieb einer Cafeteria rundet das Angebot ab. Die Stadt beteiligt sich mit 50.000,– Euro an den Kosten.“
Ich bin davon überzeugt, dass dies gut angelegtes Geld ist. Ich habe mich in der Vergangenheit für den Erhalt des vielfältigen Angebotes eingesetzt, ich werde es auch zukünftig tun.

Die Förderung des Sports liegt mir besonders am Herzen, insbesondere die Förderung der Kinder und Jugendlichen. Sie können nicht früh genug an eine sportliche Betätigung herangeführt werden. Die Vereine können die örtlichen Sportanlagen zu sehr günstigen Konditionen nutzen. Mir liegt daran, dass das in Plön so bleibt. Darüber hinaus wird die Jugendarbeit in den Vereinen weiterhin ohne Abstriche gefördert. Die durch CDU, FDP und FWG geplante Neuregelung hätte zwar einen erweiterten Empfängerkreis geschaffen, dafür wären die Zuschüsse in der Höhe erheblich gekürzt worden. Dies hätte für einige Vereine – insbesondere die mit einem hohen Anteil von Jugendlichen – erhebliche Konsequenzen zur Folge gehabt. Besonders unprofessionell war das Vorgehen der CDU, FWG und FDP. Niemand hatte im Vorfeld mit den Betroffenen gesprochen, sie haben aus der Zeitung von den Plänen erfahren. Anlass zum fremdschämen war auch, dass der Eindruck entstand, die FWG wolle durch die Ausweitung des Empfängerkreises kurz vor der Wahl noch einmal ihre Klientel bedienen.
Durch unseren entschiedenen Widerstand und die ablehnende Reaktion der Öffentlichkeit konnten diese Pläne verhindert werden. Ich selber bin dazu im Ausschuss ziemlich bissig geworden, unser Fraktionsvorsitzender hat dann angeboten, gemeinsam mit den anderen Fraktionen die neue Richtlinie auszuarbeiten. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Die Vereine können nach wie vor mit einer Zuwendung in der bisherigen Höhe rechnen, der Empfängerkreis wurde maßvoll auf andere eingetragene Vereine erweitert.

Zur Sache

Mein Thema heute: Die Innenstadt

Unsere Plöner Innenstadt ist ein Schmuckstück. Die Fußgängerzone, der Markt und der Schloßberg vermitteln den Eindruck einer Altstadt, obwohl die meisten Gebäude gar nicht so alt sind. Dazu kommt der kleinstädtische Charakter des gesamten Innenstadtbereiches, der von Unterstützern moderner Bauten gerne auch schon mal als kleingeistig bezeichnet wird. Ich teile diese Auffassung nicht und werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass es in Bereichen, die für das Stadtbild von entscheidender Bedeutung sind, keine Experimente in Glas, Stahl und Beton gibt und nur Gebäude entstehen, die sich in der Größe und der Gestaltung in das Gesamtbild einfügen. So bin ich fest davon überzeugt, dass es meiner Argumentation zu verdanken ist, dass in der Hamburger Straße noch keine Wohnanlage genehmigt wurde, die die übrigen Häuser um ein Drittel überragt und dabei noch auf der höchsten Stelle steht. Es steht aber zu erwarten, dass diese Pläne wieder hervorgeholt werden, wenn der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt nach der Wahl neu besetzt wird.

Das Kernproblem unserer Innenstadt ist aber die Abwanderung der Kaufkraft. Hierbei sind zwei Faktoren ausschlaggebend, der stetig zunehmende Internethandel und die bislang ungebremste Ausweitung des Angebots in Schwentinental. Beides geht zu Lasten der Innenstadt und der Fußgängerzone, in der sich bereits heute Probleme abzeichnen. . Deutlich sichtbare Anzeichen sind die Leerstände, die häufigen Betreiberwechsel und die Verlagerung des Angebotes in Richtung Bäcker und Telefonläden.
In dem von mir mit initiiertem Einzelhandelskonzept ist klar nachgewiesen, dass jede zusätzliche Konkurrenz außerhalb des Stadtzentrums für die Innenstadt schädlich ist. In Folge wurde auch auf die Entwicklung des Standortes Klinckerteich verzichtet.
Die Schwäche des Einzelhandelskonzeptes ist, dass der Standort Stadtgrabenstrasse auf Druck aus Kreisen der Selbstverwaltung aus dem „Zentralen Versorgungsbereich“ herausgenommen wurde, obwohl er im ersten Entwurf noch als bevorzugter Standort aufgezeigt wurde. Auf diesem Weg wurde verhindert, dass der Standort weiter betrachtet wurde. Nach meiner Auffassung gehört ein moderner Frischemarkt mit einem zeitgemäßen Angebot unmittelbar in den Bereich der Innenstadt, um Kunden auch für die übrigen Geschäfte anzuziehen. Diese wichtige Funktion wird heute noch von dem alten SKY-Markt erfüllt. Alle Überlegungen, etwa von Seiten der FWG und der FDP, diesen Standort zeitgemäß auszubauen, sind Tagträumereien, die an der normativen Kraft des Faktischen scheitern werden. Der jetzige Markt ist zu klein, er entspricht nicht den üblichen Qualitätsansprüchen von des Betreibers. Er ist in die Jahre gekommen, und man muss kein Wirtschaftsweiser sein, um zu erkennen, dass weitere Investitionen in den vorhandene Betrieb nicht rentabel sind. Die COOP als Betreiber des SKY-Marktes hat in der Vergangenheit angeboten, den vorhandenen Markt zu modernisieren und noch mindestens 10 Jahre weiter zu betreiben, wenn sie an einer anderen
Stelle einen großen Frischemarkt, ggf, in Verbindung mit einem Discounter errichten kann. Ich bin absolut überzeugt, dass die COOP diese Zusage einhalten wird, halte aber jeden anderen Standort für einen grossen Frischemarkt, der nicht innerhalb des zentralen Versorgungsbereiches liegt, für falsch, außer den unmittelbar daran angrenzenden Bereich Stadtgrabenstrasse. Die für die Innenstadt ebenfalls wichtigen Parkplätze können über eine Parkdecklösung erhalten werden, wie sie etwa beim Famila-Markt in Lütjenburg bereits existiert. Für mich ist der Stadtgraben kein Bestandteil der historischen Innenstadt, auch wenn die Parkplätze schön angelegt sind und die Struktur der mittelalterlichen Grundstücksaufteilung widerspiegeln

Ergänzend will ich mich weiter dafür einsetzen, das Erscheinungsbild der Innenstadt zu verbessern. Dabei geht es in erster Linie um die zukünftige  Gestaltung der Werbeanlagen, eine Initiative, die durch die Marius Böger Stiftung eingebracht wurde. Bisher gibt es nur für den Bereich der Langen Straße verbindliche Regelungen. Zukünftig wollen wir den Bereich ausdehnen. Er soll Teile der Hamburger und der Johannisstraße sowie den Markt, die Lübecker Straße und das Bahnhofsviertel mit einschließen. Kernpunkte sind der Verzicht auf Passantenstopper in der Fußgängerzone, um diese für Fußgänger besser nutzbar zu machen und der Verzicht auf großflächige, von innen beleuchteten werbeanlagen. Langfristig sollen durchgängig nur noch Einzelbuchstaben als Werbeanlagen zulässig sein. Auch die Nasenwerbung soll reglementiert und reduziert werden. Damit soll erreicht werden, dass die Werbung weniger aufdringlich, aber dennoch wahrnehmbar ist. Das Wettrüsten bei der Werbung hätte  damit ein Ende, die Attraktivität der Innenstadt wird langfristig gesteigert. Diesen Arbeitsprozess würde ich gerne weiter begleiten und seinen Abschluss erleben.

Zur Sache

Zur Sache
In den nächsten Tagen konzentriere ich mich voll auf den Wahlkampf. Daher werde ich mich zu den Themen äußern, die ich mir für die kommende Wahlperiode als Schwerpunkt gesetzt habe. Sofern ich gewählt werde, versteht sich.
Mein Thema heute: Touristische Entwicklung in den Bereichen Bahnhof und Fegetasche.

In der Vergangenheit wurde in Plön sehr viel aus dem Bauch entschieden. Der letzte städtebauliche Rahmenplan stammte aus dem Jahr 1982, er wurde nie fortgeschrieben und auch nie auf seine Umsetzung hin überprüft. Daher meldeten sich immer wieder Investoren mit mehr oder weniger guten Ideen, die dann nach Marktlage zum Zuge kamen oder nicht. Eine zielgerichtete Stadtplanung sieht anders aus. Jetzt werden die Bereiche Bahnhof und Fegetasche überplant. Ich will meinen Anteil daran nicht überbewerten, aber Ausgangspunkt der aktuellen Planungen war mein Antrag zur Erstellung eines Entwicklungskonzeptes für den Bereich östliche Innenstadt. Sind tragfähige Planungen erstellt, kann man sich dann auf die Suche nach einem geeigneten Investor machen.

Unser Bahnhofsviertel hat echten Nachholbedarf. Die „Alte Post“ ist eine 1A Lage, in unmittelbarer Innenstadtnähe und mit Seeblick ist dieser Bereich ein ungeschliffener Diamant. Die heutige Nutzung mit Parkplätzen, einer Spielhalle und dem Postbetrieb – allerdings ohne Publikumsverkehr – wird dieser Lage nicht gerecht. Für mich käme als mögliche Nutzung barrierefreies Wohnen oder bevorzugt die Ansiedlung eines Hotelbetriebes in Frage. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass ein solcher Betrieb unter 50 bis 60 Zimmern nicht rentabel geführt werden kann. Daher ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Stadtbild an dieser sensiblen Stelle gefragt. Die Größe des Baukörpers muss dem Umfeld angepasst sein, an die Gestaltung der Fassaden sind besonders hohe Ansprüche zu stellen. Ein Architektenwettbewerb sollte in jedem Fall durchgeführt werden.
Weiterhin wäre eine Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes und eine Anpassung des ZOB zu prüfen. Die Situation des Parkplatzes vor dem „Hirschen“ hat Verbesserungsbedarf und der direkte Zugang zum Bahnsteig von den Tagesparkplätzen aus wäre für mich bestandteil der Überplanung. Die kleinen Häuschen gegenüber vom Bahnhof sind einzigartig prägen den Charakter dieses Bereiches. Sie sind zu bewahren.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Ansätze, die Fegetaschenwiese mit unterschiedlichen Projekten zu bebauen. Aus touristischen Gründen, aber auch für die eigenen Einwohner, werde ich mich dafür einsetzen, diese Flächen für die Öffentlichkeit zu erhalten. Um touristische Wirkung zu erreichen, ist eine qualitative Aufwertung erforderlich. Erste Vorstellungen wurden bereits entwickelt, der Bürgermeister bat aber, damit noch nicht an die Öffentlichkeit zu treten und Wahlkampf zu machen. Daran halte ich mich, bereits öffentlich diskutierte Punkte greife ich aber gerne auf.
Kern der Planung ist aber das Strandhaus, das der Stadt gehört, dessen Zustand aber beklagenswert ist. Es muss ersetzt werden, die Frage ist, durch was. Der FWG schwebt hier ein Herbergsbetrieb für Rad- und Wasserwanderer vor. An sich keine schlechte Idee, wirtschaftlich aber vermutlich nicht tragfähig. Meine Vorstellungen gehen mehr in Richtung eines Wellness-Angebotes, das den vorhandenen Hotelbetrieb auf der gegenüber liegenden Straßenseite hervorragend ergänzen würde.
Eoin Großteil unserer Gäste werden älter und anspruchsvoller. Ihnen können wir in Plön kein angemessenes Angebot machen. Wer in die Saune will, fährt nach Ascheberg oder gleich nach Timmendorfer Strand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kreis unüberwindbare Bedenken geltend macht, wenn hier – räumlich konzentriert – eine gezielte Entwicklung gefördert wird, selbst wenn die über den heutigen Baubestand hinaus gehen würde.

Der Planungsverband Seewiesen tagt schon wieder.

Heute tagt der Planungsverband Seewiesen um 19:00 Uhr im Sitzungszimmer 1/2 des Rathauses. Mit den Punkten „Bericht über die Rechnungsprüfung“ und „baugestalterische Vorgaben“ stehen eher untergeordnete Themen auf der Tagesordnung.

Bislang unbeantworteten Kernfragen sind im Moment:

Warum liegt noch kein Protokoll von der Bürgerinformationsveranstaltung vom 26. Februar 2013 vor?
Wann ist es zu erwarten? Wie sollen die Anregungen und Bedenken der Bürger in den Planungsprozess berücksichtigt werden, wenn sie nicht dokumentiert sind? Oder sollte die Veranstaltung nur als Beruhigungspille dienen?

Warum werden die Planungen vorangetrieben, ohne das für den Herbst angekündigte Ergebnis der Wohnraumbedarfsanalyse des Kreises abzuwarten?
Befürchtet man, dass mit dem Ergebnis die Überflüssigkeit des Neubaugebietes nachgewiesen wird? Sind die vom Planer Blanck mit Bezug auf die Landesplanung genannten Zahlen (die KN hat so berichtet), die von einem Bedarf von 210 Wohneinheiten ausgehen, noch aktuell oder korrigiert die Landesplanung ihre Zahlen intern nicht bereits deutlich nach unten? Ist dies dem Planer oder dem Planungsverband bekannt?

Warum wird keine Folgekostenkalkulation durchgeführt?
Hierzu gibt es aber mittlerweile einen Silberstreifen am Horizont. Die Verwaltung hat zugesagt, dass sich der planungsverband mit diesem Thema beschäftigen wird. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass sie auch durchgeführt wird. Das Ergebnis dieser Beschäftigung bleibt allerdings abzuwarten.

Eindrücke vom Wahlkampf (2)

Gestern habe ich meine Wahlkampftour von Haustür zu Haustür fortgesetzt. Wie schon am 18. Mai hier ein paar unkommentierte Eindrücke:

Der Straßenzustand (im Knivsbergring) ist schlecht. Wann kommt der Bauhof und bessert die Winterschäden aus?

Die Hunde laufen hier (Am Trentseeweg) immer unangeleint herum und hinterlassen ihre Häufchen auf den Rasenflächen am Rand. Wünschenswert sind Behälter mit Hundekottüten und Abfalleimer.

Darüber hinaus wurde berichtet, dass auch Menschen im Wäldchen an der Trammer Furt ihre Notdurft verrichten, weil nicht bekannt ist, wo sich die nächstgelegene öffentliche Toilette befindet. Ein Wegweiser wäre gut.

Die Fahrkartenautomaten am Bahnhof sind richtig bedienerunfreundlich. Zum Teil werden keine Scheine angenommen.

Wie kann es sein, dass am Wochenende keine Apotheke in Plön einen Notdienst anbietet. Wie sollen alte Menschen, die kein Auto mehr fahren können, nach Preetz oder Raisdorf kommen?

In der kommenden Woche werde ich u.a. aus beruflichen Gründen keine Zeit haben, mich um einzelne dieser Angelegenheiten zu kümmern. Nach der Wahl – egal ob ich es wieder in die Ratsversammlung schaffe oder nicht – werde ich diese Punkte angehen.