Spekulation zu Seewiesen

Nachdem die KN über die höchst kritische Stellungnahme des Kreises zu dem geplanten Neubaugebiet Seewiesen berichtet hat, war bekannt, dass eine Delegation des Planungsverbandes nach Kiel gereist ist, um mit der Landesplanung zu reden. Seither ist es still geworden und das erlaubt mir ein paar Spekulationen.

Die Delegation des Planungsverbandes wird bei der Landesplanung mit Sicherheit angehört worden sein, und ebenso sicher den Hinweis erhalten haben, daß die Landesplanung die Position des Kreises mitträgt oder aber die unterschiedlichen Auffassungen mit dem Kreis zu klären sind. Üblicherweise werden solche Situationen im Behördenjargon gerne mit einem schlanken Satz beschrieben: „Machen Sie Ihr Problem nicht zu meinem Problem.“

Daher steht jetzt zu erwarten, dass sich die Delegation des Planungsverbandes, zumindest aber die Bürgermeister von Plön und Rathjensdorf, zur weiteren Rücksprache auf den Kreis zugehen.

Dazu stellt sich die eine Frage: „Wird der Kreis zu seiner Stellungnahme stehen?“ Schließlich steht die Stellungnahme auf einem fachlich soliden Fundament. Außerdem wird sie auch in der Öffentlichkeit begrüßt, wie die Leserbriefe in der KN deutlich zeigen.

KiKa stellt die Verstümmelung eines kleinen Jungen in einem positven Licht dar.

Der Kinderkanal plant, am 19. Januar einen Filmbeitrag auszustrahlen, in dem die Beschneidung einen 11-jährigen Jungen in einem positiven Licht dargestellt wird.
Ich habe bereits am 16. Juli 2012 Position gegen die rituelle Beschneidung von Kindern bezogen und halte die geplane Sendung für keine gute Idee. Daher habe mich im Rahmen einer Protestaktion an den Kinderkanal und den Rundfunkrat gewandt.
Ich würde mich freuen, wenn sich möglichst viele Leserinnen und Leser anschließen würden.

Owls by Nature

Gestern spielte die kanadische FolkRock-Band Owls by Nature im Volksbad in Fensburg. Ich nutzte die Gelegenheit dazu, etwas länger im Büro zu bleiben, um ein paar Sachen aufzuarbeiten, habe dann kurz etwas gegessen und bin anschließend verzugslos ins Konzert gefahren.
140115_Owls_b_N_Flens_VB_15_sDas Volksbad ist, wie die alte Schwimmhalle in Plön auch, ein Jugendstilgebäude, das schon vor einigen Jahren zu einem Veranstaltungsort umgebaut wurde. Die Veranstaltungen unterscheiden sich dann aber doch.
Die „Eulen“ kommen aus der Provinz Alberta, wo die Tagestemperaturen gerade auf bis zu minus 45 Grad abgesunken sind. Unter den Umständen kam ihnen das vernieselte Flensburg richtig angenehm vor. Anders als die Stücke ihrer neusten CD,  in die man bei Bandcamp reinhören kann, spielen die Musiker (2x Gitarre, 1x Bass, 1x Banjo, 1xSchagzeug, 1xKeyboard) auf der Bühne ziemlich schnell, sehr melodisch, eher rockig und weniger folkig. Ehrliche Musik und auf jeden Fall gut tanzbar.  Die Band legte sich von Anfang an richtig ins Zeug und brachten das Publikum anständig ins Schwitzen.
Alles in Allem, ein später, aber schöner Feierabend.
Für alle, die zufällig in der Nähe sind, am nächsten Dienstag spielen die Eulen noch einmal im Norden, dann im Haus 73 in Hamburg.

Fehlender Vermerk

Ein Skandal, ein Bruch der Erlasslage, eine Verfahrensabweichung von ernstem Ausmaß, die die drängende Frage nach dem Grund aufwirft.

Soviel in aller Kürze. Für die Seewiesen steht ja immer noch das zugesagte Protokoll der vorzeitigen Bürgerbeteiligung aus dem Februar des letzten Jahres aus. In meinem Beitrag vom 8 Januar habe ich dazu zum wiederholten Mal etwas geschrieben.

Seither habe ich noch einmal recherchiert und bin auf folgenden Erlass gestoßen:
Verfahren bei der Aufstellung von Bauleitplänen und Satzungen nach dem Baugesetzbuch (BauGB) Erlass des Innenministeriums vom 18. November 2008 – IV 648- 512.110 – (Amtsblatt Schl.-H. S. 1061)

Dort wird unter Punkt 2.7.1 ausgeführt:

Über das wesentliche Ergebnis der Beteiligung ist eine Niederschrift oder ein Vermerk zu fertigen. Das Ergebnis ist für das weitere Planaufstellungsverfahren auszuwerten.

und kurz davor:

Nach § 3 Abs. 1 ist die Öffentlichkeit möglichst frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung, Alternativlösungen und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung öffentlich zu unterrichten. Ihr ist Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung zu geben. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit soll durchgeführt werden, wenn Ziele und Zwecke der Planung ausreichend konkretisiert und die Auswirkungen voraussehbar sind. Deshalb ist eine vorherige Grobabstimmung mit der Landesplanungsbehörde und den TöB (siehe § 4 Abs. 1) zu empfehlen.

Kurz und bündig:

– Eine Niederschrift oder ein Vermerk zu der frühzeitigen Bürgerbeteiligung liegt nach meiner Kenntnis bis heute nicht vor. Damit stellt sich die Frage, wie die Ergebnisse ausgewertet und nachvollziehbar im weiteren Planungsverlauf berücksichtigt wurden.
Hier haben wir es mit einem bindenden Verfahrensschritt zu tun, nicht mit einer Empfehlung.

– Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit wurde abweichend von der Empfehlung durchgeführt, bevor eine grobe Abstimmung mit der Landesbehörde und anderen Trägern öffentlicher Belange erfolgte.

– Alternativlösungen wurden nicht vorgestellt.

Die öffentliche Klatsche, die sich der Planungsverband beim Kreis abgeholt hat, ist selbstverschuldetes Leid und wäre vermeidbar gewesen.

Allerhöchste Eisenbahn

Die Bahn wird ihren Fahrplan ändern, um die Verbindung zwischen den Hansestädten Kiel und Lübeck zu verbessern. Die Fahrtzeit, die heute zwischen 68 und 96 Minuten liegt, soll auf 55 Minuten reduziert werden. Das hört sich erst einmal gut an, hat aber für die Fahrgäste einiger Gemeinden an der Strecke handfeste Nachteile. Zukünftig werden die Züge in Preetz und Ascheberg nur noch jede Stunde halten, Plön ist dann nicht mehr Knotenpunkt.

Wenn ich richtig informiert bin, stammen die ersten Planungen noch aus einer Zeit, als die Züge nur stündlich zwischen Kiel und Lübeck verkehrten. Seinerzeit war die Verkürzung der Fahrzeit sicher berechtigt. Seit die Züge zweimal pro Stunde verkehren, hat sich die Situation deutlich verändert. Die maximal möglichen Wartezeit von bis zu einer Stunde hat sich praktisch halbiert. Damit ist die Bedeutung einer Verkürzung der Fahrzeit deutlich gesunken. Dieser Umstand hätte m.E. eine neue Bewertung erfordert. Die Interessen der beiden großen Städte an einer schnellen Verbindung und die Interessen der an der Strecke liegenden Orte an einer flächendeckenden Versorgung hätten erneut abgewogen werden müssen. Soweit ich weiß, ist das im Verlauf der Erstellung des Regionalen Nahverkehrsplanes nicht erfolgt.

Möglicherweise haben die Vertreter der anderen Gemeinden seinerzeit die Auswirkungen der Fahrplanänderungen nicht in vollem Umfang erkannt, vielleicht sind sie auch nicht energisch genug dagegen vorgegangen. Vielleicht sind ihre Stellungnahmen ebenso unberücksichtigt geblieben wie die der Plöner Ratsversammlung, die sich am 11. September 2013 eindeutig für die Beibehaltung Plöns als Knotenpunkt ausgesprochen hat:
http://www.sitzungsdienst-ploen.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=8286&options=4
Je näher die Fahrplanänderung kommt, umso bewußter werden auch den Bahnkunden die Konsequenzen. Die Auswirkungen auf die Preetzer Fahrgäste wurden in einem Artikel der KN von Gestern behandelt. Über die Auswirkungen für Plön habe ich bereits in meinem Artikel vom 12. September 2013 berichtet.

Ob die Fahrplanänderung noch aufzuhalten ist, kann ich nicht beurteilen. Mit einer Resolution wird es nicht getan sein. Ein paar tausend Unterschriften würden dem Anliegen sicher etwas mehr Nachdruck verleihen. Eine gemeinsame Aktion der Städte Plön und Preetz sowie der Gemeinde Ascheberg würde dem Ganzen eine über die Kreisgrenzen hinausgehende Öffentlichkeit verschaffen. Die Unterstützung durch den Kreis würde dem Anliegen weiteren Nachdruck verschaffen.

Ich habe die Plöner Fraktionsvorsitzenden und die fraktionslose Vertreterin der FDP diesbezüglich angeschrieben.

Schwimmhallenpreise anheben

Im der Sitzung des gestrigen Ausschusses für Gesellschaftlich Angelegenheiten ging es auch um die Schwimmhalle und die Eintrittspreise. Wie bekannt, ist der Energieverbrauch nach der energetischen Sanierung zwar gesunken. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise ergibt sich aber dennoch keine finanzielle Entlastung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Ausschuß überprüft, ob es Möglichkeiten gibt, die Kosten zu senken oder die Einnahmen zu erhöhen.
Im Rahmen der Kostenprüfung wurde untersucht, ob eine Absenkung der Wasser- und Raumtemperatur möglich ist. Diese Lösung wurde aus zwei Gründen verworfen.
1. Die gesamte Anlage ist für den Betrieb bei ca. 28 Grad Wassertemperatur ausgelegt. Bei einer Absenkung der Betriebstemperatur sind nach Aussage des Planungsbüros Folgeschäden nicht auszuschließen.
2. Mit der Temperatur liegt die Halle im Durchschnitt der umliegenden Hallen. Eine Absenkung der Temperatur könnte dazu führen, daß Besucher im größeren Umfang abwandern.
Daher wurde eine Anhebung des Eintritts in das Bad und in das Dampfbad in Betracht gezogen. Zumindest das Dampfbad soll kostendeckend betrieben werden.
Mit beiden Erhöhungen liegt unser PlönBad immer noch gut im Preisfenster der benachbarten Schwimmhallen. Frau Lindenau (CDU) hinterfragte, warum der doppelte Preisnachlaß beibehalten werden soll. So können Rentner und Pensionäre zu einem vergünstigten Tarif schwimmen gehen und einen zusätzlichen Rabatt von bis zu 20 % über die Bonus-Karte bekommen. Herr Pfau (SPD) schloß sich dieser Auffassung an, die danach offenbar von fast allen Anwesenden übernommen wurde.
Darüber hinaus gab es dann eine Diskussion über die Höhe der Preisanhebung. Um diese Frage im Detail zu klären, soll die AG Schwimmhalle wieder belebt werden, um gemeinsam mit der Verwaltung eine fraktionsübergreifende Lösung zu erarbeiten. Dieser Lösungsvorschlag soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses für gesellschaftliche Angelegenheiten und des Hauptausschusses im Februar beraten und in der Ratsversammlung am 12. März beschlossen werden. Damit könnte die neue Preisordnung zum 1. April in Kraft treten.

Ich bin auf zwei Dinge gespannt.
1. Ich war Mitglied in der AG Schwimmhalle und frage mich, ob ich jetzt als fraktionsloses Mitglied der Ratsversammlung (ich mag diese Formulierung lieber, Ratsherr hört sich für mich ein bisschen antiquiert an) auch wieder eingeladen werde.
2. Wird die Familien- oder Gruppenkarte, gerne auch Ratsherrenkarte genannt, wieder Anlaß für Diskussionen? Momentan ist es ja so, daß sowohl die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern wie auch vier Vollverdiener zum selben Preis von 10,– Euro in die Halle kommen.

Alles in allem halte ich die beabsichtigten Maßnahmen grundsätzlich für notwendig und vertretbar. Über die Details wird man sich einigen.

Hallenzeiten, ein knappes Gut

In der Einwohnerfragestunde während des gestrigen GA meldete sich die Vorsitzende des Vereins „Plön bewegt“ zu Wort. Sie berichtete, daß der Verein mittlerweile über 200 Mitglieder hat und der sportliche Schwerpunkt auf dem Turnen liegt. Sie erläuterte, daß der Aufbau bestimmter Turngeräte aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur in der Schiffstalsporthalle möglich ist und bat darum zu prüfen, ob dies nicht bei der Hallenbelegung berücksichtigt werden könne.
Der Bürgermeister sagte zu, sich des Themas anzunehmen.
Ich hoffe, daß hier eine Lösung gefunden werden kann, die den Sportlerinnen und Sportlern aller Vereine gerecht wird.

Streichungen und Kürzungen unvermeidbar

Gestern tagten der Ausschuß für Gesellschaftliche Angelegenheiten (GA) und der Hauptausschuß (HA) gemeinsam. Das ist seit einigen Jahren immer dann der Fall, wenn über die Förderanträge von Vereinen und Verbänden entschieden wird. Der GA ist inhaltlich zuständig, der HA stellt die Gelder bereit. Daher ist eine gemeinsame, gleichzeitige Abstimmung beider Gremien sinnvoll.
Aufgrund der sich abzeichnenden Haushaltssituation wird es niemanden überraschen, wenn diese freiwilligen Leistungen sehr kritisch betrachtet werden. Kürzungen und Streichungen waren unausweichlich. Um die Antragsteller nach Möglichkeit gleich zu behandeln, wurde im Vorfeld zwischen den Fraktionen ein Kriterienkatalog entwickelt. Alle Anwesenden von Verwaltung und Politik haben sich dann in der Sitzung ernsthaft bemüht, für jeden Einzelfall sachgerechte Lösungen zu finden.
Über die Antragsteller, die Entscheidungen und das Abstimmungsverhalten werde ich aus verständlichen Gründen nicht berichten, auch wenn ich sonst gerne für Transparenz bin.

Fehlendes Protokoll

Die öffentliche Vorstellung der Bauleitplanung für die Seewiesen stößt bei den Bürgern auf große Skepsis.“ steht für den Monat Februar im Jahresrückblick Plön, der heute in der KN veröffentlicht wurde.
Das stimmt.
Das Protokoll dieser Veranstaltung, das den Bürgerinnen und Bürgern zugesagt wurde, auch wenn es vom Verfahren her nicht zwingend vorgeschrieben ist, liegt nach über zehn Monaten immer noch nicht vor.

Kalkül oder trauriger Rekord?

Leider konnte ich damals nicht selber an der Veranstatlung teilnehmen. Da ich das Gedächtnisprotokoll eines Teilnehmer erhalten habe, überlege ich, das am Jahrestag der Veranstaltung zu veröffentlichen.

Noch kein großer Plöner

In meinem letzten Beitrag zum Thema „Kadettenausstellung“ im Kreisheimatmuseum habe ich mich mit General Ludendorff auseinandergesetzt. Dort wird Ludendorff als „Großer Plöner“ bezeichnet, auch wenn mittlerweile ein kleines Schild darauf hinweist, daß nicht alle als „Große Plöner“ bezeichneten Personen heute von jedermann als „Großer Plöner“ angesehen werden.

Die bisherigen Beiträge sind unter folgenden Links nachzulesen:
Beitrag vom 24. November 2013
Beitrag vom 04. Dezember 2013
Beitrag vom 08. Dezember 2013

Im diesem Beitrag geht es – nicht ganz so ausführlich – um zwei Kadetten, von denen zumindest einer nach meiner Auffassung auch kein „großer Plöner“ ist. Bei der Auswahl der Personen kommt es mir darauf an aufzuzeigen, dass nicht alle Kadetten in ihrem späteren Werdegang als Parteigänger des Nationalsozialismus anzusehen sind und eine differenzierte Betrachtung erforderlich ist. Hier bestände in der Ausstellung die Möglichkeit, ein Stück Zeitgeschichte, die Plön zumindest gestreift hat, „zum Anfassen“ darzustellen. Der Raum dazu wäre vorhanden, wenn man z.B. die „Gildeausstellung“ aus dem Dauerausstellungsprogramm herausnehmen würde. Die Plöner Schützengilde interessiert im Kreis Plön so gut wie niemanden, vielleicht außer die Gildemitgliedern selber. Für die Geschichte des Kreises ist sie so gut wie irrelevant.

Kurt von Schleicher kann auf eine erfolgreiche militärische Laufbahn zurückblicken. Im Juli 1918 wird er zum Major befördert. Er entwickelt zum Ende des Ersten Weltkrieges eine kooperative Beziehung zur SPD. Gleichzeitig unterstützt er die strenge Trennung von Militär und Politik. Unter seinem Zutun entwickelt sich die Reichswehr zu einem Staat im Staate. Bereits 1926 wird er Chef der Wehrmachtsabteilung im Reichswehrministerium. Mit der Berufung zum Chef des Ministeramtes, was der Position eines Staatssekretärs entspricht, erreicht er 1929 eine einflußreiche Spitzenposition. Spätestens seit dieser Zeit wendet er sich endgültig von der SPD, die sich gegen die Pläne zum Bau des Panzerkreuzer A sowie die heimliche Aufrüstung stellt, ab. Sein Ziel ist nun eine Regierungsbildung unter Ausschluss der SPD. Im Juni 1932 scheidet er aus der Reichswehr aus und wird parteiloser Reichswehrminister im Kabinett Papen. Nach dem Scheitern dieser Regierung wird Kurt von Schleicher im Dezember 1932 von Präsident Hindenburg zum Reichskanzler berufen und mit der Bildung eines neuen Präsidialkabinetts beauftragt. Kurt von Schleicher steht stellvertretend für die national-konservativen Eliten. Sie hatten die Mehrheiten und den Einfluss auf die Politik zunehmend verloren und betrachteten die Nationalsozialisten als Vehikel, ihren Einfluß auf die Politik zu erhalten bzw. wieder zu stärken. Hitler wiederum erkannte, daß eine „Machtergreifung“ ohne die Unterstützung der national-konservativen Kreise nicht möglich sein wird. Daraus entstand eine verhängnisvolle Entende. Schleichers Versuche, den Nationalsozialismus durch die Einbindung zu zähmen, scheitern ebenso wie seine Regierungszeit. Am 28. Januar 1933 erklärt Schleicher nach einem Gespräch mit Hindenburg den Rücktritt seiner Regierung und empfiehlt die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler.
Während des Röhm – Putsches werden er und seine Frau am 30. Juni 1934 von der SS erschossen.
Damit wird er ein Opfer des Ungeistes, dem er selber gerufen hat.

Quellen:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchleicherKurt/
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Schleicher

Der Lebensweg und die politische Einstellung von General Kurt von Hammerstein – Equord stellen sich anders dar. Er beendet den ersten Weltkrieg ebenfalls im Range eines Majors. Nach dem Kriegsende dient er im Korps Lüttwitz und wird in die Reichwehr übernommen. 1923, mittlerweile zum Oberstleutnant befördert, verweigert er die Teilnahme am Kapp-Putsch. Dabei hat er wohl weniger als überzeugter Republikaner sondern aus Pflichtgefühl gegenüber der legitimen Regierung und aus Abneigung gegenüber dem „Gefreiten Hitler“ gehandelt. Anschließend macht er eine steile militärische Karriere, ab 1930 war er Chef der Heeresleitung. Aus seiner Abneigung gegen den Nationalsozialismus macht er keinen Hehl. Ob er 1933 tatsächlich einen Putsch gegen Hitler in Erwägung gezogen hat, ist wohl nicht abschließend geklärt. Relativ sicher ist aber, dass er zu dieser Zeit eher rechtskonservativen Kreisen zugerechnet werden kann. Nach der Machtergreifung Hitlers reicht er im Oktober 1933 seinen Rücktritt ein und wurde am 31. Januar 1934 aus dem Dienst entlassen. Offenbar besaß er aus seiner dienstlichen Tätigkeit heraus – wohl im Zusammenhang der heimlichen Rüstungskooperation mit der Sowjetunion im Rahmen der Aufrüstung – auch Beziehungen zur Roten Armee, mutmaßlich ein Grund für den Begriff „Der rote General“. Nach seiner Reaktivierung zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde er bereits am 24. September 1939 ohne Kampfeinsatz auf persönliche Weisung Hitlers „wegen seiner negativen Einstellung gegenüber dem Nationalsozialismus“ endgültig in den Ruhestand versetzt. Er stirbt am 24. April 1943 an einem Tumor in Berlin. Bis dahin hatte er vermutlich auch Kontakt zum militärischen Widerstand gegen Hitler.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Hammerstein-Equord
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-55231894.html

Neujahrsempfang 2014

Heute um 11:30 Uhr fand der gemeinsame Neujahrsempfang der Stadt Plön, der Marineunteoffizierschule und der Sparkasse statt.

Als Gastgeber begrüßte der Vertreter der Sparkasse die Anwesenden. Er verwies auf die positiven wirtschaftlichen Rahmendaten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr gut verläufen würde.

Anschließend sprach unser Bürgermeister. Er begrüßte seinen Amtskollegen und den Bürgervorsteher aus der Patenstadt Plau, beide waren mit ihren Frauen angereist. Zusätzlich begrüßte er seine Kollegen aus Bösdorf und Ascheberg sowie ganz ausdrücklich die vielen Ehrenamtlichen.
Mit einer kurzen Bemerkung ging er auf die Leserbriefe seines Kollegen in Warnau und den von Herrn Schnoor aus Schwentinental ein.
Dazu eine kurze Anmerkung: Beide hatten sich kritisch zum Umgang mit der Einwohnerstatistik und den Plöner Klagen über die wegbrechenden Einnahmen aus Schlüsselzuweisungen geäußert, in einem Fall verbunden mit der Frage, ob Plön überhaupt noch Kreisstadt bleiben könne. Die in den Briefen enthaltenen Vorwürfe erscheinen im ersten Moment plausibel, halten einer näheren Prüfung in den meisten Punkten aber nicht stand.
Im Weiteren möchte ich auf drei Themen eingehen, die unser Bürgermeister angesprochen hat.

1. Die Verantwortung für die Verwaltung der Gemeinden Bösdorf und Ascheberg ist zu Beginn des Jahres vom Amt großer Plöner See auf die Stadt Plön übergegangen. Damit verbunden war der Personalwechsel von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes zur Stadt. Es wurde betont, dass der Übergang des Personals reibungslos funktioniert hat, alle Wechsel seien auf freiwilliger Basis erfolgt.

2. Die Ergebnisse des Mikrozensus würden dazu führen, dass ab 2015 mit erheblichen Einnahmeeinbußen zu rechnen ist. Damit verbunden sei die Notwendigkeit zu weiteren Einschnitten in den städtischen Haushalt.

3. Der Bürgermeister betonte die Leistung der Ehrenamtler, ohne deren Einsatz Vieles in Plön nicht möglich wäre.

Ich wurde aufgrund meines Austritts aus der SPD Fraktion namentlich erwähnt, aber das nur nebenbei.
In der Ansprache ging der Bürgermeister sehr ausführlich auf viele Details ein, die ich hier nicht im Einzelnen widergeben kann und will. Mit dem Gefühl, dass die Ausführungen etwas zu umfangreich ausfielen, war ich nicht alleine.

Der Kommandeur der Marineunteroffizierschule bat die Gäste zu Beginn seiner Ansprache um eine Gedenkminute für seinen Vorgänger, der im Herbst letzten Jahres bei einem tragischen Flugunfall ums Leben kam.
Er betonte die Verbundenheit der MUS mit der Stadt und verwies wie der Bürgermeister auf die Patenschaft, die im vergangenen Jahr offiziell geschlossen wurde. Im Weiteren führte er aus, wo heute deutsche Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Auslandseinsatz stehen. Zudem erwähnte er den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten während des Hochwassers im vergangenen Jahr. Dabei betonte der Kommandeur die hervorragende Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen zivilen Rettungskräften.
Seine kurze Ansprache wurde mit kräftigem Applaus honoriert.

Anschließend sammelten die Sternsinger für ein Hilfsprojekt in Afrika. Eine Jazzband und zwei Einlagen von Kleinkünstlern rundeten das Programm ab.

Hervorzuheben ist die Unterstützung der zahlreichen Soldatinnen und Soldaten der MUS, die die Veranstaltung freiwillig unterstützt haben.

Im Anschluss an den Neujahrsempfang habe ich noch einen schnellen Gang durch die Stadt gemacht, nicht zuletzt, um auch den Vertretern des Stadtmarketing noch ein erfolgreiches neues Jahr zu wünschen.

Der Neujahrsempfang ist für mich eine positive Veranstaltung. Die Teilnahme ist kein absolutes „Muß“, aber man drückt mit der Anwesenheit seine Verbundenheit mit der Stadt aus. Die Anwesenheit ist vor allem auch eine Höflichkeitsgeste gegenüber den Ehrenamtlern, den Gästen aus Nah und Fern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und den Angehörigen der MUS. Zudem trifft man viele Bekannte aus der Verwaltung, der Politik und den Vereinen, mit denen man sonst nur zufällig zusammenkommt oder die man gezielt aufsuchen muss. Tiefgehende Gespräche werden dabei nicht geführt, dafür reicht die Zeit nicht aus. Man bekommt aber ein gutes Stimmungsbild und erfährt hier und da, wo der Schuh drückt.

Bloß keine Familien mit Kindern, wegen der Kosten

Ich war kürzlich in Rathjensdorf und wurde dort auch auf das Thema Seewiesen angesprochen. In dem Gespräch wurde mir gegenüber die Befürchtung geäußert, daß es die Gemeinde finanziell überfordert würde, wenn sich dort junge Familien mit Kindern ansiedeln, weil in dem Fall erhebliche Beiträge für Kindergärten und Schulen auf die Gemeinde zukommen würden.

In meinem Beitrag „Seewiesen schöngerechnet“ vom 27. November und dem Beitrag „Kummer und Sorgen für einen Moment vergessen“ habe ich micht mit der Folgekostenabschätzung und der Art und Weise, wie sie durchgewunken werden sollte, auseinandergesetzt.

Polemik ist nichts Schlimmes

So Jutta Ditfurth bei Herrn Lanz in der Talkshow, es ging um das Thema Bundespräsident Gauck. (Minute 13:30).
Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschlagen und kann sagen, so ganz unrecht hat sie nicht.
Im Übrigen muss man nicht jede ihrer Ansichten teilen, aber es ist sehr offensichtlich, dass Frau Ditfurth dem Rest der Anwesenden geistig weit überlegen ist. Darum quatscht ihr der Lanz auch regelmäßig dazwischen.

Ein Phänomen, das auch im nachfolgenden Beitrag zu beobachten ist. Während Herr Lindner sich ohne Unterbrechung äußern darf, fällt man Frau Ditfurth laufend ins Wort. Das genau ist einer der Aspekte, über die sie redet. Herr Lanz gibt offen zu, dass er das nicht versteht. Minute 29:13: „Das tut mir leid, das ist mir jetzt zu hoch“.

Das ist so ziemlich das Beste, was ich in den letzten Jahren zum Thema Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung von Mann und Frau gehört habe.

Hätte man mir vor sechs Monaten gesagt, daß ich mich einmal für eine CDU-Ministerin ins Zeug legen würde, hätte ich nur milde lächelnd den Kopf geschüttelt. Mittlerweile nervt mich die Kritik an Frau von der Leyen, wenn die Kritik an ihrem Geschlecht, ihrer „Weiblichkeit“, was immer das ist, ihrer Frisur oder ihrer Figur festgemacht wird. Einem Mann wäre das nicht passiert. Ich war ziemlich verwundert, was für Rollenbilder kürzlich in einer Diskussion im Plönbook zu Tage traten.

Guten Rutsch !

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch sowie Glück und Erfolg im kommenden Jahr.

Weil ich wissen wollte, wo der Ausdruck „Guter Rutsch“ herkommt, habe ich ein wenig gegoogelt. Wikipedia bietet zwei Erklärungen:
Entweder handelt es sich bei Rutsch um eine Abwandlung des Wortes Reisen oder um die Übertragung des hebräischen Neujahrsgrußes ראש השנה טוב – Rosch ha schana tov. ins Deutsche. Auf jeden Fall ist der Ausdruck seit ca. 1900 als Neujahrsgruß gebräuchlich. Er fand seine Verbreitung mit dem Aufkommen der Postkarte.